frei interpretiert:

7. Juli 2010

Von vorn betrachtet aus dem Haus

sieht´s meist schlimmer als nach hinten aus :)

Noch bis zum Herbst …

Aaah! Erkenntnis!

7. Juli 2010

Ich hab den ganzen Morgen schon vor mich hin gewuselt.

Habe gebacken, geräumt, gewischt, gespült. Gesaugt, gewedelt, gewaschen. Aufgehängt, zusammengelegt, abgehängt. Geredet, gelacht, organisiert, geklärt. (und vergessen, den Schlauch, der im Plantschbecken hängt, abzudrehen. Jetzt kann man fast drin schwimmen :))

Vor zehn Minuten habe ich mich schlagskaputt und mit diesem „ich schlafe im Stehen ein“-Gefühl hingesetzt. Mit einem Kaffee und ´nem iPad-Praxisbericht. Und der Gewissheit, nie wieder aufstehen zu können. Müde. Mühühüde. Lasst -mich-in-Ruhe-müde.

Jetzt … bin ich wieder fit. Plötzlich. *ping*! Ausgeruht und erneut voller Tatendrang.

Und wo ist jetzt die Erkenntnis, werte Frau … äh … Mutti, werden Sie vielleicht fragen?

Ich sag´s Ihnen:

Es ist ein Zeichen dafür, dass ich insgesamt wunderbar erholt und ausgeruht, völlig zufrieden und entspannt bin … weil die Erholungsphase nach dem Schuften so kurz war. Es ist wohl wie beim Sport: man darf außer Atem kommen, doch die Zeitspanne, bis sich der Atemrhythmus wieder normalisiert hat, zeigt die Kondition.

Um bei der Sportmetapher zu bleiben: „Iron Housewife“, sozusagen :)

abgrundtiefer Seufzer:

7. Juli 2010

ich hassehassehasse Presslufthammer.

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Gastkind auch schon wach (gepresslufthammert worden), muss beschäftigt werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe, denn das Brot ist beinahe all – das Gastkind wird zum Waffelbacken motiviert.

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Gestern abend spontan sehr viel Samt gekauft, in vielen wundervollen Farben. Kein Regal entdeckt, in dem es Stunden oder wenigstens Minuten zu ergattern gibt.

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Für heute geplant: Kuchen backen, weil sich Kaffee-Besuch angekündigt hat.

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Meine Zehennägel schimmern tiefrot. Die Haut drumherum auch, obwohl ich vor dem Duschen lackiert habe :) Ich habe mich sehr amüsiert, gestern beim Lesen Ihrer Kommentare. Danke dafür!

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Ich hassehassehasse übrigens auch den Bagger vor der Haustür.

Der Trick

6. Juli 2010

bei der Abarbeitung von langen Ferienlisten ist, einfach alle Posten an einem Tag zu erledigen.

Ich gestehe, den Watzmann haben wir nicht mehr geschafft und auch beim Schwimmen quer über den Baggersee nahmen wir die „da kommen wirklich sehr dunkle Wolken“-Ausrede, doch das Nähzimmer ist umgeräumt, die weißen Flecken an der Wand bekamen rote Farbe spendiert und eine wunderbare Ferienmutter zu sein, gelang zumindest in der Zeit, in der ich Computerspiel erlaubte :)

Langer Satz, kurzer Sinn: das Nähzimmer blitzt und blinkt. An der Wand zum Badezimmer begann hinter dem Billy der Schimmel zu blühen, insofern kann ich sagen, dass die Umräumerei durchaus berechtigt war. Kellerräume sind blöd, sind sie noch so gut isoliert und ge-stoß-lüftet, sommers wie winters.

Zwei Müllsäcke wurden voll und ich habe beschlossen, dass ich geschenkte Stoffe nicht immer und aus Höflichkeit annehmen muss. Omas alte Gardine aus dem muffigen Keller mag zwar mit zwei zugedrückten Augen toootaal in und retro sein, bei Licht betrachtet ist sie ein löchriger Fetzen, den ich nicht annehmen muss. Auch wenn ich doch so viel nähe und immer auf der Suche nach hübschen Stoffen bin. Vorsatz, wohl ausformuliert: Höflich „Nein, danke!“ sagen lernen.

