genervt von …
30. Juli 2008
der „i-Manie“.
Gestern formulierte ich den ganzen Tag vage an einem Blogeintrag herum, mit dem ich mir den Hass und die Verachtung einiger Leserinnen zuziehen wollte. Ganz spontan kam mir die Idee dazu, als ich irgendeinem Elternforum (eines von denen, in die man immer mal wieder reinschaut, um sich zu erinnern, warum man nicht mehr reinschauen wollte) reinschaute.
Da war dann vom „Kindi“ die Rede. Kindi ist nicht ansteckend oder der kleine Bruder von Indy (Indianer Jones) , weder ist es eine neue hochwertige Kinderbekleidungsmarke oder eine pflegende Körperlotion. In den Kindi werden die Kinder geschickt, denn der Kindi ist die liebevolle Bezeichnung für den Kindergarten. Meine Fußnägeln begannen zu zucken, denn es gibt wenig was ich mehr hasse, als das verniedlichende „i“, das auch gerne an Namen gehängt wird. Ein herzliches Dank an dieser Stelle an Oma Eis für ihre weise Namenswahl, Pi-i klappt einfach nicht ohne störende Kunstpause. (Oma Eis sagte immer Piale, aber das ist ein anderes Thema)
In einem anderen Posting war die Rede von den „Hausis“. Die müssen Ossis und Wessis gleichermaßen erledigen, mittags nach, huch, KEIN „i“, der Schule.
Sind die Hausis erledigt, darf das Kind auf den Spieli. (vielleicht hilft es der Mami auch noch mit dem Spüli), Ob es dort mit dem Balli spielt oder auf die Rutschi klettert, ist mir egal, meine Zehennägel waren aufgerollt und ein großes „Warum?“ machte sich breit.
Ist es leichter, solch überlange Worte wie „Hausaufgaben“, „Kindergarten“ und „Spielplatz“ abzukürzen? Spart man damit Zeit, die man mit dem Kind dann beim Logopäden verbringen kann?
Ich bin wahrlich entsetzt. Zumal ich auf dem Terminzettel, den der Pfarrer herausgegeben hatte, las, dass die KONFI-Tage dann und dann sind, eine KONFI-Freizeit stattfindet und so weiter. Die Kirche steckt mit im „i“-Komplott, eventuell feiert man am Sonntag den Gotti. Das weiß ich nicht, ich hab´s nicht so mit dem Religiösen.
Erschöpft von der ganzen Aufregerei widmete ich mich gestern abend der Glotzi, um meinem geliebten Dr. House beim Rumgranteln zuzusehen. Beinahe wäre bei mir eine Reanimation fällig gewesen, als Dr. House, ein Arzt, eine Respektsperson, der Mann hat studiert, plötzlich davon sprach, dem Patienten seine MEDIS zu verabreichen.
Es scheint erwiesen: unsere Sprache erfährt einer revolutionären Neugestaltung und ich hinke hinterher. (hinki heri) Einziger Trosti ist, dass Frau … äh … Mutti ins „i“-Schemi passt.
Immi die Ihri, trink ich ein Bieri. Geh dann ins Betti. Müdi.
30. Juli 2008 um 19:46
Liebe Frau … äh … Mutti,
schon vor einiger Zeit bin ich auf Ihr Blog aufmerksam geworden und „besuche“ Sie seitdem regelmäßig. Heute möchte ich Ihnen mal ein herzliches Dankeschön sagen für die vielen Beiträge, die mir immer wieder wie „aus der Seele gesprochen“ erscheinen. Jedesmal treffen Sie mit Ihren Betrachtungen den Nagel auf den Kopf, oder in diesem Fall buchstäblich den Punkt auf dem „i“! Gedanken, die mir im Kopf rumgeistern, vermögen Sie unübertrefflich in Worte zu fassen! Danke dafür, mir würden die passenden Worte nie so schnell einfallen. Der Hinweis auf den Logopäden gefällt mir besonders gut, darf ich den verwenden, wenn mir mal wieder so eine Wortverstümmelung begegnet?
Herzliche Grüße von einer treuen Blogleserin (…die mit der „Neugestaltung“ unserer Sprache auch nicht so recht was anfangen kann )
30. Juli 2008 um 20:03
*gröhl*!!! :D :D :D
(datt mit dem Bieri find ich guti….)
anabeli
30. Juli 2008 um 20:22
Sie können sich gar nicht vorstellen, was wir durchgemacht haben, als wir ins Schwabenland gezogen sind, vor vier Jahren. Kindi, Hausi, Spieli, Süßi, Schuli (Schulranzen) etc.
