Wochenende – die Planung

31. Oktober 2008

Heute fieberfrei und fröhlich, voller Tatendrang, Ideen und Lust zum Schaffen, deshalb:

Samstag morgen: mit dem Töchterlein einen Teppich kaufen, da Töchterlein ins Nähzimmer ziehen will, aus dem ich vor ein paar Wochen den ollen Teppich rausgeschmissen habe. Jetzt sind da nur weiße Fließen auf dem Boden, die kalt und fußunfreundlich sind.
Nachmittags: den zweiten Kissenbezug nähen und danach sämtlichen Nähzimmerkram in Kartons packen, während der beste Vater meiner Kinder mit seinen Kindelein in der Kletterkiste rumkraxelt.
Wenn noch Zeit ist, Töchterleins Kram ebenfalls in Kisten packen.
Abends: Möbel aus dem Nähzimmer raus, in die Halle und in Ecken, in denen gerade zufällig Platz ist, Teppich rein. (und die vermaledeite Lamperie wieder annageln)

Sonntag morgen: Tochtermöbel ins ehemalige Nähzimmer, Tochterkisten dazu, damit das Kind am Montag nach der Schule einräumen kann. Sie kommt erst Sonntag abend heim.
Den Inhalt der Elternschränke in Kisten räumen, die Unterbettschubladen ausräumen.
Sonntag mittag: das Elternbett abbauen, die fünf PAX-Schränke von der Wand ab- und auseinanderschrauben, zwei PAXe nach oben ins ehemalige Tochterzimmer schleppen. Dort wieder zusammen- und an die Wand schrauben. Das Bett hochschleifen, zusammenbauen und realisieren, dass 33 Zentimeter Durchgangsweg wirklich sehr wenig sind. Klamotten und Bettwäsche wieder einräumen.
Sonntag abend: das Sofa aus dem Nähzimmer und überhaupt die ganzen Nähzimmermöbel ins ehemalige Schlafzimmer schleppen, die drei verbliebenen PAXE zusmmenscheben, festschrauben, mit Krusch füllen.
Das Sofa aus- und beziehen, damit die allerliebste Freudin darauf schlafen kann.

Im Laufe der kommenden Woche: Den Schreibtisch samt Computer aus dem Wohnzimmer nach unten schaffen, ebenso die Wii. Nach unten, ins neue „hier macht die Familie was zusammen“-Zimmer. Denn sowie ich im Nähzimmer sitze, drängt sich die Familie ins Kämmerchen, hat der Umzug stattgefunden, haben wenigstens alle Platz. Mehr Platz zum Wii spielen gibt´s auch und der beste Vater meiner Kinder hat einen Rückzugsort für´s HomeOffice. Auch nicht zu verachten ist, dass dieser Raum im Sommer wunderbar kühl ist.
Die Regal werden mit Büchern und Spielen gefüllt und ich glaube, der ganze Stress lohnt sich sehr. (ich werde berichten)

Das Wohnzimmer oben wird übrigens demnächst auch Baustelle, denn ein Teil des Parketts wird rausgenommen und stattdessen wird gefliest, weil ein Ofen soll nicht auf Holz stehen. Und diese Glasplattenlösung finde ich schauderhaft.
Wenn der Ofen steht, muss das Sofa auf die andere Seite, die Schränke also auch und es fehlt noch ein Sessel.
Ob wir dann endlich mal fertig sind? Ich fürchte nein, denn dann wäre dringend der Flur zu renovieren und das Kinderbad bräuchte neue Tapeten und das Treppenhaus neue Farbe und dann kommt ja auch wieder der Frühling … und im Frühling habe ich so viele Ideen.

(ich liebe die Grüne Villa. Sehr, sehr.)

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uah! Morgen ist FEIERTAG! Wer denkt sich den SOWAS aus?
(Montag morgen Teppich kaufen, das Wochenende dann zum Ausräumen nutzen.)

Heute abend

31. Oktober 2008

schließt die Familie R. aus N. die Rollläden, stellt die Klingel ab und genießt einen wundersam friedlichen Abend, ganz ohne Grusel und Betteln.

Tut mir leid, liebe Kindelein da draußen, die ihr glaubt, an diesem Abend mal so richtig auf die Kacke hauen zu können.
Tut mir auch leid, liebe Mütter, die ihr eure Kindelein in putzige Skelett- oder sonstige Kostüme packt, voller Erleichterung, dass das teure Fastnachtskostüm von Kaufhof doch noch aufgetragen werden kann (ach, und wie niedlich, die Kleinen, die „Süßes sonst Saures“ lispeln)
Tut mir leid für alle Halloween-Fans unter den Lesern dieses Blogs, das einzig Gruselige am heutigen Tage wird der Inhalt meiner Nase sein, der sich nun, da der Virus den Bakterien den Platz überlässt, langsam sehr grün verfärbt. Vielleicht wird es auch gruselig, was das große Kind heute in der Schule erlebt. Doch das sollte reichen.
Meine Kindelein werden nicht durch die Straßen ziehen und versuchen, mit Gewalt eine fremde Tradition ins eigene Land zu zerren.