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Es beginnt übrigens die Zeit, in der Frau … äh … Mutti nicht mehr unbeschwert über die Terrasse oder durch den Garten hüpfen kann. Unzählige halbwüchsige und sehr ausgewachsene Kreuzspinnen  spinnen emsig riesige Netze quer durch die Gegend und es empfiehlt sich, mit beiden Händen um den Kopf herumwedelnd von A nach B zu laufen. Ansonsten ist die Gefahr zu groß, mit der Nase in klebrigen Spinnwebfäden zu landen, inklusive der darüber eher ungehaltenen Kreuzspinnenmutter dazwischen. Ich spreche aus Erfahrung. (und fragen Sie mal die Nachbarn in der übernächsten Straße, wie hysterisch Frau … äh … Mutti schrie.) Bis zum Herbst ist noch einige Zeit hin und ich erwarte eines Tages aufzuwachen, das Fenster zu öffnen und auf ein eingesponnes Nierstein zu blicken. (wie in diesem Film)

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Frau … äh … Mutti ist nicht uneitel und auch nicht allzu heikel im Umgang mit harter Chemie für Haar und Nagel. Leider, leider ist sie aber auch beim Lackieren diverser Nägel mehr als ungeschickt. Ob es nun daran liegt, dass ich mir keine Joghurtgummibärchen zwischen die Zehen klemme (erinnern Sie ich noch an diese höchst alberne Werbung mit der Heidi?) oder ob ich zuviel, zuwenig, den falschen Lack benutze … das Ergebnis ist immer gleich: lackierte Zehennägel, lackierte Haut drumherum. Oder aber auch lackierte Fingernägel, lackierte Haut drumherum. Fingernägel kriege ich meistens ganz gut hin, aber es braucht nur fünf Minuten, bis ich beim Heben des Wäschekorbes den Lack vom Daumennagel gekratzt habe, beim Erklimmen der Kellertreppe mit dem Nagel des Mittelfinger am Rauputz entlang streife und mich kurze Zeit später dabei ertappe, wie ich versonnen den Lack vom kleinen Finger knippele. Und ausserdem scheinen die Finger nach Luft zu schnappen. Und so ist der Lack ab, meistens schon eine Stunde nach Auftragen. Jedenfalls auf den Fingernägeln.

Aber auf den Zehennägeln stört er kein bißchen, sieht hübsch aus und ja …

… jetzt Sie: Wie kriegen Sie den Lack nur auf die Nägel? (ohne den Fuß abschrauben und vor mich auf den Tisch legen zu müssen)

Ich warte gespannt auf Antworten und  decke in der Zwischenzeit den Frühstückstisch. Oma Eis bringt Brötchen mit.

Ferien

5. Juli 2010

und eine Menge Zeit, um endlich mal eine Menge abzuarbeiten.

Kann eine gefährliche Sache sein, dieses Denken. Insbesondere für Menschen wie mich, die Hummeln im Hintern haben, liebend gerne Millionen von Plänen schmieden und in haltlose Panik verfallen, wenn sie nicht alle Fäden gleichzeitig in der Hand halten und ziehen können. Menschen mit hohem Anspruchsdenken und latentem Größenwahn.

Ich will Ihnen gerne ein paar Einblicke geben, in die großartigen Ferienpläne der Frau … äh … Mutti. Kursiv darunter steht dann auch noch was:

– komplettes Ausmisten, Auswischen, Aufräumen der Küche, um endlich auch die letzte Mehlmotte ausrotten zu können

herrschten in der Küche nicht Temperaturen um die 30°C, hätte ich dies schon längst erledigt. Garantiert.

