Ballungsphänomene
7. März 2012
Diesmal sind es nicht die Wollmäuse oder Staubratten in die Ecken oder unter den Betten, die sich zusammenballen, sowie man mit dem Staubsauger das Zimmer verlässt.
Diesmal geht es um Termine. Mir scheint es in letzter Zeit nämlich so, als würden sich Termine gegenseitig anziehen, zu dicken Klumpen zusammenballen und dann einzelne Tage völlig verstopfen. Wochenlang ist nichts und plötzlich häufen sich vier Termine an einem Tag. Für mich ist das ein völlig neues Phänomen, das erst aufgetreten ist, seit ich mich bemühe, einen Kalender zu führen. Und jetzt frage ich mich, ob ich früher (in vor-Kalender-Zeiten) schlichtweg die Hälfte meiner Termine vergessen habe oder ob die Tatsache, dass ich so wichtige Dinge wie „Weltkuscheltag“, der übrigens am 20. Januar war, im Kalender vermerke. Falls ich was darüber bloggen will. Oder bei Günther Jauch die Million gewinnen will.
Wie auch immer, ich bin im Stress. Wie immer im selbstgebastelten, weil ich bin ja kreativ. Nun würde ich ja gerne eine DIY-Anleitung basteln, damit Sie sich auch Stress selbst basteln können, aber ih denke, das können Sie ja auch ohne Hilfe und in Variationen.
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Als neues medizinisches Schmankerl habe ich mir Augenflirren zugelegt. Es beginnt an der Außenseite des Auges, zieht dann nach unten und kurz drauf flirrt es auch über dem Auge. Ich schreibe im singular, denn das linke Auge ist ja nahezu blind, da fällt es nicht auf, ob es flirrt. Das Flirren ist übrigens so, als wackele man ganz rasch mit den Fingern in Licht, das direkt ins Auge leuchtet.
Dr. Gugel spuckt Diagnosen von „harmlos, aber lästig“ bis „bewege den Kopf nicht, er platzt sonst“ aus. Das ist nur mäßig beruhigend, besonders für einen latenten Hypochonder wie ich es nun mal bin. Einen Termin beim Augenarzt bekomme ich übrigens erst im Juni. Bleibt die Notfallsprechstunde bei akuter Flirritis, aber die hebe ich mir wohl wirklich noch ein bißchen auf.
(weniger auf Monitore starren soll schon helfen. Das teste ich zuerst.)
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Das Projekt „Hilfe im Haushalt“ ist vorerst gekippt. Aus Gründen. Ist aber nicht schlimm, denn es ist Frühling und da fällt alles leicht. Auch das Putzen.
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Letztes Wochenende habe ich nicht nur eine Menge Spaß gehabt, sondern auch wirklich viel gelernt. Ich weiß nämlich jetzt, dass der Stoff, der gerade wäscht allerbestes Campan Jersey ist, kenne den Unterschied zu qualitativ schlechterem Singlejersey und ahne, dass flutschiger Viskosejersey und ich keine Freunde werden. Als echte Fachautorität in Bezug auf die Qualität der neuen Stoffe werde ich mich morgen an die OverCoverlockmaschine setzen und ihr zeigen, wer der Chef im Nähzimmer ist. Vielleicht nähe ich mir aber auch zuerst den Wickelrock aus der neuen Ottobre, weil Röcke kann ich. (und ich hab roten Cord. Und lüla Cord mit Tupfen in pink) und wenn DAS nicht klappt, nähe ich neue Kissenbezüge für das Sofa, weil der neue Stoff mit Vögelchen und Blümchen in weiß und grau passt toll zu Leinen. Und diese gepatchten Platzdeckchen, die die Klecksefrau auf ihrem Esstisch liegen hat, die nähe ich auch. Falls das mit den Kissen nix wird. Vielleicht sauge ich auch einfach nur das Nähzimmer und streichele die neuen Stoffe. Das ist am Unanstrengensten. Ich habe das letzte Wochenende nämlich irgendwie immer noch in den Knochen stecken. Schlafe vor elf ein und fühle mich morgens, als habe ich durchgetanzt. (und wenn ich dann träume, ich sei mit dem SK-LK-Lehrer des Großen durchgebrannt, dann hilft das kein bißchen, sondern ist in vielerlei Hinsicht eher verstörend)
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Genug auf den Monitor gestarrt, genug Nichtigkeiten geplaudert. Wäsche aufhängen.
7. März 2012 um 11:22
Liebe Frau Mutti,
vielleicht sind Sie unterzuckert und haben deshalb flirren vor den Augen??
liebe Grüße
Ele
7. März 2012 um 12:34
Liebe Frau äh Mutti,
googeln Sie mal unter „Migräneaura“. Ich habe das von Ihnen beschriebene Phänomen schon seit zig Jahren immer mal wieder.
Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen und nicht zuviel Streß…
Liebe Grüße
Dora
7. März 2012 um 13:18
Hallo, wenn das Augenflirren nur gelegentlich vorkommt, dann werfe ich mal das Wort „Augenmigräne“ in den Raum, da ich ja weiß dass Sie unter bösen Migräneattaken leiden. Der Kopfschmerz bei der Augenmigräne kommt zeitversetzt in einem Zeitraum bis ca. 48 Stunden – weshalb man in der Regel erst mal beides nicht miteinander in Verbindung bringt.
So … ansonsten hilft natürlich Google …
Liebe Grüsse … Maritta
7. März 2012 um 14:15
Dora und Maritta schrieben bereits über die Augenmigräne.
