Badgeflüster
16. Dezember 2013
Immer ist die Toilettenpapierrolle leer, wenn niemand in Rufweite ist. Korrigiere: ein mageres Blättchen ist so auf der Pappe drapiert, dass es a) so aussieht, als sei die Rolle noch zu einem Viertel voll und somit b) das lästige Auswechseln der Rolle jemand anderem überlassen werden kann.
Ich achte darauf, dass eine Ersatzrolle in Griffweite ist. Meistens hängt dann im Halter die leere Papprolle und die Ersatzrolle ist zu einem Drittel aufgebraucht.
Wahrscheinlich habe ich es versäumt, den Kindern dieses hochkomplexe Verfahren des Klopapierrollenwechselns zu erklären und beizubringen. Ich bin also selbst schuld, wenn ich mal wieder mit nacktem Hintern durch den Flur zur Klopapieraufbewahrungsschublade flitzen muss.
Weiße Zahnpastareste in weißer Waschbeckenkeramik sind nur für geschulte Augen sichtbar, die Kinder haben sich diese nahezu magische Fähigkeit noch nicht angeeignet. Dafür aber den Trick des Mutter-Genörgel-Filters, der sorgfältig alles aussiebt, das annähernd so wie „putz das Waschbecken“ klingt.
Es ist löblich, dass die Familie Zahnseide nutzt. Unglücklicherweise ist es gar nicht so einfach, benutzte Zahnseide im Mülleimer zu versenken, weil die an den Finger kleben bleibt. Ein ungefähres Schnicken in Richtung Mülleimer scheint mir nicht ausreichend.
Das Zimmer der Tochter ist sehr ordentlich. Sie hat es gerne übersichtlich, weil sie dann besser arbeiten kann. Weil sie aber nicht gerne Kleider wegräumt und Kleiderberge einer klaren Arbeitsatmosphäre nicht zuträglich wären, lagert sie ihre Klamotten auf dem Wannenrand, und wenn dieser belagert ist, IN der Wanne. So lange, bis ich ihr einen armvoll Klamotten auf ihren Sessel werfe, egal, ob da gerade eine Katze drauf liegt.
Mittlerweile sorgen drei Menschen in diesem Haus dafür, dass Bartstoppel gleichmäßig verteit werden. Ich weiß nicht, mit welchen Tricks da gearbeitet wird, aber selbst nach dem dritten Auswischen des Beckens finden sich Stoppel.
Der Klopapierrollentrick funktioniert auch mit Duschgel, Haarwaschmittel oder Tampons. Immer ist nur noch ein minimaler Rest, der schon mit Wasser verdünnt ist, in der Flasche, immer liegt nur noch dieser unnütze Minitampon in der Dose. In Cremedosen befindet sich nur noch ein ranziger Rest und wenn mein Deo morgens plötzlich aufgebraucht ist, weiß ich, dass das der Tochter bereits seit zwei Wochen leer im Regal steht.
Auf der Heizung liegen immer nasse Waschlappen und weil niemand die getrockneten in den Wäscheeimer geworfen hat, liegen da auch drei Schichten nasse, feuchte und fast gammelig Waschlappen.
Der Spiegel hat immer Zahnpastaflecken, auch wenn ich ihn zwei Minuten vorher geputzt habe.
Und manchmal zerlegt der Kater einen Vogel in der Badewanne, weswegen diese jammerige Aufzählung spontan hier abbricht, ich muss Federn aus der Wanne wischen.
16. Dezember 2013 um 09:23
Na ja, solange der Kater den Vogel nicht auf der sauberen Kleidung der Tochter zerlegt, scheint mir eigentlich alles noch im normalen Alltagsbereich, ;-).
Liebe (mitfühlende) Grüße,
Corinna
16. Dezember 2013 um 09:32
…und weil ich mir das hier leider grade viel zu gut vorstellen kann gehe ich mal schnell ins Badezimmer um es wieder begehbar zu machen…
Meine Phantasie zeigt mir grade auch Bartstoppeln, die in den Zahnpastaresten im Waschbecken feststoppeln…. ich freue mich grade darüber, dass die Bartstoppelsache hier noch 6 oder sieben Jahre Zeit hat… o.O
Wir haben im „Kinderbad“ übrigens weinrotes Waschbecken, Klo und Badewanne, aber selbst da kann man Zahnpastareste -weiße- keinesfalls sehen!
