Endspurt

23. Dezember 2010

für alle um mich herum. Denn ich sitze auf dem Sofa und delegiere, lasse Tee und Käsebrot anreichen, habe einen enormen Taschentuch- und Hustenbonbonverbrauch und wenn ich nicht huste, niese oder die wunde Nase abtupfe, schlafe ich. Langsam geht das Gastspiel „kranke Mutti“ in die dritte Woche und mittlerweile haben wir alle genug davon.

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Das jüngste Kind klagte über löchrige Socken und als treusorgende Mutter erstand ich einen günstigen 7er Pack neue Socken bei Hager &Mager. Daheim entdeckte ich dann die eingewebten Wochentage und dachte mir noch nichts dabei. Da aber dieses Kind eine gute Portion Zwanghaftigkeit von mir geerbt hat, beginne ich die neuen Socke bereits zu hassen. Denn selbstverständlich können Montagssocken nicht am Dienstag getragen werden. schon gar nicht am Mittwoch. Und da das Kind nun mittlerweile Englisch lernt, ist es. Auch egal, dass die Wochentage in Englisch draufstehen. Hmpf.

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Heute kam tatsächlich das letzte, noch ausstehende, Weihnachtsgeschenk an. Alle Kindelein werden sich freuen, alle Großeltern ebenfalls. Worüber sich die Kindelein freuen werden, kann ich hier natürlich nicht schreiben, denn sie lesen ja mein Blog.

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Statt Karten:

Ich wünsche Ihnen alle ein ganz wunderbares Weihnachtsfest!

Ganz spontan

21. Dezember 2010

hätte ich dann noch ein Weihnachtsgeschenk für den jüngsten Sohn. Der hat sich heute nämlich sein Fahrrad klauen lassen und ohne Fahrrad macht der Schulweg doch einfach keinen Spaß, die paar Kilometer.

Zum Glück hat er morgen schon gar keine Schule mehr, denn – Wunder über Wunder! – im milden Rheintal gibt es SCHNEEFREI! Die Weihnachtsferien beginnen also für alle drei Kindelein einen Tag früher und das ist ja auch schon mal ein tolles Geschenk. Und der Jüngste kann diesen freien Tag dazu nutzen, seinen beim Zeitungen austragen mit dem großen Bruder am letzten Wochenende verlorenenen Schlüssel zu suchen. Und den einen Handschuh. Hätte er den Schlüssel nicht verloren, hätte er auch noch ein Fahrrad.

Kinder. Manchmal möchte ich sie verkaufen. Oder verschenken.

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Hurra, Hurra! Lob und Dank der besten Oma Eis, die bei einem „ich schau mal nach“-Spaziergang fündig wurde. Das Rad ist gefunden, meine Stimmung gerettet und alle, die sich schon gefreut hatten, eines meiner Kinder geschenkt zu bekommen: Basteln Sie sich doch selber eines, macht sogar Spaß!

Das Tässchen

21. Dezember 2010

ist jetzt in den Weihnachtsferien. Und wahrscheinlich ist es ziemlich eingeschneit, dort.

Die Liste der Durstigen ist aktualisiert. Wer sich nicht auf der Liste findet, aber gerne daraufstünde, der sage bitte gerne Bescheid. Freundlich wäre mir am Liebsten, weil wir wollen ja weiterhin alles viel Spaß beim Kaffeeklatschen haben.

Im neuen Jahr geht es weiter.

Gut, dann eben nicht.

20. Dezember 2010

Noch immer fühle ich mich wie gekaut und ausgespuckt. Auf den geschwächten Organismus haben die Schnupfenviren nur gelauert und deshalb wird meine Nase immer dicker und roter. Husten gibt’s auch noch im Paket und Halsweh, damit ich emdlich mal einen Grund habe, alle meine hübschen Halstücher zu tragen.
Blöd ist das und völlig überflüssig. ( besonders die Nase ist überflüssig, huahua, Späßle gemacht)

Gestern saß ich ein paar Stündchen im Nähzimmer, um „rasch“ ein paar Kleinigkeiten fertig zu machen. Den ganzen Tag schneite es wunderbare dicke Flocken und ich fühlte mich sehr weihnachtlich, so im warmen Zimmer mit Blick auf die Schneeberge auf der Fensterbank. Als ich am Abend dann endlich fertig und bereit für einen höchst romatischen Schneespaziergang war, hatte es angefamgen zu regnen und der Schnee verwandelte sich in glitschigen Matsch.

