Donnerstag laufe ich mit der Hunderundefreundin die ganz lange Runde. Heute waren es knapp zehn Kilometer, trotz nasskaltem Wetter, bei grauem Himmel und erstmal ganz wenig Lust, überhaupt loszulaufen.

Doch, wie immer, erstmal unterwegs kam die Lust an der Bewegung.

Die Runde erschöpfte mich mehr als mir lieb war, weswegen ich mich nach meinem Frühstück ins Bett legte. Das habe ich mittlerweile gelernt: wenn mich eine Erschöpfungswelle überrollt, dann kann ich stundenlang dagegen ankämpfen und gänzlich unproduktiv dabei sein (sehr unbefriedigend) oder ihr nachgeben, zwei Stunden schlafen und eine Chance auf ein aufgefülltes Kraftreservoir zu haben. Long COVID sucks und so lange es mich begleitet, arrangiere ich mich eben.

Heute wurden es drei Stunden im Bett, in denen ich vor Kälte mit den Zähnen klapperte und sich keine Erholung einstellen wollte. Ich verbrachte also den Rest des Tages im Nähzimmer mit Kleinkram: uralte Zeitschriften nach Interessantem, das sich aufzuheben lohnt, durchzusehen und den Rest zu entsorgen, neue Geschirrhandtücher zu besticken und endlich zu lernen, wie Papierkraniche gefaltet werden.

Produktiver wurde mein Tag nicht, doch ich habe gelernt, dass es nichts bringt mich darüber zu ärgern. Immerhin war ich fit genug, um wieder aufzustehen und wenigstens Kleinigkeiten zu machen. Es gab schon viel zu viele Tage, an denen ich nicht mehr aufstand. Oder morgens erst gar nicht aus dem Bett kam. (an solchen Tagen springt dann der Gatte für die Hunderunde ein).

Heute hake ich als mittelgut ab, morgen wird es bestimmt besser! Muss es, denn wir planen eine Nacht im Zelt! Ich habe mir nämlich in Hinblick auf sehr kalte Nächte in Schweden einen neuen Schlafsack gegönnt und möchte den jetzt endlich einweihen.

Kommentare sind geschlossen.