Frau … äh … Muttis Jahresrückblick

(vgl. Teil I und Teil II)

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Liebes Christkind,

28. Dezember 2007

leider hast Du vergessen, mir die Wannenwichtel, den properen Meister und andere freundliche Haushaltshelfer zu schicken.
Stattdessen hast Du mir Fleckenzwerge, Schmutz und Bakterien geschickt. Meine Gardinen haben eine Staubkante, keine aus Gold und meine Böden kleben ein wenig.
In die Toilette oben würde ich keine WC-Ente stecken, weil ich sonst Ärger mit dem Tierschutzverein bekäme und die Waschbecken sehen nur deshalb weiß aus, weil sie mit Zahnpastaresten verkrustet sind.

Da ist was schief gelaufen bei der Berücksichtigung meiner Wünsche, liebes Christkind.

Auch ansonsten läuft hier eigentlich alles wie immer. Die Kindelein haben Hunger und sehen es nicht ein, dass ihre mit Weihnachts-Festessen genudelte Mutter nie wieder irgendwas essen, geschweige denn kochen will.

Können wir das also für nächstes Jahr nochmal probieren? Frau … äh … Mutti wünscht sich Haushaltshelfer und irgendjemanden, der ihr leckere, ausgewogene Mahlzeiten zaubert, die kalorienfrei und obendrein auch für Kindergaumen schmackhaft sind. Ist doch ganz einfach, oder?

knusperknusperknusper

27. Dezember 2007

Manche Leckereien sind gemein. Da muss man knabbern und knuspern, bis sie aufgeknabbert und die Schüssel leergeknuspert ist.

Gebrannte Mandeln zum Beispiel. Wenn es nicht so unhygienisch und auch ziemlich sinnlos wäre, könnte ich mich in gebrannte Mandeln hineinlegen.
Gebrannte Mandeln kosten irrsinnig viel und man bekommt sie nur auf merkwürdigen Märkten und Festen.

Kurz vor Weihnachten wagte ich mich wegen eines akuten Anfalles von „gib mir Süßes, gib mir Fett, gib mir Tiernamen, gib mir was zum Knabbern“ an ein Rezept von Frau Traumberg, von dem in vielen anderen Blogs geschwärmt wird und das ja scheinbar ganz einfach zu bewältigen ist: gebrannte Mandeln

Wollen Sie die lange oder die kurze Fassung?

Die kurze Fassung ist: alles prima!
Die lange Fassung könnte nun noch darauf eingehen, wie hippelig und zappelig Frau … äh … Mutti um die Pfanne herumsprang und es kaum abwarten konnte, bis es nicht mehr nach blöden NASSEN Mandeln, sonden nach köstlich-karamelisierten Mandeln duftet. Und wie die erste Ladung Mandeln perfekt wurde, genauso wie die zweite. Und wie dann auch noch die bereits geknackten Walnüsse in der Pfanne landeten. Und kurz darauf die ganzen Haselnüsse, gemeinsam mit den (liebevoll unter fließendem Wasser von der Salzkruste befreiten) Macadamianüssen. Und wie der beste Vater meiner Kinder sein holdes Weib von der Kokosnuss wegzerrte und von der leichten Übelkeit wegen all der Süße in der Luft und vom vielen Probieren und vom Abknuspern des verkrusteten Kochlöffels.

Ach. So lecker. Danke Frau Traumberg und Sie da draußen, Sie, die Sie auch gerne gebrannte Mandeln (oder Nüsse) essen: geht echt einfach. (und ist bedeutend billiger!)

Ach. Schon vorbei.

27. Dezember 2007

Weihnachten dürfte gerne länger dauern.
Ich liebe Päckchen, ob für andere oder für mich. Und ich liebe feines Essen. Und den Versuch, jetzt eine feierliche Stimmung aufkommen zu lassen. (geht meistens völlig in die Hose und endet in haltlosem Gelächter) Es ist wundervoll, wenn die Geschenke für die Kindelein genau deren Geschmack treffen und noch wundervoller ist es, wenn der beste Vater meiner Kinder die zerknirschte „ich hab nix für Dich“-Miene ablegt und stattdessen grinsend zusieht, wie sein holdes Weib zwei Päckchen von ihm auspackt.

Weihnachten ist wundervoll.
Wundervoll ist auch der Abend vorher, wenn sich ganz Nierstein im Gemeindepark zum Weihnachtsblasen trifft. Auf der Bühne im Park steht der Posaunenchor und trötet Weihnachtslieder, im Park und auf dem Parkplatz davor drängt sich das Volk und trinkt Glühwein von der Feuerwehr. Weder die Musik noch der Glühwein ziehen mich in den Park, aber doch die Tatsache, kurz vor Heilig Abend nochmal alle Menschen zu treffen, die ich mag.
Fein am diesjährigen Weihnachtsblasen war, dass ich eine pompadura (meine eigene) verkauft habe, spontan, im Gewühl. Gut, dass ich große Jackentaschen habe. Oberfein ist, dass meine pompaduras in einem Laden verkauft werden können, wenn ich das will.
Etwas unfein ist, wenn der Vater der Freundin über Frau … äh … Muttis Menstruationsbeschwerden plaudert, was ja nur wieder ein Beweis dafür ist, dass sehr unterschiedliche Menschen dieses Blog lesen und ich das immer wieder vergesse.

Weihnachten ist vorbei, doch die Geschenke machen immer noch großen Spaß. Ich habe mich eigentlich immer gegen Spielekonsolen ausgesprochen. Aber – HEY! – ich bin eine Frau und wankelmütig, ich bin begeistert. Ich golfe beinahe wie ein Profi (ähem), werfe ständig einen Strike (ehrlich jetzt, ey!), beherrsche die Beckerrolle beim Tennis und meine Kuh rennt schneller als die des besten Vaters meiner Kinder. Und irgendwann werde ich auch nicht mehr so oft „Scheiße!“ rufen müssen, nur weil diese dämliche Kugel nicht dahin rollt, wo ich sie haben will. Die hinreissenden Bestien amüsieren sich mit Luke, Leia und Darth Vader, ab und zu darf der Papa mitspielen.
(ausser elektronischen Schnickschnack gab es noch ein bißchen echtes Lego, Modellbaukram, einen Stapel Bücher und Klamotten)

Weihnachten kommt wieder. Zum Glück erst in einem Jahr, denn genau so lange werden wir brauchen, um die restlichen Plätzchen und Lebkuchen zu essen.

(Nachtrag für die Wetterstatistik: Perfekt über Weihnachten ist ein zugefrorenes Regenwasserrückhaltebecken im Ried zum Schlittern und eine Schneeballschlacht am zweiten Feiertag)

Ich sag Ihnen,

25. Dezember 2007

Wiinachten ist toll.

bisherige Schäden:
– die Wohnzimmerlampe ist zerbeult
– Mutti hat ´nen Tennisarm und Muskelkater im Bauch vom Lachen

wieder weg. Muss spielen.