Die letzten drei Tage habe ich meine treuen Instagram-Freunde mit vielen Bildern aus dem Nähzimmer zugemüllt, das erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Ich möchte nur das Ergebnis zeigen, das erfreulich hell und schön geworden ist, ziemlich unbunt für meine Verhältnisse.

Weiße Wände. Alle Wände. Strahlend weiß.

Und weiße Möbel. Erschreckend.

Sehen Sie selbst:

Der Blick durch die Tür rein. Sehr, sehr hell.

(und noch so ordentlich!)
Da wo früher der Schreibtisch stand, steht jetzt das Rumlümmel-Sofa-Gästebett, daneben eine kleine Auswahl Stoffe und jede Menge Bänder und Schnickeldi. Was man eben so braucht.

(und noch so ordentlich!)
Hinter der Tür verschwinden meine ganzen „ich hab nicht die passende Tasche zum Outfit“-Taschen, darüber hängen Scheren, Zangen, Kleinkram. Daneben auf der Rolle: Kunstleder für weitere „Ich hab nicht die passende Tasche zum Outfit“-Taschen. Links vom Regal mein geliebter, höchst altmodischer Setzkasten. Prall gefüllt mit uralten Garnrollen, Fingerhüten und Schnickeldi, das mich an irgendwas erinnert, mir gefällt oder mich einfach nur glücklich macht.

(und noch so ordentlich!)
Der Blick zurück zur Tür eher unspektakulär. Weiße Wände, weiße Kommoden, weiße Kisten und das alte Schlumpfhaus vom besten Vater meiner Kinder. Der Türrahmen wird noch lackiert.

(und noch so ordentlich!)

Die leere Ecke rechts ist für den neuen Hauptdarsteller im Nähzimmer. (wenn irgendwer es schafft, Bezüge für die vielen Kissen zu nähen, damit die dann irgendwann ins Gartenhüttchen können.) Ich erwähnte es vor Kurzem: ein Laufband (das ich hartnäckig immer wieder Laufrad nenne, warum auch immer) kommt ins Haus und soll den besten Vater meiner Kinder, Frau Knie und mich fit machen. Ich werde zukünftig sicherlich darüber berichten.

Dieses Mal habe ich mich einigermaßen elegant aus dem Renovierungschaos gezogen und den besten Vater meiner Kinder streichen lassen. Decke streichen finde ich nämlich fürchterlich und als er dann schon so beim Streichen war, hat er den Rest direkt mitgemacht. Der tolle Mann. Ich habe im Vorfeld drei sehr große Plastiksäcke zum Wegwerfen mit den Stoffen gefüllt, die man mir mit den Worten „Du nähst doch, du kannst das sicherlich gebrauchen!“ geschenkt hatte. In manchen Fall bedeutete „geschenkt“ sicher auch „prima, bin ich los!“ was ja irgendwie in Ordnung ist. Irgendwie aber auch nicht.

Als ich vor den drei großen Säcken stand, nahm ich mir vor, energischer „Danke, aber NEIN Danke!“ zu sagen in Zukunft. Die Schränke und das Regal sind prall gefüllt, der beste Vater meiner Kinder behauptet stur, in der Halle stünden noch vier Umzugskisten voller Stoff. ich habe also wirklich genug!

Beim Wiedereinräumen der Stoffe hatte ich viele Ideen, was ich mit den einzelnen Schätzchen anfangen kann. Das ist einer der tollen Nebeneffekte bei stressiger Umräumerei: Ideen werden wieder ausgegraben. Toll ist auch, dass ein neues Zimmer auf mich wie ein Neubeginn wirkt. Mindestens zwei Monate lang werde ich akribisch Ordnung halten, Millionen von Sachen beginnen (und zum Teil nicht beenden) und jedes Mal glücklich sein, wenn ich mein neues Nähzimmer betrete.

Also: alles neu macht der Juni. Auf, auf. Genäht wird, gerannt wird.

(das nächste sehr große Renovierungsding ist der Flur.)

12 Kommentare zu “Alles neu macht der Juni.”

  1. Reboka sagt:

    „und noch so ordentlich…“ Das kommt mir nur allzu bekannt vor… ;-)
    Wobei, kreatives Chaos ist ja völlig okay. Rede ich mir zumindest immer selber ein.
    Gruß aus Graz
    Reboka

  2. Uschi sagt:

    Zwei Monate Ordnung halten???? Hmmmm…ob ich mal renovieren sollte? Wenn DAS die Folge ist wäre das ja echt eine Überlegung wert!

