raufen, rotzen, rülpsen …

18. September 2014

ist in der Grünen Villa nicht erlaubt.
Aber einmal im Jahr, für knapp zwei Wochen setzt diese Regelung aus. Zwei Wochen Zeltlager, zwei Wochen Jungen unter sich, zwei Wochen, in denen die Regeln von daheim nicht wichtig sind, zwei Wochen, in denen dieses Zeug gemacht wird, dass irgendwer irgendwann „Männerkram“ genannt hat.
Mädchen und Frauen sind in diesen zwei Wochen nur geduldet, als Küchendamen im Küchenzelt. Zuständig für das leibliche Wohl, für das Schmieren der Frühstücksbrote und für das Spülen der Kochtöpfe.

Großartige Sache!

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Ließe ich diesen Blogartikel jetzt an dieser Stelle enden – Sie können sich lebhaft vorstellen, wie die Kommentare dazu aussähen.

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Ein Zeltlager, nur für Jungen. Frühsport mit nacktem Oberkörper, die Installationen zum Duschen liefern nur kaltes Wasser, streng hierarchisch: wer zum ersten Mal mitfährt, kommt als Memme und wird nach einer Prüfung erst zum Manne. Der Manne wird im Jahr darauf zum Knappe, dann zum Ritter, irgendwann zum Fürst. Fürsten leiten das Zeltlager, ihr Wort – und sei es noch so willkürlich – ist Gesetz. Fürsten verteilen gelbe und rote Karten bei Regelverstößen. Wer zum Beispiel nicht in den Wald zum Pinkeln geht, sondern es nur bis an den Wegesrand schafft, bekommt eine gelbe Karte.
Wer eine gelbe Karte hat, geht den Küchendamen zur Hand: Töpfe spülen ist eine beliebte Unterstützung.
Jeder muss Nachtwache halten und wehe dem, der den Überfall auf das Lager nicht entdeckt. und Überfälle gibt es immer. Ehemalige Mitarbeiter, Freunde der Fürsten und Zeltchefs schleichen sich nachts auf den Platz und versuchen das Küchenzelt zu plündern. Wenn die Nuß-Nougat-Creme gestohlen wird, fällt die Strafe ähnlich lakonisch aus, wie beim Verlust der Lagerglocke. Die nachlässige Nachtwache wird von den Küchendamen getauft, mit der Literkelle kaltes Wasser über den Kopf. Stellt die Nachtwache die Überfäller, darf die Nachtwache taufen.
Kinder müssen als Mutprobe nachts eine bestimmte Strecke durch den Wald laufen und werden dabei erschreckt, Jugendliche werden mitten in der Nacht geweckt, in den Wald gefahren und mit Kompass und Karte losgeschickt: „bis zum Frühstück bist du wieder da“
Betten müssen gebaut werden, ein Regal für Koffer und Essgeschirr. Der Zeltchef kontrolliert, ob Ordnung gehalten wird.
Manchmal regnet es tagelang, Programm gibt es trotzdem. Es wird gesägt, gehämmert, gebaut. Es gibt Indiacaturniere, „Ultimate Ninja“-Kämpfe und eine Lagerolympiade. Wer vor der Freizeit mit Magickarten nichts am Hut hatte: nach diesen zwei Wochen braucht man mindestens ein eigenes Deck.
Ein Haufen Jungen aufeinander, ziemlich viel Testosteron schwirrt da durch die Luft. „Umtackeln“ (= anrempeln, umwerfen) gehört selbstverständlich dazu, andere reinlegen und veralbern ebenfalls. Es geht unter die Gürtellinie, „seid nett zueinander“ hat hier eine andere Bedeutung als daheim. Man misst sich, Muskeln, Draufgängertum, Aufschneiderei und was weiß ich, was Jungen noch so vergleichen

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Ließe ich den Artikel an dieser Stell enden …

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Es gibt strenge Regeln in diesem Zeltlager. Regeln, deren Sinn sich mir als Außenstehender nicht erschließen wollen, die aber in dieser Männergesellschaft Sinn machen. Es gibt Rituale und Zeremonien, die gepflegt und gehütet werden, manche bleiben besser vor Elternohren und -augen verborgen. Aus dem Zusammenhang erscheint mir Manches, was dann doch bis zu mir dringt, völlig hirnrissig und die Pädagogin in mir kriecht weinend in eine Ecke.

