Braucht nicht viel,

26. März 2009

um aus der munteren Frau … äh … Mutti ein Häufchen Elend zu machen.

Das Knie, das Knie.

Es macht mich wahnsinnig.

Eine Stunde war ich heute morgen unterwegs. Bin in herrlichem Sonnenschein die Straße hoch gestapft, habe Geburtstagsblumen für die Klassenlehrerin des jüngsten Kindes gekauft, im Schulhof auf die Frühstückspause gewartet und bin die Treppen zum Klassensaal hochgestiegen. Irgendwann in dieser Zeit habe ich einen falschen Schritt gemacht, ich weiß nicht mal wann.

Doch nach Hause kam ich nur mit großer Willensanstrengung, viel lieber hätte ich mich auf den Boden gesetzt und ein bißchen geweint.

Das Knie scheint mich heute nicht zu tragen, fühlt sich komplett instabil an. Es schmerzt beim Beugen und beim Strecken, bei Belastung und in Ruhestellung. Es schmerzt rechts neben der Kniescheibe, links neben der Kniescheibe, dahinter und in der Kniekehle.

Die einzige „wirksame“ Schmerztherapie ist, sich vier Stunden in das Wartezimmer eines beliebigen Orthopäden zu setzen, das Knie röntgen zu lassen, auf dem entstandenen Bild nichts zu sehen, sich eine Salbe verschreiben zu lassen und gesund (weil simulierend/ „Soll ich sie krankschreiben?“ ) wieder nach Hause zu hüpfen.

Kennen Sie einen Orthopäden, bei dem man nicht ewig und voller Panik im Wartezimmer sitzen muss? Bei dem man einen Termin zeitnah und nicht erst Juli 2011 bekommt? Und der erst mal zuhört? Und der ernst nimmt? Und der nicht sofort den Rezeptblock zückt, um die vierzigste Sportsalbe zu verschreiben, obwohl die 39 vorher auch nichts anderes taten, als heiß oder kalt zu werden und mehr oder weniger heftige Hautreaktionen auszulösen? Oder mit Reizstrom droht, der zwar evtl. keine Wirkung hat aber immerhin findet eine Therapie statt?

Ich nehm sogar Spritzen, wenn´s nur mal was wäre, was wirklich, ehrlich, sofort hilft.

*Jammermodus off*

eigentlich …

25. März 2009

wollte ich heute nach dem Mittagessen ein gepflegtes Mittagsschläfchen halten. Denn da das jüngste Kind heute außerplanmäßig schulfrei hatte (alle Lehrer krank) gab es keine Hausaufgabenbetreuung zu überstehen. Ein Mittagsschläfchen auf dem Sofa, vielleicht vor dem bollernden Ofen. Dachte ich.

Kurz vor zwei klingelte es und die Tochter der Freundin, die nie Zeit hat, stand vor der Tür. Zusammen mit ihrer französischen Austauschschülerin. Den Schlüssel hatte sie vergessen, der große Bruder war nicht daheim, der Vater arbeitet, die Mutter arbeitet und ausserdem regnet es. Au revoir, Mittagsschlaf.

Ich kratzte meine drei Brocken Französisch zusammen, warf Nudeln ins Wasser und rührte ein schnelles Tomatensößchen, gähnte nur ganz heimlich und ließ die Kinder Frau Barcomis Cookies backen. Nicht ganz uneigennützig, versteht sich. Eigentlich war´s ganz witzig in meiner Küche, in der eine Mischung aus Deutsch, Französisch, Englisch, Mimik und Gestik der Verständigung diente. Ein genießerisches „Hmmmm!“ beim Kosten der Cookies wird übrigens überall gleichermaßen verstanden.

Die Freundin, die nie Zeit hat, hechtete ins Haus, holte ihren Teil der Kinder ab und versprach, für einen gemütlichen Abend heute abend Zeit zu haben. Dann klingelte es erneut und der Freund des jüngsten Kindes kam zum Spielen.

Statt verspäteten Mittagsschlaf zu halten, zeige ich Ihnen kurz noch, dass ich total in mir selbst ruhe und völlig im Gleichgewicht bin:

(ich trainiere ja jetzt regelmäßig und habe beinahe Muskeln aus Stahl. Beinahe. Jedenfalls habe ich nicht mehr so schlimm Muskelkater hinterher.)

