Tschüss, Papa!

25. Februar 2007

sagen die hinreissenden Bestien zum besten Vater meiner Kinder, der sich wenig motiviert auf den Weg zum Bahnhof macht, „Wir werden dich vermissen!“
Zum Abschied gibt es von jedem Kind einen großen Vorrat an Küssen, eine dicke Umarmung und das Versprechen, die vor sich hinrotzende Mutter „ganz arg zu unterstützen“. Frau … äh … Mutti haucht mit erotisch rauher Hustenstimme die Verabschiedung, gibt ein paar Viren per Kuss als Reiseproviant mit und freut sich sogar ein kleines Bißchen auf fünf Tage allein mit ihren Kindern. (wenn das leidige Frühaufstehen nicht wäre).

Die Tür fällt hinter dem Reisenden ins Schloss und die Kindelein stürmen die Küche, in der Frau … äh … Mutti die letzten Feierspuren beseitigt. „Der hat … die hat … und überhaupt ist alles doof und uns ist ein bißchen langweilig, können wir jetzt Computer spielen?“, jammern sie. Und: „Ha, der Papa ist schon weg, du kannst jetzt gar nicht „Fragt euren Vater!“ sagen.“

Irgendwie vermisse ich ihn dann doch schon.

Hausbesitzer

24. Februar 2007

Und sowie das Wetter gut wird und der beste Vater meiner Kinder wieder daheim ist und die entgültige Farbe (grün-blau-grau-schwarz-gefleckt-gestreift-gemustert wünscht das Kind) getrocknet ist, kommt das Haus auf Stelzen und in die Nachbarschaft des rosa Mädchenhauses. Schön wird das.

hätte – wenn – täte?

24. Februar 2007

Hätte vor acht Jahren und neun Monaten eine gute Fee neben einem sich liebenden Paar gestanden und hätte gesagt: „Achtung! Jetzt passiert es!“
Hätte diese Fee weiterhin gesagt: „Es wird eine weitestgehend komplikationslose Schwangerschaft mit einer nervenzerfetzenden Blutung Ende des ersten Drittels, einem abweichendem Wert und einem daraus resultierenden Feinultraschall der aber ohne Befund bleibt im zweiten Drittel und einem gewaltigen Kugelbauch mit Rückenschmerzen am Ende des letzten Drittels.“
Hätte sie gesagt: „Die Geburt wird rasch und leicht sein, gemütlich auf dem Sofa. Die allerliebste Freundin wird es rechtzeitig schaffen, noch ein paar tolle Bilder zu knippsen und der Opa wird sich augenblicklich in ein neugeborenes Baby verlieben.“
Hätte sie gesagt: „Die kleinen, großen Geschwister werden ihren Bruder ohne Neid und Eifersucht und ohne Einschränkung lieben.“
Hätte sie gesagt: „Die Stillzeit wird ohne größere Komplikationen sein und du wirst diesmal deine Brüste nicht in Salbeitee baden müssen und dem besten Vater der Kinder wird es nicht vergönnt sein, kompromittierende Bilder von einer Frau mit gigantischer Oberweite zu machen, die besagte Oberweite in eine Blechschüssel voll urinfarbener Flüssigkeit hängt.“
Hätte sie gesagt: „Es bleibt nicht ganz so bilderbuchmäßig, denn das jüngste Kind wird schon sehr früh all die Krankheiten kriegen, die der Große aus dem Kindergarten heimbringt. Es wird mit Rota-Viren im Krankenhaus landen und regelmäßig Antibiotikum einnehmen, weil seine Ohren ständig eitern. Es wird einige Operationen über sich ergehen lassen müssen und die Ärzte in der Notfallambulanz begrüßen euch namentlich.“
Hätte sie gesagt: „Erst recht spät wird ein Arzt erkennen, dass das Kind nicht gut hört. Ihr werdet euch vorwerfen, nicht aufmerksam genug gewesen zu sein.“
Hätte sie gesagt: „Nicht nur das Hören wird schwer, auch das Sprechen. Und überhaupt tickt das Kind ein bißchen anders als andere Kinder. Ihr werdet lange Gespräche mit Kinderärzten, Erzieherinnen und Kinderpsychologen führen, die euch allerhand Falsches, Gegensätzliches und Nützliches erzählen. Ihr müsst euch dann das für euch Relevante rauspicken.“
Hätte sie gesagt: „Das jüngste Kind wird unglaublich liebenswert, fröhlich und unbekümmert durch´s Leben hüpfen. Es wird einen sehr stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn haben, niemals nachtragend sein und manchmal wird es Tränen vergießen, obwohl es nur weinen gespielt hat.“
Hätte sie gesagt: „Ob es jemals auf eine Regelschule gehen wird, verrate ich nicht. Aber ich verrate jetzt schonmal, dass ihr noch sehr lange Windeln im Haus haben werdet. Sehr, sehr lange. Lesen, schreiben, rechnen lernen wird langsam und mühsam, aber es ist möglich und wird das Kind sehr stolz machen. Und euch stolz auf das Kind.“
Hätte sie gesagt: „Du wirst oft mit deinem Schicksal hadern. Du wirst vergleichen. Du wirst dir den Gedanken erlauben „was wäre es so leicht, wenn …“ und du wirst dich immer und immer wieder fragen, ob du nicht mehr machen kannst. Du wirst dir hunderttausend Mal Hunderttausend Sachen die der Förderung dienen vornehmen und sie fast ebenso oft wieder wegschieben, weil sie gerade nicht passen oder du zu müde und entmutigt bist. Dein schlechtes Gewissen deswegen wird grandios sein, aber du wirst mindestens einmal am Tag denken, dass ihr das alles irgendwie doch goldrichtig macht.“
Hätte sie gesagt: „Du wirst einmal im Jahr sehr sentimentale, kitschige Einträge in dein Blog tippen und spätestens zwei Tage nach dem Tippen wünschen, du hättest das nicht getan.“

Dann …

Hätten wir sie wohl rausgeschmissen, weil sie gerade störte.

Und es ist gut so wie es ist. Herzlichen Glückwunsch, jüngstes Kind.

Aufstehen

23. Februar 2007

fällt viel leichter, wenn es morgens schon hell wird.
Und dass es abends länger hell ist, ist auch nicht zu verachten.

Wenn sich jetzt noch der hoffentlich letzte Winter-Schnupfen-Virus verabschiedet, steht meinem Glück nichts mehr im Wege. (Vielleicht noch die Tatsache, dass sich der beste Vater meiner Kinder am Sonntag morgen verabschiedet, um beruflich eine Woche in Disneyland Paris rumzuhängen. Der Ärmste, ach.)

Taschen und Päckchen

21. Februar 2007

Warnung!

Dieser Blogeintrag handelt ausschließlich von genähten Taschen. Von einigen genähten Taschen. Und von zukünftigen genähten Taschen.

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