Die Lehrer sind auch nicht besser. Wir verweigern uns dem -i konsequent, auch wenn sich manche anderen schwäbischen Wörter manchmal einschleichen.
30. Juli 2008 um 20:29
Nachti!
30. Juli 2008 um 20:37
Zwar nicht Gotti, aber GoDi („Go“ttes“di“enst) ;-)
LG Claudia
30. Juli 2008 um 20:45
Liebe Frau…äh…Mutti,
wie so oft sprechen Sie mir tiefstens aus der Seele! Ich bekomme hier beinahe Schreikrämpfe, wenn die Kinder sagen, sie müssen „Hausus“ machen.. Ja gehts noch?? Das ind bitteschön Hausaufgaben und basta! Und als in das erste Mal „Kindi“ aus dem Mund einer erwachsene Frau gehört habe…. also neee, bitte nicht!!
Wobei ich ehrlich gesagt auch schon einen Anfall bekommen würde, wenn eines meiner Kinder auf die Idee käme Mutti zu mir zu sagen… *gg* Das darf man nur zu Nicht-Bayern/Schwaben sagen *ggg*
Aber ist dieses dämliche „Denglisch“ überall nicht schon schlimm genug??? Auch ohne dieses *i-Syndrom“??? Bei den Schwaben drüben ist das NOCH schlimmer als hier in Bayern…bei denen machen ja auch die Mamas und Erzieherinnen/Lehrerinnen mit… *Grusel*
30. Juli 2008 um 20:46
Herrlich…. ;)
In meinem Sprachgebrauch: Spüli und Knofi :D , ich werde es mir aber jetzt abgewöhnen, ich versuche es, bestimmti.
Aber Kindi, nein das sage ich nicht.
30. Juli 2008 um 21:03
:D :D Schön haben Sie das gesagt! Wenn ich manche Kolleginnen mit ihren Kindern reden höre, bin ich froh, dass die Artikulationsmöglichkeiten meiner Katzen eindeutig sind ;)
Grinsende Grüße von Herkimer, die sich jetzt ihren Katzis und dem Abendessi widmet und wenn's weitergewitter die Blümlis nicht mehr gießt :cool:
30. Juli 2008 um 21:05
Hi hi (uups, auch mit i),
Sie haben mir aus der Seele gesprochen. Es ist einfach nur albern. Der Grund für solch Kauderwelsch ist mir auch nicht klar. Mein Name lässt sich zum Glück auch nicht mit einem i verzieren.
Liebe Grüße, Iris
30. Juli 2008 um 21:05
Koffi. K.o.f.f.i. KOFFI.
Unser Unwort des Lebens. Gemeint ist der Kofferraum. Ins Leben gerufen durch eine grenzdebile (ehemalige) Arbeitskollegin (Schwäbin) des Mannes. Gott was bin ich froh, dass ich diese Person nicht mehr ertragen muß.
Koffi.
(Bei diesem ihrem Beitrag konnte ich nicht mehr länger still bleiben, Frau Mutti: Danke fürs beschreiben.)
Mfg
Eva
30. Juli 2008 um 21:27
Ach, da sprechen Sie mir aber mal aus der Seele! Ich als Sprachwissenschaftlerin – sozusagen als „Sprachi“ – bin wegen der aufgerollten Fußnägel schon Dauergast beim Podologen („Podi“).
Herzliche Grüße und nur nicht von diesen verkümmerten Endungen unterkriegen lassen!!!!
Ihre Logonette
30. Juli 2008 um 22:24
Mei ! hob i ! glacht –
zwar bin ich eine echte Eingeborene (Bayer – nur durch den Lech getrennt vom Schwabenland), aber das mit dem „I“ ist zum Glück nie durchgekommen. Erschreckt stellte ich jedoch fest, dass unsere frischgebackene Oma dem Kind manchmal erzählt: „Da ist die Mami“ Grrrrhhhh – bitte nicht. In diesem Sinne: Host mi.
30. Juli 2008 um 22:42
Dem Anfang des Artikels kann ich nur zustimmen und dachte auch „wie kann man nur“? Doch dann wurde ich auch erwischt. Begriffe wie Konfi, GoDi, Kokis sind mir dann schon vertraut. *ups*
30. Juli 2008 um 23:10
Ein feini feini Nachtili! :D
30. Juli 2008 um 23:14
In der Schule fand ich schon viele Spitznamen, die verniedlichend mit „i“ oder „y“ endeten schauderhaft (Walti, Klausi, Jochi, Berndi, Tüffy, …).
