Diese Wochenenden verfliegen, vor allem dann, wenn ich den größten Teil davon Kopfschmerzen habe. Keine Ahnung, ob es am bulgarischen Rotwein lag, den es Samstag Abend zur Spinatquiche gab und der mir sehr leicht vorkam oder ob ich schlicht den Nacken zu lange schief gehalten habe, es ist ja auch egal. Den Sonntag verbrachte ich jedenfalls weitestgehend im Liegen, gefrustet über einen verlorenen Tag und mit leichter Sorge, ob sich diese Schmerzepisode vielleicht doch über Wochen ziehen würde und ein weiterer Long COVID Absturz sein könnte.

Deshalb war ich heute morgen so sehr erleichtert, als ich beim Klingeln des Weckers zwar kein bißchen ausgeschlafen, dafür aber völlig schmerzfrei war. Und da es „nur“ Kopfschmerzen und keine Migräne waren, blieb ich auch vom „Ich habe Millionen von Hirnzellen“-Matschgefühl verschont.

Wegen Müdigkeit schlurfte ich bei der Hunderunde vor mich hin und wäre Oma Eis nicht mitgelaufen, wäre ich wahrscheinlich in Sekundenschlaf gefallen und den Roten Hang heruntergepurzelt. ;)

Lola ist übrigens wieder fit und hat es heute auch unterlassen, sich einmal quer durch den Wingert zu fressen. Sehr gut.

Ich holte nach dem Frühstück etwas Schlaf nach und wurschtelte danach beinahe erholt im Nähzimmer herum. Ob ich ein Osterschaufenster voller Schnickeldi anbiete weiß ich noch immer nicht. Waren hätte ich genug, aber die Abwicklung des Verkaufs und der tägliche Besuch der Postfiliale (samt Sorge, ob auch wirklich alles ankommt) nervt mich schon, wenn ich nur daran denke.

Der Gatte schaffte einen frühen Feierabend, so dass wir pünktlich um halb sechs mit Maske und Abstand auf dem Oppenheimer Marktplatz stehen und (ordentlich angemeldet) gegen Spaziergänger demonstrieren konnten. Das sind mittlerweile erschreckend viele geworden, dafür nimmt die Zahl der Gegendemonstranten empfindlich ab. Vielleicht sollten wir auch spazieren, dabei friert es sich nicht so leicht. Heute gab es keine schlechten rhetorisch nicht so ausgefeilten Reden, stattdessen wurde ein Text von Sascha Lobo vorgelesen. okeee.

Wir harrten eine Stunde aus, dann waren sowohl Spaziergänger als auch Polizei abgezogen und es gab, außer von einem Fuß auf den anderen treten, nichts mehr zu tun. Auf dem Fahrrad war es dann auch bitterkalt und ich phantasierte von Saunagängen. Daheim war ich dafür aber einfach zu schlapp. Außerdem wartete eine Korrekturarbeit auf mich und das Sofa samt Ofenfeuer.

Morgen nähme ich gerne einen weiteren kopfschmerzfreien Tag, ich muss nämlich in den Weltladen und würde sehr gerne das alte Küchenbuffet frisch lackieren.

2 Kommentare zu “Kopfschmerzen und Gegendemonstration”

  1. Stefanie sagt:

    Danke, dass Sie gegendemonstrieren! In unserer Stadt finden jeden Montag Abend Spaziergänge statt, offen beworben und unterstützt von rechten Parteien, samstags wechseln sie ab zwischen Autokorso und Demonstration, zu denen Tausende kommen. Ich habe lange geschwankt zwischen Ignorieren und dadurch klein zu halten versuchen und Haltung zeigen, aber angesichts des Inhalts der dazugehörigen Telegramgruppe, glaube ich dass Position beziehen der bessere Weg ist. Alles Gute!

  2. PaulineM sagt:

    Den schmerzfreien Tag möchte ich gern unterstützen!