Adventsbloggen am 12.12.22
12. Dezember 2022
Wir erwarten Hundenachwuchs! Nein, Lola ist nicht trächtig, wir haben einen kleinen Rüden adoptiert.Vier Monate ist er jung und obendrein zahnschmerzsüß. Seine Mutter ist eine Bracke, sein Vater ist unbekannt, wahrscheinlich wird er so groß wie Lola. Genau weiß das aber niemand.
Nachdem ich auf Instagram von unserem Nachwuchs erzählt hatte, trudelten viele, viele Herzchen und begeisterte Nachrichten ein, aber natürlich auch diese überflüssigen, dezent übergriffigen Nachrichten: „Was sagt denn der Franz dazu?“ oder „Haben Sie sich das gut überlegt?“ oder, mein persönliches Highlight, „Muss es denn ein Welpe sein? Die Tierheime sind voll mit älteren Hunden!“
Das ist so lästig, aber ich stelle das jetzt mal klar: wir haben uns mit Franz ans Feuer gesetzt, ihm tief in die Augen gesehen und „Lieber Kater, ist es in Ordnung für Dich, wenn hier ein Hundekind einzieht? Kannst Du das aushalten, bist du damit einverstanden?“
Was soll er denn sagen? Er wird genervt sein, er wird einen Flaschenbürstenschwanz zeigen, sowie der Welpe an ihm vorbeidotzelt. Er wird fauchen und murren und dem Kleinen, genau wie Lola und den Katzenkindern damals, eins auf die Nase hauen, wenn er ihm zu nahe kommt. Und dann wird sich die Lage beruhigen und ein stilles Dulden wird sich einstellen. Und wenn nicht, dann muss er halt ins Tierheim, er ist ja schließlich lang genug bei uns gewesen. (NICHT ERNST GEMEINT!!)
Und ob wir uns das überlegt haben? Nö. Wir trudeln pfeifend und singend durchs Leben und kaufen alles, was uns einfällt. Selbstverständlich haben wir uns das gut überlegt. Menschen.
Und die Sache mit dem Welpen … wir trauen uns diese armen Tierheimhunde einfach nicht zu. Die „Notfellchen“, die ein schlimmes Leben im Zwinger hatten und jetzt eine feste Hand brauchen. Oder die Coronaüberbleibsel. Angeschafft und wieder abgegeben, weil die Zeit im Home Office endete. Können noch nix, sind aber wissbegierig. Alleine bleiben sie nicht und dass das Sofa nicht ihnen allein gehört, muss ihnen behutsam beigebracht werden. Dann die ganzen „Rohdiamanten“, die nur in einen Haushalt ohne Kinder, Artgenossen oder andere Tiere abgegeben werden „und ein Maulkorb sollte auf jeden Fall kein Problem sein“. Das ist schwierig, ich habe Angst, diese Tiere völlig zu vermurksen. Oder selbst sehr unglücklich zu werden.
Ich habe viel Zeit auf Tierheimseiten verbracht und die ganzen Hundeomas und -opas, die dort herumsitzen, die aus fiesen Haltungen herausgeholten Hunde, die aus Qualzucht befreiten Hündinnen gesehen… es zerreißt mir das Herz und ich möchte sie alle nehmen. ihnen zeigen, dass sie es auch gut haben können. Aber das passt halt gerade nicht in unsere Pläne. Wir wollen einen aktiven Hund, der mit uns die ganz großen Touren läuft. Und wir wollen noch einmal einen Welpen großziehen.
Mal sehen, was in fünfzehn Jahren ist. Vielleicht ist dann die Zeit reif für Hundesenioren. Wir hatten einen Nachbarn, mittlerweile ist er verstorben, der sich die ungeliebten, alten, riesigen Hunde aus dem Tierheim holte. Neufundländermischlinge, so groß wie ein Zweisitzersofa. Schwerhörig, mit Rheuma oder Nierenproblemen und fern von süß oder niedlich. Die letzten drei, vier Lebensjahre verbrachten sie bei ihm, der letzte Hund hieß Dino. Dinos Herrchen konnte selbst nicht mehr laufen und fuhr mit dem Auto im Wingert neben seinem Hund her. Bis auch das nicht mehr ging, dann sprang ein Hundesitter ein, der Dinos altersbedingte Verdauungsprobleme mit einer Schneeschaufel vom Gehweg kratzte. Ich habe Dino etliche Male auf der Straße eingesammelt und heim gebracht, jede läufige Hündin im Umkreis ließ Dino zum Ausbrecher werden. Als Dino eingeschläfert werden musste haben wir anderen Hundehalter mitgetrauert.
Vielleicht adoptieren wir in zwanzig Jahren auch einen Dino. Aber heute freuen wir uns erstmal riesig auf einen quirligen, niedlichen Welpen.
13. Dezember 2022 um 06:34
Franz kann dann zu uns ziehen. Wir geben unsere Katzen dann ins Tierheim. SCHERZ! Ich habe das zuckersüße Welpenfoto auf Insta auch geherzt, der ist aber auch knuffig! Und größten Respekt vor der Entscheidung, ich (Katzenmensch) fände einen Hund für mich schon eine riesige Herausforderung… haben Sie viel Freude und teilen Sie bitte viele Fotos!!!
Herzliche Grüße aus Franken.
13. Dezember 2022 um 07:04
Ach, The one and only Franz hat sich doch bisher nach einiger Zeit noch mit jedem Neuzugang arrangiert, der steht da drüber! (Er weiß ja, das er am Ende eh der Herr im Haus ist.)
?
13. Dezember 2022 um 13:19
Wir haben schon drei Katzendamen, der geringelte Franz bekommt einfach hier Asyl :-). (Scherz!!!)
Viel Spaß mit dem Hundekind. 2Hunde sind eine Aufgabe, aber die meistern sie bestimmt super.
13. Dezember 2022 um 20:22
Ich finde das grossartig! Viele Menschen möchten einen „fertigen“ Hund, welcher stubenrein, gehorsam und bereits gut erzogen ist…..Wir kennen uns nicht, aber ich lese seit Jahren in Ihrem Blog, und habe stets mit Ihnen mitgefiebert, mitgelitten etc. wenn etwas mit den „Kindelein“ in der Schule war, Klettern, Zelturlaube und vieles mehr – und dann kam Lola. Wir haben einen 8.5 jährigen Beagle (der erste verstarb mit 11 Jahren) – auch diesen haben wir mit 3 Monaten zu uns geholt. Ich sage nur: das Miteinander von klein auf, sich aneinander gewöhnen, sich die Haare raufen, kuscheln etc. ist unbezahlbar und jede Mühe wert. Vor allem freuen mich Ihre Neuigkeiten insbesondere deshalb, weil somit auch der „Long_Covis-Sch….“ in den Hintergrund rückt und Sie für ein neues Abenteuer motiviert sind. Ich wünsche Ihnen nur das Beste und viel Freude mit dem kleinen Racker……
14. Dezember 2022 um 11:24
Für mich absolut nachvollziehbar, einen Welpen aus einer guten Kinderstube zu nehmen.
Für mich sind Tierheimhunde eine Herausforderung, denn ich weiß nicht, wie diese geprägt sind.