Wenn Sie so richtig mies drauf, gefrustet, traurig oder irgendwie so mutlos sind, was machen Sie dann?

(dem Alkohol verfallen ist KEINE Option)

Frau … äh … Mutti trägt ihren wunderbaren Leinenrock, der mit Frau Makis Letterschmingen gepimpt wurde. Ausserdem trägt sie ein großes Fragezeichen im Gesicht, denn der heutige MRT-Termin konnte nicht wahrgenommen werden.

Folgendes:

8:17 Uhr

Frau … äh … Mutti steht am Tresen der Radiologie in Worms und sagt: „Hallo, ich bin Frau … äh … Mutti! Ich habe um zwanzig nach acht hier einen Termin für ein MRT. Hier ist meine Überweisung.“

Die freundliche Arzthelferin runzelt die Stirn, blättert im Terminkalender, studiert die Überweisung und fragt: „Weshalb sind Sie hier?“

Frau … äh … Mutti runzelt nun ihrerseits die Stirn: „äh. Wegen des MRTs. Mein rechtes Knie. Da soll ein MRT gemacht werden.“

Arzthelferin: „Sie waren im April schon mal da …“

FäM: „Ja. Mittlerweile ist das Knie operiert, aber nicht in Ordnung. Deshalb soll da heute ein MRT gemacht werden.“

Arzthelferin: „Ja. Aber das steht nicht auf der Überweisung. Da steht nur drauf, was vermutet wird. Aber nicht, wie untersucht werden soll.“

FäM: „Naja, ein MRT halt.“

Arzthelferin: „Das reicht nicht. Ich muss Ihren Orthopäden anrufen, der muss mir das bestätigen.“

FäM: „Mein Orthopäde ist im Urlaub.“

Ja. So war das. Der Orthopäde ist wirklich in Urlaub und auch die herbeigerufene Kollegin konnte nur bedauernd den Kopf schütteln. So lange auf dem Überweisungsschein nicht ausdrücklich steht, dass ein MRT gemacht werden soll, wird keines gemacht.

Frau … äh … Mutti und Oma Eis tätigten deshalb einen Frustkauf beim Bäcker und fuhren unverrichteter Dinge wieder heim in die Grüne Villa.

9:03 Uhr

Frühstück in der Grünen Villa

Wenn es nicht so bescheuert wäre, wäre es zum Lachen.

(und immerhin: Blogcontent)

Hoch die Tasse VI

28. Juli 2009

Das Wandertässchen ist (oder war) bei der Frau, die mal in Brasilien lebte und hilft (oder half), einen Hexenschuss zu kurieren. Schauen Sie doch noch mal vorbei!

Da.

Frau … äh … Mutti ist wieder daheim.

Ich erzähle Ihnen ein bißchen was und zeige ein paar Bilder.

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Ruhe vor dem Sturm

21. Juli 2009

Die Familie schläft noch und mich hat der Arbeitseifer Kaffeedurst aus dem Bett getrieben.

Heute ist Packtag. Packtage sind toll. Auf dem Küchentisch, auf dem Tresen und auf allen verfügbaren waagrechten Stellen liegen Stapel, Haufen und Türme mit Kleidern, Büchern und Lebensnotwendigem. Alles muss mit, weil man weiß ja nie, ob man sich da in der Ferne ohne die fünf neuen Bücher langweilt. Oder wie man es aushalten soll, sich nicht zweimal am Tag umzuziehen.

Theoretisch könnte ja schon gepackt sein, denn die Klamotten, die mit sollen, sind gewaschen, manche hängen trocken auf der Leine, müssen nur gefaltet werden. Aber Frau Aufschieberitis, die kennen Sie ja vielleicht, die hält mich in ihren Krallen.

„Schreib doch was in dein Blog“, sagt sie, „statt noch rasch im Wohnzimmer Staub zu wischen. Das geht doch so ratzfatz, das kannst du später irgendwann noch machen.“

„Na guut“, lässt sich Frau … äh … Mutti locken, „ich wollte sowieso noch eine Mail schreiben.  Eine wirklich wichtige Mail! Und das sage ich jetzt nicht nur so, um mich zu rechtfertigen.“

Später wird Frau Aufschieberitis behaupten, dass es maximal fünfehn Minuten dauert, bis alles in Taschen verstaut ist.  Das einmal durch die Bude saugen ebenfalls nur eine Sache von ein paar Minuten ist, zumal die Kindelein ihre Höhlen ganz alleine aufräumen und reinigen. „Näh dir doch noch was“, wird Frau Aufschieberitis flüstern, „Oder teste den neuen Stickrahmen!“

Heute nachmittag, so gegen 17:00 Uhr, wird mich dann Frau Panik besuchen.

Frau Panik rast durch alle Räume auf der Suche nach Vergessenem und Verlorenem. Dabei fallen ihr Spinnweben in den Ecken auf, die noch entfernt werden müssen, weil man will es doch richtig schön haben, wenn man wieder heimkommt und nicht gleich mit dem Putzen anfangen müssen. Und sie entdeckt, dass die Kindelein ihre Höhlen eher NICHT aufgeräumt und gesäubert haben, dafür aber wunderbare Legowelten gebaut haben. (und Töchterlein zwei, drei Bücher gelesen hat und jetzt keine Lektüre mehr für den Urlaub hat). Frau Panik entdeckt, dass die Lieblingsunterhose mit den Punkten ungewaschen vor der Waschmaschine liegt, hat keine Ahnung, wann sie „das alles noch schaffen soll“ und sie beginnt Mensch und Vieh verrückt zu machen.

„Bleib ich halt daheim!“, wird sie irgendwann schmollen. Oder auch: „Packt doch euren Kram alleine, ist mir egal, ob was fehlt.“ Jaja, Frau Panik ist eine wirklich sympathische.

Wenn dann heute abend, gegen 23:00 Uhr, der Bus gepackt ist, die Kindelein zum dreiundsechzigsten Mal wieder aus ihrem Zimmer gewankt kamen, um die Ausmaße ihres Reisefiebers zu schildern, wenn zum letzten Mal der Ofen flackert und das Sofa so gemütlich ist, da im geputzten Wohnzimmer; wenn die Matratze genau richtig weich ist und sich das Bettzeug so angenehm an die frisch geduschte Haut schmiegt, dann kommt Frau Zweifel. Frau Zweifel wispert immer ganz leise: „Jetzt haste dir die Bude so hübsch gemacht, nur um wegzufahren? Dein Bett ist so bequehm, willste wirklich auf einer Therm-a-Rest Matte liegen, durch die du jeden Ameisenhintern spürst? Und dich in Deinem Schlafsack verknoten? Willst du auf dem Boden rumsitzen, klamme Klamotten anziehen und „dein Bad“ mit vierhundert anderen Menschen teilen?“

Frau Zweifel wird ignoriert, die olle Unke.

Ausserdem ist sie noch nicht dran, es ist ja noch früh, ich habe alle Zeit der Welt. Ich schenke mir noch einen Kaffee ein und schaue mal nach, was die Nachbarschaft in Kleinbloggersdorf so schreibt. Staub wischen geht ja fix. Und die Kindelein helfen mir bestimmt auch.

(das Tässchen ist wieder auf der Reise, vielleicht mag die neue Gastgeberin der vorherigen Gastgeberin Bescheid sagen, wenn es eingetroffen ist. Dann kann die vorherige Gastgeberin Ihnen da draußen verraten, wo es zu finden ist. Würden Sie das tun, Frau Quartalsstrickerin?)

(Hier ist ab heute abend wieder nur noch Kommentieren in die Warteschleife möglich, Sie wissen ja, die Trolle und so)