Echt abgekotzt habe ich dann, als Michail Gorbatschow unter dem Diminutiv leiden musste. Mir sträuben sich heute noch die Finger beim Schreiben: Gorbi!!!
30. Juli 2008 um 23:54
Meine Kids haben schnell gelernt,dass es auch Wörter mit mehr als 2 Silben gibt und nur ganz wenige die auf i enden können/sollen/dürfen.Ebenso habe ich möglichst flott dem Umfeld sowas wie:Balla,Teita gehn,Heia machen abgewöhnt,jaaa mit a ist genauso schlimm:D Meinen Internetnamen Elli hab ich selbst verbockt,weil ich zu blöd bin Elke schnell genug auf der Tastatur zu finden :D
Danki für die guti Launi :cool: Elli
31. Juli 2008 um 00:36
Hiiihiiihiiiihiiiiii
(Übersetze: harharharharaaaahhaaarharrhaaaa gröööl, lachtot, du hast recht, das ist GRAUENVOLL)
scheiss abkürzungen!!! verniedlichungen!!
31. Juli 2008 um 08:47
Und das gar so niedliche I gibts nicht nur bei Substantiven, es macht auch vor Indefinitpronomen (da mußte ich mich doch erstmal grammatikalisch fortbilden, wie diese Dinger überhaupt heißen ;-) )nicht halt, Beispiel: ein bissi.
31. Juli 2008 um 09:15
Da ist mir spontan die „Letzte Frage“ in der TAZ zum Thema: „Ist der Ausdruck „Fußi gucken“ berlinerisch?“ wieder eingefallen. Die beste Antwort gibt es hier: Hier klicken%2F07%2F05%2Fa0014&cHash=4bc2c78257 ganz unten zu lesen. Liebe Grüße tezett
:D
31. Juli 2008 um 09:21
Der Link ist leider nicht so rübergekommen wie ich wollte: taz.de Printarchiv 05.07.2008 letzte Frage
31. Juli 2008 um 10:03
Herrlich. Manchmal stören einen Dinge, die man aber nicht genau benennen kann. Schön, dass es Leute wie Sie gibt, die dann den Nagel genau auf den Kopf treffen.. Danke sehr.
31. Juli 2008 um 10:49
Liebe Frau … ähhh … Mutti,
herzlichen Dank für diesen Post, er spricht mir aus der Seele! Und daß dieses grauenhafte Kindergeplapper aus dem Mund Erwachsener – na gut, Volljähriger – stammt, umso schlimmer. Und bei House neulich zuckte ich genauso zusammen wie Sie – auch Du, Brutus …
Herzliche Grüße,
die Elchkuh
31. Juli 2008 um 11:28
Mein Highlight aus dem Forum gestern:
„Mein Sohn will noch weiter an den Schmusi-Busi“ – Meiner auch, aber der wird einfach nur gestillt. Grau.en.voll, sowas.
31. Juli 2008 um 11:38
Gerade eben erst gelesen: „Kizi“ und „Wozi“
Kinderzimmer und Wohnzimmer.
*AAAARGH!!!*
Wie sagte Hildegard Knef doch mal: „Ich treibe regelmäßig Sport. Ich laufe jeden Tag Amok.“
31. Juli 2008 um 12:45
Da muss ich mich nach langer Zeit auch mal wieder zu Wort melden.
Ich kann Ihnen auch nur zustimmen, Frau…äh…Mutti (übrigens auch mit i ;o)).
Als ich nach der Geburt meines Großen im Kranknhaus lag, sagte meine Zimmernachbarin zu ihrer Tochter immer, dass die Pämpi gewechselt wird. Nach 3 Tagen hab ich echt die Krise gekriegt, und wenn mein Angetrauter mich so richtig ärgern will, dann kramt er diese Wortschöpfung wieder aus, wenn er unseren kleinen Muck wickeln geht…
31. Juli 2008 um 13:29
Internetschi – brasilianisch-portugiesische Aussprache für Internet. Hier gibt es keine unabgeweichten Konsonanten am Wortende, was aber weniger mit Verniedlichung zu tun hat. Obwohl die Brasilianer mit Verniedlichungen nur so um sich schmeißen und zum Beispiel das „Rechnungchen“ im Restaurant fordern. Ich finde das zwar nicht als so „schlimm“, nutze es selber aber kaum bis gar nicht. Und ich dachte immer, das läge an der Mentalität und den anderen Emotionen… ;-)
Diese Abkürzungsgeschichten wie Konfi und GoDi und so, da würde ich mich Ihnen aber sofort anschließen wollen: Gar fürchterlich mutet das an!
