Liebe PR-Menschen,

29. September 2011

da draußen, die Ihr die wunderbare Welt der Blogs entdeckt und ganz richtig erkannt habt, dass da eine Plattform ist, die geradezu danach schreit, mit Werbung vollgepackt zu werden.

Nahezu täglich fragen Sie bei mir nach. Und ja, ich bin da stets in Versuchung. Warum nicht irgendein Produkt „testen“ und danach ein kleines Textchen darüber schreiben? Das ist doch ganz einfach.

Sehr clever gedacht, denn ich als einfache Bloggerin müsste doch wirklich sehr dankbar sein, für die Möglichkeit ein elektronisches Spielzeug „zu testen“. (aber dann schicken Sie es bitte wieder zurück, Frau Mutti) Oder ich sollte mich doch über Einkaufsgutscheine von Läden oder Internetshops freuen, im Wert von 25,- bis 50,- Euro?
Nein, liebe PR-Menschen, darüber freue ich mich nicht und fragen Sie auch bitte nicht mehr nach, wenn Sie nicht wirklich ein richtig gutes Angebot haben. Ich werde sonst eher sehr ungehalten, denn mal ehrlich: das ist doch eine Frechheit. Nehmen wir einen Gutschein von 50,- Euro. Hoch gegriffen kostet dieser Gutschein einen Laden 20,- Euro. Für diesen Wert suche ich mir also irgendetwas aus, „teste“ es, mache wahrscheinlich Bilder, bearbeite diese Bilder und füge sie in einen Text ein, der mir nicht einfach aus den Fingern fließt, sondern über den ich mir wirklich Gedanken mache. Insgesamt dauert das bißchen „Produkte testen und darüber schreiben“ gut und gerne drei Stunden. Ich bin keine Werbetexterin und weiß nicht, was eine solche verdient. Aber ich bin mir sehr sicher, dass es deutlich mehr ist. Ich weiß auch nicht, wieviel Werbefläche auf einer gut besuchten Webseite kostet, möglicherweise mehr als der Gegenwert einer Tütensuppe.

Liebe PR-Menschen, das mag nun sehr arrogant rüberkommen, aber seien Sie doch mal ehrlich: würden Sie sich Ihr Gehalt in Gutscheinen der Auftragsfirmen auszahlen lassen? (noch dazu wenn der Name der Auftragsfirma ganz sicher kein unbekannter ist und Sie wissen, dass diese Firma durchaus bereit ist, Geld in Werbung zuu investieren)

Nix für ungut, immer die Ihre und so weiter.

Feiern auf’m Dorf

26. September 2011

Gestern lud der Niersteiner Weltladen anlässlich seines 25jährigen Bestehens zur Fiesta Mexicana. Als alte Weltladenhasen, Vereinsmitglieder und Angehörige einer aktiven Mitarbeiterin war diese Veranstaltung beinahe Pflicht, ausserdem hatte niemand Lust zum Kochen und auf Festen gibt’s ja immer irgendwas Feines. Deshalb gingen wir hin.
Das Fest fand im Johannes-Busch-Haus statt, dem evangelischen Gemeindehaus. Eher uncharmant für ein Fest und mehr als vierzig Menschen kamen auch nicht zusammen, davon die Hälfte Mitarbeiter des Weltladens. Ein mexikanisches Trio zupfte auf seinen Instrumenten und stimmte „La Cucaracha“ an, mexikanisch as mexikanisch can be. Chili con Carne und ohne Carne gab’s, scharf und mild, Knabbereien, Tequila und Corona. Und am Fenster hingen Plakate mit Bildern von der Weltladengründung bis heute. Darauf auch meine stetig wachsende Familie und Menschen, die ich irgendwann mal kannte.

Wir trafen Herrn Skizzenblog eifrig im Skizzenbuch zeichnend und Mme Ouvrage und irgendwann gegen halb sieben gab Frau Mutti bei Facebook einen Statusbericht: bin im Mexikantenstadl.

Aber dann geschah es. Bling.

Plötzlich war die Musik gar nicht mehr albern und kitschig, sondern irgendwie mitreissend. Der Sänger füllte ganz mühelos und ohne technische Unterstützung den Saal und die Anwesenden begannen mit den Hüften zu wackeln und in den Knien zu wippen. Ein Paar in Originaltracht führte Traditionelles vor und auch das war sehr hübsch anzusehen, diese wirbelnden roten Röcke und die silbernen Beschläge an schwarzen Hosenbeinen. Nach dem Tanz bekam ich gezeigt, wie in manchen Regionen Mexikos Bier getrunken wird, wahrscheinlich nur von dämlichen Touristen, die sich dann wahnsinnig einheimisch oder irgendwie cool finden, während die echten Einheimischen über die albernen, reingelegten Touristen kichern … : ein achtel Zitronenschnitz wird in den Bierflaschenhals (gerne Corona) geklemmt, dann wird mit dem Daumen die Öffnung zugehalten, die Flasche kurz auf den Kopf und wieder zurück gedreht und beim Wegnehmen des Daumens muss man sehr schnell beim Trinken sein. Es sah ja ganz leicht aus, wie mir das so demonstriert wurde, aber wahrscheinlich ist mein Daumen zu schmal. Egal, es war lustig.
Das Trio spielte erneut und die Menschen begannen zu tanzen. Ich weiß nicht, ob es Ihnen genauso geht, aber ich habe normalerweise gewisse Tanzhemmungen, wenn es nicht dunkel ist und ich entweder ganz allein bin oder mich in einer sehr großen Menge verstecken kann. Gestern abend war das anders. Der Saal war hellerleuchtet und die Anwesenden bildeten nach und nach einen Kreis um diese drei Musiker. Bei der letzten Zugabe tanzten alle. Und alle strahlten über’s ganze Gesicht vor Freude und Spaß.