(Natürlich höhlen wir Kürbisse aus und schnitzen Gesichter rein. Aber nur mangels Zuckerrüben. Aber unsere gruselige Spinnwebdeko ist echt.)

Zehn Stunden

30. Oktober 2008

außer Bett gewesen.

Jetzt Kopfschmerzen, Wackelknie und Schüttelfrost.

„Und? Was haben Sie daraus gelernt, werte Frau … äh … Mutti?“
„Tja. Äh. Nichts? Dass ich an Selbstüberschätzung leide?“

Reumütig kriecht sie zurück unter das dickste Deckbett und hängt das Wochenende zum Genesen dran.

(drei Stunden im Nähzimmer gewesen, davon anderthalb Stunden in Gesellschaft von zwei pubertären Jungs, die Lust auf ein nettes Schwätzchen hatte. Sehr schön, das.)

– eine Grippeimpfung wird nicht mehr nötig sein
– das Fieber ist beinahe weg
– dieser kleine Mistkerl* in der Klasse des Großen ist Thema der pädagogischen Klassenkonferenz

Erschreckend ist, dass man seinem Kind sagt: „Weisste, wenn WIRKLICH was kaputt geht oder jemand verletzt wird, DANN wird sofort gehandelt.

Sorry, Bruchstücke. Ich werd´s demnächst bestimmt ausführlicher formulieren, jetzt brauchte ich nur Luft.

Frau Chili, es dauert noch ein paar Tage, denn der Kopf ist nicht frei für schöne Dinge. Tut mir wirklich leid.

*Synonym für den allerschrecklichsten Schimpfnamen der Ihnen einfällt, den Sie aber nie einem Kind geben würden. (den Sie nur denken, mit schlechtem Gewissen)

Langeweile

27. Oktober 2008

kommt dann, wenn dieses Zwischending beim Krank-sein erreicht ist. Paracetamol hat das Fieber weggezaubert und die Kopfschmerzen wenigstens gedämpft, Nasenspray ein kleines Wunder in der Nase vollbracht. Trotzdem isse krank, die Mutti, zittrig und dotzelig, kann nichts machen. Und schon ist sie da, die Langeweile.
Anfangs finde ich Langeweile ganz interessant, weil eigentlich kenne ich die gar nicht. Manchmal, wenn es drunter und drüber geht, in der Grünen Villa, hört man Frau … äh … Mutti stöhnen: „Ich würde mich gerne mal so richtig langweilen.“
Deswegen muss das Gefühl „Langeweile“ erst ausgiebig von allen Seiten betrachtet und begutachtet werden. Und ausgekostet. Allerdings, Sie ahnen es, das wird nach allerkürzester Zeit langweilig.

Was also tun?
Lesen … ja. Immer wieder, zwischendurch. Das macht aber müde und ich habe Angst, dass ich, wenn ich am Tag zu viel schlafe, in der Nacht wachliege. Denn irgendwann hat man tatsächlich einfach genug geschlafen.
Surfen … ja. Immer wieder. Ein paar Kommentare schreiben, doch die Konzentration lässt zu wünschen übrig.
Bloggen … ja. Gerade eben. Ist aber doof, denn viel zu schnell landet man im Jammermodus, den man eigentlich nicht will.
Fernsehen … haha. Schon mal ins Fernsehprogramm geschaut? Morgens ist fernsehen so spannend wie Briefschach. Klar, ich könnte mir einen Film einlegen, aber welchen? Ach, blöder Jammermodus.

Ich kann mich erinnern, dass es mir als Kind auch (mindestens) einmal so ging. Zwischen krank und gesund, noch zu wackelig zum Aufstehen, aber voller Tatendrang. Meine Mutter gab mir zwei große Schüsseln und eine Platte Styropor. (damals noch Frigolit). Ich war mehrere Stunden damit beschäftigt, die einzelnen Kügelchen aus der Platte zu lösen und in den Schüsseln zu sammeln. Ob es mir dann erlaubt war, „Schneien“ zu spielen oder nicht, weiß ich nicht mehr genau. Aber diese Frickelei vorher war irgendwie so meditativ und „Schneien“ war wunderbar.
In der Halle liegt ein großes Stück Styropor, Überreste einer Dämmung. Ob ich Kindheitserinnerungen aufleben lassen soll?

Ich habe als Kind auch gerne experimentiert. Aber wie, warum und mit welchen Ergebnis erzähle ich irgendwann mal.