Aufgabe:
27. August 2009
Teile den Inhalt von vier Wäschekörbe auf, so dass Geschirrhandtücher in den Küchenschrank kommen, Schwimmhandtücher in einen Wäschekorb gestapelt werden, der beim nächsten Gang zur Waschmaschine mit runtergenommen und dessen Inhalt in der Halle in den Schrank kommt, jedes Kind einen Stapel seiner Klamotten bereitgelegt bekommt und die eigenen Klamotten, bzw. die des Ehegemahls direkt in eigene Schränke wandern.
Während Du das tust, höre Deiner Tochter zu, wie sie Dir einen kleinen Aufsatz vorliest, in dem die Schlagworte Sonnensystem, Galaxie, Sonne, Erde, Trabant vorkommen und begutachte das Schaubild, das sie dazu gemalt hat.
Danach erkläre kurz Deinem jüngsten Kind, wie es auf verblüffend einfache Art und Weise tausende von Millimeterkästchen „zählen“ kann. Erkläre zunächst SO umständlich, dass das Kind anfängt zu heulen. Beruhige Dich und das Kind und sage Deiner Tochter rasch, was „unser“ auf Französisch heisst.
Lobe das jüngste Kind für den ordentlichen Gebrauch des Lineals, räume Geschirrhandtücher in den Schrank und höre Dir an, wie Dein großes Kind Dir von den saueinfachen Funktion erzählt. „Alles ja nur Wiederholung“, prahlt das Kind.
Ermahne das jüngste Kind, die Mathehausaufgaben ordentlich in den Ranzen zu packen, damit es sie nicht wieder, wie am Dienstag, daheim vergisst. Räume ca. zehn Handtücher ins Bad, werfe sie aber vorher noch einmal auf den Boden, knapp neben die Katzenfutterschüssel.
Wenn Du aus dem Bad zurück kommst, lasse Dir vom jüngsten Kind das nächste Kapitel aus „Lena fährt auf Klassenreise“ vorlesen und vorfreue Dich schon auf die zu beantwortenden Fragen dazu.
Erkläre dem großen Kind, dass es durchaus alleine in der Lage ist, noch fehlendes Schulmaterial zu kaufen und rufe beschwichtigende, aufmunternde Worte Richtung Tochterzimmer, aus dem es schwergeprüft und herzzerreissend seufzt.
Erledige dies alles in anderthalb Stunden, mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen und diesem netten, ruhigen Tonfall, der für Liebe und Harmonie in der Familie sorgt.
Danach schnappe Dir das nächste Kissen, presse es auf Dein Gesicht und schreie so laut Du kannst „SCHEISSE, warum immer ich!“ hinein. Weil dann schaffst Du auch den nächsten Tag. Und den übernächsten. Und die ganzen neun Wochen, bis endlich wieder Herbstferien sind.
27. August 2009 um 15:02
…ja dazu würde ich gern ganz leise ( wegen dem Schreck uns so ) ergänzen liebe Mutti, es werden nicht nur 9 Wochen werden, es werden Jaaaaaaaaaaaahre daraus, ehe sich da was grundlegendes am gesamten Tagesablauf ändert…ich las es wieder gern, schon weil das alles sooo lang bei mir her ist und ich erkenne, da hat sich wirklich nichts verändert…
27. August 2009 um 15:20
…begib dich sofort ins gefängnis, gehe nicht über los… ziehe nicht DM 2000,- ein…
ps: ich erinnere an ihr lamento ob der absenz ihrer kleinen – also kopf hoch, es bleibt so wies war ;)
(aber ich war heut auch schon so weit)
27. August 2009 um 15:21
*lach* das kann ich gut nachfühlen, ich bin nur froh, dass unsere Große erst in der Grundschule und die Kleine noch ein paar Jahre Zeit bis dahin hat.
27. August 2009 um 15:44
Aufgabe mit Sternchen:
Implementiere das Nachbarkind, welches zu Hause die Hausaufgaben nur mit Weh! und Ach! und Wimmer! nach Stunden zuende bringt, bei Nachbars aber lieb und brav und ohne Mucken die Hausaufgaben durchzieht ;-)
Dafür ist die Katze nicht mit im Spiel.
27. August 2009 um 15:51
ihre Sorgen möchte man haben…
27. August 2009 um 15:57
@ Paul: Willst Du nicht.
(Und ich seufze mal zustimmend.)
27. August 2009 um 16:19
hektisch wink, ja HIER auch, fast genauso,
nur statt Katzennapf ausgelaufene Spülmaschine..und alle Kindelein im gleichen Stadium der Pubertät.
Sie sehen, sie sind NICHT allein.
27. August 2009 um 16:28
ich sollte hier nicht mehr lesen…..
:)
27. August 2009 um 18:37
Hallo Frau Mutti,
was steht mir da bevor…! So schrecklich-schön das ist, wenn Sie davon schreiben, macht das Lesen einfach Spaß. Danke!
