gestatten: Gluckenmutter

23. Januar 2012

Der große Sohn ist weit weg. In Berlin. Mein Baby.

Er macht ein Praktikum im Bundestag und  da er gerade angerufen hat, weiß ich, dass das wahnsinnig viel Spaß machen muss. Petitionen hat er heute durchgesehen und bewerten dürfen. Aha, naja, meins wäre das nicht. Aber er strahlte durchs Telefon, hat einen eigenen Passagierschein, so dass er sich frei im Bundestaggebäude bewegen darf. Und einen Presseausweis hat er auch. Richtig wichtig, sozusagen.

 

Alles ist gut und ich muss mir keine Sorgen machen, nicht mal darüber, ob er auch satt wird, denn in der Bundestagskantine ist das Essen wohl billig und lecker, Hähnchen und Pommes. Aha, naja, meins wäre das nicht :)

 

Wussten Sie, dass Kinder in ein paar Stunden älter und reifer werden können? (und Mütter in der gleichen Zeit um Jahre altern, wegen der Sorgenfalten und so)

Nervenretter

22. Januar 2012

Diese bunten Gesellen sorgen seit letzter Woche für Ruhe, Frieden und Ordnung in der Grünen Villa

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„Wem gehört das Glas auf dem Tresen?“
„Mein Glas stand so halb links hinten, ist es das?“
„Hatte ich heute schon ein Glas?“

Fragen, die nun überflüssig sind.

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Kleine Gummidinger mit Saugnapf, bei Karstadt vom Krabbeltisch geklaubt.
Denn – mal ehrlich – diese selbstgenähten Dinger zum Überstülpen, die ich derzeit in vielen Blogs sehe, sind hübsch. Sehr sogar. Aber wann habe ich schon Zeit etwas Hübsches für meine eher ignorant veranlagte Familie zu nähen?

Feiner Kompromiss, alle glücklich.
Und an Kaffeetassen halten sie auch, dem Kaffeeklatsch mit den Freundinnen steht nix mehr im Wege.
Apropos Kaffeeklatsch. Der virtuelle Kaffeeklatsch scheint beendet, denn ich weiß nicht mal mehr, wo das Tässchen gerade ist. Schade. (auch um das Buch. GERADE um das Buch.)

gesucht, gebucht …

19. Januar 2012

Berlin, ich komme.

Seit etwa einem Jahr wissen wir, dass der große Sohn ein Praktikum machen wird. Seit etwa einem dreiviertel Jahr wissen wir, dass er dies im Bundestag tun wird. Seit zwei Stunden wissen wir, dass das Praktikum nächste Woche Montag beginnt. Und das die Kleiderordnung weitestgehend lässig ist, Jeans sind in Ordnung, aber ein jackettähnliches Jäckchen sollte doch getragen werden.

Da ich mir ganz sicher bin, dass die verknautschten Sweatshirtjacken des Knaben nicht jackettähnlich sind, werden wir am Samstag durch die Stadt hetzen, zwei Hemden und ein Jackett kaufen. Schnell waschen, trocknen, packen und den großen Sohn ohne Kuss am Sonntag am Bahnhof verabschieden.

In Berlin holt ihn der Onkel ab, wohnen wird er ebenfalls dort. Und weil Onkel, Tante und deren anderthalb Kinder am nächsten Freitag  abreisen und das kleine Kindelein ganz ohne Betreuung zurücklassen, opfert sich Frau … äh … Mutti und kommt ihrem Erziehungsauftrag nach. Ein feines, kleines Wochenende mit dem großen Sohn in Berlin.

Sonntag setze ich den Knaben erneut in den Zug, ungeküsst, winke kein bißchen wehmütig und bleibe bis Samstag in der ganz großen Stadt. Jippieh!

 

Liebe Berliner Leser! Sehen wir uns? Gehen wir essen, Kaffee trinken, bummeln, wasweißich? Melden Sie sich!!

