WMDEDGT im Juni

5. Juni 2016

Frau Brüllen möchte wissen, was ich eigentlich den ganzen Tag mache.

Tja. Derzeit verlaufen meine Tage eigentlich alle gleich: aufstehen, Hunderunde, Garten, Mahlzeiten zubereiten, Garten, Hunderunde, Garten, duschen, auf dem Sofa einschlafen, ins Bett gehen. Heute mit kleinen Variationen, immerhin ist Sonntag.

Der Tag beginnt erst um halb neun! So lange habe ich geschlafen, weil der beste Vater meiner Kinder mit dem gar nicht mehr so kleinen Hund aufstand und ihn zum Joggen mitnahm. Zeit für einen gemütlichen Morgenkaffee und einen hübsch gedeckten Frühstückstisch auf der Terrasse.

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Ich weckte die Söhne und realisierte, dass ich ein Gedeck zu viel auf den Tisch gestellt hatte. Die Tochter weilt derzeit mit ihrer Patentante, meiner allerbesten Freundin, in Lissabon – sie würde wohl nicht an unserem Frühstückstisch sitzen. Tsss. Die Söhne krochen aus ihren Zimmern und wir frühstückten sehr gemütlich und lange zusammen. Danach … wurde es heiß. Und schwül. Das Thermometer knackte die 30°C-Marke und ich wünschte mir Kiemen, weil die Luft feucht und schwer war. Trotzdem: der Garten rief. Die Gemüseabteilung des Gartens sieht derzeit recht gepflegt aus, im Staudenbeet allerdings haben Regen und Sturm Borretsch und Goldmohn niedergedrückt, da muss ich roden. Vorher aber hatte ich eine Idee.

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Der Große half mir, indem er die „ich will diese Dosen irgendwie am Tomatenhäuschen befestigen“ – Idee umsetzte. Drei Löcher in den Dosenboden, damit das Wasser ablaufen kann, ein Loch in die Seite und ein Haken zum Aufhängen:

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Die vielen Ableger meiner Dachwurzen haben somit eine neue Heimat gefunden und das Tomatenhäuschen  wird hübscher. Da kommen sicherlich noch einige Pöttchen und Döschen dazu. Der beste Vater meiner Kinder zieht mich seit Jahren damit auf, dass ich jedes nur mögliche Gefäß mit Dachwurzen bepflanzen würde – er darf recht behalten.

Ich jätete vor mich hin, füllte zwei Grünschnittsäcke mit verblühtem Mohn und diversen Gänsedisteln, doch gegen 14:00 Uhr wurde es so heiß, dass ich es im Garten nicht mehr aushielt. Die perfekte Zeit für eine kleine Siesta. Die Söhne waren irgendwie beschäftigt (bei großen Kindern muss man sich da nicht mehr kümmern), der gar nicht mehr so kleine Hund schlief, der beste Vater meiner Kinder buk Burgerbrötchen – niemand brauchte mich. Ich schlief etwa eine halbe Stunde, bis mich Donner weckte. Unwetterwarnung der Stufe drei für Nierstein. Zeit die Polster von den Terrassenmöbeln zu räumen und das Sonnensegel abzuhängen, außerdem Zeit, mit dem besten Vater meiner Kinder einen Kaffee im Rosa Gartenhüttchen zu trinken und den dunklen Wolken zuzusehen. Als diese immer dichter wurden und es immer bedrohlicher grollte, schnitt ich rasch Salat und Schnittlauch für das Abendessen und knippste noch ein Bild:

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Falls das angekündigte Gewitter tatsächlich Starkregen und Hagel mit sich bringen sollte, wollte ich wenigstens ein Erinnerungsbild an meine üppig blühende Clematis mit dem Rittersporn davor.

Das Gewitter zog an uns vorbei, brachte auch keine nennenswerte Abkühlung. Das ist übrigens ganz oft so: rings um uns herum geht die Welt unter, in Nierstein lacht die Sonne. Ich bin froh und dankbar dafür.

Ich beauftragte die Söhne mit Vorbereitungen für das Abendessen und sprang schnell unter die Dusche. Leider werden meine Gartenhände wohl nie wieder richtig sauber, die Patina von Schöllkraut und Klatschmohn ist hartnäckig. Egal, das gehört im Sommer eben dazu. Genauso wie der Kriebelmückenbiss an meiner Wade, der sich zum ersten Mal in meinem Leben nicht entzündet hat! Hurra!

Es blieb gerade noch Zeit den Tisch für das Abendessen zu decken …

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als es auch schon klingelte. Herr Skizzenblog und Mme Ouvrage samt Söhne trudelten ein, denn wir hatten zum Burgeressen geladen. Die Zubereitung von frische Burgerbrötchen, verschiedenen Soßen und Relish lohnt sich nur, wenn man es direkt in großen Mengen tut und Burger schmecken mit lieben Gästen einfach am Besten. Mme Ouvrage verdanke ich das äußerst schmeichelhafte, aber sehr ehrliche „schmeckt lecker“ -Bild, das ich Ihnen an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten möchte!

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Sehr satt und sehr glücklich spazierten Mme Ouvrage und ich mit einem Weizenbier in meinen Gemüsegarten. Ich goss rasch die Tomaten; danach saßen wir im Garten und schwätzten. Unsere Männer saßen derweil im Rosa Gartenhüttchen, die Kinder … waren irgendwie beschäftigt. Ach Sommer, so sollst du sein.

Wir gesellten uns zu den Männern ins Gartenhüttchen, erzählten und lachten und plötzlich wurde der Himmel schwarz, das nächste Gewitter zog auf. Und da morgen leider Montag ist, saßen wir das aufziehende Gewitter nicht aus, sondern verabschiedeten unsere Gäste, die gerade noch trockenen Fußes nach Hause kamen.

Uns blieb das Aufräumen der Küche und ein äußerst angesäuselter, sonnensatter „hach. Toller Tag!“- Seufzer. Und mehr war nicht.

3 Kommentare zu “WMDEDGT im Juni”

  1. Madame Mim sagt:

    Selbstgemachte Burger SIND aber auch einfach richtig gut! Und im Gegensatz zu gekauften ist man nach einem auch wirklich pappsatt.
    Wir hatten, trotz Strohwitwen-Zeit, ein wirklich entspanntes Wochenende und waren am Abend so richtig „sonnenmüde“. Herrlich!

  2. Steffi sagt:

    Wenn ihr die Burgerbroetchen hinbekommt UND für lecker befindet, dann muss es ein gutes Rezept sein! Würdest du es verraten? Bitteschoen?
    Groetjes!

  3. Brigitte sagt:

    So lecker, wir lieben das auch mit selbstgemachten Burgerbrötchen. Und der Mann hat zu Weihnachten eine Burgerpresse bekommen, die ist auch richtig gut, weil dann die Burger beim Grillen besser zu wenden sind, weil stabiler. Und die blühende Rittersporn/Clematis-Staude ist wunderschön!!!!!!
    Viele Grüsse Brigitte