Eine Stunde lang im KaDeWe Wii gespielt und königlich amüsiert. Bowling ist nett, Golf ist klasse und Boxen dient dem Aggressionsabbau. Weihnachtsgeschenke sind somit geklärt.

Ansonsten hätte ich ein oder auch zwei Monatsgehälter des besten Vaters meiner Kinder für Stoffe (im KaDeWe und nebenan, im IDEE-KaDeWe) lassen können, habe mich aber ganz bescheiden zurückgehalten. (das schreibe ich nur, weil der beste Vater meiner Kinder zu den Bloglesern gehört und die Abrechnung der EC-Karte erst kommt, wenn ich an der Côte d´Azur bin).

Pünktlich zum Urlaubsende beginnt es wieder zu regnen, der Gastkühlschrank ist leergefuttert, das Gastwohnungsbad muss noch geputzt werden. Das Paket mit den vielen Einkäufen, die nicht mehr in den Koffer passen, ist gerichtet und kann bis heute nacht, ein Uhr, in der Videothek abgegeben werden. Der Götterbote trägt es dann nach Nierstein.

Die Nachbarn der Gastwohnung sind sehr nett, der Besitzer vom Laden untendrunter auch und der Gastwohnungsbalkon ist nun mächtig aufgehübscht mit vielen Pflanzen, weil mich der grüne Daumen so arg juckte. (Garten-Entzug eben).

Die Ägypter haben wir nun doch nicht mehr besucht, aber dafür einen Bildband über Ägypten gelesen. (und die Nofrete haben der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib vor zwei Jahren schon bewundert). Die Dinosaurier haben wir uns auch gespart, wegen vermutetem Massenandrang. Ausserdem will das große Kind sowieso demnächst ins Senckenberg-Museum.

Ich liebe die vielen kleinen Läden in Kreuzberg, hätte mich dumm und dusselig in den Asia-Läden und beim Türken um die Ecke kaufen können (mich und die Familie mit allerlei Köstlichkeiten bekochen und mästen können) und auch der dritte Schawarma hintereinander war noch köstlich und erstaunlicherweise sehr günstig. Ich habe durch die Bank weg nur nette, freundliche Menschen getroffen und mich ein bißchen in den Dialekt verliebt, wa. Einzig die Radfahrer, die haben mich oft genervt. Statt die wundervollen Radwege zu nutzen, fuhren sie mir lieber auf dem Gehweg in die Hacken. Oder jagten mich laut klingelnd auf den nächsten Laternenmast. Oder trennten das harmonisch Hand in Hand dahinwandelnde Paar. Freut Euch doch an den Radwegen, Ihr lieben Radler, seid froh, dass Ihr überhaupt welche habt!
Manchmal bin ich abends, wenn die Kindelein im Bett waren und der beste Vater meiner Kinder noch ein bißchen lesen wollte, eine Runde gelaufen. Und habe mich über das Nachtleben gefreut. Über die vielen Leute, die in oder vor den vielen Kneipen oder Gaststätten saßen. Das gibt´s bei uns auffem Land nicht. Da schließen die Kneipen um elf, weil keiner mehr da ist.

Ich liebe die U-Bahn. Und die S-Bahn. Mit der Frau unseres Bürgermeisters hatte ich neulich ein feines Gespräch. Ich schlug ihr vor, in Nierstein ein engmaschiges U-Bahn-Netz anzulegen. Sie zeigte sich durchaus interessiert und versprach an meiner Stelle bei ihrem Mann vorzusprechen. Immerhin gibt es etliche ungenutzte Weinkeller in Nierstein (unter unserem Haus sogar zwei), die ließen sich doch hervorragend ausbauen. Vielleicht käme dann auch irgendjemand auf die Idee, ein Musical über die Niersteiner U-Bahn zu schreiben. (Raten Sie mal, welches Lied ich STÄNDIG vor mich hinsang!)

Nächsten Sommer will ich wieder nach Berlin. Vielleicht ein wenig kürzer, weil das Großstadtleben mir insgesamt viel zu bunt, laut und wirbelig ist. Und vielleicht auch ohne die Kinder, nur mit dem Mann an meiner Seite, um endlich auch mal das Nachtleben, womöglich sogar das kulturelle Nachtleben, zu genießen. Für dieses Jahr genug Berlin, Morgen in einer Woche bin ich schon in München.

3 Kommentare zu “Letzter Tag in Berlin – Stichworte”

  1. workingmum sagt:

    Apropos Senkenbergmuseum – vielleicht treffen wir uns da ja mal zufällig in den Ferien oder danach, denn wir leben in der großen Stadt am Fluss (in einen östlichen Vorort) und dieses Museum ist bei meinen Plagen immer einen Besuch wert. Allerdings sollte man es an einem verregneten Fronleichnamstag so gegen 12 Uhr dann doch meiden, die Schlangen standen bis zum Juridikum. Doch woran würden Sie, liebe Frau … äh … Mutti mich erkennen? Vielleicht sollte ich einen kleine Dinosaurierknochen wie Pebbles in mein relativ kurzes Haar inden …, ich kenne ja ihr Bild, aber vielleicht halten einfach beim nächsten Besuch des Museums die Augen offen. Falls Sie dann eine Menschentraube sehen, in der eine Frau von zwei Museumswärtern daran gehindert wird einen klitzekleinen Knochen aus dem Skelett des Tyranno zu pockeln (wie sollte ich auch sonst an so ein prähhistorisches Artefakt gelangen?) und in ihr Haar zu winden, dann bin ich das. Ach ja und die beiden, vor Schreck blassen Jungs von 8 und 5 sind dann die meinen :-)

  2. berlin-claudia sagt:

    liebe frau…äh…mutti, sie haben recht und wieder nicht, was das kinder-haben in berlin angeht: ich hatte das „glück“, berlin als single nach dem studium erleben zu dürfen (genau: in kreuzberg ;) ) und jetzt, als „gesetzte“ enddreißigerin mit 2 jungs eine andere seite dieser wundervollen stadt kennenzulernen: das ruhigere leben im grünen randbezirk am müggelsee. dit fetzt och :D

    einziger erkennbarer nachteil des riesen-molochs hauptstadt: frau sollte, lebt sie im grünen idyll, nicht in der innenstadt arbeiten, sonst arbeitsweg mit den öffentlichen gerne mal immens lang… aber egal: ich will da nicht mehr weg…. auch wenn gelegentliche aufenthalte in der rheinhessischen provinz natürlich immer wieder genossen werden (und die weinvorräte in der preussischen diaspora bei dieser gelegenheit aufgefüllt werden).

    einen schönen, weiteren urlaub ihnen allen!!!

  3. Lia sagt:

    „Fahr mal wieder U-Bahn – Linie 1 – schau Dir mal die Menschen an..“

    *g*

    Mein Lieblingslied aus Linie 1 ist allerding „6.14 Bahnhof Zoo“. Als ich damals für die Doktorarbeit nach Berlin gezogen bin, musste ich, nachdem wir alle meine Sachen in mein Zimmer geschleppt hatten, als allererstes dieses Lied hören. Und dann hab ich fürchterlich geheult und war irgendwie angekommen. :)