Ach!

30. August 2006

seufzt Frau … äh … Omi und streicht sich mit zitternder Hand eine graue Strähne hinters welke Ohr, „wo ist sie nur hin, die Gesundheit. Und was waren das noch für Zeiten, als man noch nicht seine ganze Operationen einplanen musste.“

Das Thema Wetter wurde in diesem Blog in letzter Zeit ausreichend besprochen, wenden wir uns also des Bloggers zweitliebstem Thema zu: der Gesundheit.

Frau … äh … Mutti besuchte heute morgen den Hausarzt ihres Vertrauens, um sich erzählen zu lassen, warum das Auftreten mit der linken Ferse so gar nicht schmerzfrei ist. Der Hausarzt ihres Vertrauens bohrte den Zeigefinger zielsicher in die Ferse, Frau … äh … Mutti sagte: „Au!“ und der Arzt brabbelte lächelnd ein ellenlages Wort vor sich hin, in dem beunruhigenderweise ein „itis“ drin vor kam. Auf Nachfrage erfuhr Frau … äh … Mutti, dass ein Band in ihrer Ferse entzündet sei. Woher das kommt ist ungewiss, das ist an sich auch keine schlimme Sache, kann es aber werden, wenn man es ignoriert. Dann kann es zu irgendwelchen Verkalkungen führen und zu einem Fersensporn und zu speziellen Einlagen und Operation und *größtes Horrorszenario bitte hier einsetzen*. Ein bißchen Schonen, immer mal wieder die Schuhe wechseln, weil die Füße vom vielen barfuß laufen wohl keine Lust auf Schuhe haben und deshalb eben rummucken. Jawoll, Herr Doktor.
Desweiteren erwähnte Frau … äh … Mutti solch unangenehme Dinge wie Krampfadern und überzählige Milchdrüsen und wurde umgehend darüber aufgeklärt, dass es Stützstrümpfe mittlerweile in ganz schicken Farben gibt. Und dass eine OP in der Achselhöhle natürlich sehr unangenehm und das Risiko der Abszeßbildung wegen natürlichem Feuchtraums stark erhöht ist. Dennoch ist eine Entfernung der Milchdrüse anzuraten, wann hätten´Se denn Zeit? Die Krampfadern wurden bereits vor drei Jahren schon mal gezogen, sind aber in volle Pracht mit sämtlichen Beschwerden wieder da. „Die können nochmal gezogen werden“, sagt der Arzt und Frau … äh … Mutti erinnert sich mit Grausen und Grauen an ein blitzeblaues Bein, fiese Schmerzen und zehn Wochen Kompressionsstrumpf (und eingequetschte Zehen). Da die Ästhetik eher zweitrangig ist, wird nur operiert, wenn Schmerzen da sind. Die sind da, also … wann hätten´Se denn Zeit?

Huach, ich fühle mich alt. Ausserdem beginnt das hektische Halbjahr, in dem die Geburtstage aufeinander folgen, irgendwann Weihnachten ist, die Tage viel zu kurz, das Wetter (wusst ich doch, dass ich dieses Thema hier auch noch mal rein kriege) viel zu schlecht und die Stimmung nicht besser ist. Mindestens eine Woche schmeisst mich die Milchdrüsen (muuuh)-OP aus dem Rennen, ein paar Wochen bin ich danach bewegungseingeschränkt. Die Krampfadergeschichte dauert ähnlich lange. Beide OPs sollen in der kühleren Jahreszeit stattfinden, wegen natürlicher Feuchträume und wärmder Kompressionsstrümpfe. Kühlere Jahreszeit bedeutet automatisch aber auch Schnupfen, Husten, Heiserkeit bei allen Familienmitgliedern. Beide OPs gleichzeitig geht auch nicht, weil ich nach der Krampfader-OP erst mal die Unterarmgehhilfen brauche.