Grüßlis
Katha
16. Dezember 2013 um 09:57
ohhh bin ich froh……ich dachte, sowas gibt es nur bei uns ;)
Liebe Grüße Elke
16. Dezember 2013 um 10:10
Danke! Wenn ich davon erzähle, dass es genau so bei uns zugeht, kann das nie einer nachvollziehen!!
Ich bin nicht alleine, ein sehr tröstlicher Gedanke beim Waschbecken sauber machen!
Gruß
Sabine
16. Dezember 2013 um 10:17
Ich finde Alltagsgeblogge toll, weil man hinterher keine Unzulänglichkeitsgefühle mer hat – sieht es doch bei anderen genauso aus wie bei einer zuhause :-)
Der Mann fragte mich gestern, wann ich eigentlich das letzte Mal einen Wischlappen in der Hand hatte – ich musste doch sehr angestrengt nachdenken…und zählte dann das Wannesaubermachen nach dem Baden, das Staubsaugen in meiner Quiltwerkstatt (und nur da) und das Kloputzen auf. Öhm….schien nicht ausreichend sagt er *ggg*
16. Dezember 2013 um 10:29
You made my day :-D „..mit nacktem Hintern durch den Flur..“ *gacker*
Schön, dass es überall so ist ;-p
LG Andrea
16. Dezember 2013 um 10:45
Hach frau mutti,
wenn Sie das nächste Mal mit nacktem Hintern durch den Flur zur Klopapieraufbewahrungsschublade flitzen müssen, freuen Sie sich…bei uns sind die neuen Klopapierrollen im Keller und dies hier ist kein Einfamilienhaus…lachende Grüße Rike
16. Dezember 2013 um 11:00
Wohnen sie bei uns?
16. Dezember 2013 um 11:03
es hat sich „seit damals“ echt nix geändert. Und dann sind sie plötzlich weg und manchmal wäre man froh, man könnte noch Bartstoppel wegwischen.
16. Dezember 2013 um 11:20
Einer der Gründe, warum wir unser Toilettenlager 30 cm neben der Toilette stehen haben … ;)
Auch beliebt ist es die neue volle Milchtüte neben die Leere zu stellen … oder die leere Kaffeepaddose verschlossen vor die Kaffeemschine und das neu geöffnete Kaffeepadpäckchen 2 Meter entfernt …. oder „extrem beliebt“ die Schmutzwäsche vor die Wäschekiste legen weil auf dieser der Deckel lag …
16. Dezember 2013 um 11:21
Sie sprechen mir aus der Seele.
16. Dezember 2013 um 11:40
Schön zu sehen, dass es einfach überall gleich ist! :)
LG, Tamara
16. Dezember 2013 um 11:47
Es ist geradezu unheimlich, dass diese Eigenarten scheinbar in jedem Familienhaushalt auftreten!
Bartstoppeln haben wir bei uns nicht, der einzige Bartträger ist eben Bartträger und stutzt selbigen nicht allzu häufig.
Aber blaue (!) Zahnpastaknubbel – sogar auf dem Boden, Klamotten auf der Badewanne und im Waschbecken (???) und Klopapier… „Wo ist das Klooopapiiiier!?!“ ist hier ein oft gehörter Ruf.
*seufz*
Gut, dass wir keine Katze haben…
Herzliche Grüße!
16. Dezember 2013 um 12:01
Wie schön das es überall gleich zu geht .
Bei einer Freundin hat der Sohn der Mutter doch glatt eine SMS geschickt mit der Nachricht das,das Klopapier alle sei. ( Auf der Rolle ) Im Lager war noch etwas vorhanden. Der Sohn ist 12 Jahre .
Liebe Grüße von Astrid
16. Dezember 2013 um 12:16
…und genau deswegen habe ich gestern zwei Stunden lang unser kleines Bad geputzt. Weil die Tochter unter „putz das Bad“ NIE den Boden versteht, die Toilette immer nur von innen gebürstet wird und mein Körbchen für Kosmetik mit der Ablage für leere Kosmetik-, Deo- und Haarspray-Behälter missverstanden wird.
