Im Ruhestand, wohlverdient:

22. Januar 2010

Heute brachte die Packetfrau das gut verklebte Päckchen mit dem Tässchen. Sie erinnern sich? Frau was eigenes hatte das zerbrochene Tässchen geklebt und mit Trostpflaster versehen. Trinken würde aber niemand mehr daraus können.

„Soll die Tasse eben symbolisch reisen“, einigten wir uns. Denn zuerst wollte ich die Aktion einfach einschlafen lassen.

Und während ich noch mit Bine von was eigenes hin- und hermailte, klingelte mein Telefon. Das ist nun nichts wirklich Aussergewöhnliches, das kommt schon öfter vor, obwohl die meisten Menschen mittlerweile um meine Telefonierabneigung wissen.

Die Stimme am Telefon war mir nicht bekannt, aber das Blog, das zu der Stimme gehört, das begleite ich schon sehr viele Jahre.

„Wie schade um solch eine schöne Aktion!“, wurde mir gesagt. Und: „Das muss doch weitergehen, so viele Menschen wollen teilnehmen.“

„Ja, aber die Tasse ist nun mal kaputt und ich weiß ja auch nicht, ob das noch Sinn macht“, erwiderte ich.

„Ich spende eine neue Tasse“ nahm mir dann jeden Wind aus den Segeln.

Das war kurz vor Weihnachten.

Mit Bine war vereinbart, dass sie mit dem Weiterschicken der Tasse warten soll, bis die neue Tasse bei ihr angekommen ist. Das geschah aber nicht. Keine neue Tasse.

Obwohl eine neue Tasse bezahlt war und die Adresse korrekt angegeben war – im Weihnachtstrubel schien ein Tässchen verloren gegangen zu sein. Es wurde nachgefragt und ein weiteres Tässchen machte sich auf den Weg zu Bine und kam an. Und reiste direkt weiter :)

Die angeschlagene Tasse steht jetzt in meinem Nähzimmer (und ich wünschte, ich könnte mit ihr mal ein Schwätzchen über ihre Erlebnisse halten). Zusammen mit einer weiteren Tasse, die nur darauf wartet einzuspringen, falls es wieder einen Unfall gibt. Denn im Paket für Bine lagen nicht eine sondern gleich zwei neue Tassen. Kulanz der Firma kare-design und ich bin sehr gerührt darüber.

Gerührt bin ich auch, weil nun eine neue Tasse weiterreist und der echte virtuelle Kaffeeklatsch weiter möglich ist. Danke dem Spender, der anonym bleiben möchte. Und danke für´s Überreden, Sie wissen schon.

Der virtuelle Kaffeeklatsch geht also weiter wie bisher und ich bin mir sicher, dass ich Ihnen bald verraten kann, wo jemand seinen Kaffee/Tee/wasweißich-durst stillt.

Das Haar ist ab,

21. Januar 2010

der Kaffee dampft,

der Schneeregen fällt

und dies ist kein Gedicht. Nein.

(mir ist nur so froh zumute, weil ich´s hinter mir habe)

Ein Bild der frischgestylten Frau … äh … Mutti gibt´s aber erst, wenn auch die Farbe aufgefrischt ist. Dann ist die Frisur zwar nicht mehr so toll mit dem Glätteisen (Ha! Meine Haare! Mit dem Glätteisen!) gestylt, aber das macht ja nix. Zur Zeit stellen Sie sich doch bitte einfach unsere Literatur-Nobelpreisträgerin vor, so ähnlich sehe ich gerade aus. (nur der Lippenstift, der fehlt. Aber den Gesichtsausdruck kriege ich auch hin.)

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Zum „dulce de leche“: never ever Kondensmilch! Wi-der-lich! Kein Milchmädchen, nur gute, fette  Vollmilch.

Es ist übrigens keine zwingende Voraussetzung für mich, das Zeugs zu genießen, in dem ich es irgendwo rauszutzele. Evtl. freuen sich meine Hüften, wenn ich es einfach nur dünn auf´s Brot schmiere. Und hinterher den Löffel ablecke.

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Ich weiß jetzt, warum man unter diesen Kaminöfen in Wohnräumen möglichst kein Holz liegen haben sollte. Oder Teppich. Beim Holznachlegen ist mir eben ein glühender Scheit vor die Füße gekracht. Aber wir haben ja Fliesen gelegt. Alles gut.

(und der dicke Martin hat auch schon erkannt, dass dieser Klumpen weder fressbar noch ein trefflich Spielzeug ist. Arme versengte Schnurrbarthaare.)

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Jetzt: Buch fertig lesen.

dulce de leche

21. Januar 2010

Eine Bekannte von mir ist Brasilianerin. Sie lebt schon sehr lange in Deutschland, schwärmt aber noch immer von den kulinarischen Genüssen ihrer Heimat. Wenn Freunde oder Familie zu Besuch kamen, brachten diese Köstlichkeiten mit und so lernte ich dieses gemeine Karamelzeugs kennen. Hellbraun, sehr süß und toll. Die Bekannte bekam kleine Plastikbeutelchen, so eine Art Portionsbeutel, deren eines Ende man aufknabern konnte, um dann das Karamelzeugs auszuzutzeln.

