Beginnen wir den Tag

22. April 2010

einfach mal mit der Information, dass die Leitungen (welche Leitungen wurde noch nicht verraten) kaputt sind und deswegen im Zuge der Sanierung nun doch endlich die Straße runderneuert wird.

Was zuerst mal ganz nett klingt,“ neue Leitungen, neuer Straßenbelag!“,  wird letztlich dazu führen, dass ohne die tolle Schlaglochlandschaft die Straße wieder zur Rennstrecke wird. Jedenfalls den Berg runter. Und dass uns dieser Spaß richtig viel Geld kosten wird. Anwohnerbeteiligung nennt sich das und die wird wohl fünfstellig. Wieviel fünfstellig wissen wir erst, wenn klar ist, ob sich die Beteiligung anhand der Grundstücksbreite, also dem Stück Straße vor unserem Haus = 12 Meter, berechnet oder, so wie es vor vielen Jahren schon mal beinahe passiert wäre, anhand der Quadratmeterzahl des Grundstücks. Das wäre nun ein echtes finanzielles Desaster.

Zum Thema Straßenerneuerung gabs letztes Jahr schon mal eine Bürgerversammlung bei der abgestimmt wurde. Eine ganz knappe Mehrheit gab´s für Ausbesserung und „das geht doch noch“. Tja. Jetzt nun doch.

Und ich frage mich, wie die Anwohner der Straße, die teilweise finanziell nicht ganz so sorglos sind, dieses Projekt wuppen werden. Die Gemeinde bietet großzügige Kredite, hieß es bei der letztjährigen Versammlung und ich möchte brechen. Ich will mich doch nicht verschulden, um einen neuen Straßenbelag zu bekommen. Mal hören, wir sind erneut zur Bürgerversammlung geladen. Vielleicht sind ja zufällig dreiEurofuffzich von Herrn Ramsauers zugesagten 100 Millionen für die Fäulingstraße vorgesehen. (Optimist bis zum bitteren Ende -> ich)

Abwarten. Kaffee trinken. Und immer lächeln.

15 Kommentare zu “Beginnen wir den Tag”

  1. Garnprinzessin sagt:

    Ach Du liebe Güte… Und ich habe mich über die Schlaglöcher vor der Tür geärgert…

    [Schlaglöcher ist gut gesagt, es sind Marianengraben-gleiche Tiefseestraßen-Abschnitte, in welchen der neu gekaufte Rasenmäher nahezu verschwindet, wobei mir nur noch ein aus dem angejahrten Faltdach herausragendes Periskop gute Sicht verrschafft!]

    Jedenfalls wankelte ich gerade noch zwischen „hoffentlich wird es bald gemacht“ und „oh, so viel Lärm und so wenige Parkplätze während den Straßenbauarbeiten“.

    Aber so? Ach, das bremst so schön. Stimmt. Hatte ich irgendwie ganz vergessen (ich suche in der Straße ja eh immer nach einem Parkplatz oder fahre gerade langsam los – daher hatte ich das gar nicht so auf dem Plan, dass andere da vielleicht rasen würden, wenn – ja wenn die nicht auch ein Periskop bräuchten!).

    Lesen bildet. Dankeschön.

    Liebe Grüße von der

    Garnprinzessin (Mieterin)

  2. Fiona sagt:

    oh… ich drück die daumen das es zum einen nicht so ins geld geht und zum anderen es nicht zu lange dauert und nicht zu viele danach rasen

  3. Brige sagt:

    und dann erst der lärm der sie in der schönen draussen-hock-sommerzeit erwartet! wir hatten das letztes jahr! schicke ihnen virtuell mal schon gute ohrstöpsel rüber!

  4. Anja sagt:

    Als Mieter ist man die Geisel des Eigentümers, als Eigentümer die Geisel der Gemeinde. Frei ist man nie. Grauenvoll!