Dienstag ist mein Nähvormittag mit Oma Eis. Manchmal schaffe ich sogar was:

Immerhin zwei Kissenbezüge, ein frühlingsfrischer für mich und ein sehr zarter, mädchenhafter vielleicht für ein Babymädchen.

Bestickt sind die beiden mit der Stickdatei „Dschungelfieber“ von Cucito Morito.

Die Stickdatei gibt es ab Freitag, den 27.03.09 bei Frau Kunterbunt.

(jetzt muss ich die restlichen Cookies vor gefräßigen Kinden retten, ein Paket schnüren, den Boden saugen und ignorieren,  dass meine Augen eigentlich zu sein wollen.)

(ist das toll!)

Auf Muttis Sofa

24. März 2009

Sie haben es vielleicht mitbekommen, Frau IneS besuchte Frau … äh … Mutti und dank Sekt, Rotwein und Kaminfeuer sprach Frau von dies und das und jenem und letztlich auch über die Familienplanung.

Wie es mit der weiteren Familienplanung bei Frau IneS aussieht, mag die Dame selbst erzählen, hier geht es nur um die Gedankengänge der Frau … äh … Mutti.

Vorneweg: dies ist kein sanftes Vorbereiten auf eine schwangere Frau … äh … Mutti, es ist eher eine Lanze für die Mütter, die sagen: ich glaube, ich habe keine Nerven für ein weiteres Kind mehr.

Lang. Sehr lang. Wirklich lang.

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Sie komma die Rabenmutter

23. März 2009

Liebe Frau Ami,

ich würde Ihnen wirklich gerne einige hilfreiche Ratschläge geben. Die passenden Kügelchen nennen, die Bauanleitung eines Bioresonanzkastens schicken oder die besten Rezepte für „beam mich einfach weg“-Drinks zusammenstellen. Aber Sie ahnen es bereits: da hilft eigentlich nix.

Sie machen das gut. Wirklich.

Sie sind keine Rabenmutter, nur weil sie Ihr Kind am kleinen Zeh aus dem Fenster hängen wollen. Sie tun es ja nicht.

Sie müssen sich nicht beknackt fühlen, nur weil sie eigentlich genauso trotzig wie das Kind herumpöbeln wollen. Immerhin reizt das Kind Sie bis auf´s Blut.

Ich kann Ihnen nicht sagen: noch vier Wochen, dann haben Sie´s überstanden.

Ich kann nicht mal sagen, dass so eine Trotzphase irgendwann vorbei ist.

Ich hätte obendrein die fiese Prognose, dass aus Trotzköpfen pubertäre Rotzlöffel werden und dass sie das, was Sie jetzt lernen, nochmal brauchen werden. Allerdings für einen dann sprachlich gleichgestellten „Gegner“, der sich und sein Können obendrein noch gnadenlos überschätzt.

Liebe Frau Ami, aus diesen Trotzköpfen wachsen wunderbare, willenstarke Jugendliche heran, die nicht immer mit dem Strom schwimmen und ziemlich klar im Leben stehen. Sie werfen sich nicht mehr auf der Straße mit Händen und Füßen strampelnd auf den Boden, sondern knallen stattdessen Türen und üben den dramatischen Weltschmerz, rebellieren gegen Fahrradhelme und Schlafenszeiten, gegen warme Jacken und Schuhe, hassen Obst wegen der Vitame und bevorzugen Chips und Schokolade. Sie werden sich bei dem Gedanken ertappen, dass Sie so etwas Ähnliches doch schon mal erlebt haben?!

Haben Sie.

Und genau so, wie Sie die Trotzphase jetzt überleben werden, werden sie jede weitere Phase überstehen. Es kommen deren viele. Ich schätze, die ganze Kunst ist, das Dazwischen nicht zu übersehen. Auch die Trotzköppe sind großartige Kinder (manchmal halt auch erst dann, wenn sie tief und süß schlafen). Es hilft auch, sich ein bißchen zurück zu erinnern, an das, was man vielleicht schon bewältigt hat.

Durchatmen, joggen gehen und bloggen. Wunderbarer Ausgleich. Sie sind nicht allein!

Mit solidarischen Grüßen, immer die Ihre,

Frau … äh … Mutti

P.s.:

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