31. Juli 2008 um 13:42
Vor ein paar Tagen bei unseren Nachbarn:
„Komm wir ziehen die Pämpi aus und gehen ins Wassi ein bischen planschi planschi machen.“ Das ganze ging munter so weiter. Nach 5 Minuten bin ich rein, weil DAS kann wirklich kein Mensch aushalten.
31. Juli 2008 um 14:19
*GRÖHL*
Danke!!!! DANKE! Daaaaaanke!!!!
Diese Eltern-Foren bedienen sich auch netten anderen Abkürzungen wie SS, GV, GsD, SSW, KH, US, MuMu, ZS, NFP,etc…
auch ja und da wäre dann noch das LG
vermutlich alles zu Ehren der Fanta4 *g*
31. Juli 2008 um 14:24
So ein Posting habe ich auch mal geschrieben. Eigentlich wollte es dir verlinken, aber da das alte Blog keine Suchfunktion hat, täte ich mir totsuchen. Das lasse ich lieber und sage nur: JAP!
31. Juli 2008 um 16:04
DANKI…äh…DANKE!!!
Ich dachte schon ich wäre die Einzige die sich stundenlang darüber aufregen könnte…
Antwort von Frau … äh … Mutti:
stellvertretend hier an dieser Stelle ein freundliches, solidarisches Lächeln in die Runde :-)
Im Laufe des gestrigen Abends fielen mir noch etliche Ver"i"rrungen ein und auf, so dass ich mich beinahe ärgerte, den Eintrag nicht in größerer Ruhe geschrieben zu haben. Aber der Ansatz stimmt und wir sind uns ja einig.
Feini, feini.
31. Juli 2008 um 16:40
Jetzt musste ich echt laut lachen!
Von dem Thema abgesehen, dass sie so ganz genau auf den Punkt bringen. Haben sie echt einen tollen Schreibstil!
Supi ;-)
31. Juli 2008 um 18:15
Hallo Frau…äh… Mutti,
darf ich diesen Beitrag bitte verlinken? Ich hab vor kurzem über dasselbe Thema geschrieben, allerdings nicht so ausführlich und wohl etwas unsachlicher… :)
Ich machs einfach mal und hoffe, Sie haben nichts dagegen. Sonst einfach melden…
Danke! :)
31. Juli 2008 um 19:30
Liebe FäM (hr hr hr)
Der Eintrag spricht mir aus der Seele und auch der Kinderdoc hat vor einiger Zeit mal einen ähnlichen Eintrag geschrieben.
Wahrscheinlich – und das ist nur eine Vermutung – sind von der i-itis sehr viele Leute betroffen, die auch unter akuter Kevinitis und Chantalismus leiden ;-)
LG, Babs
31. Juli 2008 um 21:04
Bei uns heißt er Kindi-Ragindi — was daher rührt, dass, als wir hierher zogen, dem Kindergarten gegenüber das K auf dem Schild abhanden gekommen war. Und so wurde umgangssprachlich aus dem Indergarten ebem der Kindi-Ragindi. Gehöre ich jetzt ins 'i'chen Schema? Und wenn: so what, *ggg*, ich darf, ich hab' nämlich noch kleine Kinder hier, ;-).
1. August 2008 um 09:07
Da gibt es ja auch noch die alternative des chen!
Ich bin heute morgen aus meinem Bettchen gehüft und habe erst einmal ein Käffchen und ein Bütterchen zu mir genommen. Ich stellte fest, dass das Wetterchen heute nicht schön ist. Also entschloß ich mich, erst mal ein Maschinchen Wäsche anzuschmeißen. Ich kümmere mich dann heute mal um meinen Haushalt, mein Mann (Männchen -geht gar nicht)(Männlein – noch schlimmer- da stellen sich die Härchen auf) ist Angeln, ich hoffe er fängt ein paar Fischchen. Die Kätzchen verlieren viele Härchen, daher steht Staubsaugen auf dem Programm. Doch vorher rauche ich mir noch ein Zigarettchen … usw. usw…. ODER DIE KOMBI?? Das Katzi liegt im Bettchen, ich rassel mit dem Leckerli, dass mag das Kätzchen sehr, da stellen sich die Öhrchen auf und mit einem Satzi steht es vor Mi(r). Danach geht es aufs Klöchen und macht einen Stinki…..(kicher)