lernt Hans nimmer mehr.

So ein doofer, altmodischer Spruch und doch steckt da so viel Wahrheit drin.

Ich habe heute am Hundestrand in knapp einer Stunde anderthalb Kilo zerbrochenes Glas aufgesammelt. Eine andere Frau sammelte ebenfalls eine Tüte voller Müll auf. Ein großer Mülleimer, der regelmäßig geleert wird und nicht überquillt, steht direkt am Eingang des Hundestrands, es wären nur ein paar Schritte …

Dass es für Hundepfoten nicht super ist, wenn sie durch Glasscherben rennen müssen – das ist klar. Vielleicht streut da auch der eine oder andere Hundehasser Glasscherben, das kommt vor und ist kein bißchen in Ordnung, auch wenn der Hundehasser vielleicht fürchterliche Wut hat, weil im dauernd in den Vorgarten gekackt oder an die Hauswand gepinkelt wird. Fänd ich auch blöd, darf mein Hund nicht, Glasscherben streuen muss ich aber auch nicht.

Es ist wohl allgemein nicht so super, wenn Glasscherben oder Müll rumfliegen, da muss man nicht diskutieren. Oder sich als Hundebesitzer besonders drüber aufregen, sondern selbst vielleicht auch die Hinterlassenschaften der Viecher ordentlich wegräumen. Und die Kackbeutel dann bitte nicht in die Gegend schmeißen. Haben wir uns auch schon alle drüber aufgeregt, wir wissen es besser.

Und weil wir das so gut wissen, mit dem Müll,  könnten wir es ja Hänschen beibringen. Vielleicht bin ich bald in dem Alter, in dem ich Eltern anspreche, wenn sie es ihrem Nachwuchs erlauben, die Quetschie*verpackung auf den Gehweg zu feuern oder die Schokoriegelumhüllung neben den Mülleimer zu werfen. „Tschuldigung, aber ich glaube, sie haben da was verloren!“, sage ich dann vielleicht, wenn ich mich mal traue. Weil ich glaube, es bereitet Kindern gar keine schlimmen, bleibenden Probleme, wenn man ihnen beibringt, wo Müll hingehört. Und warum. Vielleicht ist es halt ein klitzekleines Bißchen anstrengend, aber das ist halt diese Erziehungssache, da muss man im Training bleiben, wie beim Sport.

Dann erinnern sie sich vielleicht daran, wenn sie mit ihren Freunden am Ufer des Rheins ein Bier trinken und packen leere Flasche und Chipstüte wieder ein.

Ach. Das wäre schön.

* Oder ich verzichte als Elternteil direkt auf diesen Quetschiequatsch, weil das Zeug nicht nur gnadenlos überteuert ist, sondern auch unnötigen Müll verursacht.

5 Kommentare zu “Was Hänschen nicht lernt,”

  1. Katharina sagt:

    Auf Quetschietütentreten ist für Hunde aber nicht sonderlich gefährlich *duckundweg*

    Neee, im Ernst: Müll einfach fallen- oder liegenlassen geht gar nicht. So Menschen verstehe ich nicht und zum Glück empörts hier auch den hauseigenen Nachwuchs. Und extra Glasscherben am Hundestrand ist eine Riesenschweinerei. Hatten wir hier schon am Spielplatz, vor der Rutsche. Wer bitte macht so etwas? Traurige, armselige Gestalten!!!

  2. Tanja sagt:

    Hier ist es gerade die Hundewiese zwischen den Häusern, die aussieht als ob jemand das Müllauto darauf aus gekippt hätte. :-/
    Nachwehen von Silvester, als auf dieser Wiese jede Menge Böller und Feuerwerksraketen abgeschossen wurden. Den Dreck dann wegräumen? Ach nee, lass mal…
    Aber wehe der Hund macht da dann hin, da wird relativ oft mißtrauisch beäugt ob man den Haufen auch ja wegräumt. (Was für mich übrigens selbstverständlich ist). Und ich habe keine Ahnung, wie oft ich schon fremde Hundehaufen mit eingesackt habe, weil einer meiner Hunde genau daneben gemacht hat und in der Tüte noch Platz war.

    Ein Thema, bei dem ich schreiend im Kreis laufen könnte.

  3. weiderella sagt:

    Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, sowohl Leute anzusprechen, die ihren Müll liegenlassen bzw. in die Gegend schmeissen, als auch andere Hundebesitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Hunde nicht wegräumen.
    Lustigerweise reagieren die Hundebesitzer immer deutlich blöder (wobei ich ja auch mit Hund unterwegs bin und das immer sehr höflich in ein „ich kann ihnen gerne ein Tütchen geben, ist mir auch schon passiert, das ich keins mehr hatte“ verpacke).
    Komische Welt.

  4. ichbindiegute sagt:

    Das mit dem Reden hilft bei Kindern nicht so viel, musste ich feststellen. Sie machen einem trotzdem alles nach. Also hilft nur (als Eltern oder anderweitig Erziehungsbeauftragter), selbst den Müll nicht neben den Mülleimer zu werfen.

  5. Anna sagt:

    Ein Dauerthema!
    Ich mache es mir da zur Zeit leicht! Egal ob KackeTütenVerweigerer, MüllHinschmeißer, oder KippenAustreter – es gibt kein strengeres Ordnungsamt als 3 Jährige! Ein, sehr lautes, sehr empörtes:’Mama! Das darf man nicht was die Frau macht! Mama! Guck! Die lässt das einfach liegen und dann treten kleine Kinder da rein! Iiiih Mama! Das darf die Frau nicht!‘ – führt zu erstaunlichen Ergebnissen, ohne, dass man selbst viel sagen muss.