1. November

1. November 2015

Eine dicke Nebelsuppe hing heute morgen über dem Haus, Sicht unter fünf Meter. Der große Sohn übernahm die Hunderunde, ich deckte in der Zwischenzeit einen gegen-das-Grau-Frühstückstisch. Die letzten Blumen aus dem Garten und Kerzen auf der ungebügelten Tischdecke und als absoluten Frühstückshöhepunkt den vom besten Vater meiner Kinder selbstgebackenen Hefezopf.

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Vor ein paar Wochen zeigte uns Frau Brüllen mit welch beeindruckender Geschwindigkeit sie diesen Hefezopf flechten kann. Glücklicherweise hatte ich ein SloMoFilmchen davon gemacht und obendrein hat sie letztes Jahr Rezept und Flechtanleitung in ihrem Blog verraten, der beste Vater meiner Kinder hatte also eine detaillierte Anleitung.

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Zwei Zöpfe hat er geflochten, den einen perfekt, den anderen mit Webfehler, was der Köstlichkeit keinen Abbruch tat. Ebenfalls kein Problem war das fehlende Zopfmehl, das angeblich unbedingt verwendet werden muss. Unsere Zöpfe wurden mit Biomehl Ty 405 vom dm gebacken, das klappte prima. Echtes Zopfmehl war nicht aufzutreiben. Im großen Supermarkt gab es zwar besonders fein gemahlenes Mehl für Hefegebäck, doch war dieses mit Ascorbinsäure versetzt, was uns eher misstrauisch machte. Verschnittenes Mehl, quasi. Wer braucht denn sowas? (mittlerweile wissen wir, dass Ascorbinsäure zur Stabilisierung und Mehlreife beigemengt wird und das macht evtl. einen Sinn, der sich mir nicht so recht erschließen will oder einfach halt nicht wichtig genug ist.)

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Ein perfekter Frühstückszopf, duftend, locker und lecker. „Den kannst du jetzt jeden Sonntag backen!“, schlug der große Sohn vor und niemand widersprach.

3 Kommentare zu “1. November”

  1. rage sagt:

    das mit dem zopfmehl ist eine mär, von bäckern bestätigt. es ist nur ein lifestyle-produkt, das leicht raffiniert wurde und sich besser verkauft als weissmehl, wenn man zopf backen will. knöpflimehl ist genau gleich, heisst aber knöpflimehl.

    ausserdem gibt es soviele zopfrezepte, wie es bologneserezepte gibt. :-) und darum schwören die einen auf zopfmehl, die anderen finden es überflüssig und machens mit weissmehl. ich machs mal so, mal so und manchmal mische ich auch die resten von mehlen zusammen, die grad da sind und geeignet sind… und manchmal kauf ich ihn auch fix und fertig.

    an guata auf jedenfall und es sieht auch ohne zopfmehl hammermässig aus!

  2. Graugrüngelb sagt:

    Ist toll geworden.

    Habt ihr denn dann das Zopfmehl einfach 1:1 durch normales Mehl ersetzt oder noch irgendwas ergänzt? Ich hatte das irgendwie so verstanden, dass im Zopfmehl schon Hefe und noch irgendwas enthalten ist und mich deshalb nicht an Frau Brüllens Rezept und Anleitung getraut. (Außerdem schmeckt bei mir Hefegebäck immer viel zu sehr nach Hefe und ich weiß nicht, was ich falsch mache.)

  3. Frau Bruellen sagt:

    Sieht super aus!
    Zopfmehl: ich habe bisher von drei unabhängigen Schweizer ambitionierten Hobbyzopfbäckern mitgegeben bekommen, dass Zopfmehl wichtig wäre, weil es sonst nicht so fluffig wäre, und deswegen verwende ich immer solches. Es ist feiner gemahlen als 405er und das von der Mühle, das ich verwende, ist noch halb Dinkel. Es enthält aber keinerlei Hefe oder sonst was, die kommt ja danach erst dazu.
    Und ja, Hefegebäck schmeckt nach Hefe, das ist ja das Gute ;-), deswegen mag der Mann hier zB auch keinen Zopf