Kisten und Kästen

29. Januar 2009

Auf dem Regal im Flur stehen drei Kisten, zweimal rot, einmal weiß. Mindestens einmal im Jahr muss ich die runterholen, den dicken Staub abwischen und die Kisten auf den Küchentisch stellen. Denn es handelt sich um die Erinnerungskisten der Kinder.

Falls Sie sich wundern … das jüngste Kind trägt seine Babymütze. (das Kind liebt Kopfbedeckungen)

Was mich ein bißchen wehmütig und sentimental macht, lässt die Kinder strahlen.

Ein Highlight in den Kisten: die OpenOhr-T-Shirts.

Früher waren wir treue Besucher des OpenOhrs (ein alternatives Musikfestival auf der Mainzer Zitadelle). Die Kindelein durften sich frei bewegen, WENN sie ihr OpenOhr-T-Shirt trugen, auf das ich vorne ein nettes Bildchen gemalt hatte und hinten Name, Alter und die Mahnung „Ich darf das Gelände nicht verlassen“ (damit die freundlichen Helfer an den Eingängen Bescheid wussten) Im Bund des T-Shirts stand die Handy-Nummer. Diese T-Shirts bescherten uns Eltern ein wirklich stressfreies Festival, den Kindern eine gute Portion Freiheit und in den Jahren fanden sich viele Nachahmer. Das oben gezeigte T-Shirt … ist allerdings eher ein Scherz :-)

Die Kisten sind wieder ordentlich gepackt, Töchterleins erster Blumenstrauß  wieder liebevoll in Seidenpapier gehüllt, diverse Schnuller, Lätzchen und Zahn- und erste-Locke-Dosen verstaut und die Zeitungen vom Tag der Geburt und die Zeitungen vom Tag danach, die ÜBER den Tag der Geburt berichten, obendrauf gepackt. Zurück auf´s Regal und warten bis zum nächsten Mal.

(hach.)

10 Kommentare zu “Kisten und Kästen”

  1. Sandra sagt:

    Wunderbare Idee :-))))
    Wir müssen in der Schule mit den Kindern \Portfolios\ führen .. in Kisten oder Ordnern oder … und schulische Fundstücke sammeln … da kommt auch nett was zusammen in den vier Grundschuljahren … vielleicht einen gelungene Ergänzung zu den heimischen Kisten.
    Lieben Gruß
    Sandra

    … stetig und still … und Ihnen weiterhin gute Besserung !!!

  2. Meinigkeiten sagt:

    Ähhmmmmm … und ich habe die 5 Schnuller schwimmen lassen, in unserem Flüsschen. Damals, so richtig mit Abschiedstränchen meinerseits in den Augen. So richtig heimlich und doch etwas unheimlich ;)
    Töchterchen hat noch garn nicht bemerkt, dass da was fehlt, in ihrer Kiste ;)

  3. Zimtapfel sagt:

    Was für eine schöne Idee!

    Und was für ein toller Küchenschrank! Genau so einer stand früher in der Küche meiner WG. Allerdings hatte den mal jemand knallrot angemalt…

    :-)

  4. landgeflüster sagt:

    schöne Idee.

    Ich sammle für meine vier Patenneffen/-nichte jede Zeitung von ihrem Geburtstag. Zum 18. Geburtstag bekommen sie den Stapel. Dann können sie, wenn sie möchten, nachlesen, was alles im Laufe ihres Lebens passiert ist. Daher habe ich auch vier Kisten bei mir stehen.

  5. Andrea sagt:

    Unsere Jungs haben auch jeder eine Kiste. Allerdings würden unsere gesammelten Schätze jetzt schon nicht mehr in Ihre Kisten passen. Unsere sind in etwa doppelt so groß. Die Größten, die ich beim Schweden kriegen konnte. Ich kann halt schlecht was wegschmeissen.

    Ich finde es toll, jetzt als Erwachsener etwas aus meiner Kindheit in den Händen zu halten. Leider sind von mir nur noch zwei Kinderbücher und meine Kindergartenmappe übrig geblieben. Meine Oma hat – nachdem meine Mutter gestorben war – alles andere weggeschmissen. Sogar meine gesammelten Milchzähne. Alles weg. Ich ärgere mich noch heute sehr darüber. Daher sind die Kisten der Jungs wohl auch so groß.

  6. ToSiLuHa sagt:

    DAS nenne ich eine schöne Idee!!
    Hm – ich hoffe, es ist nie zu spät, damit anzufangen?!

  7. steffi sagt:

    und die kannen sehen auch schon fast leer aus ;-)))

  8. anabel sagt:

    Ja, man wird förmlich durstig beim Anblick Ihres *feuchten* Küchentisches :)
    Ich beneide Sie um diese Kannen. Habe auch zwei ähnliche, aber leider komplett undurchsichtig, daher Fehlkonstruktion in meinen Augen *schmoll*

    LG

    anabel

  9. theodoraa sagt:

    habe heute post von meiner mama (600 manchmal schmerzende kilometer entfernt bekommen: groß, schwer, mein gesicht ein fragezeichen.

    während des öffnens mit ihr telefoniert und bei erkennen des geschenkes in tränen ausgebrochen: ein fotoalbum, beginnend mit dem tag meiner geburt und endend kurz nach meiner konfirmation mit einem bild meines patenkindes! hach ja…

    sammeln sie also fleißig weiter, ihre kinder werden es ihnen später einmal danken! : ) ich danke ihnen derweil für ihre schreib- und unterhaltungskunst!

    t.

  10. Chinomso sagt:

    Das ist ne fantastische Idee. Aber reicht eine Kiste pro Kind denn aus?

    Könnte ich die Zeit zurück drehen, dann würde ich von meinen Jungs auch viel mehr aufheben. Sie sind jetzt 26 und 29 und ich habe vorwiegend Sachen, die sie mal gemalt oder gebastelt haben. Auch einige kleinen Zettelchen, auf denen sie mir Nachrichten hinterlassen haben, wenn sie mal schnell weg mussten.

    Damals gab es noch keine Digitalfotografie und so haben wir nur einige Papierfotos.

    Wenn ich eines Tages Enkelkinder haben sollte, dann werde ich die Idee mit der Tageszeitung vom Geburtstag, die hier genannt wurde, umsetzen. Find ich sehr schön.