Der Boss sind wir!

17. Oktober 2006

So heisst die neue Sendung im Ki.Ka. Die Kindelein sind begeistert vom Rollentauschspiel dort. Sie wollen auch der Boss sein, wollen bestimmen, was gemacht wird, wollen Aufgaben verteilen und Verantwortung für die Familienverpflegung übernehmen.
Seit zwanzig Minuten kichern sie im Zimmer des Großen, das Ergebnis der großen Planung gab´s auch:

„Mama!“, sprach das Töchterlein, „Wenn DU morgen deinen Schreibtisch nicht aufräumst und abwischst, dann darfst du am Abend NICHT FERNSEHEN!“ Kicher, kicher.
„Papa!“, sprach der große Sohn, „Wenn DU morgen das Arbeitszimmer nicht aufräumst und putzt, darfst du am Abend NICHT FERNSEHEN!“ Sehr großes Gelächter.
„Und i-hich …“, ergänzt das kleinste Kind, „ICH bin für das Wohnzimmer zuständig. Wenn ihr da rumsitzt, müsst ihr erst mal runter gehen!“ Erhobener, mahnender Zeigefinger.

Desweiteren ist es dem besten Vater meiner Kinder und seinem holden Weib strengstens untersagt, irgendwas herumliegen zu lassen, vor allem keine Klamotten, weil die Kindelein sonst in den nächsten zwei Tagen NICHT unsere Klamotten waschen. Gebackene Nudeln gibt es morgen mittag, zum Frühstück Croissantes. Ausserdem wird die Mittlere das Bad putzen, während ihr Vater entweder die Wendeltreppe oder die Kellertreppe kehren darf. Frau … äh … Mutti harrt der Dinge, die da kommen und wird es sich sicherlich nicht nehmen lassen, vom Experiment „Die hinreissenden Bestien sind der Boss!“ zu berichten.
Falls sie an ihren Computer darf.

Dienstag abend,

17. Oktober 2006

das Gewissen ist rein, da viel im Garten gearbeitet wurde. Das Gemüt ist beruhigt, weil die Leberflecken des Jüngsten „nur“ beobachtungswert, nicht aber akut behandlungsbedürftig sind. Hungrig und auf dem Herd köcheln die Bohnen. Sehr hungrig und im Schrank liegen Tacos. Kalte Füße, aber die Decke liegt schon auf dem Sofa.

Alles könnte ein perfekter Abend werden, hätte ich nicht diese Scheiß-Kopfschmerzen.

Wenn

17. Oktober 2006

Frau … äh … Mutti Blumenzwiebeln in die Erde steckt, dann ist sie immer ein bißchen traurig.
Weil – es dauert noch so lange, bis sie sieht, ob ihr da was blüht oder ob sie mal wieder nur den Wühlmäusen die Vorratskammer gefüllt hat.

Noch ein knappes halbes Jahr bis zum Frühling. (aber vorher noch Plätzchen, Kerzen, Schneeballschlacht (falls es schneit), rote Wagen, blitzende Augen, vier Kilo mehr auf den Rippen, Tageslichtmangel und die Kiste mit dem allerschönsten Weihnachtsschnickeldi)

Merke:

16. Oktober 2006

Es ist nie zu spät und du bist niemals zu satt, um …

ein Stück herrlich duftendes, noch sehr heißes, frisch aus dem Ofen geholtes Brot zu essen. Mit Butter. Und eins mit Nutella. Und eins mit Käse.
Und dann noch das Knerzchen ganz ohne was.

Die Sache mit den Ohren

16. Oktober 2006

verfolgt uns.

Das jüngste Kind hatte seine erste Mittelohrentzündung im zarten Alter von zwei Monaten. Viele, viele, viele weitere folgten. Die Folgen waren, nein sind, unschön. Da sein Hörvermögen aufgrund der Flüssigkeitsansammlungen im Ohr ständig schwankte, lernte er eine eigene Sprache zu sprechen (und sehr gut von den Lippen zu lesen). Viele Nervenbahnen im Ohr sind vernarbt, eine auditive Wahrnehmungsstörung ergab sich. Das Kind hört sehr gut, kann aber das, was wirklich wichtig ist, nicht herausfiltern. Damit kann man ganz gut leben, aber man muss lernen, damit umzugehen. Ich weiß das aus Erfahrung, ich habe das auch. (ist eine prima Sache, wenn man hört was die Kindelein vier Zimmer weiter so treiben, während man in der Küche mit der Freundin quatscht und auch noch mitkriegt, worüber die Nachbarn gerade streiten)
In der Uniklinik wird nun gemessen, inwieweit die Weiterleitung des Hörimpulses zum Gehirn funktioniert.

Das große Kind war bisher ohrentechnisch eher unauffällig. Doch in letzter Zeit zeichnete er sich durch zunehmende Ungeschickheit aus. Im hiesigen Dialekt nennt man das „dappisch“. Zudem begann er über Schwerhörigkeit zu klagen: „Ich muss immer nachfragen, weil ich nicht alles verstehe!“, sagte er. Der Hörtest heute ergab, dass eine Frequenz nicht so gut gehört wird, da sollte weiter geforscht werden. Mein Tipp geht nun auch in Richtung „auditive Wahrnehmungsstörung“, MOEs hatte er auch genug.

Das mittlere Kind hat seit August Probleme mit den Ohren. Genauer seit unserem Rückflug aus dem Urlaub. Beim Landeanflug weinte sie vor Ohrenschmerzen und auch Tage später noch hatte sie Schmerzen und ein Fiepen im Ohr. Ein Besuch beim HNO ergab, dass durch den Druck eine kleine Verletzung im Ohr enstanden war, ein Bluterguß, der aber bereits verheilte. Dieser Bluterguß ist nun verheilt, das Fiepen und Pfeifen ist aber weiterhin da, ein klassischer Tinnitus. Bei einer Neunjährigen eher ungewöhnlich und besorgniserregend. Druckverhältnisse im Ohr müssen gemessen werden, Ursachenforschung eben.

Und so werden wir eben am Freitag einen wahrhaft spannenden Tag in der Uniklinik verbringen. Zeit sollen wir mitbringen. Ausserdem wird Frau … äh … Mutti einen hübschen kleinen Picknickkorb packen, die Gameboys der Kinder richten und zwei, drei Bücher für sich selbst packen. Und Block und Stift, weil Computer sind im Krankenhaus leider nicht erlaubt. Schade, Lifebloggen aus dem Krankenhaus hätte seinen eigenen Reiz.