Ich werde Tante!

Das ist ganz wunderbar und ich bin auch nur ganz leise neidisch und wehmütig*.

(In erster Linie allerdings bin ich natürlich entsetzt, denn mit Baby wird die Schwagerfamilie wahrscheinlich seltener unterwegs sein und somit die knuffige Berliner Wohnung nicht mehr so oft zur Verfügung stehen. Ts, wie egoistisch von den beiden.)

*wehmütig natürlich nur, weil ich so gerne schwanger war und es solch ein großartiges Gefühl ist, ein Kind in sich zu spüren. Es waren die wenigen Monate in meinem Leben, in denen ich mit meinem Körper völlig im Reinen war. Und dieser Adrenalinkick, wenn der Schwangerschaftstest „positiv“ zeigt … der ist mit nichts zu vergleichen. Wehmütig, weil winzige Babys einfach wundervoll sind und so perfekt mit ihren winzigen Händen und Füßen. Und dem Karamellduft im Nacken. Wehmütig wahrscheinlich, weil ich einfach zu alt bin, um noch einmal ganz von vorne anzufangen. Wehmütig auch, weil ich immer noch diese Naivität in mir trage, dass kleine Babys überhaupt keine Arbeit machen, niedliche, rosa Bündel sind, die den ganzen Tag schlafen und ansonsten allerliebst anzusehen sind.

Hausaufgaben

8. Juni 2008

am Wochenende.

Wie gemein!
(mit ein wenig Gemurre, Gemeckere und einer kleinen Badepause doch noch geschafft)

Mückenplage

8. Juni 2008

Früher, so vor 25 Jahren, gab es regelrechte Wettkämpfe unter uns Kindern, wer die meisten Mückenstiche hat. Ich erinnere mich gut, einmal mit 36 Mückenstichen gewonnen zu haben. Die saßen alle an meinem linken Bein. Am rechten waren es nur etwas über zwanzig.
Hinter unserem Haus begann das Feld und zwischen den einzelnen Feldern gab es Entwässerungsgräben. Ausserdem einige Tümpel und Pfützen. Dort spielten wir und dort fütterten wir die Mückenbrut mit unserem Blut.
Es gab das Gerücht, dass ein Mückenstich nicht juckt, wenn man die Mücke fertig saugen lässt. Ist natürlich Blödsinn, doch wir machten auch daraus eine Art Wettkampf: wessen Mücke schneller ist, dicker wird oder torkeliger abfliegt. Eine vollgesogene Mücke zu erschlagen war gruselig. Der Blutfleck war viel zu groß, so viel hatte das Viech doch gar nicht saugen können?!
Wenn ich ins Bett ging, wurde vorher gesprüht. Irgendein hochgiftiges Zeug, das ich heute wahrscheinlich nicht mal im Garten unter freiem Himmel verwenden würde. Es stank bestialisch und die armen, kleinen Mücken fielen zu Boden und lagen dann da, mit den Füßen nach oben. Danach wurde gelüftet, aber nur kurz, damit keine neuen Mücken hereinkommen. Nachts wurde ich oft vom Mückenschwirren an meinem Ohr wach. Bei diesem Geräusch konnte ich nicht wieder einschlafen, kann es heute nicht ertragen, wenn eine Mücke um meinen Kopf sirrt. Früher wurde kurz nachgesprüht, heute muss der beste Vater meiner Kinder auf dem Bett herumhüpfen und Mücken jagen. (die letztere Lösung ist nicht nur gesünder, sondern auch deutlich attraktiver)

Warum ich auf das Thema Mücken komme?

Wir saßen gestern abend bis Mitternacht draußen am Feuer. Ein wunderbar milder Abend, doch dann kamen die Mücken. Am Rhein, bzw. in den Auen und im Wäldchen wird „gesprüht“, d.h. die Tümpel, Pfützen, Teiche, Seen werden mit einem biologisch-dynamischen Eiweißstoff BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) besprüht (oder zu Eiswürfeln eingefrorene werden per Hubschrauber abgeworfen), der die Larven tötet. Manchmal, besonders nach heftigen Regenfällen, kommt es dann trotzdem zu einer regelrechten Mückenplage. Das Sirren und Surren macht wahnsinnig und im Vergleich zu früher, sind die Stiche richtig schmerzhaft. Es bilden sich dicke Quaddeln, die nicht nur jucken, sondern wehtun und irgendwann kommt die Frage auf, ob diese ganze Mückenbekämpfung nicht vielleicht dazuführt, dass sich da eine Art Supermücke entwickelt, ganz nach dem Motto „nur die Harten fliegen in Muttis Garten“.