Yaspiz
27. August 2009 um 18:44
Bin ich froh, dass wir nur zwei haben. Dafür aber zwei Mädchen. Und bin ich froh, dass Schule erst nächstes Jahr Thema wird. Kann ich mich also noch ein Jahr genüßlich zurücklehnen und Kräfte sammeln…
27. August 2009 um 19:01
Ja und?
Klingt so als ob es nen ruhiger Nachmnittag war.
Was würden sie tun wenn sie gezwungen wären einer bezahlten Arbeit nachzugehen? Ich arbeite gut 50 Stunden jede Woche zuzüglich 10-12 Stunden für den Weg zur Arbeit und zurück. Gute Güte sie haben einen Mann der ausreichend verdient, so das Sie „nur“ Hausfrau sein können. Dennoch stöhnen sie nahezu Täglich wie schwer ihr Leben ist….
Freuen sie sich lieber das sie so viel Zeit haben für die Kinder. Ich wünschte ich hätte jeden tag auch nur eine Stunde mehr zeit zuhause.
Nehmen Sie mir das nicht übel aber das musste mal raus…
27. August 2009 um 19:21
Suse, ich nehme Ihnen das nicht übel, denn dieses „es musste mal raus!“ ist genau der Beweggrund für mich, hier jeden Tag zu jammern.
Es war ein ruhiger Nachmittag, doch die beschriebenen anderthalb Stunden hatten es in sich.
Dass Sie berufstätig sein müssen, das tut mir leid. Oder vielleicht auch nicht, denn eigentlich wäre ich das auch gerne. Es gibt den einen oder anderen Grund, warum ich es nicht bin. Und ja, ich habe Glück, ich MUSS es nicht. Und wenn wir uns mächtig anstrengen, finden wir wahrscheinlich auch noch den einen oder anderen, der es noch besser als ich oder noch schlechter als Sie hat.
Bitte glauben Sie nicht, Sie könnten sich, einzig wegen dieser kurzen Einblicke in mein Leben, ein Urteil über mich erlauben.
27. August 2009 um 19:19
liebe frau mutti,
sie wohnen doch auch in rheinland-pfalz, oder? ich kann sie beruhigen, es sind nur noch 7 wochen bis zu den herbstferien ;-)))
aber bei uns sieht es nachmittags ähnlich aus…
27. August 2009 um 20:09
Hallo Frau Mutti,
ich darf mich ja nun schon die dritte Woche zu den Schulkindmamas zählen und hab schon öfters das Kissen nutzen müssen obwohl ich nur ein Kind daheim habe.
Es ist mir schleierhaft was ihr Nachmittag damit zu tun hat ob man nun „nur“ Hausfrau (übrigens ein Job mit nicht nur 50 Wochenstunden) oder berufstätig ist.
Es war ein Post frei nach dem Motto „Jammern hilft“ „Wenns raus ist, geht’s mir besser“.
Mitfühlende Grüße aus Sachsen.
27. August 2009 um 20:13
Ooooooooh ich könnte Sie umarmen und küssen für diesen Eintrag!
Gerade so banale Dinge wie WÄSCHE machen mich derzeit komplett konfus, und das, obwohl hier noch FERIEN sind…
(und WER hat heute die Waschlappen und Gästehandtücher, gewaschen und gefaltet, knapp neben das Klo auf den Boden geworfen? Wer??)
Wie gesagt… ich liebe Sie für Ihre Schilderungen :) :)
27. August 2009 um 20:26
@ Anett
Und meinen Haushalt machen die Heinzelmännchen? :rolleyes:
Das wäre schön… Es war aber eigentlich mehr gemeint das man evtl weniger oft ein Beissholz oder auch ein Kissen brauchen würde wenn man mal über den Tellerrand schaut. Als mein Sohn klein war, war ich ebenfalls Hausfrau. Damals war ich immer sehr gefrustet. Heute habe ich meist gar nicht erst die Zeit mich zu beklagen.. nee im Ernst mir tut das Arbeiten gut, kann ich nur weiter empfehlen…
Das jamern hilft habe ich auch lange geglaubt, wenn ich auch in anderer Form gejammert habe (ohne BLOG).
Nur glaube ich inzwischen das jammern die Sache kein stück besser macht.
@ Frau Mutti
Ich habe nicht beurteilt, nur angemerkt… sie fühlen sich aber scheinbar „beurteilt“.
Och und leid tun brauche ich Ihnen auch nicht, ich liebe meinen Job.
Ich wünsche allen Muttis das sie nie richtige Probleme
haben… und immer ganz viel Zeit für die Kinder.
27. August 2009 um 20:27
Mir gruselt es schon ein bißchen vor Montag, wenn der Alltag auch bei uns wieder Einzug hält. Aber wenn ich dann an unseren heutigen Nachmittag denke, an dem sich die lieben Kinderchen aus lauter Langeweile in den Ferien fast erwürgt und anschließend erschlagen hätten, bin ich doch froh, daß sie am Montag wieder in die Schule müssen. Dann kann ich endlich mal wieder aufatmen und, faule Hausfrau wie ich bin, zwischen dem alltäglichen Wahnsinn ganz entspannt eine Tasse Kaffee genießen!