Mein Leben ist kompliziert und ich werde alt. Falten kriege ich auch und auf meiner linken Hand sind vier Altersflecken. Sollte ich Sie demnächst auf der Straße nicht mehr grüßen, liegt das an der altersbedingten, nachlassenden Gedächtnisleistung. Früher war alles besser.

9 Kommentare zu “Ach!”

  1. dasMiest sagt:

    Armes, altes Weib *tätschel*

    Ey, hörma *tret*: Du mußt dir die Zähne noch nicht abends ins Glas stellen, trägst keine Gleitsichtbrille und kannst auf Weinberge wandern. Nu hörste ma uff zu meckern.

    Liebe Grüße, das viel ältere Miest

    Und warum krieg ich eigentlich keine Morgenmails mehr? *maul*

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    ich schreib keine Morgenmails mehr, weil ich doch jetzt ein neues Hobby habe: Ärzte-Hopping. Ist zwar teuer, wenn man die Überweisungen vergisst, aber jetzt, wo es doch kein ER mehr gibt …

    ok, ich schreib mal wieder. Aber mein Leben ist doch so langweilig gerade.

  2. anabel sagt:

    Nun stellen Sie sich mal vor, Sie wären zu diesem ganzen Übel auch noch __dick__ !

    :D :D

    LG anabel

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    hm. Dick ja nun nicht, aber irgendwie immer drei Kilo zuviel.

  3. orangata sagt:

    Wie sieht es mit einem Plegeheimplatz in Nierstein aus? *schnellwegrenn*

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    Meine Freundin arbeitet im Seniorenheim und ich bin sicher, dass sie mir ein Plätzchen organisieren wird. Oder wenigstens ein paar Inkontinezeinlagen, wenn sie denn nötig werden.

    *baldkannichwiederrennen*

  4. jette sagt:

    Sie haben 3 Kilo zu viel?
    Da … LACHICHMICHJATOT!!!

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    ok, ok. Es sind fünf. Aber das hätten Sie auch flüstern können.

    Manno.

  5. jette sagt:

    Ich schrei gleich.

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    um es ganz internett zu sagen: *liebschau*

  6. jette sagt:

    *besänftigt ist*

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    *erleichtert sei*

    (huh, das kostet echt Überwindung)

    Schlafen Sie gut.

  7. jette sagt:

    Das kostet wirklich Überwindung. Erschauere.

    Und ebenso.

  8. Jeanie sagt:

    @anabel
    Und was wäre dann wenn frau…äh…mutti auch noch DICK wäre *igittigitt* Ist Dicksein etwas eine eklige, ansteckende, bedrohliche Krankheit?? Lieber Krampfadern als dick? Besser Kopf unterm Arm als 1 Gramm zuviel?????

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    Jeanie, keine Sorge. Anabel hat das sehr selbstironisch gemeint. Ich weiß das, weil wir haben sozusagen eine gemeinsame Vergangenheit.
    Und wir haben beide ein recht gesunde Einstellung zu Körpern, seien sie nun schlank oder dick, Hauptsache sie haben keine Krampfadern aber dafür Köpfe. ;-)

  9. Ringelstruempfe sagt:

    Seien Sie doch froh, dass Sie so viele spannende Dinge erleben. Hier ist es echt langweilig. Aber wenn Sie Aerzte so gar nicht moegen, kommen Sie doch vorbei. Hier gibt’s keine Krankenversicherungen, da geht auch keiner zum Arzt. Wie waer’s? Der naechtse Flug ab Frankfurt.. ;)

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    aber ich hab´ doch solche Flugangst! Die ist ja noch größer, als meine Abneigung (den meisten) Ärzten gegenüber. Und überhaupt: das ist ja heutzutage kein Vergnügen mehr, das Fliegen. Entweder wird man von Kameras bespitzelt oder das Handgepäck wird durchwühlt und die Handcreme geklaut. Ne, ne, ich warte mit dem Besuch, bis Sie hier in der Nähe wohnen. Im Nachbardorf wird gerade ein hübsches Haus frei. Na?