 

******* Nägel mit Köpfen*************

Sonntag,  29.01.2012, 15:30 Uhr bei Frau Barcomi in der Bergmannstraße. Ich reserviere einen großen Tisch.

(sagen Sie hier nur kurz Bescheid, ob ja und wieviele)

 

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Neues, Altes und Gesticktes

19. Januar 2012

Nachdem sie zwei Jahre lang mit ruckelnder Maschine vom Discounter schimpfend genäht hat, kurz ihr Glück mit einer aus gute Grund von mir abgelegten Maschine versucht hat … Oma Eis hat jede Menge Plätzchen für den Weihnachtsmarkt gebacken, viele Taschen genäht und unzählige Wendeöffnungen geschlossen. Vom Verkaufserlös hat sie sich heute eine Nähmaschine gekauft. Reduziert, weil Auslaufmodell, eine Pfaff Expression 2028, falls Sie neugierig sind.

Ich freue mich sehr für sie, schnurrende Maschinen sind etwas Feines. Gut näh!

 

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Und weil wir heute gerade im Pfaffladen waren, fragte ich nach einer Karte für meine Stickmaschine. Meine Stickmaschine ist nämlich ein nahezu vorsintflutliches Modell aus einer Zeit, als zwar jede Menge Geräte mit USB- Anschlüssen gab, diese Technologie aber noch nicht bei den Nähaschineningeneuren angekommen war. Deshalb gibt es zu meiner Stickmaschine ein schickes Kästchen, das man an den Computer, der mit der Sticksoftware gefüttert ist, anhängt. Die Speicherkarte wird dann in das Kästchen gesteckt, die gewünschten Stickmotive werden darauf gespeichert und die Karte anschließend aus dem Kästchen entfernt. Und in die Stickaschine gesteckt. Viel Bewegung, viel Reibung und besonders in den letzten Monaten viel hin und her mit dem Ergebnis, dass sich das Kontaktfeld mit dem Chip schnell abwetzt. Das hat zur Folge, dass die Karte nicht mehr gelesen oder beschriftet werden kann. Ist seit ich die Stickmaschine habe schon dreimal passiert, aber Ersatzkarten gab´s ja und ich habe zähneknirschend investiert.

Heute habe ich erfahren, dass es die Karten wohl nicht mehr allzu lange geben wird. Logisch. Auch die Pfaff-Stickmaschinen sind im USB-Zeitalter angekommen. Das heisst jetzt für mich, dass ich mir einen kleinen Vorrat an Karten zulegen muss, was beim Kaufpreis von fast 70,- Euro (ich muss mal recherchieren, ob´s die im www nicht irgendwo günstiger gibt) kein Vergnügen ist. (und ich muss mal in die alten Rechnungen schauen, denn ich glaube, soviel habe ich bisher für die Karten nicht bezahlt) Das Ganze ist doppelt und dreifach ärgerlich, denn meine Stickmaschine funktioniert hervorragend. Ich habe also keinen Bedarf, eine neue Maschine zu kaufen, egal von welcher Marke. (sollte das dann doch nötig sein, wird es wohl keine von Pfaff mehr werden, schweren Herzens, denn Pfaff stellt nur kombinierte Näh/Stickmaschinen her und das brauche ich nun wirklich nicht mehr. Ausserdem kostet das derzeit billigste Schnuckelchen deutlich vierstellig und auch dafür habe ich keinen Bedarf.

Ich bin heute, ganz im Gegenteil zu Oma Eis, äusserst gefrustet aus dem Laden marschiert.

 

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Ein Leben ohne Stickmaschine ist möglich, aber es macht nicht soviel Spaß. Weil …

… ich dann keinen Grund hätte, mich vor dem Spiegel zu verrenken. Zeigen wollte ich Ihnen, wie ich aus meinem eher faden ökobiosupersauberundfairem Shirt ein hübsches Einzelstück geacht habe.

