und lehnt sich weit hinaus:

Ja. Es ist kalt. Sehr kalt, saukalt, arschkalt.
Es herrscht eisige Kälte, klirrende Kälte, frostige Kälte.

Weil:

Es ist Winter.

Hätten wir 15°C plus, würden alle über die unnatürliche Hitze schimpfen.

Ich kann´s nicht mehr hören.

Merke:

24. Januar 2006

Es ist eine wirklich schlechte Idee, mal eben mit dem Spüllappen den Kaffeefleck an der Schranktür wegwischen zu wollen. Das führt nämlich dazu, dass der Fleck neben dem Kaffeefleck, der, der nach Tomate aussieht ebenfalls weggewischt wird. Und dieser hellgelbe, der braucht sogar einen Schwamm. (Hat da jemand gegen meinen Schrank geniest?)
Ruckzuck hat man die ganze Küchenfront geschrubbt, obwohl man dass doch erst beim obligatorischen Frühjahrsputz tun wollte. So was Blödes aber auch.

:-)

subbscht der Eiter.
Aber das jüngste Kind ist überaus fröhlich, da fieber- und schmerzfrei. Er hat sich einen Kumpel eingeladen und zerlegt mit diesem systematisch mein gepflegtes Eigenheim.
Heute abend gibt es wieder ein feines Löffelchen Antibiotikum für´s Öhrchen, ein Löffelchen „liebe-Bakterien-Suppe“ für den Darm und dreimal täglich wird das Ohr gespült. Mit dem Zeug, mit dem andere sich das Haar blondieren: Wasserstoffperoxid. Dann schäumt der Eiter aus dem Ohr und Frau … äh … Mutti muss sich sehr beherrschen, damit sie nicht in die untergehaltene Nierenschale kotzt.

Highlight heute: ein Kaffee im Mini-Wintergarten. Es wird Frühling … dann schmilzt der Schnee, die Vögel zwitschern und die MOE-Bakterien verziehen sich. Alles wird gut.

Wochenend und … ?

20. Januar 2006

Töchterlein ist mit seiner
Patentante im Schnee und kommt erst am Sonntag wieder.
Die beiden Jungs sollten für eine Nacht zu den Großeltern, damit die Eltern ein lasterhaftes Leben führen können.
Stattdessen läuteten wir das Wochenende mit der Suche nach einem Kinderarzt ein. Ein Kinderarzt, der mal eben einen Blick in das gelbtropfende Ohr des fiebernden jüngsten Kindes werfen mag. Wir lernten: tropfende Ohren am Freitag ab 17:00 Uhr sind problematisch, da die Arztpraxen bereits geschlossen sind und die Notdienstzentrale noch nicht offen ist.
Letztlich fand sich doch noch ein Kinderarzt, das jüngste Kind schluckt erneut Antibiotikum und es sieht nicht so aus, als würden der beste Vater meiner Kinder und ich ein lasterhaftes Wochenende im Bett verbringen.  Dafür aber, sehr zur Freude des großen Kindes, vermehrt gemeinsam auf dem Sofa, einen spannenden Film genießend. Kranke Kinder haben die Programmwahl und dürfen sogar auf dem Sofa essen. Ich tippe auf Star Wars mit Pommes.

Nachtrag

20. Januar 2006

Nachdem die Sentimentalitis verflogen ist, muss Folgendes ergänzt werden:

Ich erinnere mich mit Grausen an die vielen geschlossenen Türen, gegen die ich gerannt bin. Die meine Eltern mir verschlossen hatten, um mich zu schützen. Und die ich pubertierend zertrümmerte.
Ein ständiges Gefühlschaos, klassisches „himmelhochjauchzend“ und „zu Tode betrübt“. Unsterblich verliebt und den Selbstmord planend, weil „er“ mit der Freundin „ging“. Jörn Pfennig und Kristiane Allert-Wybranietz verschlungen, selbst irgendwelche Gedichtchen zusammengebastelt. Schwermütige Spaziergänge über den nächtlichen Friedhof und heimliches Schaukeln mit Freunden auf dem Kinderspielplatz. Ein Bett voller Kuscheltiere, darüber Limahl und Boy George an der Wand, beide beruhigend geschlechtsneutral :-)
Dann war da noch die „Null Bock“-Phase in der Schule, die mich zwei Jahre kostete und letztlich wohl auch den Beruf, den ich ausüben wollte.
Ein ständiges Streben, genauso „in“ zu sein, wie die wirklich angesagten Typen im Schulhof, die erste Zigarette mit 13. Blöde Idee, heute fehlen mir die Dinger mehr, als mir lieb ist.
Mit 14 die pubertäre Hässlichlichkeit, voller Neid auf die Schulhofköniginnen, die weder Pickel noch Zahnspangen hatten, dafür aber glänzendes Haar und Arme und Beine die zur Länge des Körpers passten. (Und kein Korsett trugen, aber das ist eine andere Geschichte)
Zwei Welten waren das: die richtungsweisenden Vorbilder in der Schule, die Mode, Sprache, Freundschaft diktierten und die Freunde in der Freizeit, mit denen ich ein Baumhaus baute.
Ich bin nicht traurig, dass diese Zeit vorbei ist, auch wenn die verliebten Schmetterlinge nie wieder so intensiv im Bauch zappelten wie damals.

Mein großes Kind wandert unaufhaltsam auf diese wirre Zeit zu, erste Ausläufer erreicht er schon. Ich wünsche ihm Mut zur Individualität und dass er später einmal ohne allzu große Verlegenheit auf diese Zeit zurückblicken kann. Aber bei Jungs ist das eh alles ganz anders :-)