Ich habe keine Ahnung, was da gestern abend passiert ist, wie aus dem eher piefigen Mexikantenstadl eine wirklich gute Party wurde. Die Schwester und der Schwager der Freitagsfreundin, die als Niersteiner Neubürger noch interessiert und aufgeschlossen gegenüber den lokalen Veranstaltungen sind, waren genauso entzückt wie wir. „Nierstein ist ein bißchen wie Stars Hollow, sprach die Freitagsfreundinschwester und das trifft es beinahe … aber eben nicht ganz. Es ist wohl vielmehr so, dass man sich Stars Hollow vielleicht ins eigene Dorf zaubern kann, wenn man bereit ist, sich einzulassen und einzubringen, ins Gemeindeleben und eben auch auf eher skurilen Festchen. Ich jedenfalls habe noch immer gute Laune und pfeife irgendwelche mexikanischen Mariachi-Melodien. Ein gänzlich unerwarteter, tolle Abend! Und meine Vorfreude auf das Kulturfest im nächsten Jahr wächst, denn wir haben die Musiker eingeladen, dort zu spielen –  gerne auch in voller Besetzung.

Wenn

25. September 2011

es hier im Blog langweilig und leer ist, dann bedeutet das nur, dass mein wirkliches, echtes Leben dies kein bißchen ist. Also nicht nicht wirklich und echt, sondern nicht langweilig und leer. Sie konnten folgen?
Jede Menge Herbst und Sonne und Feiern und Leben und freundliche Menschen und ausserdem nicht mal mehr siebzig Tage bis zum Weihnachtsmarkt. Und der obligatorische Nestbautrieb kurz vor dem Wintergrau.

Erzählen Sie doch mal was, ich bin zu beschäftigt gerade und habe nur Zeit zum Lesen :)

Ein kleiner Tipp am Rande:

20. September 2011

Sollten Sie, genau wie Frau … äh … Mutti, ab und an unter der Dusche stehen, traurig am welken Fleisch Ihrer Schenkel und Oberarme zupfen, dabei möglicherweise „peelings, nothing more but peelings …“ (nach dieser Melodie) singen … dann denken Sie beim nächsten Einkauf im Drogeriemarkt an folgende Frage: Will ich mich wirklich mit einer Kokosmakrone waschen?

 

Sollten Sie diese Frage mit einem freudigen JA! beantworten, dann kann ich Ihnen dieses Duschpeeling auf die Haut schmieren ans Herz legen. Einmal schmieren, danach an spannenden Stellen Kokosflöckchen wiederfinden.

 

(Mein welkes Fleisch, das ja nun gar nicht mehr welk, sondern total sportgestählt ist und das nur von einer manchmal etwas rubbeligen Haut bedeckt ist, reibe ich jetzt mit solch einer lustigen Luffagurke ab, weil die Haut davon angeblich samtzart oder so werden soll. Bisheriger Effekt ist allerdings nur, dass ich nach dem Duschen das große Jucken bekomme, weil ich mir scheinbar mit der Gurke das letzte Hautfett aus den Poren kratze. Am Duschgel kanns nicht liegen, von dem krieg ich das nie und ich bin da auch eher sparsam. Also schmiere ich nach dem Rumgurken Körperlotion und fühle mich dann eher klebrig als samten. Es ist ein Kreuz mit der Schönheit. Möglicherweise versuche ich es demnächst einfach mit: in Würde altern.)

 

 

 

14

19. September 2011

Jeder Geburtstag wird mit Kerzenschein eingeleuchtet. Früh morgens, vor der Schule.
14 Kerzen für jedes Lebensjahr und die eine, dicke in der Mitte zum Älterwerden.

 

 

Geschenke wurden ausgepackt

 

 

und der Schaummausdekoration hinzugefügt.

 

 

Die Farbe in diesem Jahr ist rot!

(Hi Specialty Cinnabar, falls Sie es genau wissen wollen)

 

 

Der Wunschkuchen schmeckte ganz ausgezeichnet und auf dem Baiser haben sich goldgelbe Siruptröpfchen gebildet. Wunderschön! Frühling im Herbst.

 

Die Geburtstagstochter wird von ihrem Großvater auf Händen getragen, das tut er jedes Jahr. („Wenn ich dich nicht mehr schaffe, musst du mich tragen!“, sagt er dann, der Opa.)

Ein wunderschöner, fröhlicher Geburtstag war das und eine glückliche Tochter geht freiwillig ins Bett. Immerhin gab´s eine Menge neuen Lesestoff.