Durch diesen Matsch mussten der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib heute mittag, denn ein Gespräch mit der Mathelehrerin des jüngsten Kindes stand im Terminkalender. Mit einer Menge Bauchschmerzen ging ich in das Gespräch, denn Lehrergespräche führt man ja nicht, weil alles so prima läuft.
„Ich konnte die Arbeit noch nicht zurückgeben“, sprach die Lehrerin, „aber die Note habe ich schon verraten.“
Sprach’s und schlug den blassnasigen Eltern dasa Heft auf: das Kind hat eine eins minus. In Mathe. In Geometrie. Seine allerallerallererste eins in seiner Schullaufbahn überhaupt. Und in Deutsch kriegt er eine drei im Zeugnis. Und das ist für einen Schüler, dessen Note in Deutsch zwei Jahre lang ausgesetzt war, eine großartige Rückmeldung.
Ich kann also sehr entspannt in die Weihnachtsferien gehen. Und das Kind auch. Und vor lauter Entspannung habe ich beschlossen, dass es dieses Jahr keine Weihnachtskarten aus der Grünen Villa geben wird. Entschleunigen, entzerren und reduzieren. Ich höre ja auf das, was mein Onkel Doktor sagt :)

Ein Jahr pro Tag älter.

18. Dezember 2010

Ungefähr. Ich.

Beim Mittagessen:

„Sag mal Jüngster,“, sprach Frau … äh … Mutti, „hast du eigentlich schon deine Englischarbeit zurück?!“
„Äh … ja …“, zögert der Jüngste, „ich glaube schon.“

Alarmglocken!

„UND?! Welche Note hast du?“
„Muss ich nachsehen, hab ich vergessen.“

ALARMGLOCKEN!!

Der Jüngste verschwindet in seinem Zimmer um die Englischarbeit zu suchen, während Frau … äh … Mutti Wetten mit dem besten Vater meiner Kinder abschließt. „Fünf oder gar sechs? Und hat er´s wirklich vergessen oder wollte er´s nur vergessen?“

Fünf Minuten später schlurft der Jüngste in die Küche zurück, die Englischarbeit in der Hand.
„Ich hab ´ne drei.“ sprach er, drückte uns die Arbeit in die Hand und verzog sich mit einem Comic auf´s Sofa.
In der Küche standen der beste Vater meiner Kinder und Fau … äh … Mutti. Mit einer tollen Englischarbeit. Eine DREI!

Und er hat´s wirklich vergessen.

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„Ok, Großer.“, sprach Frau … äh … Mutti, auf den Zehenspitzen balancierend, um auf Augenhöhe mit dem Großen zu sein. Das ist wichtig, wenn die Ernsthaftigkeit des Anliegens unterstrichen werden muss. „In einer Woche ist Heilig Abend. Deine Geschwister werden ein Päckchen unter dem Baum liegen haben, du aber nicht. Weil du dir nämlich nichts wünschst. Schreib sofort einen Wunschzettel für´s Christkind.“
„Haha.“, lacht der Große höflich und beteuert, dass er tatsächlich nichts brauche, der Geburtstag sei schließlich noch nicht lange her und er habe sämtliche Wünsche erfüllt bekommen.

Das geht doch nicht. Es bricht mir mein mitfühlendes Mutterherz, wenn ich mir die Szene unterm Weihnachtsbaum vorstelle: die festlich gekleidete Familie, die Söhne mit ordentlichem Seitenscheitel, die Tochter mit hübschen geflochtenen Zöpfen, rotwangig und volle Erwartung, kniet vor dem zauberhaft geschmückten Baum und bewundert den Berg geheimnisvoll eingewickelter Päckchen. Freudig quietschend werden Päckchen aufgerissen und der überraschende Inhalt begeistert ans Herz gedrückt. Der große Sohn umklammert sein einziges Päckchen, den Schuhkarton in dem sich die neuen Kletterschuhe, die er sich letzte Woche ausgesucht hat, befinden. Schluchz. Das geht doch so nicht.
Weihnachten ist Geheimnistuerei und Spannung und Bauchkribbeln. Was schenkt man also einem Fünfzehnjährigen, der wirklich schon alles hat, weder auf Handys noch auf HighTecSchnickeldi steht, dem Markenklamotten und miefige Trend-Deos völlig schnuppe sind und der noch drei Bücher vom Geburtstag zu lesen hat? Jemand eine irre gute Idee für etwas, das garantiert noch vor Weihnachten zu besorgen ist?

Oh. Ergänzung: Fußball mag er auch nicht, weder spielend noch zusehend. Eishockey, Handball, Volleyball oder Golf auch nicht. Er geht einmal in der Woche zum Klettern, hat eine komplette Ausrüstung daür. Und an seiner Pinwand klemmt ein zwei Jahre alter Gutschein für´s Kino.