der bericht

20. Oktober 2006

aus dem krankenhaus sollte ja jetzt kommen.

sie erkennen es sicher an der fehlenden groß- und kleinschreibung: frau … äh … mutti kann nicht so recht wie sie will. der rechte arm ist von hand bis ellenbogen mit einer gipsschiene lahmgelegt. zwei wochen schonen, eine woche komplett, die folgewoche darf die schiene abgenommen werden. es sieht so aus, als sei einer dieser harmlosen handknöchelchen ausgerenkt gewesen. ausserdem ist wohl der handmeniskus angerissen. sollten die schmerzen in zwei wochen nicht erheblich besser sein, schau ich in die röhre.

nun aber zum eigentlich wichtigen, den kindelein. sie habe tapfer viereinhalb stunden in der hno-klinik ausgeharrt und danach noch zwei stunden in der unfallambulanz.
als belohnung gab´s einigermaßen aussagekräftige diagnosen:
das große kind hört prima, hat keine anzeichen einer hörstörung. wegen seines schnupfens stimmt der druck nicht ganz, deswegen hört er evtl. gerade nicht so gut.
das mittlere kind muss sich weiteren hörtests unterziehen, um auszuschließen, dass der tinitus nicht merkmal für eine größere verletzung im ohr ist, zumal ihr hörvermögen auf dem einen ohr schlechter ist. am mittwoch geht es also in der kommunikationsklinik weiter.
das jüngste kind wird seine röhrchen in den öhrchen wohl bald los sein, da sie evtl. die vielen MOEs verursachen. sein rechtes ohr funktioniert nicht so, wie es soll, wahrscheinlich wegen der vielen, vielen MOEs in der vergangenheit. die untersuchungsreihe geht weiter, sowie die festimplantierte paukendrainage entfernt ist. (mini-op)

alles in allem ein nicht ganz vergeudeter tag. allerdings auch einer, der viele fragen aufwirft. Wie etwa die frage, warum es nicht möglich ist, umfassende diagnosen und anamnesen von anderen ärzten einzusehen? manch doppelter und dreifacher hörtest könnte eingespart werden, und das sparen bezieht sich nicht nur auf zeit.

und … ist es nicht sehr geschickt, in einem wartezimmer voller menschen mit hörproblemen, die patienten per knarziger lautsprecherdurchsage aufzurufen? „ah, sie haben die durchsage verstanden, sie sind also nicht taub!“

als weiteren eindruck aus dem wartebereich des röntgens nehme ich mit, das eine reanimation im wirklichen leben längst nicht so spektakulär ist wie im fernsehen. so ganz ohne „weg vom tisch“. na ja, die ärzte sind auch längst nicht so hübsch. dafür genauso gestresst.

hier wird es vielleicht ein bißchen ruhiger werden, weil das einhändige tippen saublöd ist. vielleicht langweile ich sie aber auch mit sehr neidisch machenden berichten meiner extrem-schoning-zeit nächste woche. wir werden sehen.

3 Kommentare zu “der bericht”

  1. Narana sagt:

    In allen Fällen wünsche ich Gute Besserung!

  2. digitus sagt:

    Nein, eine Reanimation ist ein ziemlich blödes Geschäft und in vielen Fällen auch schlicht und einfach erfolglos. Das „Weg vom Tisch“-Kommando ertönt nur, wenn ein Defibrillator zum Einsatz kommt, da die Stromstöße, die da das Herz wieder in den richtigen Takt bringen sollen, ganz schön schmerzhaft sein können. – Dir gute Besserung und ein schönes Wochenende!

  3. Eva sagt:

    Pia … ich wünsche Dir auch gute Besserung … und dass die Kindlein schön brav sind ;)
    Grüße einer ansonsten stillen Mitleserin :)