Yuri
29. Februar 2008
Auf der Fensterbank in der Küche steht ein großes Glas mit Deckel. Im Deckel sind eine Menge Löcher, ausserdem hat jemand mit Folienstift „Yuri, achatina fulica“ daraufgeschrieben.
Achatina fulica ist der lateinische Name der Achatschnecke. Mit anderen Worten: in diesem Glas lebt Yuri, die Achatschnecke
Es war natürlich nur eine Frage der Zeit, wann es Frau … äh … Mutti, bekanntlicherweise DIE Schneckenhasserin überhaupt, passieren würde, dass sie eine solche als Haustier aufnimmt.
Yuri lebt seit letztem Spätsommer bei uns, SIE war der Meinung, dass uns ein schleimendes Kriechvieh zu unserem Glück fehlt. Fairerweise hat sie nach Erlaubnis gefragt, bevor sie dem großen Kind ein minikleines, beinahe niedliches Yurilein schenkte. Yuri lebte damals noch in einer Plastikdose, so eine wie Sie sie beim Türken um die Ecke bekommen, wenn Sie dort Oliven (gerne, aber nicht zwingend, mit Knoblauchfüllung) kaufen.
Yuri wuchs.
Yuri wuchs sehr schnell.
Yuri ist, lt. einschlägiger Literatur, noch nicht ausgewachsen.
Obwohl er schon größer als eine Weinbergschnecke ist.
Allerdings ist er auch noch hübscher als eine Weinbergschnecke und die zarte rosa Zeichnung in seinem Haus weckt das Mädchen-Gen in mir. Ich glaube, ich mag ihn.
Yuri frisst gerne Salatgurken und Banane. Äpfel mag er nicht so, auch am Salat wird nur im allergrößten Hungerfall geknabbert.
Sein Schneckenglas hat er, wie es sich für eine ordentliche Schnecke gehört, sofort von der liebevollen Bepflanzung befreit. Ist nicht schlimm, Löwenzahn und Flockenblume wachsen in ausreichender Menge im Garten, Nachschub kann jederzeit geholt werden.
Yuri ist ein ideales Haustier. Er verliert keine Haare auf dem Sofa, er hinterlässt keine Tappsen auf den Fliesen, er gibt keine komischen Geräusche von sich, sein Futter ist kostengünstig, er muss nicht ständig entfloht, nach Zecken abgesucht oder geimpft werden. Er frisst, kackt und wächst.
Und ist sehr glücklich allein.
(Auch wenn die hinreissenden Bestien ihn gerne in Gesellschaft einer attraktiven Schneckendame sähen. Da ich aber nicht vorhabe, unseren Speiseplan in absehbarer Zeit um Schnecken mit Kräuterbutter zu ergänzen, bleibt Yuri ein einsamer Junggeselle.)
29. Februar 2008 um 17:41
Yuri ist ja ganz großartig!!
29. Februar 2008 um 17:57
Hut ab, ich wüsste nicht, ob ich das könnte, eine Schnecke als Haustier. Wobei, hübsch ist er ja wirklich…
Lieben Gruß vom Platypus
29. Februar 2008 um 18:20
Tolle Fotos!
Und gute Idee, keine Frage.
Ich hab die vage Befürchtung, das nach dem milden Winter die Gärten wieder heimgesucht werden. Von Schneckenarmeen.
Vielleicht sollte man Bananen auslegen, demit die jungen Salatpflänzchen verschont bleiben.
Schönes Wochenende!
grüße von griselda
Antwort von Frau … äh … Mutti:
so mild war der Winter gar nicht, wir hatten über ein paar Wochen hinweg Bodenfrost und das ist schon mehr, als wir im vorletzten Winter hatten.
(ausserdem habe ich einige Schneckeneiergelege unter Blumentöpfen entdeckt)
Es wäre einen Versuch wert, das mit den Bananen. Aber ich denke mal, dass Herr von Sauerstein diese schneller weggefressen hätte, als die Schnecken.
29. Februar 2008 um 18:35
WIE cool !!
Gruss
Barbara
29. Februar 2008 um 21:33
Och nööö. Der arme Yuri. Keiner sollte im Leben alleine bleiben, auch nicht eine russische Schnecke namens Yuri. Er ist bestimmt sehr einsam … … Ich plädiere auch für ein Schneckenfräulein.
Antwort von Frau … äh … Mutti:
Sollte ich ihm tatsächlich ein Schneckenmädchen oder ein Schneckenmännchen (ist ja egal, die machen sich das schon passend, die Schnecken) zugestehen, müsste ich recht bald zum vielfachen Babyschneckenmörder mutieren. Das kann ich aber nur bei Nacktschnecken sein :-)
1. März 2008 um 21:08
Schleimt das Getier da auf IHRER Hand rum?
Antwort von Frau … äh … Mutti:
Ja. Warum?
(allerhöchsten Respekt übrigens, wegen Ihrer übersinnlichen Fähigkeiten und der zugetroffenen Vorhersagung. Und wegen Ihrer Kenntnis der Rabensprache :-))
1. März 2008 um 21:21
Na der sieht ja toll aus :) kann man sowas auch drausen halten? in nem Schneckengehege *hihi*
Antwort von Frau … äh … Mutti:
ne, das Tierlein kommt ursprünglich aus Afrika und mag es gerne wärmer. Deshalb im Glas auf der Fensterbank (über der Heizung).
24. Juni 2010 um 03:26
Houses are not cheap and not everyone can buy it. But, personal loans are invented to aid people in such kind of cases.