Dass ich mir dabei in den Daumen geschnitten und die Stirn gestoßen habe, findet man seltsam amüsant…
Das Leben als „Putze“ in einer Familie ist ein hartes Los und unverständlicherweise haben wir das auch noch selbst gewählt ;-)
Liebe Grüße – und wenn das nächste Mal eine leere Klopapierrolle meine Laune verderben möchte, pusche ich sie mit den Gedanken an Ihren „nackten Hintern im Flur“ wieder rauf *lol*
Elvira
16. Dezember 2013 um 12:34
Zusätzlich zu dem o. g. haben wir noch einen Hund, der sich immer wahnsinnig über leere Klopapierrollen freut und selbige in tausend kleine Fitzelchen zerfetzt. Natürlich nicht auf einer Stelle…
Täglich grüßt das Murmeltier,
Kathrin
16. Dezember 2013 um 13:57
Haha hach herzlich gelacht und gefreut ich bin da nicht allein…und zu meinem Leidwesen spielt hier der Kater immer mit dem VorratsKlopapier sollte es offen in Reichweite herumliegen :)
Liebe Grüße
Micha
16. Dezember 2013 um 14:20
herrlich! dem ist nichts hinzuzufügen ;-)
liebste grüße den rhein entlang,
susa
16. Dezember 2013 um 14:20
Ich schau mich gerade verstohlen um…. wo sind denn die versteckten Kameras??? Also Bartstoppel und Tampons dauern noch eine Weile, aber Klopapier und im Badezimmer mordende Kater heben wir auch ( nur war es neben dem Vogel auch schon ein Maulwurf den er unter dem Badezimmerteppich versteckt hat). Das benutzte Katzenklo ist übrigens auch mit dem magischen Umhang, der unsichtbar macht ausgestattet!!!
Aber irgendwie beruhigt mich der Gedanke, nicht alleine mit dem Problem dazustehen.
Liebe Grüße, Nicole
16. Dezember 2013 um 14:51
Ich frage mich auch immer warum die schmutzige Wäsche vor der dafür vorgesehenen Truhe liegt, oder auch bei uns in der Badewanne daneben.
Überall das gleiche.
Und mir wird immer vorgeworfen das läge an meiner inkonsequenten Erziehungsweise. Pah!
LG Barbara
16. Dezember 2013 um 15:10
Die Aufzählung ist fast vollständig … fehlen nur die rätselhaften Zahnpasta-Flecken auf der SchrankINNENseite, wo das notwendige Equipment verstaut ist. Allerdings nur im „Männer-Schrank“.
Und die Meldung des Kaffeeautomats, der wahlweise nach Wasser, nach Bohnen, nach der Leerung der Tropfschale, des Kaffeesatzbehälters oder der Entkalkung schreit … und zwar genau dann, wenn das einzige weibliche Wesen hier im Haushalt (den Hund mal ausgenommen) einen Kaffee zubereiten möchte :S
Lachende Grüße von der anderen Rheinseite, Heike
16. Dezember 2013 um 16:17
haha, wird es von dem Flitzer ein Foto geben:))))
16. Dezember 2013 um 19:01
*lach* haben sie bei uns geläuert????
(bis auf kater, tampons und bartstoppelnhochdrei)
allerdings habe ich einen erfolg zu melden: kind3 hat es schon zweimal geschafft, eine neueklopirolle in den halter zu fabrizieren, wenn auch andersrum, als ich das gern hätte.
*großes hausmütterchenseufzen*
16. Dezember 2013 um 19:44
Alles genau so, wie bei uns. Ich setze noch einen drauf. Frage „Warum hast Du Dein dreckiges Geschirr nicht in die Spülmaschine gestellt?“ Antwort: „Die war noch voll mit sauberem Geschirr?“ Hm, Kind hätte sie ausräumen können. Aber auf diesen Gedanken kam es nicht ….
Seufzende Grüße
Renate
16. Dezember 2013 um 20:37
So ähnlich ist das hier auch gewesen, und wir sind nur zwei.
Es hat sich gebessert, seit große Zwischenlager eingeführt wurden.
10 Rollen im Schränken direkt daneben.
5 Deosprays im Badezimmerschrank.
Sobald man das letzte Teil aus dem Übervorrat nimmt, wird das auf den Einkaufszettel geschrieben.
