für und wider

27. September 2008

Das Grässliche an Konfirmandentagen ist, dass man zum Singen gezwungen wird (in einem Raum, dessen Akkustik wahrscheinlich auch geschulte Stimmen schlucken würde), merkwürde Bibelquizgeschichten durchstehen muss (und sich dabei als sehr unwissend zu outen) und sich zwischendurch wie in der Schule fühlte, in dieser einen Stunde, die sich zog wie Gummi, wenn man den Blick nach draußen schweifen ließ, nach draußen, dort wo die Sonne so wunderbar schien und alles Glück der Welt versammelt war. Nun denn.

Das Wunderbare an Konfirmandentagen ist, dass man endlich mal Eltern kennenlernt, die man schon lange kennenlernen wollte, denn mittlerweile ist das nicht mehr so einfach, wie damals, als man beim Abholen des Kindergartenkindes noch ein wenig im Kindergartenhof tratschte. Ebenso wunderbar ist, dass der Pfarrer solch ein toller Mensch ist, dass man fast in Versuchung kommt, das große Kind doch einmal Sonntag Vormittag in die Kirche zu begleiten, einfach nur, weil der Pfarrer so nett und sympathisch ist. Und zuletzt auch deshalb ein wunderbarer Tag, weil man das eigene Kind beobachten kann, wie es da mit seinen Freunden sitzt und konzentriert mitarbeitet und zuhört, während Mitkonfirmanden mal eben nebenbei die Küchentür eintreten. Macht so ein „warm, fuzzy feeling“ im Bauch, für das man sich beinahe ein bißchen schämt, denn es ist so eine Art „Ätsch, mein freakiges Kind setzt deutlich andere Prioritäten als deines“. Ich beschließe, mir dieses Gefühl nach all der Sorge in den letzten Wochen zu gönnen und sehr zufrieden mit meinem Kind zu sein.

Ihnen ein schönes Wochenende.
(meines bleibt gut, hinter mir stehen sechs Flaschen Federweißer)

2 Kommentare zu “für und wider”

  1. eva sagt:

    …wie witzig, daß Du über Kirchenzeugs schreibst. Wir haben gestern ei altes, runtergekommenes, stark sanierungsbedürftiges, aber schnuckeliges, mit einem GARTEN und HINTERHOF inkl Schuppen bestücktes, an der Grundstücksecke ein wahnsinnsgroßer Kastienbaum stehend und behütetes PFARRHAUSder ev. Kirche gekauft :)
    Für einen Schnapperpreis!!!
    ich glaubs ja noch nicht.
    Liebe Grüße und schönes W.E. ich plane schon alles durch, das alte Pfarrhaus….
    Erste Party soll heissen: „Saufen im Pfarrhaus! heheheheh :D
    Eva

  2. Sternenelfin sagt:

    Sie sind nominiert worden, werte Frau…äh..Mutti :-)).
    Ich liebe auch diese Kombination von Zwiebelkuchen und Federweißer.

    Wünsche einen schönen Sonntag und lass liebe Grüße hier
    Annette :-)