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Meine Söhne leben dort ein beinahe gegensätzliches Leben zu dem daheim, wo es behütet, gerecht und fair zu geht. Sie fiebern beide aber diesen beiden Wochen im Sommer entgegen, diesen beiden Wochen, in denen die warme Dusche beim obligatorischen Schwimmbadbesuch als allergrößter Luxus gilt. Dort essen sie Linsensuppe, die daheim dann eher verpöhnt ist und ein Gericht, das den verdächtigen Namen „russisches Hackfleisch“ hat, scheidet die Gemüter, „man hasst oder liebt es“, sagen sie und betonen, dass es am Besten schmeckt, wenn man Gurkensalat mit hineinmatscht. Ich frage an dieser Stelle nicht weiter nach.
Die Söhne kommen nach diesen zwei Wochen gewachsen an Körper und Seele nach Hause. Sie stinken bestialisch und der Inhalt ihrer Rucksäcke müffelt von vor der Waschmaschine quer durch die Kelterhalle bis hoch in meine Küche. Aber sie strahlen. Sie sprudeln ihre Geschichten hervor, sie sehen so gesund aus, wie Menschen eben aussehen, die sich zwei Wochen nicht in geschlossenen Räumen aufgehalten haben. Sie haben sich ausgetobt und bringen jedes Jahr zwei, drei neue Narben mit. Und freuen sich auf das Zeltlager im nächsten Jahr.

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Die Tochter fährt seit drei Jahren als Küchendame mit. Wie ich oben schon schrieb: der Aufenthaltsort der Küchendamen ist das Küchenzelt, sie arbeiten im Programm nicht mit, betreuen keine Teilnehmer und nehmen keine Einfluss. Sie haben eine Ferienwohnung in der Nähe des Zeltplatzes, können aber auch dort schlafen, wenn sie wollen.
Die Küchendamen sind trotzdem etwas Besonderes, niemand will es sich mit den Chefinnen über Nachtisch und Nuß-Nougat-Frühstücksbrote verderben. Die Küchendamen zaubern zum Beispiel die sogenannten „Fakebrote“ zum Frühstück, bei den guten sind Cornflakes unter der Nuß-Nougat-Creme, bei den bösen Röstzwiebeln oder Senf, gegessen werden müssen sie beide und wer sich benimmt, bekommt eher kein Fakebrot der fiesen Sorte. (Wobei es natürlich unter den Teilnehmer dazugehört mindestens einmal ein Senf-Nuß-Nougat-Creme-Brot unter größtmöglichem Gewürge und Gekrächze zu verspeisen und als Held zu gelten.)

Die Küchendamen werden also mit Respekt und Hochachtung behandelt, sie werden jedes Jahr genauso wie die Teilnehmer befördert. Die Tochter ist jetzt Markgräfin.
Und weil es wichtig ist: in der parallel stattfindenden Freizeit der Mädchen gibt es Küchenherren.

