Hundesorgen und neue Schuhe

19. Januar 2022

Lola frisst alles, was nicht bei drei weggeflogen, in der Erde verschwunden oder auf dem Baum ist. Sie ist da wirklich nicht wählerisch, heute morgen fraß sie Pferdeäpfel, Hasenköttel, undefinierbare Kackhaufen (wegen der Taschentuchdichte sicher von Menschen), Eierschalen und anderen diversen Biomüll, den die Winzer gerne in die Zeilen schmeißen, geschredderten Biomüll von der Halde, der als Kompost im Wingert ausgebracht wird, diverse Knochen undefinierbarer Tiere und drei mittelgroße Ruten vom Rebenrückschnitt. Das ist unschön, denn so richtig gut bekommt ihr das nicht, im Moment schaut sie mich leidend an, furzt erbärmlich und gekotzt hat sie auch schon dreimal.

Lola ist ein sehr gut erzogener Hund. Sie jagt nicht, sie kommt, wenn sie gerufen wird, sie läuft vorbildlich neben mir her, wenn uns Radler, Jogger oder Traktoren überholen und sie schaut sehr schuldbewusst, wenn ich ihr ein sehr scharfes „Nein!“ zurufe, während sie lässig im Vorbeigehen ein maulvoll Hasenköttel snackt.

Es gibt diese Müllschluckerhunde und ich fürchte, ich habe die Grenze meiner Erziehungsfähigkeit erreicht. Und jetzt können wir nur noch darauf vertrauen, dass sie nicht irgendwann einen Giftköder erwischt oder sie muss einen Maulkorb tragen. Ich bin noch nicht sicher, wie das mit ihr weitergeht.

Trotz vieler „Nein!“-Rufe war die Hunderunde heute morgen großartig. Die Sonne ging vor dramatisch rotem Himmel auf, färbte erst alles orange, danach golden. Und weil ein klitzekleines Bißchen Raureif lag, glitzerte und funkelte alles.

Wir gingen kreuz und quer, abseits der üblichen Weg und zwischendurch überlegte ich, was ich wohl täte, wenn ich mich verliefe. Da ich immer das Handy dabei habe, müsste ich mich vermutlich wirklich sehr anstrengen, verloren zu gehen. Im ersten Herbst mit Lola, während einer Hunderunde in dichtestem Nebel, hatte ich einmal wirklich keine Ahnung mehr, wo ich mich befinde. Ich ließ mich dann per GPS heimleiten.

Zweieinhalb Stunden war ich unterwegs, zehn Kilometer habe ich geschafft. Ich versuche wieder fitter zu werden, damit ich auch deutlich längere Strecken leichter wegstecken kann. Heute war ich sehr müde und vor allem hungrig nach der Hunderunde. Nach Kaffee und Frühstück und einem Stündchen auf dem Sofa war ich aber gut erholt.

Mein nächstes Paar Barfußschuhe kam an und ich bin erneut begeistert. Auch trage seit vier Wochen eigentlich nur noch meiner Barfuß-Wanderschuhe und weil es jetzt einen Wintersale (Vivobarefoot) gab, habe ich mir noch ein Paar Barfuß-Trailrunningschuhe geleistet. Ich zog sie an und wollte sie nie wieder ausziehen.

Bei der kurzen Abendhunderunde wünschte ich mir dann doch die wärmeren Wanderschuhe an den Füßen, aber beim späteren Großeinkauf waren sie perfekt. Ich muss dieses Jahr also keine Schuhe mehr kaufen, denn ich werde in Wanderschuhen, Trailrunningschuhen, Flipflops und eben barfuß unterwegs sein. Für eleganteres Schuhwerk fehlt uns vermutlich eh wieder die Gelegenheit.

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