Dieses Flimmern kommt auch mir sehr bekannt vor. Ich bekomme es nämlich immer, wenn ich besonders viel Streß um die Ohren habe.
In diesem Sinne: Gute Besserung!
7. März 2012 um 14:51
Ohne Migräne : Ich hatte vor 4 Jahren ein halbes Jahr lang sogenannte Flimmerskotome. Dauert ca. 20 Minuten, dann ist es wieder weg. Zeitspannen von 2xTag bis 1x wöchentlich. Grund : Stress, starke emotionale Belastung. Die Untersuchungen beim Augenarzt und Nervenarzt ergaben beide die gleiche Diagnose. Nach dem Urlaub war es so schlagartig weg wie es kam und ist seitdem nicht wieder aufgetaucht (GsD).
LG Carina
7. März 2012 um 16:27
Auch ich tippe auf Flimmerskotom. Ich leide auch immer mal wieder darunter, aber laut Arzt ist die Sache harmlos, aber lästig. Bei mir ist es ebenfalls der Stress.
Mir hilft dann eine Extra Portion Magnesium und Ruhe, damit die Kopfschmerzen nicht dazu kommen.
Ich wünsche Ihnen gaaanz viel Entspannung!!:-)
Viele Grüße,
Sabine
7. März 2012 um 18:36
Das hört sich wirklich nach einem Flimmerskotom an. Kommt gerne vor, wenn man gelegentlich unter Migräne leidet. Nervig, aber harmlos. Abhilfe bei mir: Ruhe, Dunkelheit, Liegen. Ggfs. eine kleine Tablette Paracetamol.
Gute Besserung!
7. März 2012 um 22:30
Ich kenne das unter dem Namen „Stille Migräne“. Ab ins Bett, Licht aus und mind. 30 Minuten entspannen. So bin ich es bis jetzt immer recht schnell los geworden.
Liebe Grüße
Nici
7. März 2012 um 23:05
Das mit dem Flirren hab ich auch. Ist bei mir die Aura vor einer beginnenden Migräne. Glücklicherweise ist die Migräne meist nicht sehr schlimm, aber unangenehm ist es in jedem Fall
7. März 2012 um 23:12
Die Augenmigräne kann ich bestätigen – hab ich auch, und zuerst dachte ich mit halbem Herzkasper, mit meiner Netzhaut stimme was Übles nicht. Die Augenärztin hat mich eines Besseren belehrt. Ist quasi Aura ohne Autsch, allerdings hinterher gerne mit leichtem Druck hinter den Augen.
Tipps meiner Augendocfrau (neben Ruhe im Halbdunkel und Entspannung): einen starken schwarzen Kaffee oder aber einen Earl Grey drauf. Hilft wirklich.
8. März 2012 um 12:07
Vielleicht stammt das Augenflirren ja auch noch von der Reizüberflutung des Wochenendes?
Immerhin beruhigt es mich, dass Ihnen genauso wie mir die Müdigkeit auch noch in den Knochen steckt…ich sehne das Wochenende herbei um endlich so lange zu schlafen wie ich möchte (bin dann aber wahrscheinlich um 7 Uhr hellwach!).
Ach und ja, bitte verfluchen sie mich nicht allzu sehr bei der Anfertigung der Platzdeckchen…nicht umsonst liegen hier noch keine vier weiteren zum wechsel parat;-)
Und OH, Projekt „Hilfe im Haushalt“ gekippt? Wie das?
LG Uschi
8. März 2012 um 18:56
Letztens hatte ich auch mal dieses Flackern, bie mir am rechten Auge.
Es war aber nur an zwei Tagen. Danach war es vergessen, durch deinen Bericht kam ich wieder drauf.
Terminverwaltung ist so eine Sache… schriftlich auf alle Fälle besser, weil dann leichter mal was anders gelegt werden kann oder sollte…
Liebe Grüße nach Nierstein
9. März 2012 um 23:21
Liebe Frau…äh…Mutti,
(lange war ich nicht mehr hier, aber dafür jetzt mit Blog und so…! :-) )
„witzig“: Seit letztem Wochenende leide ich auch unter Müdigkeit im Quadrat, aber leider nicht wegen zuwenig Schlaf oder weil ich zu Besuch gewesen wäre (im Gegenteil: Wir hatten „Besuch“, nämlich eklige Viren…), sodaß ich mich frage: Hm… ist es nicht eigentlich wurschtegal, woher diese Über-Müdigkeit kommt, man findet sie einfach immer & überhaupt & nur doooooooof…?!?
Aber: Wichtig & schön war Ihr Stoff-Ausflug, liest sich zumindest so. Gut das! Ist ja auch nicht verkehrt, die Nase mal samt Augen und stofffühlenden Händen in Neues zu tauchen.
Und das Augenflirren… soll sich mal ganz schnell wieder schleichen! :-)
Und die Putz-Hilfe: Nanu nana – was ist denn da los?!?!!
Doch so oder so – lassen Sie es sich an diesem Wochenende ganz unglaublich gutgehen (ohne schreiflüsternde Kinder, ohne abgesägte Bäume, ohne Stoff-Stress)!
11. März 2012 um 08:58
Da wünsch ich mal gute Besserung, hoffentlich haben meine Mitschreiber Recht und es ist was harmloses und wir kommen bald wieder in den Genuss deiner fantastischen Beiträge.
Hoffentlich bekommst du es in den Griff.*daumendrück*
LG Birgit