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Wo will ich eigentlich hin, mit diesem Text? In alle Richtungen gleichzeitig, irgendwie. Ich will sagen, dass es unsagbar wichtig ist, dass meine Söhne zwei Wochen im Jahr ganz anders als sonst leben können, ganz anders, als wir sie erziehen. Ich will sagen, dass es großartig ist, dass sie „unter sich“ sein können. Nur Jungs eben. Ich will sagen, dass es völlig in Ordnung ist, dass es zwei Wochen im Jahr gibt, in denen meine Kinder diese Geschlechtertrennung leben und meine Tochter obendrein ganz klassisch an den Herd verbannt ist. Ich will sagen, dass diese Geschlechtertrennung Tradition hat und dass diese Tradition in Ordnung ist und nicht mit Gewalt aufgebrochen werden muss. Die restlichen 50 Wochen im Jahr gibt es keine Trennung in der ehrenamtlichen Arbeit. Ich will sagen, dass es so wahnsinnig schade ist, dass die Mädchenfreizeiten so ganz anders ablaufen, als die der Jungen. Es gibt kein Zeltlager, dafür aber Wellnesstage im Programm, mit Nägel lackieren, Haare frisieren und Modenschauen. Zeltlager für Mädchen gibt es nicht mehr, weil die Anmeldezahlen stark rückläufig waren. Eltern waren um ihre Töchter besorgt, dass diese in der Wildnis zu Schaden kommen, weil Mädchen so viel zarter und zerbrechlicher sind als Jungen. Eltern in meinem Alter sagen so etwas! Ich will sagen, dass diese ganze Gleichberechtigungsgeschichte noch lange nicht fertig erzählt ist und dass sie nicht so weitergehen sollte, dass Jungen reglementiert und eingeschränkt werden, sondern dass Mädchen mehr zugetraut werden sollte. Und dass es schlussendlich vielleicht reicht, zwei Wochen im Jahr nach Geschlecht zu trennen, um sich auszuleben und vielleicht auch frei zu fühlen.
Ich will schreiben, wie leid ich es bin, wenn Mädchen „iiieeeh!!! eine Spinne!“ kreischen und ringsherum verständnisvoll gelächelt wird. Rosa Überraschungseier und pinkfarbene Shirts sind doch nur ein Bruchteil dieser Geschichte und ich will unbedingt erzählen, dass auch rosa-Glitzer-liebende Mädchen auf Bäume klettern und Mathe lieben, aber ach – der Text wird immer länger und letztlich sage ich nur: macht doch einfach keinen Unterschied bei dieser Erzieherei, das macht es auch so viel leichter.

22 Kommentare zu “raufen, rotzen, rülpsen …”

  1. Sigrid sagt:

    Schön, dass Deine Kinder noch so etwas erleben dürfen.
    Und den letzten Absatz unterschreibe ich ganz dick.
    Das kleine Waldkind war mit seiner Schwester tanzen (so lange sie in der selben Gruppe waren – allein hatte er keine Lust mehr) und sie klettert genau so auf Bäume wie er.

  2. lihabiboun sagt:

    Ach beste Frau Mutti – schreiben Sie doch BITTE BITTE BITTE einen Erziehungsbegleiter. Ich unterschreibe Ihr Fazit ohne Einschränkung!

  3. Fräulein*Shafi sagt:

    !!!

  4. Frische Brise sagt:

    So ähnlich liefen früher unsere Ferienlager ab.

    Für Jungen UND Mädchen.

  5. Frau Mutti sagt:

    stimmt! Ich sollte ergänzen: Ich will darüber schreiben, dass ich zwölf Jahre lang Zeltlagerfreizeiten für Jungen UND Mädchen betreut und geleitet habe. Was ist nur passiert? Was hat sich da geändert?

  6. sandra malik sagt:

    also ich sehe keinen unterschied zu den ferienlagerzeit meiner kindheit 70er und 80er jahre. ich habe keine ahnung, was dazwischen passiert ist. hier im haushalt gibt es – ausser mir – kein weibliches geschlecht. mir fehlt da die erfahrung und beobachtung, wie das in mädchenhaushalten so läuft. ich weiss nur, dass es in meiner kindheit kein rosa und kein glitzer gab. und kinder eben kinder waren. wir so „nebenbei“ mitgelaufen sind und nicht die komplette aufmerksamkeitsspanne der familie hatten. ob das besser war weiss ich nicht. ich bin heute kein kind und kann es nicht vergleichen, ob sich kinder heute – durch mehrbehütung und mehraufmerksamkeit – besser fühlen als wir „mitläufer“. kindheit ist in jeder generation anders. und jede generation findet ihre eigene kindheit (vielleicht durch den verklärten blick des abstands) viel besser, als die heutige. die kindheit meines vaters war auch schon viel besser als meine ;o)

  7. Katharina sagt:

    Zur Ehrenrettung möchte ich Pfadfinderinnenlager aus den späten 1970er und frühen 1980er Jahren erwähnen, wo wir uns genau so verlaust rumprügelten, wie Du hier über die Jungens berichtest.
    Und am liebsten Jungenslager überfielen. DAS machte sie fertig, wenn wir Weiber ihnen die Nachspeise klauten.
    Aber rosaglitzer Nagellack kam da keiner vor. Höchstens um den Jungs ihre Fahrräder zu verzieren.