(Und wir haben dann auch ’nur‘ 6 Wochen durchzuhalten, bis wieder Herbstferien sind ;0)
In diesem Sinne herzliche Grüße.
27. August 2009 um 20:28
Na Sie machen mir Lust auf die Schule nächste Woche.
Aber, grübel, hier sind es nur sechs Wochen bis zu den Herbstferien. Die überleben wir… hoffe ich
27. August 2009 um 20:28
Neun? NEUN??? Sind es nicht sieben? Bitte, bitte, sieben!!!
Nic
27. August 2009 um 20:43
Vielleicht sollten wir mal alle ein Datum und Uhrzeit ausmachen und dann hinaus in den Garten treten und gemeinsam schreien: Sch.., warum immer wir! Vielleicht wird es dann mal erhört, denn „Hausaufgabenbetreuung“ ist alles andere als ein netter Job!!!! Denn das ist leider nicht mehr so wie früher….
Immerhin bin ich froh, das ich mich nachmittags „nur“ zweiteilen muss und parallel „Briefe schreiben“ für’s 5. und „dividieren“ für’s 3. vermitteln muss. Das Schwierigste dabei finde ich immer dieses permanente hin- und herschalten im Gehirn, vor allem, wenn man selber mal für sich versucht einen klaren Gedanken zu fassen.
Sechs! Bei uns sind es glaube ich NUR noch sechs Wochen bis zu den Herbstferien!!!
Gruß Uschi (die aber morgen erst mal von allem ein wenig Abstand nimmt, jipiiie!!!)
27. August 2009 um 22:31
Möchten Sie mein Kissen sehen?
27. August 2009 um 23:00
Ach, was habe ich wieder lachen müssen, als ich diesen Eintrag las. Danke Frau äh Mutti! Ich fühlte mich um mindestens 5 Jahre zurückversetzt, in die Zeit, als meine Söhne noch zur Schule gingen und ich ihnen bei den Hausaufgaben unterstützend zur Seite stehen durfte! Jetzt sind sie beide in der Ausbildung und das ist gut so! Nur Mut und Durchhaltevermögen, es kommen auch wieder entspanntere Zeiten!
Gruß Alexandra
28. August 2009 um 06:51
Moin,
ich geh mir dann mal so langsam ein Kissen suchen.. ;-)
Bisher bestehen die Hausaufgaben des Erstklässlers aus ausmalen oder einkreisen. Da guck ich ja nur, das nicht zwischendrin die Fliege am Fenster die Oberhand hat und der Zettel in Vergessenheit gerät.
Ich wachse dann bestimmt mit den Aufgaben und das Kissen dann vielleicht auch…
Sie und wir alle, wir schaffen das. Sie, weil Sie es können, und ich, weil ich hier lesen darf, dass (und teilweise sogar wie) es geht.
;-)
Liebe Grüsse
illy
28. August 2009 um 10:18
@ Diba: Ich! Iiiich würde gern Ihr Kissen sehen!!
Haben Sie denn ein Foto? :)
LG anabel
28. August 2009 um 11:32
@ anabel
http://3.bp.blogspot.com/_hovOD8Zp3cE/Se9Dbi2PLVI/AAAAAAAABKs/Y4f7ag9pjsM/s1600-h/2006_0101froglove30003.JPG
Erst lese ich – und schreie dann trotzdem rein…
28. August 2009 um 11:33
Herrlich Frau äh Mutti!
Es geht anscheinend ganz vielen ganz ähnlich! Ich glaube wir alle, Mütter und Kinder müssen uns erst wieder an den Schulundhausaufgabenalltag gewöhnen. Meine beiden Schulkinder brauchen auch gerade gaaanz viel meiner Zeit, Geduld und Nerven am Nachmittag. Aber die Herbstferien sind ja nicht mehr so weit und zwischendurch gibt es ja Gott sei Dank auch noch die Wochenenden.
Liebe Grüße
Britta
28. August 2009 um 12:06
Aber… äh… lieben wir nicht auch genau dies, nur so ganz im Geheimen vielleicht?
Gabriela
28. August 2009 um 13:17
Mein heutiger Morgen war so ähnlich, allerdings mit Kaffeetasse in der Hand, Telefon am Ohr, Katze auf der Treppe und windellosem Kleinkind im Elternbett … Den Rest kann man sich sicher denken …
Der Nachmittag wird entspannter.
LG
Anja
28. August 2009 um 16:33
Wir Frauen machen immer alles mit links und 40° Fieber, wa? Es gibt auch so einige Tage hier, da könnte ich einfach nur noch heulen. Also so richtig heulen. Und wegrennen, ganz allein. Und die 4-er Kinderbande dem Vater überlassen. Oder so.
28. August 2009 um 17:44
Sie beschreiben meinen Alltag. Es tut so gut zu sehen, dass es anderen genauso geht und manchmal denke ich, geteiltes leid ist halbes Leid.