Ferien

5. August 2014

mit großen Kindern sind … anders. Es sind irgendwie keine mehr, denn ein gemeinsamer Urlaub findet nicht mehr statt. Die Jugend hat eigene Pläne und Termine oder, wie beim Großen: es gibt keine Ferien mehr, weil die Schulzeit ist vorbei. Freie Zeit muss per Urlaubsantrag erfragt werden, sein FÖJ hat am ersten August begonnen. Derzeit lässt er sich in Cochem eine Woche lang belehren, was ein FÖJler so tut. Die Tochter urlaubt gerade mit den Freundinnen in Hamburg und ich denke, dass keine Nachrichten gute Nachrichten sind und dass sie vielleicht einfach nur das Ladekabel für ihr Handy daheim vergessen hat. Wer weiß das schon. Der jüngste Sohn genießt die ungeteilte Aufmerksamkeit beider Elternteile, da der beste Vater meiner Kinder ebenfalls noch Urlaub noch. Er genießt allerdings nur kurz, weil am Liebsten zieht er sich in seine Höhle -pardon: sein Zimmer zurück und tut dort irgendwas. (wahrscheinlich versteckt er sich dort nur, damit er nicht Rasenmähen oder Staubsaugen muss)

Und so sind diese Ferientage irgendwie ganz normale Tage. Sie beginnen nicht mal sehr viel später als sonst, da ein Maurer ein paar Schäden an der Grünen Villa reparierte und der Villa obendrein einen neuen Sockelanstrich gönnte. Am Liebsten kam er ganz früh morgens, um noch ein Stündchen mit uns oder vorbeispazierenden Passanten zu halten. Alles sehr gemütlich und entspannt, wir hatten einen Festpreis ausgehandelt :)

Unglücklicherweise zieht ein Schaden an der Grünen Villa, bzw. am Gewölbekeller neben dem Haus (auf dem mein Gemüsegarten liegt) eine Menge Arbeit hinter sich her. Der Eingang zum Gewölbekeller stürzt nämlich so nach und nach ein. Das ist natürlich nicht in unserem Sinne, deshalb müssen wir Erde abtragen, ein Gitter und eine Betondecke aufbringen und die Erde wieder draufschippen. Im Moment sind die Steine der Eingangsdecke mit Gewebe und Beton von unten gestützt, ein Loch vom Garten her mit Beton befüllt. Ein echtes Provisorium, aber immerhin ist die akute Einsturzgefahr damit erstmal gebannt.

Morgen bekommt ein Dachdecker den Zuschlag und wir hoffentlich einen günstigen Termin. Angeblich wird es nur eine Woche dauern, unser altes, löchriges Eternitdach gegen ein schickes, schallgedämpftes, perfekt isoliertes Blechdach einzutauschen. „Unn wenn ihr dann schunn mol ä Gerüst stehe habt, kennter doch aach glei die Hauswand neu oleege (anstreichen)!“, schlug der Maurer vor und ich gestehe: ich bin sehr in Versuchung! Doch wahrscheinlich verschlingt das neue Dach sämtliche Rücklagen und ein paar Eimer Fassadenfarbe samt sie verstreichender Arbeitskraft sind dann finanziell nicht mehr drin. Schade, denn der neue Sockel unterstreicht nun doch sehr, dass die Grüne Villa eher schäbig ist. (und eine Farbvorstellung habe ich auch schon.) Übernächstes Jahr dann.

Das Thema Dach lässt mich dann augenblicklich gedankenspringend zum Rosa Gartenhüttchen kommen. Dieses soll nämlich eine Regenrinne bekommen. Und natürlich ein Fass zum Sammeln des Regenwassers, damit ich die Gießkannen nicht hundert Meter durch den Garten schleppen muss. Eigentlich schwebte mir eine rustikale Regenrinne aus Zink vor, doch der beste Vater meiner Kinder, der ja eigentlich immer alles kann, klärte mich auf, dass Zink irgendwie anders gelötet/geschweisst werden muss als er es kann und die unmittelbare Nähe von Dachpappe und sehr viel Holz bei eben dieser Arbeit, die er eigentlich nicht kann, ließe ihn äußerst unentspannt sein, weswegen er für eine Plastikregenrinne plädiere. „Aber dann wenigstens eine weiße Regenrinne!“, verlangte ich und ahnte nicht, dass weiße Regenrinnen nicht mal eben im Baumarkt zu kaufen sind. Die Standartregenrinne ist nämlich grau oder braun. Regenrinnenhersteller preisen auf ihren Webseiten aber auch „elegante Farbstellungen wie weiß, anthrazit, rot oder schwarz“ an, doch Baumärkte zeigen sich eher unkooperativ bei der Anfrage, ob eine solche Farbstellung bestellt werden könnte. Vorrätige Regenrinne in weiß hatte ein Baumarkt, doch dort sollte das drei-Meter-Stück 135,-€ kosten. Wir bräuchten vier dieser Stücke samt der passenden Eckverbindungen und em Fallrohr zur Regentonne. Rechnen Sie doch selbst. Es ist nun eine graue Regenrinne geworden, denn die kostet nur ein Drittel und grau sieht zu rosa ja auch hübsch aus. Und wenn ich die Augen so halb zukneife und das Licht günstig steht, sieht eine graue Regenrinne fast wie eine aus Zink aus.

