Von Leinsweiler zum Heldenstein

19. September 2020

Die längste Strecke mit den meisten Höhenmetern, von Annweiler über Eußerthal bis zum Heldenstein. Den (steilen) Mönchsweg hoch und wieder runter und am Ende nur noch bergauf, um den Gipfel herum, wieder ein bißchen runter und final nochmal ganz nach oben, eine fiese Schotterstraße entlang. Schotterstraßen, asphaltierte Wege, festgewalzte Forstwege sind sehr gelenkunfreundlich. Die federnden Waldwege bin ich relativ leichtfüßig entlang gehüpft, doch die anderen Wege strengten wahnsinnig an. Der Rucksack schien immer schwerer zu werden, die Knie wollten sich nicht mehr beugen, die Hüfte meckerte und die Schultern verspannten immer mehr. Obendrein sank meine Laune bis zum beinahe Wutanfall, der natürlich sinnlos aber immerhin erleichternd war. Eine kurze Rast mit Wasser, Müsliriegel und Apfel füllte die Reserven wieder ein bißchen auf, doch meine Laune ließ sich nicht so leicht bestechen.

Rückblick zur Burg Trifels

Gegen Ende entschädigte uns ein hübscher Waldweg zum ebenfalls hübschen Trekkingplatz. Ich war völlig erledigt und als es aufrischte, der Wind immer heftiger wurde und die letzte Sonnenwärme wegblies, klapperte ich vor Erschöpfung, Müdigkeit und Kälte mit den Zähnen. Das war also diese Grenzerfahrung, die ich ja unbedingt machen wollte.

Zum Glück waren wir in Eußerthal fünf Minuten vor Schließung zum Bäcker gehüpft und hatten ein unverschämt schweres, zuckriges, duftendes Walnussblätterteigteilchen erstanden, das wir uns zu einem Kaffee teilten. Danach war der Gatte so fit, dass er anderthalb Kilometer zur nächsten Quelle abstieg, unsere Wasserflaschen mit gefiltertem Wasser befüllte und wieder aufstieg. Ich kümmerte mich um die Zeltausstattung und den Hund. (=die Schlafsäcke ausbreiten, mit Lola darauf kuscheln und kurz wegnicken)

Der Abend wurde immer kälter, doch ein phantastischer Sonnenuntergang ließ es auf keinen Fall zu, dass wir uns im Zelt verkrochen. Erst als es ganz dunkel war kuschelten wir uns, zum ersten Mal komplett, in unsere Schlafsäcke. Sogar Lola bekam eine Decke, was ihr herzlich egal war. Sie kroch im Laufe der Nacht sehr dicht an mich heran und wir wärmten uns gegenseitig. Ein heftiger Wind, der unser Zelt schüttelte, zog auf und ich schlief unruhig, weil ich mir ständig vorstellte, wie Äste und ganze Bäume auf unser Zelt stürzten. Gefroren habe ich aber nicht.

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