Oder wie aus dem alten Breitcord in eher undefiniertem Grauton, (den mir der Vater der Freundin, die nie Zeit hat überlassen hat) ein paar Stoffrestchen und Samtband …

… ein unentbehrliches Reissverschlusstäschchen wird, in dem man/frau all die Dinge mit sich herumschleppen kann, die absolut unentbehrlich sind. Da findet sich immer was. Reissverschlusstäschchen sind wie Tupperschüsseln. Notfalls kauft man sich halt was, das man in das Täschchen stopfen kann.

 

Frau Rieger hat die Riege der angezogenen Tierchen erweitert. Ausser den hier gezeigten Viechern in Kleidern gibt es auch noch ein allerliebstes Tapir. Und ein Äffchen. Und eine Maus.

Alle Stickdateien aus der Serie „Dressed up“ ab heute in ihrem Shop. (Danke, dass ich probesticken durfte!)

blaugelb

18. Januar 2012

Ein Schreibtischstuhl, Bettwäsche, Kissen mit Polydingsdafüllung, weil Oma Eis näht Häschen, die gestopft werden müssen.

Viel mehr stand ja nicht auf meinem Einkaufszettel für’s blaugelbe Möbelhaus. Interessanterweise war der Betrag an der Kasse dann plötzlich doch sehr,sehr dreistellig und im Wagen lagen, außer den geplanten Sachen, ein paar Meter graues Leinen und die Weingläser, die endlich wieder im Sortiment sind. Und eine Pflanze, die ich spätestens in drei Monaten totgepflegt habe. Und ein dünnes Deckbett, denn Mme Ouvrage behauptet, das würde sich toll als Innenleben für einen Quilt machen. (in meiner üppigen Freizeit will ich nämlich irgendwann auch nochmal einen Quilt nähen) Wer diese blauen Schüsseln in den Wagen gelegt hat, weiß ich leider nicht, aber die Servietten kann man immer brauchen. Schade, dass es das hübsche Geschenkpapier nicht gab, Geschenkpapier und Kerzen brauche ich auch immer. Schließlich gehört zu meinen guten Vorsätzen, dass ich dieses Jahr viel früher mit den Weihnachtsbesorgungen beginnen will.

Ich glaube, dass dieser komisch-miefigen Luft im blaugelben Möbelhaus irgendein Stoff/Gas beigemengt ist, der/das die Kunden in willenlose „ich brauche einfach ALLES! KAUFENKAUFENKAUFEN!“-Monster verwandelt, die mit glasigen Augen wahllos schäbige Pappkartons, schlecht brennende und riechende Kerzen und geschmacklose Bilder in ihre Einkaufswagen werfen. Und dabei schließe ich mich nicht aus. Draußen, an der frischen Luft, beim Beladen eines meist viel zu kleinen Autos, schleichen sich vage Zweifel ein, ob im vollgestopften Haus tatsächlich noch zwei weitere Körbe gefehlt haben, aber da man beim Umtausch Nummern ziehen muss, die immer viel zu hoch sind und der Einkaufskater schon maunzt, nimmt man sie halt mit nach Hause. Und dort im Haus verschwinden die Körbe augenblicklich in irgendeiner Ecke und sehen niemals so dekorativ aus, wie da im Katalog.

Etwa einen Monat bemerkt man dann, dass die ollen Stuhlkissen doch sehr abgewetzt sind und flatterte da nicht zufällig ein kleines Prospekt mit unglaublich tollen Angeboten ins Haus? Und plötzlich erwacht man wieder auf dem Parkplatz, mit einem Einkaufswagen voller Dinge, die man nicht braucht, aber haben muss. :)

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Die unglücklichen Mitarbeiter im blaugelben Möbelhaus sind neu eingekleidet und tragen jetzt irgendws gelbgestreiftes, das fatal an das Outfit von Bert (Sie wissen schon,nder Freund von Ernie) erinnert. Vielleicht war die Mitarbeiterin bei den Büromöbeln heute deshalb so mürrisch.

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Mittwoch morgen scheint ein guter Zeitpunkt für einen entspannten Einkauf zu sein. Beinahe leere Gänge und keine Kassenschlange. Hab ich nur selten bisher erlebt.