Falls Sie sich übrigens fragen, warum ich so viel Belangloses hier hin schreibe: eine Freundin liegt im Krankenhaus und wird dort auch noch sehr lange liegen. Ich will sie unterhalten. Schreiben Sie mir und Ihr gerne Linktipps als Kommentar, viel Zeit muss mit ablenkender Unterhaltung gefüllt werden!

Ganz zum Schluss lasse ich Ihnen noch unser derzeit beliebtestes Fastfood-Rezept da:

Gnocchi mit Salbei und Knoblauch!

Mindestens zwanzig Salbeiblätter und so viel Knoblauch, wie sie Ihrer Umgebung zumuten wollen kleinschneiden. Für den Salbei nehme ich einfach die Küchenschere, den Knoblauch schneide ich aber doch mit einem Messer in feine Scheiben.

Zwei Esslöffel Butter, zwei Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Salbei und Knoblauch hineinrühren. Pfanne beiseite ziehen und den Inhalt zehn Minuten ignorieren. Danach wieder einheizen und 500g „frische“ Gnocchi aus der Tüte dazugeben. zwei, drei Esslöffel Wasser und eine Prise Salz dazugeben. Rühren, brutzeln lassen, rühren. Wenn Knoblauch und Gnocchi goldbraun werden, ist das Essen fertig. Frischen Parmesan drüberreiben und frischen schwarzen Pfeffer -mahlen. Essen. Genießen!

Zubereitungszeit: zwanzig Minuten. (Knoblauchfahne: lange!)

 

*****

Eins noch: die Duftmelonen, von denen ich neulich mal schrieb, blühen. Ich berichte demnächst dann mal mehr darüber.

15 Kommentare zu “Ferien”

  1. Ines sagt:

    Na SUPER und wer bitte kocht mir jetzt… ;-)
    Graue Dachrinnen kann man (FRAU) wenn sie extrem doof grau sind… sicher auch rosa oder weiß mit Acrylfarbe anstreichen… also … ähm … wenn Langeweile vorhanden ist… ;-)
    und dann… GUTE BESSERUNG *rüberruf*
    an die Freundin…. in meinem Blog gibt es so etwa 160 Posts zu lesen… so als Einschlaflektüre… hihi

  2. Marthe sagt:

    Liebe Frau Mutti,
    Ihre Seite hat ja ein neues Kleid.
    Ist das „äh“ auch in Ferien? ;-)
    Herzliche Grüße
    Marthe

  3. Andrea sagt:

    Ich sende gute Wünsche an Ihre Freundin und hier sind ein paar Links:

    http://www.boredpanda.com/
    http://blog.zeit.de/netzfilmblog/
    http://www.bildblog.de/
    http://www.buzzfeed.com/books
    http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/top-ten/index.html
    http://www.ikeahackers.net/
    http://www.lawblog.de/
    http://www.charmingquark.de/
    http://mittelalterrechner.de/
    http://www.hoeflichepaparazzi.de/
    http://wasmitbuechern.de/
    http://resurrectionfern.typepad.com/

    Ich hoffe, das sind nicht zu viele. Direkt ausgefallen sind sie eher nicht, aber vielleicht ist ja etwas dabei, das Ihre Freundin noch nicht kennt und ihr gefällt.

    Viele Grüße!

  4. Christian sagt:

    Luxusproblemchen!
    Kann es sein dass du in deinem Leben noch niemals wirklich arbeiten musstest?
    Lass mich raten: nach der Hauptschule eine einfache Ausbildung gemacht, niemals im Beruf gearbeitet, geheiratet (er hat natürlich was gelernt) und gleich mal 3 Kinder bekommen.
    Lass mich weitertragen: du könntest dich niemals alleine durchbringen, bist durch und durch abhängig und deine Rente kannst du unter einer Brücke verschlafen. Kein ?
    Mann oh Mann.