– mindestens zwanzig Taschen nähen

heute morgen festgestellt, dass sich noch ganze drei pompadura-Schildchen in der Blechdose befinden. Neue Schilder treffen vorraussichtlich am 26.7. ein, zwei Tage, bevor ich den Finger wieder aufgeschnitten bekomme. Schlechtes Timing. Es wird also August.

– das Nähzimmer streichen, umräumen, neukonzipieren, um mehr Ruhe ins Chaos zu bringen

das ist grundsätzlich eine feine Idee, wenn ich mich nur für eine Wandfarbe entscheiden könnte. Es scheint mir irgendwie nicht richtig zu sein, die Wandfarbe nach dem (abnehmbaren und somit wechselbaren) Sofabezug zu wählen. Stelle ich also vorerst nur Möbel um und räume den Krusch von einer Ecke in die andere.

– ein Dach für die Hollywoodschaukel nähen

morgen dafür Stoff kaufen, weil das muss wirklich sein. Das alte Dach ist durch.

– jeden Abend mindestens einen Kilometer schwimmen

Start: heute abend. (hab ich letztes Jahr auch gemacht, bis dann die nächste Knie-OP anstand)

– ruhig, nett, geduldig und eine echte Superferienmutter sein

heute morgen schon zweimal versagt. Mist.

– jede Menge Brettspiele mit den Kindern spielen

vorgestern damit begonnen. Ein Spiel bisher. MauMau zählt nicht als Brettspiel.

– im Garten wuseln

wenn´s abgekühlt hat.

– die Halle weiter aufräumen, immerhin steht dieses Jahr noch ein vierzigster Geburtstag samt Feier an

Der Geburtstag ist ja erst im Dezember, noch sooo lange Zeit.

– eine Badetasche für uns nähen

ich habe schon drei Badetaschen genäht, theoretisch weiß ich also, wie es geht. Praktisch reisen wir seit Jahren mit einer blöden blauen Plastiktasche aus dem blaugelben Möbelhaus an den See. Aber so ist das halt, für sich selbst näht man nie was Tolles.

– eine allergemütlichstes Kleidchen für mich nähen

wenn ich mich für einen Stoff entscheiden kann. Und mich entschließen kann, dann in den schönen Stoff hineinzuschneiden. Nein, Probekleid aus Probestoff geht nicht, weil das dann womöglich sehr gut klappt, es aber mit dem hübschen Stoff wieder schiefgeht. Oder mich sponatn jegliche Lust am Kleidchennähen verlässt. Das kann evtl. manch einer jetzt nicht nachvollziehen.

– nicht durchdrehen, auch wenn die Straße vor´m Haus schon um sieben Uhr morgens mit Presslufthammer und Bagger bearbeitet wird

Alkohol ist keine Lösung, auch wenn ich nach drei Gläsern Wein hervorragend weiterschlafen könnte

– mindestens zehn neue Rezepte ausprobieren

schaffe ich womöglich

– den Watzmann erklimmen

und Frau Knie lasse ich im Tal

– der Tochter nähen beibringen

das klingt viel toller und harmonischer, als es dann letztendlich ablaufen wird.

– mit der Tochter ein paar Tage zum Zelten fahren, während die Jungs im Zeltlager sind

fällt flach, weil mit aufgeschnittenem Finger definitiv kein Zelten möglich

– dem Neffen einen tollen 16. Geburtstag ausrichten

kriegen wir hin

– mit dem Jüngsten den neuen Schulweg abradeln

seufz. Fahrradfahren gehört nicht zu meinen Lieblingsaktivitäten

– mit allen Kindern den Radweg zum Baggersee erkunden

siehe obendrüber. Doppelter Seufzer.

– noch mindestens zehn Gläser Erdbeermarmelade kochen

Was bedeutet, dass ich irgendwo fünf Kilo Erdbeeren auftreiben muss. Und die Erdbeerzeit ist bald vorbei.

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Kleinere Vorhaben wie Frieden für alle und  Brot für die Welt erledige ich nebenbei.