Ja, ich habe auch immer 5 Spülmittel, 5 Glasreiniger, 5 Milch und 5 Zucker da.
Ich liebe Übervorrat.
16. Dezember 2013 um 20:37
Ja – alles ganz normal … bis auf den Kater
Der ist ja wohl extra gut erzogen – bravo
LG Masch
16. Dezember 2013 um 22:30
Liebe Frau…äh… Mutti, auch wenn das jetzt snobistisch klingt,: Ich habe mein Bad, die Mädels haben ihres. Da geh ich nur im Notfall ( das mit den Klorollen passiert da genau so, wie Sie beschrieben haben) rein. Und aus Neugier ;) Klamotten, die im Bad lagern, werden nicht gewaschen. Aber sonst: alles im grünen Bereich. Herzliche unbekannte Grüße und eine entspannte Rest-Adventszeit
Alexandra
16. Dezember 2013 um 23:41
Liest sich so lustig, ist aber Tag für Tag sooo nervig…
zum Glück haben wir keine Katze…
LG, Sabine
16. Dezember 2013 um 23:53
ähm… ja, stimmt!
Deshalb haben wir diese so wichtigen Rollen inzwischen in den Bädern selber deponiert.
Mache nur noch das Elternbad sauber, der Rest ist mir (fast) egal.
Und die Spülmaschine, da kann es mir doch glatt passieren, dass ich „übersehe“, das sie ausgeräumt werden müsste. :-D
Funktioniert nicht immer, aber immer öfter.
17. Dezember 2013 um 00:13
Liebe Frau Mutti,
Danke für diese herzerfrischende Schilderung – ich habe gerade so herzlich gelacht (und ein Lachen hatte ich heute noch bitter nötig) – schön, wenn man weiß, dass manche Dinge überall gleich sind.
17. Dezember 2013 um 10:01
Wie bei uns!!!! Nur die Katze fehlt. Hinzu kommen aber noch stundenlang weitgeöffnete Fenster und Heizung auf höchster Stufe, oder völlig vernebeltes Bad mit klatschnassen Wänden.
Liebe Grüße
Elke
17. Dezember 2013 um 10:07
Ich bin soooo froh , dass ich keine Katze habe !
Örgs !!!!
17. Dezember 2013 um 14:36
Hallo,
wilkommem zu Hause *gggg das mit den Klopapier ging mir heute so,…..
ja vernebeltes Bad, einmal trocknemichabhandtücher auf dem Boden….
Aus aktuellem Anlass wird nur noch das gewaschen was in dem grauen in der Badewanne befindlichen Korb liegt – leider leidet dieser dann oft an Überfüllung und das leeren dieses Korbes in der Waschküche macht den jugendlichen Knochen extrem Probleme, da müsste man ja zwei Treppen hinuterlaufen….
LG
Uschi
17. Dezember 2013 um 23:38
Hach, wie erholsam !
Seit ich mir so`n Klorollen-Verstecker-Monster genäht habe, bei dem niemand ausser mir daran denkt, dass sich darunter eine Klorolle befindet, habe ich zumindest da eine stille Reseve.
Vielleicht sollte man das Bad vollstellen mit diversen Verstecker-Monstern ;O)
Liebe Grüße,
Christiane
18. Dezember 2013 um 06:12
Ich find es genial, dass der Kater sich quasi seinen eigenen Autopsietisch gebastelt hat, mit Abfluss und allem- hier wird katzenseits schon mal in die Wanne gekotzt. Ist mir lieber als auf die Möbel, ehrlich gesagt. Ansonsten ist mir die Erinnerung an ewig hochstehende Klobrillen, Bartstoppeln u. a. noch sehr präsent. Der Vorteil an männlichen Kindern (als Single-Mutter betrachtet) ist aber ganz klar, dass die Knaben Shampoo, Duschgel und Deo von Muttern in der Regel verschmähen. Und, leider: Das mit dem Klopapier ist mir auch schon passiert, als ich schon alleine wohnte…
22. Dezember 2013 um 20:18
Liebe Frau…äh…Mutti,
das ist das Leben live!!! Einfach wunderbar ;) Und deshalb habe ich Sie auch für den Best Blog Award nominiert! Schauen Sie auf meiner Seite vorbei und machen Sie mit, wenn Sie mögen ;) Ich würd mich freuen! LG Manu