    Was seither geschehen ist? Der groses Backlash der 1990er jahre, von denen viele behaupten, es hätte ihn nicht gegeben und heute denken, die erst seit 20 Jahren aufgezogene Rosa-Blau-Geschichte wäre evolutionsbedingt. So schnell kanns gehen mit der Evolution.

  8. MoneBohne sagt:

    Das ist aber wohl auch eine Typfrage.

    Ich war immer ein sehr burschikoses Mädchen und allein der Gedanke in ein reines Mädchenferienlager zu müssen, hätte mir den Angstschweiß auf die Stirn getrieben. In den gemischten Zeltlagern meiner Kindheit (80er) habe ich mich sehr wohl gefühlt. Es war für jede Neigung was dabei.

    Hier bei uns wird nach wie vor ein gemischtes Ferienlager angeboten. Meine Tochter (auch eher ein Wildfang) geht sehr gerne dort hin. Ihr bester Freund ist ein eher etwas „zarter besaiteter“ Junge. Er würde nie freiwillig an so einem Jungslager teilnehmen. Zusammen mit seiner besten Freundin haut ihn aber so schnell nichts um. ;-)

  9. m. sagt:

    Ich habe die Zeltlager geliebt. Genau so – nur ohne Geschlechteraufteilung. Mit Unfug machen, Nachtwachen, Lagerfeuern, Küchendiensten, Fahne klauen und allem anderen. Ich hoffe, dass es das auch noch gibt, wenn meine Kinder alt genug sind. Die Chancen stehen gut….

  10. Tussialarm sagt:

    Zeltlager 1979 und 1980 gemischt:

    Wir Mädchen ebenso auf Nachtwache wie die Jungs. Tagsüber sportliches Kräftemessen bei Bogenschnitzen und -schießen. Taschenmesser lt. Veranstalter unabdingbar. Für alle. Abends Spinnen und Fliegen gefangen in den Zelten. Mädchen gegen Jungs, wer hat mehr?

    Zur Konfirmation Messer von Nachbarin geschenkt bekommen. Gefreut wie Bolle. Zwei Tage später: Nachbarin vor der Türe: es täte ihr ja furchtbar leid, sie hätte gedacht der Bruder sei der Konfirmand…zum Glück durfte ich das Messer trotzdem behalten. Kein rosa-blau, aber auch damals Jungen- und Mädchengeschenke.

    Vielleicht hat aber auch die „Gleichberechtigung“ der 70iger dazu beigetragen, dass heute viele Mütter ihre Mädchen bewusst abgrenzen wollen? (Kann mich erinnern, dass auch ich nicht immer Winnetou sondern auch gerne mal Prinzessin sein wollte). Rosa und Glitzer nicht nur Marketing sondern gelebte Träume einer „Müttergeneration“?

  11. nähfrosch sagt:

    Ich sags mal so:
    Ich habe mit einem rosa Kugelschreiber mit glitzerdem Puschel der hin und her wackelte in der Vorlesung mitgeschrieben. Die kleine Blonde war ich. Was? Kein Lehramt? Keiner dachte dass ich „richtig“ das Fach studiere. Mein Diplom in Mathematik bekam ich in absoluter Rekordzeit. Ich arbeite im echten Leben (grade Elternzeit) an einem IT Forschungsinstitut, auf meinem Stockwerk nur Männer. Und trotzdem trage ich knallpinke Kleidchen und Schmiere mit glitzer auf die Augen! Zumindest solange kein Kunde da ist ;)
    Ein hoch auf Maniküre und Mathe!
    LG
    Katja

  12. T.M.-S. sagt:

    So ähnlich Freiheiten habe ich jahrelang bei den Pfadfindern begleitet, für Jugen und Mädchen – irgendwann bin ich da heraus gewachsen

  13. lihabiboun sagt:

    Ausgegebenem Anlaß ein Nachtrag: gucken Sie mal hier: http://dasnuf.de/

  14. Catharina sagt:

    Bei uns im Waldkindergarten kletter die Mädchen wie meine Jungs und nehmen auch am „Kampfkreis“ teil.

    Aber die Diskussion mit meinen Nachbarinnen, Bekannten etc über „Mädchen im Waldkindergarten?“ reisst leider nicht ab.