    Und ich hätte bitte gerne viele gerade Wände für Haken, an die ich alle meine “Ich hab nicht die passende Tasche zum Outfit”-Taschen und tolle „Körbchen mit Scheren, Zangen und Kleinkram“ hängen kann…bei Dachschrägen geht das nämlich leider nicht :-(.

    Toll geräumt haben Sie aber, werte Frau Mutti!

    LG Uschi

  3. creezy sagt:

    Sehr sehr schön. Was mir aber direkt ins Auge gestochen ist, Sie haben viel zu wenige Taschen für Ihre Outfits. Das ist ja schrecklich!

  4. ines sagt:

    hahaha, ich glaube ich erkenne mich da wieder…. auch ich habe in den letzten Tagen geräumt….und dieses „Du nähst doch….“ zum Teil (eher zögerlich) entsorgt (oder heißt es dann endsorgt?!)
    Fröhliche Grüße
    Ines

  5. Frische Brise sagt:

    Toll!

    Und noch so ordentlich!

  6. Badenerin sagt:

    Sehr schöne Bilder, die mich animieren, mein „Multifunktionszimmer“ (das aktuell einer Rumpelkammer gleicht) zum Nähzimmer um- und kräftig aufzuräumen! Ich hänge mir diesen Beitrag mal in die Favoriten…

  7. BritGirl sagt:

    Sehr schön! Und so ein weißer Raum lässt doch die vielen bunten Nähttigkeiten viel schöner strahlen.
    Genau der Hocker steht bei mir auch vor der Nähmaschine! Seit 17 Jahren nähe ich beruflich und erst seit dem letzten Jahr endlich bequem :)
    Grüße aus Westfalen
    BritGirl

  8. Saphira sagt:

    Hallo meine Liebe,
    jetzt auch mal ein Pieps von mir…
    bin ja oft hier meist mit dem Handy und da ist Kommentieren äußerst blöd
    Aber heut möcht ich Dir doch sagen wie hübsch das ist
    und Dir viel Freude und Kreativität für Dein NEUES Reich wünschen.
    Anbei eine meiner Pinnwände von vielen(OMG soviel Ideen sowenig Zeit)
    Viell. is ja was für Dich dabei ?!?

    http://www.pinterest.com/saphiraswelt/scrap-raum-craft-room/

    Freu mich für Dich
    Saphira

  9. aprikaner sagt:

    schön sieht es aus! sehr geräumig ! Ich will auch ein Nähzimmer *neid*
    und ordentlich will ich es sowieso haben ;-)

    Liebe Grüsse
    anja

  10. Heidi sagt:

    Ein tolles Nähzimmer , da würde ich gleich los legen wollen . Übrigens das mit der Ordnung erledigt sich ziemlich schnell , wenn so ein Kreativ Anflug vorbei kommt . Naja wenigstens bei mir , dann sieht es nach gefühlten 2 Stunden , wie nach einem schlimmen Tornado aus *gg
    Mein Nähzimmer ist leider nicht so groß … aber ich denke im laufe der Jahre , wenn das ein oder andere Kinderzimmer nicht mehr gebraucht wird . Sollte das was werden . Viel Spaß und tolle Ideen wünsch ich Dir
    LG Heidi

  11. Jutta sagt:

    So ein Laufrad eignet sich auch ganz hervorragend, um Hemden/Blusen dranzuhängen. Also die, die gebügelt werden müssen (oder es schon wurden).
    Ich spreche aus Erfahrung ;-)) und warte nun ein Jahr ab….
    Schöne Grüße
    Jutta
    P.S. Und sollten Sie in einem Jahr immer noch drauf laufen werde ich vor Ehrfurcht erstarren!!!
    P.P.S. Das Nähzimmer sieht toll aus!

  12. die allerbeste Freundin sagt:

    Was machst du mit den Stoffen? Nicht wegwerfen, wir fahren doch in Familienfreizeit und brauchen Stöffchen. Aufheben, bis ich endlich mal da war. Das Nähzimmer ist wunderschön geworden und ich freue mich, wie schon an anderer Stelle erwähnt, dass es immer noch eine Schlafstätte gibt!