Er weiß das nicht zu würdigen!
27. September 2010
stichelte der Hausarzt, darauf anspielend, dass der Große mit Betreten der Praxis ohne lange Wartezeit direkt ins Behandlungszimmer geschleust wurde.
Ein rascher Verbandswechsel, neue Salbe auf das klaffende, sibbschende Ding auf dem Unterarm und eine Sportbefreiung für eine weitere Woche. Sieht nicht mehr so schlimm aus wie gestern, das Antibiotikum schlägt rasch an. Dass ich heute nacht von Krankenhauskeimen, faulendem Fleisch und Amputationen geträumt habe, muss ich, glaube ich , nicht eigens erwähnen. Der treue Leser kennt Frau … äh … Muttis ausschweifende Phantasien und ihren Hang zur Dramatisierung.
Ernst nehmen müssen wir die Sache trotzdem, tun wir sowieso.
„Vielleicht ist noch ein Glassplitter drin“, meinte der Hausarzt, „aber das subbscht jetzt mit raus.“
Urx.
*****
Zugunsten der Chaosbeseitigung in einem anderen Haushalt, ließ ich meinen eigenen brachliegen. Das fand der gar nicht gut und explodierte. Im Laufe der letzten Woche hat sich die Staubrattenpopulation unkontrolliert vermehrt, der Wäscheberg ist auf unerklimmbare Höhen angestiegen. Überall liegt Kram herum, der mal eben abgestellt oder zwischengelagert wurde und in meinem Kühlschrank wuchern diverse flauschige Gebilde im Gemüsefach.
Das Nähzimmer sieht mich heute also nicht, dafür werde ich mich mit Staubsauger und Co. amüsieren. Und was ich kochen soll, ist mir auch noch ein Rätsel. Und wo, denn die Küche wird derzeit nur unter dem ganzen Gerümpel vermutet.
Auf, auf ans Werk, damit ich morgen mit Oma Eis wieder für den Weihnachtsmarkt schuften kann.
*****
Ein lokal bekannter Niersteiner ist tot. Theo wurde in einen tödlichen Unfall verwickelt. Theo war dafür bekannt (und berüchtigt) mit seinem roten 20km/h Autochen stets zum Feierabendverkehr auf der B9 herumzukriechen. Kilometerlange Staus waren die Folge. Es war ein geflügeltes Wort hier in der Kante, bei Staus „uah, der Theo ist auf der Straße“ zu stöhnen. Jetzt fährt er nicht mehr, denn ein besoffener Raser hat ihn erwischt. Mach´s gut Theo, die Anwohner an der B9 werden Deine Verkehrsberuhigung vermissen.
*****
Das Tässchen ist irgendwo angekommen, das ging nur leider im Stress der letzten Woche unter. Ich schaue im Laufe des Tages, bei der nächsten Kaffeepause mal nach.
27. September 2010 um 10:42
Aha, hört sich ja genau so an, als wäre der richtige Zeitpunkt für die nächste Kaffeepause genau JETZT !!! (Schokolade für die Nerven nicht vergessen!)
Danach wird durchsortiert und dann kann`s zur Sache gehen ;O)
Ihnen einen schönen Wochenanfang,
Christiane
27. September 2010 um 11:07
Wenn ich Theo sah, hatte ich immer dieses „Das kleine Rote wird ihm irgendwann einmal zum Verhängnis“ -Gefühl :(
Machs gut Theo, auch mich hast du so manches Mal mit deinem „gezoggel“ zum Augenverollen und Seufzen gebracht….
Euch im Hause Mutti, viel Kraft!!!
Liebe Grüße aus der Nachbarschaft
27. September 2010 um 11:25
Frau Mutti, ich muss jetzt mal was loswerden: Ich finde sie unheimlich cool! Echt!
27. September 2010 um 12:04
Diese Erzählungen sind so voller Energie dass ich immer mich besser danach fühle:D Danke!
27. September 2010 um 13:29
Hmpf, mist- das was ich zum Arm Ihres Sohnes kommentieren wollte kann ich nicht so formulieren, dass es nicht doof klingt, deswegen lasse ich es. *grummel*
Gute Besserung dem suppenden Arm, auf jeden Fall
27. September 2010 um 13:58
Das mit Theo hat mir gerade meine Tochter am Telefon erzählt. So ein Mist aber auch! Was Besoffene schon alles angestellt haben…
Dem Herrn Sohn weiter gute Besserung. Bei täglichem Verbandswechsel ist die immerwährende Beobachtung ja zum Glück gegeben.
Tja, das glaub ich gern, dass nun Chaos herrscht im Haus. es war halt doch was anderes vorrangig in der vergangenen Woche…
Viele Grüsse aus dem verregneten Ruhrgebiet
27. September 2010 um 14:17
Wie heißt es so schön:
Hausarbeit sieht man nur wenn sie nicht getan ist.
Wird schon wieder!!!
Dem Arm am Sohn eine drohende Faust, vll hilft es ja beim gesund werden. Dem Sohn ‚eine Tüte‘ Geduld, gut Ding will heilen. (Oder so ähnlich.)
Eine schöne Woche wünscht Frau-Irgendwas-ist-immer aus einem dauerverregneten Berlin.
27. September 2010 um 14:50
Ui,die Spiegelmutti ist aber heute dick eingekleidet! Ist das schon soooo kalt am Rhein?? Hier im Norden ist heute Ölzeug angesagt, es regnet ununterbrochen – mir gefällts :o)
LG von hier nach dort!
Renata
27. September 2010 um 16:25
Der „lokal bekannte Niersteiner“ war tatsächlich ein Dexheimer und das „rote 20 km/h-Autochen“ trug ein Schild „25 km/h“. Ich weiß es sehr genau, weil auch ich oft genug zu jeglicher Tages- und Nachtzeit hinter ihm hergezuckelt bin und wie viele andere zu riskanten Überholmanövern neigte – sei es im Berufsverkehr morgens um 6.30 Uhr gewesen oder aber auch mitten in der Nacht…
Ich habe es lange vorhergesagt, daß das irgendwann passieren würde und hatte kein Verständnis dafür, daß in diesem Land, in dem sonst alles maximal nach Sicherheitsaspekten geregelt ist, solche Fahrzeuge auf Bundesstraßen unterwegs sein dürfen.
Daß jetzt aber ein lt. Zeitungsbericht angetrunkener Raser den Theo über den Haufen fährt, hätte man ihm wirklich nicht gewünscht…