    Ich ermutige meine Jungs zu „Mädchensachen“ weil ich denke, dass ich dafür verantwortlich bin, dass Sie die ganze Bandbreite kennenlernen um eine wirkliche Wahl haben, was sie mögen

  15. agatha sagt:

    Ich weiß nicht genau, wie ich dieses „Einmal-im-Jahr-durchdrehen“ finden soll..
    so als norddeutsches Gemüt ist mir das zu christlich, rheinisch.. es schreit geradezu „ungesunde Deckelung!“ „Ventil!“
    Aber ach! Ist wohl Geschmacks- und/oder Gemütssache.

    Aber die Sache mit der Erziehung, da bin ich wieder ganz bei Ihnen. Es ist noch ein langer Weg, unglaublich aber wahr!
    LG

  16. Anna sagt:

    Super Sache das!
    Ich gehöre auch zu den Pfadfindern die gemischte Lager hatten und glücklich stinkend nach Hause kamen :)
    Nichts was ich meiner Tochter vorenthalten möchte!

  17. Imke sagt:

    Ich bin immer eine stille Leserin Ihres Blogs gewesen, aber jetzt muss ich auch etwas sagen. Ja!! Ich hatte als Kind auch diese herlichen Zeltlager wie Ihre Jungs. Wo sind sie hin? Meine Tochter hat leider nicht die Möglichkeit mehr diese Erfahrung zu machen, seufz.

  18. Sabine sagt:

    Danke für das Erzählen! Mein kleines großes Mädchen war in Transsylvanien auf den Spuren der Bären… genau das Gegenteil von Luxus. Die Spuren von über 100 Flohstichen sind noch sichtbar, es war eine einzigartige Erfahrung ganz oben in der Wildnis der Karparten, organisiert vom WWF mit dem Trekkingrucksack bepackt. Nicht alle Mädchen stehen auf rosaglitzer Mädchenurlaube…
    Liebe Grüße
    Sabine

  19. Katharina sagt:

    Als Mutter eines zweijährigen Jungen stößt es mir andersrum oft auf, dass es immer noch (oder wieder?), diese typischen Dinge gibt, die Jungen nicht machen, sein oder tragen sollen… sie sollen wild, mutig und tapfer sein. Wenn mein Sohn sanft, ängstlich und empfindsam ist, ist er mir genau so lieb.

  20. Sylvia sagt:

    ich habe manchmal den Eindruck, als ob man sich als Mutter dafür entschuldigen muss, wenn die Tochter rosa Kleider anhat und nicht auf Bäume klettern will. Meine Tochter hat kein Interesse an Autos und Bagger – und liebt alles was glitzert und rüscht. Ihre gleichaltrigen Brüder (Drillinge) spielen lieber mit Autos und toben draußen rum, während sie lieber liest. Die Jungs sind bei den Boy Scouts und sie bei den Girl Scouts – und alle drei sind gern dort. Meine Tochter hat die Möglichkeit, mit den „Jungssachen“ zu spielen, aber es interessiert sie nicht – soll ich sie dazu zwingen? Die Jungs hatten auch Puppen bekommen, wie ihre Schwester, aber es hat sie nicht interessiert. Nein, ich habe keins meiner Kinder in dieser Richtung beeinflusst, ich habe selbst nicht mit Puppen gespielt und auch keine Kleider getragen, aber ihr gefällt es. Ich möchte, dass meine Kinder in dieser Beziehung sie selbst sein dürfen – und genauso wie Jungs rosa anziehen dürfen, so soll auch meine Tochter ihren Stil haben dürfen.

  21. elbequeen sagt:

    Klingt klasse! Seh ich genauso! Fühl mich leider recht oft recht allein mit dieser Sicht der Dinge. Wo ist denn dieses Lager? Hab doch auch zwei Jungs.
    Ganz liebe Grüße!
    Regina

  22. Modeste sagt:

    Diese Lager kenne ich auch noch aus meiner Kindheit. Ich habe aber auch gehört, dass sie heute nicht mehr gemischtgeschlechtlich angeboten werden, sondern nur noch für Jungs. Für Mädchen sei das Angebot nie zustandegekommen, die „interessieren sich für sowas nicht“. Ich bin gespannt, was für junge Frauen aus diesen rosa Mädchen werden.