Ich bin damit beschäftigt, die Nase in die Sonne zu strecken, die nackten Zehen zu räkeln und glückselig dauergrinsend auf der Terrasse zu sitzen. Was hab ich das vermisst!

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Irgendwann kehrt sich alles um, stellten wir heute morgen fest. Dann sorgen die Kinder sich um oder für die Eltern und das ist eine ganz neue Lebenssituation. Gestern oder so war man noch froh, den übermächtigen Eltern entkommen zu können und heute auf einmal stellt man fest, dass man diese Phase, in der man mit den Eltern auf Augenhöhe steht, gar nicht richtig mitgekriegt hat.

Und kaum ist man aus dem ganzen Trubel mit den Babys und Kleinkindern raus, hat diese ganzen Sorgen von wegen „atmet es noch?“ und „was, wenn es nicht genug isst?“ hinter sich gelassen, hat den Kindern beigebracht, alleine auf´s Klo zu gehen und die Funktion von Klopapier erklärt, hat ihnen gezeigt, wie das mit dem Waschen und Duschen funktioniert … kaum atmet man erleichtert auf … schon stehen neue Sorgen in der Warteschlange und man beginnt sich erneut mit menschlichen Ausscheidungen zu beschäftigen und zu arrangieren.

„Es muss doch einen Zeitpunkt gegeben haben, zu dem einfach alles glatt ging und in Ordnung war?“, fragten wir uns. Ja, den gab es. Bestimmt. Immer mal tage-, vielleicht sogar wochenlang. Aber Sie kennen das vielleicht: wenn alles glattläuft, dann ist man erstmal müde. Weil nur dann ist Zeit, um diese tiefe Müdigkeit zuzulassen. Manchmal wird man dann auch selbst krank, weil man Zeit dafür hat. Nur ganz selten gelingt es, diese wundervollen Tage, die so sorglos und gar nicht problembeladen sind, zu bemerken. Zu leben, zu genießen und für schlechte Zeiten in ein Fläschchen zu füllen.

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Vielleicht ist dieser „endlich Frühling!“ – Tag für mich heute ein solcher „sorglos-Tag“ oder wenigstens ein „wenig Sorgen“-Tag. Ich werde ihn pflücken für die anderen Tage die da kommen.

mildes Rheintal meldet:

18. März 2010

Bienchen

18. März 2010

Als ich mit dem zweiten Kaffee auf der Terrasse saß und die Nase in die Sonne streckte, hörte ich etwas knistern. Und rascheln und schaben.

„Hurra!“, dachte ich und rannte rein, um die Kamera zu holen. (leider nur die kleine, von der großen ist der Akku leer)

Im Erdbienen/Hummelkasten  erwacht das Leben.

Sie sehen ein Loch in der mit Lehm verklebten Bambusröhre links oben. Dahinter kruschelte es. Leider musste ich ans Telefon und konnte nicht weiter beobachten.

Aber wenn Sie auf´s Bild und auf „weiterlesen“ clicken, sehen Sie trotzdem mehr :)

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Zwei Stunden in der ziemlich ungeheizten Bartholomäuskirche gesessen und „Die Schöpfung“ von Haydn gehört. Die Freundin, die nie Zeit hat spielte Cello und deshalb muss man ab und zu auf die verzweifelten Hausfrauen verzichten. (man kann sie ja später schauen, sie sind aufgenommen)

Ich bin nicht der allergrößte Fan von Arien und nach dem 18. Rezitativ war ich etwas nervös, weil der Bass aka Raphael doch sehr knödelte. Doch Uriel, der Tenor, lehrte Folgendes:

(…)

Ein Mann und König der Natur

Die breit gewölbt´ erhabne Stirn

Verkünd´t der Weisheit tiefen Sinn

Und aus dem hellen Blicke strahlt

Der Geist, des Schöpfers Hauch und Ebenbild.

An seinen Busen schmiegt sich

Für ihn, aus ihm geformt,

Die Gattin, hold und anmutsvoll.

In froher Unschuld lächelt sie,

Des Frühlings reizend Bild,

Ihm Liebe, Glück und Wonne zu.

(…)

Reichte aus, um die Chorgesang-Gänsehaut durch ein Schmunzeln zu ersetzen.

?

17. März 2010

Man schrub mir per mail: „Ich freue mich wie ein Schnitzel!“

Und jetzt frage ich: Wie freut sich ein Schnitzel?

(wie bekloppt, wahrscheinlich. Oder kennen Sie das nicht?)

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unabhängig davon: ich freue mich auch auf den Frühling. Und den Frühsommer. Und den Hochsommer. Und ausserdem auch noch auf meinen Geburtstag. Aber dann ist ja schon wieder Winter.