    Wie wäre es denn mit einem „Schotter-Spende“- Button? Ich wär dabei :-)

    Liebe Grüße,
    Anja

  5. Klasse-Kleckse sagt:

    Also eigentlich geht das immer nach Grundstückslänge (zumindest hier in NRW), aber selbst das wäre für uns fatal, weil wir ein Eckgrundstück haben, da kommt man dann schnell auf über 50 m:-(

    Wenn’s aber wirklich 5-stellig wird, klingt das auch nach Sanierung der Kanalrohre. Egal, immer blöd, zumal so ein Baustellenbetrieb vor der Haustüre immer mehr als lästig ist und sich oft über Monate hinzieht – ich sehe da schon Ihre Blogeinträge diesbezüglich;-)

    LG Uschi

  6. Krümel und Motte sagt:

    Hallo Frau …äh…Mutti,

    genau vor diesem Problem standen wir vor ca. zwei Jahren auch. So manche schlaflose Nacht haben wir uns um die Ohren geschlagen, wegen der drohenden Kosten. Bei uns war es die Kanalisation, die sehr marode war. Dann entschloss sich die Gemeinde für ein sogenanntes Inlineverfahren – d.h. wenigstens musste nicht die ganze Straße aufgebuddelt und neu gemacht werden. Die Kosten übernahm dann freundlicherweise die Gemeinde, denn die Hauptrohre, die unter der Straße liegen, sind Gemeindesache, erst aber der Abzweigung zum Grundstück zahlt der Eigentümer. Die Straßen sind zwar noch voller Huckel, Löcher und Ausbesserungen – aber so schön wie seit zwei Jahren kam sie mir noch nie vor, schon alleine deswegen weil wir nicht zahlen mussten. Bei den ersten Gesprächen wurde im Übrigen auch von großzügigen Krediten gesprochen.
    Ich drücke Ihnen feste die Daumen, dass sie ähnlich Erfolgserlebnisse haben werden, wie wir!!!

    Liebe Grüße C.

  7. Andrea sagt:

    Hallo,

    ich kann es dir nachfühlen. Das ist zur Zeit auch mein Hassthema. Auch unsere Strasse soll in diesem Jahr erneuert werden. Da die Strasse seit mehr als 40 Jahren nicht mehr komplett gerichtet wurde wird es sozusagen eine Runderneuerung, für die die Anlieger 90 % (in Worten neunzig!!!) der Kosten übernehmen „dürfen“. Bei uns wird es nach Grundstücksgröße gerechnet und auch noch nach Geschosszahlen. Da ist man schnell fünfstellig dabei.
    Es haben sich jetzt schon einige Anlieger zusammengetan und wir wollen uns von einem Spezialanwalt beraten lassen, aber ob das was hilft?
    Auch bei uns war eine Anliegerversammlung und der Bürgermeister konnte alles mit Gesetzestexten belegen.
    Von günstigen Krediten wurde hier übrigens nicht gesprochen, nur das in 2 Raten zu bezahlen sei und das spätestens 4 Wochen nach Zugang des Bescheides.

    Und da frage ich mich für was wir noch Steuergelder bezahlen?

    Ach übrigens, unsere Strasse ist keine Anliegerstrasse und auch keine Strasse in einem reinen Wohngebiet, sondern die Verbindungsstrasse zur nächsten kleineren Ortschaft, die zum Gemeindegebiet gehört.

    Viele Grüße aus Bayern, von einer sonst nur stillen Leserin
    Andrea

  8. Christel sagt:

    Hallo Frau…äh…Mutti
    also, wenn ich in dieser Situation wäre und 90% für den Strassenabschnitt würde zahlen müssen,dann würde ich nach der Fertigstellung „mein“Stück Strasse einzäunen und somit für Raser aller Art sperren:-)weil, es ja dann auch mir gehört*BASTA
    Think positif,ich zeig das nachher mal meinem Männe,DER kennt sich bestens mit dem Thema aus,vielleicht ist was machbar…..liebe grüße von einer sonst stillen Leserin, Christel

  9. walküre sagt:

    Solche Regelungen kenne ich in Österreich bestenfalls von Güterwegen her, also von kleinen Seitenstraßen, die Verbindungen zwischen abgelegenen Bauernhöfen oder gleich dort endende Sackgassen darstellen. Wieso müssen bei Ihnen die Anrainer für die Kosten der Sanierung einer Durchzugsstraße zahlen ???

