auf die Ohren

27. November 2005

Die Gitarre schrummelt Weihnachtslieder, Mutter und Kinder versuchen zu singen. Das Glöckchen aus der Glockengießerei wird mittels Stimmgabel auf seine Tonreinheit geprüft, der Kleine meckert nur ganz leise über Hausaufgaben, die noch erledigt werden müssen. Mittendrin sitzt der Erdbeerkater und brummt.
Draußen schneit es, es duftet nach frsichgebackenen Plätzchen und Kräutertee und alles ist zu kitschig um wahr zu sein.

Der erste Advent ist schön, auch weil wir endlich wieder komplett sind.

Land in Sicht

25. November 2005

weit, weit weg lungert der beste Vater meiner Kinder vermutlich, hoffentlich, sicherlich am Flughafen herum.
Morgen früh gegen acht Uhr landet er in Frankfurt, gegen mittag erwarten wir ihn daheim.

Damit verschwindet die Rubrik „temporär alleinerziehend“.
Es sei denn der beste Vater meiner Kinder möchte diese Rubrik unter seinem Namen weiterführen, denn ich trage mich mit dem Gedanken, den fehlenden Schlaf am Stück nachzuholen. Wir lesen uns dann im Februar wieder.

Oder in den nächsten Tagen.

JETZT

24. November 2005

wäre der geeignete Zeitpunkt gekommen, um die Kinder zu wecken.

Es schneit nämlich, für Niersteiner Verhältnisse, wie verrückt. Zwei Zentimeter liegen! Schlitten raus, die vergammelten Möhren aus dem Kühlschrank klauben und die Schneeanzüge entmotten!

Schnee! Echter Schnee!

Die Damen schreien:

24. November 2005

„iiieeeh“ und „uuuh“,
die Herren tragen Gummischuh.

Dies nur ein kleiner Auszug aus dem Novembergedicht, welches die Klasse des jüngsten Kindes anläßlich des Herbstfestes vortrug.
Pünktlich zum Herbstfest begann es zu schneien. Naja. Weiße Körnchen bröckelten vom Himmel und schmolzen umgehend auf dem Boden. Nichtsdestotrotz träumt das jüngste Kind von mannshohen Schneemännern und waghalsigen Schlittenfahrten durch die Weinberge.

Frau … äh … Mutti träumt eher von einem warmen Bett (ohne Wecker), ausreichend heißen Getränken und winterspeck-erhaltenden Speisen, üppig, mastig, warm machend. Sie versucht sich einzureden, dass der Winter fast schon wieder rum ist, denn immerhin ist ja fast Dezember. Der Dezember verfliegt wegen der vielen Termine, der Januar auch, weil da noch Ferien sind und im Februar wird es schon wieder wärmer.

Zeit, die Frühlingsgarderobe zu sichten. Behaupten ja auch die Kataloge, die mir da ständig ins Haus flattern.

Und dann war da noch

24. November 2005

der Adventskalender, genauer: 24 Socken, die mit unglaublich originellen, witzigen, nützlich und dennoch günstigen Kleinigkeiten gefüllt werden wollen.

Ha! Neun Socken sind schon voll!

Alles kein Problem!

Frau … äh … Mutti unterdrückt einen hysterischen Schreikrampf und zieht sich mit einer Tasse Kaffee auf das Sofa zurück.