Ein paar Jahre später entdeckte ich dann, dass es das Karamelzeugs auch in Gläsern gibt, mit echtem Namen: dulce de leche
Ich kaufte ein Glas, leerte es über Wochen höchstens zu einem Drittel und schmiss es weg. Das schmeckte nicht so wie die brasilianischen Portionsbeutel.

In der letzten „living at home“-Zeitschrift fand ich das Rezept für „confiture de lait“ und schlussfolgerte logisch: das ist dieses süße Karamelzeugs. Das Rezept sollte ca 1l Kram ergeben, zum nur mal Ausprobieren viel zu viel, deswegen viertelte ich die Zutaten.

Ich kippte also einen Viertelliter Milch mit einer halben Vanilleschote (ausgekratzt und so), 250g Zucker, einem TL Honig, einer Löffelspitze Natron und einer Prise Salz (immer diese Prise Salz, kann mir das mal jemand erklären, warum die in jedes Rezept gehört?) in einen Topf, stellte die kleine Flamme an und wappnete mich für zwei Stunden köcheln auf kleiner Flamme.

Es folgen weitere Bilder …

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Bloggezwitschert

21. Januar 2010

Immer wenn ich einen Blumenkohl zerlege, habe ich das Gefühl, ich müsste mich bei irgendwem für dieses Massaker entschuldigen.

Was Sie schon immer ahnten

21. Januar 2010

aber nie zu sagen wagten: Frau … äh … Mutti hat gepflegt einen an der Klatsche. Doch, das ist so. Ich darf das sagen, ich kenne die Frau gut. Heute zum Beispiel, da hat sie einen Frisörtermin. Es hat ziemlich lange gedauert, bevor sie sich gestern traute zum Telefon zu greifen und diesen Termin zu vereinbaren. Termine zu vereinbaren findet sie schwer, sie will lieber sofort und spontan, wenn´s gerade zeitlich prima passt Sachen erledigen oder hinter sich bringen. Frisörtermine sind nämlich unangenehm. Nicht nur dieses sinnlose Gelaber über Wetter, Wehwehchen oder die wunderbare Welt der Schönen und Reichen, nicht nur das Gefummel auf meinem Kopf und dieses Geschrubbel und Gezerre an meinen Haaren und nicht nur der obligatorische „Sie haben aber dicke Haare“-Satz. Am Schlimmsten ist diese völlig unbegründete Sorge, die Frisörin könne mich schimpfen, weil ich schon so lange nicht mehr da war. Und sogar zwischendurch bei einem anderen Frisör war. (damals, im August)

Ja. Das ist völlig albern, vielleicht sogar idiotisch. Aber so tickt sie, die Mutti, und kann nicht aus ihrer Haut.

Heute aber: Frisör. Zusammen mit den Söhnen.

Den jüngsten Sohn haben wir ürigens ratzfatz entlaust. Mit einem Schampoo (Mosquito) und geduldigem Nissen aus den Haaren pflücken. Und natürlich auch mit einer guten Portion Glück, weil das Kind sehr früh gemeldet hat, das der Kopf juckt. Ich empfehle Ihnen übrigens mal gründlich im Internet zu recherchieren. Es wird nämlich eine Menge Panik verbreitet, was den Umgang und das Überleben mit Läusen anbelangt. Allein diese „sechs Wochen Kram eingefrieren“-Geschichte ist völliger Blödsinn.  Das Kind trägt die Haare also nach wie vor überschulterlang, will aber heute beim Frisör mächtig Haare lassen. Ich bin gespannt.

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Gestern abend war ich in doppelter Funktion unterwegs, als Mitglied des Schulelternbeirates und gleichzeitig in meiner Funktion als Klassenelternsprecherin. Die Schule nimmt nämlich an einer Studie zur Prävention von Essstörungen teil ( MaiStep). Seit Anfang des Schuljahres läuft die Studie in den siebten Klassen und trotz ausführlicher Information im Vorfeld, kochte die Stimmung unter den Eltern immer weiter hoch, weil sich Fehlinformationen zu bösen Gerüchten wandelten. Schließlich erreichten den Schulleiter Anklagen und Briefe mit wüstem Inhalt, mit Formulierungen wie „vor siebzig Jahren wurden Kinder auch schon gemessen und gewogen“. Der gestrige Abend sollte, wie die zwei Infoabende vor Beginn der Studie, erneut der Aufklärung dienen, so dass die Klassenelternsprecher und deren Vertreter gezielt Fragen der Eltern würden beantworten können.

Es erschreckt mich, dass einerseits ständig und laut nach präventiven Maßnahmen in den verschiedensten Bereichen geschrieen wird, dann aber das Interesse daran nur so weit geht, sich mangelnde Informationen an der Gemüsetheke bei Aldi zu holen. Manchmal möchte ich den Kram dann einfach nur frustriert hinschmeißen: „Hat ja eh alles keinen Sinn.“ (nein. Ich schmeiße natürlich nicht hin.)

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Jetzt werde ich in der Küche ein weiteres Experiment wagen. Da mir so süß und schlotzig zumute ist, werde ich … ach nein. Ich erzähle es Ihnen später. Egal, ob´s was geworden ist oder nicht.

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Und noch eine kurze Info zum Wandertässchen: aus verlässlichen Quellen weiß ich, dass es unterwegs ist.