  5. das Nordlicht sagt:

    Christian ist ein Troll, dem ich jetzt einen freundlichen Herauskomplementierknuff in die Rippen gebe *kopfschüttel*

  6. Erika sagt:

    Gerne kann Ihre Freundin bei mir vorbei schauen http://www.lauferei.com und sich in die Berge träumen.
    Gruss und gute Besserung
    Erika

  7. Reboka sagt:

    Da hat jemand aber das mit „für Unterhaltung sorgen“ ein wenig falsch verstanden, oder Christian?
    Gruß aus Graz, auch ins Krankenhaus
    Reboka

  8. syvi25 sagt:

    Linktipp für die unbekannte Freundin:

    http://www.nevigeser.blogspot.de/

    ein Rentner bloggt und veröffentlicht schwarz/weiß Fotos aus seinem Heimatdorf in dem (eigentlich) nichts passiert

    Grimme Online Award 2014

  9. Kiki sagt:

    Don’t feed the troll.

    Was die Bespaßung der Freundin angeht  – gute Besserung! – so habe ich heute herzlich gelacht über diese Geschichte vom Webdesigner und der Hecke:
    http://www.webrocker.de/2014/08/06/der-webdesigner-und-die-hecke/

    Und wenn ich noch etwas schamlose Eigenwerbung hinzufügen darf: Auf meinem Comicblog http://hamburguntersich.de gibt’s morgen früh wieder eine neue Folge. :-)

  10. Anne sagt:

    Menschen, die irgendwas daraus ziehen, andere Leute auf ihrem Blog zu beleidigen, müssen ja auch insgesamt ein eher armes Leben führen. Aber das muss ja auch jeder selbst wissen, wie er seine Zeit verbringt.

  11. Anna sagt:

    Liebe Frau…äh…Mutti,
    Gute Besserung für die Freundin und vielen Dank für ihren Blogg! Ihre Einträge werden hier mündlicherweise (durch mich) an die Familie vermittelt und sorgen für viel Wiedererkennung weil Teenager und Mithelfen und so… Sie verstehen. ;-)
    Übrigens habe ich so eine Fassauna hier in Schweden kurz vor der norwegischen Grenze stehen sehen, falls sie mal irgendwann hier raufkommen (und mal schnell einen schwedisch-norwegischen Grenzdialekt lernen), kann ich Ihnen mal eben die Richtung zeigen und sie finden jemanden zum gemeinsamen Schwärmen. :-D

  12. Tellerränder sagt:

    Och wie nett von Christian ( who ever it may be)!

    Jetzt hat deine Freundin etwas worüber sie grübeln kann . Ist doch ganz und gar reizend und selbstlos von ihm, oder?

    Liebe Grüsse von Tellerränder .

    Ach ja gute Besserung an deine Freundin!

  13. Rika sagt:

    Wie immer ein wunderbar lesenswerter Bericht aus der „grünen Villa“.
    Mein kleiner Kommentar zur Regenrinne: Dem Gatten will ich beipflichten… Holz und Dachpappe brennen einfach sehr schnell und sehr gut! Wir haben uns aus eben den genannten Gründen für so eine hübsche dunkelbraune aus Kunststoff entschieden.
    Gute Besserung wünsche ich der Freundin und gutes Gelingen für die Arbeiten an Dach und Gewölbe…
    Und auch dies noch: Es ist in der Tat zunächst etwas merkwürdig, wenn der jahrelang gewohnte Rhythmus der Feriengestaltung aus dem Takt gerät und irgendwann dann gänzlich den Modus ändert… Ich kann aber versichern, dass es auch ganz wunderbar ist, wenn man nach der langen „Kinderzeit“ – wir haben vier – wieder ganz „allein zu zweit“ unterwegs ist oder einfach nur im Gärtchen die Ruhe genießt.

  14. Wiebke sagt:

    Solche Typen wie Christian einfach ignorieren ;o) ich weiß, es fällt schwer. Sind doch bloß neidisch! Bleiben Sie wie Sie sind, ich finde Sie toll!

    Muß auch mal gesagt werden,

    lg Wiebke

  15. Karin sagt:

    Vielen Dank für die Antwort mit den Duftmelonen! Und falls Ihre Freundin auch Gartenliebhaberin ist empfehle ich diesen Blog:
    http://guenstiggaertnern.blogspot.de/

    Liebe Grüße
    Karin