    (Betrachten Sie die Frage eher als rhetorisch, aber eine Riesensauerei ist das Ganze trotzdem.)

  10. walküre sagt:

    Gerade gesehen: Die Uhrzeit bei meinem Kommentar ist mit 16:59 angegeben, hier in Wien (mitteleuropäische Sommerzeit) haben wir 17:59 …

  11. carmen sagt:

    Da fragt man sich, wofür man die Grundstückssteuer und den ganzen anderen Mist bezahlt … Da müssen die Hauseigentümer u. U. einen Kredit auf nehmen, weil die Beamten im Rathaus nicht wirtschaften können …

  12. pünktchen sagt:

    Klasse-Kleckse, nix mit Metern hier in NRW, schön wärs … Quadratmeter sind die Bemessungsgrundlage. Oder deine Gemeinde hat das in der Satzung anders geregelt. Kann ich mir aber nicht vorstellen.

  13. Blogolade sagt:

    Ich habe 2 Vorschläge für die Bürgerversammlung:

    Vorschlag Nr 1: Bei der Gelegenheit gleich Bremshubbel oder Mittelinseln einbauen lassen.

    Vorschlag Nr 2: in unserem Dorf zahlen wir pro Jahr einen Betrag (ausgerechnet anhand der Quadratmeterzahl) für die Straßensanierung quasi im Vorraus. Wenn dann wirklich was gemacht werden muss, müssen wir nichts mehr hinzu zahlen.
    Das wird wohl fürs aktuelle Vorhaben nicht mehr machbar sein, da müsste die Stadt zu sehr in Vorleistung treten aber für die Zukunft finde ich diese Möglichkeit wesentlich besser als auf einen Schlag einen großen Betrag zahlen zu müssen.

  14. Sylvia sagt:

    Auch unser Haus liegt seit letztem Jahr in einem Sanierungsgebiet. Wenn unser Ortsteil dann schöner ist, wird der schönheitsbedingte Wertzuwachs der Grundstücke berechnet und von der Stadt einkassiert.

    Die Stadtherren betonen gerade ständig, dass wir für die Gehwegsanierung an sich nichts bezahlen müssen. Stimmt ja auch, es heißt dann ja anders *grummel*.

    Eine Anwohnerin wollte sich juristisch wehren – sie fand im Kreis hier und im Nachbarkreis keinen Anwalt, alle haben abgelehnt, sie wurde erst in der Landeshauptstadt fündig…..

  15. Iris sagt:

    Oh ja, die KAG-Gebühren wurden bei uns zur letzten Kommunalwahl sogar zum Kampfthema gemacht, die CDU wollte den wehrlosen Bürger schützen. Nun ist es meiner Einschätzung nach so, dass in Neubaugebieten jeder Bauherr (ja, Bauherrinnen auch…) seine Erschließungskosten tragen muss und ewig hält das nun mal alles nicht. Noch dazu kommt, dass die Straßen vor 40-50 Jahren anders gebaut wurden und häufig jetzt kein einfaches Instandsetzen mehr hilft (spätestens der letzte Winter bringt die Wahrheit ans Licht). Damit der Bürger (so wie Sie wohl) nun nicht kurzfristig die Kosten berappen muss, haben wir in unserer Gemeinde festgelegt, dass die Stadtverwaltung 3-5 Jahre vorher bekanntgeben muss, welche Straßen demnächst betroffen sein werden. So kann man sich zumindest etwas vorbereiten. An Hauskäufer gerichtet kann das nur heißen: Guckt euch vorher den Straßenzustand an. Und den Hinweis zur Straßengestaltung finde ich für die Bürgerversammlung auch wichtig! Die Beteiligung des Anliegers richtet sich in den Gebührensatzungen i.d.R. nach dem Anteil des öffentlichen Interesses (Durchgangsstraße = hohes öffentliches Interesse; Anliegerstraße = geringes öffentliches Interesse). Die Belästigungen durch Lärm, Staub, Umleitungen bleiben Ihnen und ich wünsche für die Zeit ein dickes Fell! Liebe Grüße, Iris