Wunderbarstes Winterwetter! Klar und kalt, dazu ein spektakulärer Sonnenaufgang. Es hätte ganz wunderbar sein können, hätte nicht Lola alles fressen mögen. Alles. Wirklich alles. Da in den Wingerten gerade sehr viel gearbeitet wird (Rebenrückschnitt) und deshalb sehr viele Menschen arbeiten und es genau keine Toiletten gibt, ist jeder Ausgleichsstreifen mit mageren Gestrüpp eine Ersatztoilette. Menschen sind sehr schlechte Futterverwerter, weswegen in ihren Hinterlassenschaften sehr viel für Hunde Interessantes steckt. Meistens habe ich es heute geschafft, Lola von den Kackhaufen abzurufen, bevor sie genüsslich loskauen konnte. Manchmal aber auch nicht und das fand ich, im wahrsten Sinne, zum Kotzen. Wurx.

Wieder daheim erwartete mich ein Loch in der Küchenfront. Die Spülmaschine war bereits abgeholt worden, so wie gestern mit dem Spülmaschinenexperten abgesprochen. Der hatte nämlich spontan einen Termin für uns und fand heraus, dass der Niveauschalter der Maschine defekt ist. Der Gatte und ich amüsierten uns sehr über einen Niveauschalter in unserem Haus, der Spülmaschinenexperte reagierte verwirrt.

Um einen Defekt zu finden und zu bestimmen, verband der Experte unsere Spülmaschine mit einer Art Stethoskop mit seinem Laptop und auf magische Art und Weise kommunizierte unsere wirklich alte Spülmaschine ihre Probleme. Sehr cool!

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich die Reparaturkosten im Rahmen halten und die Maschine bald wieder daheim ist, meine Spülhände und ich vermissen sie schmerzlich.

Den Rest des Tages wurschtelte ich vor mich hin. Ich zog die Betten ab und saugte eine Staubsaugerfüllung Tierfell aus dem Schlafzimmer. Lola ist sehr freigiebig mit ihren Haaren und vielleicht überlege ich mir das doch nochmal mit diesem Saugroboter. Jeden Tag durchsaugen ist lästig.

Ich räumte vor mich hin und kreuz und quer, ließ mir den Sessel aus dem ehemaligen Nähzimmer ins neue Nähzimmer schleppen und hängte endlich alle Bilder auf, die schon seit Anfang Dezember gerahmt waren.

Zum Abendessen kochte ich die erste Linsenbolognese meines Lebens. Bisher bin ich einfach noch nie auf die Idee gekommen, Linsen eher italienisch statt indisch inspiriert zu kochen. Ich fand im Internet ein Rezept an dem ich mich kurz orientierte und dann halt doch nach Gefühl kochte. Dem Tipp, zwei Esslöffel dunklen Balsamico am Ende unterzurühren, folgte ich und es schmeckte allen Familienmitgliedern hervorragend! Satt machte es obendrein.

Der Jüngste verabschiedete sich und versprach, sich für morgen den Wecker zu stellen (heute hatte er es vergessen und sein Tag begann hektisch), wir zogen aufs Sofa um. Der Gatte teilte mir das Ergebnis seiner Urlaubs-Anfahrtsrecherche mit und nach wie vor bin ich nicht sicher, wie ich zu 33 Stunden im Zug (inklusive einiger Aufenthalte) stehe. Fliegen ist aber indiskutabel, denn Lola soll mit und ich möchte sie nicht in einer Transportboxen in den Frachtraum packen müssen.

Beamen wäre toll. (Und wer weiß, ob das mit dem Urlaub überhaupt klappt, da im Juli. Es scheint so fern.)

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