Neu in unserer Gegend ist übrigens der Tigermoskito, der zwar recht hübsch anzusehen ist, dafür aber Überträger einiger sehr unsympathischer Krankheiten wie zum Beispiel Gelbfieber oder Dengue-Fieber ist. Das kuschelige Rheinklima gefiel ihm so gut, dass er aus Asien einwanderte. Ich mag´s ja gerne bunt und multikulti, doch den Tigermossi bräuchte ich nicht vor meiner Haustür, da reicht mir dann doch das einheimische Getier.

Gegen Stechmücken hilft übrigens fast nix. Manche Menschen schwören auf Autan und Co, doch dieses Zeug mancht nur die Haut kaputt und lässt die Mücken kichern. Gleiches gilt für die „gesündere“ Variante, das Teebaumöl. Die Mücken kichern und der mit Teebaumöl eingeschmierte Mensch ist sehr einsam, weil er so unangenehm riecht. Es gibt Kerzen, die Mücken vertreiben sollen. Die riechen ganz gut, finden nicht nur die Mücken. Dann gibt es welche, die die Mücken in die Flamme locken sollen. Die riechen ganz gut, finden die Mücken, aber nicht so gut, dass man dafür sterben mag. Menschen flüchten bei dem Geruch.
Angeblich soll es helfen, viel Knoblauch zu essen. Oder irgendwelche Kräuter. Doch die hiesigen Mücken sind Feinschmecker und genießen auch mediteran gewürztes Blut. Viel Alkohol hilft beim Ignorieren der Mücken, ist aber keine Lösung. Am Elegantesten ist es, wenn man jemanden kennt, den die Mücken wirklich lieben. Der ist dann das Opfer und man selbst bleibt weitestgehend verschont. Das ist aber gemein und grausam und darf nicht überstrapaziert werden.

Uns half gestern abend ein Lagerfeuer, das ab und zu ein bißchen qualmte. Leider hat man nicht immer ein Lagerfeuer dabei und Zigarettenqualm (eine der letzten Raucher-Ausreden: ich vertreibe nur die Mücken!) hilft überhaupt nicht. Wahrscheinlich hülfe auch solch ein Imkeranzug oder man darf einfach das Haus nicht mehr verlassen.
Was gegen juckende Mückenstiche hilft, ist ebenfalls eine Wissenschaft für sich. Manche schwören auf die harte Chemie und verlassen das Haus nicht ohne Fenistil o.ä. Oder die schonendere Version von Weleda. Manche schmieren Zitronensaft oder pressen sich Zwiebeln auf die Haut. (Zwiebeln sind großartig bei Wespenstichen und beginnender Mittelohrentzündung, bei vielen Mückenstichen hingegen machen sie einsam). Hitze, Kälte oder Ausbrennen mit speziellen Stiften – hilft alles nicht so richtig. Kratzen hilft am allerwenigsten, muss aber manchmal sein. Manchmal bis auf´s Blut.

Am Besten hilft: Spucke drauf und pusten. Und an was anderes denken. Oder drüber bloggen.

einfache Rechnung

7. Juni 2008

Erdbeeren + Holunderblütensirupeiswürfel + Sekt = sehr vergnügte Mutti

großartiges Wochenende

(Freunde kommen gleich zum Regen-Grillen)

Müde und glücklich

6. Juni 2008

aus dem Schwimmbad heimgekehrt.
Dort gelassen haben wir das Töchterlein, das mit 27 Mitschülerinnen, einem Klassenlehrer und vier Tutorinnen die Freuden des Schwimmens um Mitternacht kennenlernen wird. Und hinterher mit nassen Haaren bibbernd und kichernd mit den Freundinnen intime Geheimnisse im Zelt austauschen wird. Wie wunderbar für sie, ich beneide sie ein bißchen.

Es ist das Schwimmbad meiner Kindheit. Geändert hat sich dort nicht viel, die sanitären Einrichtungen sind und waren niemals wirklich hygienisch, der charakteristische Duft nach vier Jahre altem Fett an der Pommesbude gehört genauso dazu, wie dieser ganz spezielle Duft nach Chlor und Sonnenmilch. Ich mag Schwimmbäder nicht so gerne, das Chlor reizt meine Augen und Schleimhäute und verwandelt meine Haut in ein geschupptes Reibeisen. Früher war ich oft in diesem Schwimmbad, habe als aktives DLRG-Mitglied die Betreuung für Ferienkinder mit übernommen, einen wundervoll aufregenden Kuss am Sprungturm erlebt und „Es“ in einem Rutsch gelesen, bibbernd mit dem Handtuch über dem Kopf.

Heute bin ich zwei der langen Bahnen hin und her geschwommen, habe meinen Kindern beim Toben zugesehen, Sonne getankt, gegrillt, Salat gegessen und alkoholfreies Bier getrunken. Ganz anders als früher, aber ich fühle mich genauso warm und puffelig wie früher. Und den aufregenden Kuss gab´s auch. Diesmal an der Tischtennisplatte.