Ruhige Spätsommertage

31. August 2016

Bevor sie abreiste, versprach ich der Tochter, dass ich über den alltäglichen, ziemlich langweiligen Kram bloggen würde, damit sie weiß, dass sie nichts verpasst. Hiermit tue ich das.

Das Wetter ist traumhaft! Tagsüber wird es richtig heiß, ohne dass es dabei schwül wird und nachts kühlt es so herunter, dass ich mich ab Sonnenuntergang draußen in eine Quiltdecke kuscheln muss. Wegen mir darf das noch zwei, drei Wochen so bleiben. Regnen dürfte es allerdings doch auch einmal, ich muss viel gießen.

Die Tochter verpasst die gigantische Apfelernte, die uns in dieses Jahr erwartet und uns ab nächstem Wochenende sehr viel Fallobstapfelkuchen bescheren wird. Der Birnbaum hängt genauso voll! Jeden zweiten Abend ernten wir eine große Schüsseln Himbeeren, jeden zweiten Abend gibt es zwei, drei Kilo Tomaten, einige Paprika und Zucchini. Auch hier: das darf noch ein bißchen so bleiben!

Ich sitze sehr viel im Nähzimmer, bzw. stehe an der Stickmaschine und arbeite für das Weihnachtsgeschäft. Zwischendurch bestickte ich sechs Stunden lang T-Shirts für die Werkstatt des Schreinerfreunds. So richtig langweilig ist mir nicht.

Ab morgen beginnt nun auch für den Großen die Ausbildungszeit, was für mich bedeutet, dass das Haus ab sieben Uhr am Morgen leer ist und sich erst ab 18:00 Uhr wieder füllt. Ein bißchen freue ich mich darauf, ein bißchen gruselt es mir davor, auch schon deswegen, weil die Hunderunden damit alle an mir hängen, mit wenigen Ausnahmen. Ich werde also demnächst total muskelgestählt sein, weil ich kilometerweit marschiere. Ende September setze ich kurz aus, da steht diese OP an (ich berichte sicherlich noch ausführlicher). Die Voruntersuchungen schloss ich mit eins mit Sternchen ab, ich habe wunderschöne Herzklappen und derEisenspeicher ist nicht ganz leer. Das ist prima.

Mehr Langeweile habe ich gerade nicht zu bieten. Das, worüber ich mich in diesem Internet aufrege, schlucke ich runter, weil es derAufregung letztlich ja doch nicht wert ist. Letztes Wochenende saß ich nämlich mit ein paar äußerst liebenswerten Frauen die ich durch das Internet schon viele Jahre kenne, zusammen und erzählte ihnen von neuen Erziehungsstilen und Blogautorinnen, die aus tollen, bewährten Ideen eher unschöne Dinge machen. Und ich musste feststellen, dass ich mir gar keine Sorgen machen muss, weil sich diese Geschichten doch nur in meiner überschaubaren Filterblase aufbauschen, im echten Leben bekommt kaum einer mit, was man sich da in Berlin beispielsweise ausdenkt.

Ich amüsierte mich sehr über den Vorschlag, für Kinderbücher Werbung zu machen und zog es ernsthaft in Erwägung, über Pausenbrote zu schreiben. Vielleicht tue ich das auch tatsächlich noch.

Das war es vorerst aus Nierstein, jetzt hoffe ich auf Neues aus Afrika!

2 Kommentare zu “Ruhige Spätsommertage”

  1. Sandra vom FacettenReich sagt:

    Oh, ich habe Ende September auch eine OP. Mit 4 – 5 Tagen Krankenhausaufenthalt. Musst du auch drin bleiben? Dann könnten wir beide frisch von der Station bloggen. Ich hab gestern extra schon meinen Tarif erhöht ;-)

    Und ja, der September darf bis dahin gern so schön bleiben…

    Liebe Grüße
    Sandra

  2. Dorsi sagt:

    Das war am letzten Wochenende tatsächlich sehr interessant…trotz der vielen Gemeinsamkeiten bewegt sich jede von uns in einem ‚eigenen‘ Teil des Internets. Und wie schön mal wieder, gemeinsam darüber den Kopf zu schütteln ;-)LG Dorsi