Ich wär so gern privat.
23. Mai 2012
Frau Knie und ich versuchen einen Termin beim Orthopäden zu bekommen. Scheitern allerdings schon beim Anruf in der Praxis, um einen Termin zu machen. Dort ist nämlich immer besetzt. Und mit immer meine ich immer. Immerimmer, beide Nummern.
Für Privatpatienten gibt es eine andere Nummer.
So war das jedenfalls damals, noch in der alten Praxis. Ich hatte leise gehofft, dass man diese Auslese nicht mit in die neuen Praxisräume geschleppt hat. Wohl aber doch. Bleibt der Versuch, per Kontaktformular einen Termin zu vereinbaren, klappte aber auch damals nicht. Blieb nur: hinfahren, vor Ort vereinbaren. Und gute Miene zum bösen Spiel, denn die Auswahl von Orthopäde ist eher eingeschränkt. (und ich will genau zu dem, der kennt Frau Knie).
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Diese ganze Kniegeschichte können Sie wahrscheinlich auch schon nicht mehr hören. Trösten Sie sich, da geht´s Ihnen wie mir. Wäre ich jetzt nicht längere Zeit völlig schmerzfrei und deshalb bewegungsfreudig gewesen, würde ich auch gar nicht jammern. Aber ich will nicht wieder mit Schmerzen leben, man gewöhnt sich doch arg an das Leben ohne Wehwehchen.
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In meinem nächsten Leben werde ich einen Orthopäden heiraten. Oder direkt auf Kniekram verzichten. Und falls Sie gerade fragen wollten, was denn los ist: der kleine Rest vom Außenmeniskus scheint hinüber, in der Kniekehle knubbelt eine Bakerzyste und das ganze Knie fühlt sich instabil an. (für neu hinzugekommene Leser: sechs Knieoperationen, Salben/Tabletten/Kügelchen/Tinkturen/Osthepathie/Krankengymnastik/Sport/Muskelaufbau/Schonen/etc. alles durch.)
***** Nachtrag *****
Man hat mir einen Termin angeboten, am 03.07.
Das begeistert mich nur mäßig, ehrlich gesagt macht es mich fertig. Die paar Wöchelchen kann ich doch mit den Schmerzen leben, denke ich mir, ich hab doch auch zwanzig Jahre geschafft, denke ich mir und fange an zu heulen. Weil ich mich völlig hilflos und ausgeliefert fühle. Dass das Knie SCHON WIEDER weh tut bringt eben nicht nur Schmerzen, sondern auch jede Menge Kummer, weil mein Körper mir versagt, nicht mit meinem Leben Schritt hält. Und dass da niemand ist, der mir helfen will. Sofort.
Mein soziales Gewissen erinnert mich an überlastete Ärzte und Pfleegpersonal, an gestresste Mitarbeiter in Arztpraxen. Jaja, geschenkt. WEISS ICH! Will ich nicht wissen. Mein Knie tut SCHON WIEDER weh, ich sehe einen fürchterlichen Ärztemarathon vor mir, ich bin gebranntes Kind und die konsequente Reaktion auf trotziges Kleinkindverhalten ist totale Verweigerung.
Schlimm, wenn man sich so von außen betrachtet.
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Kommentare zu, aus Gründen.
Wolle Wolle?
22. Mai 2012
In der Nähe von Bielefeld gibt es größere Mengen frisch geschorener Wolle abzugeben! Bei Interesse bitte hier melden, ich leite das dann weiter.
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Weil das in den Kommentaren zum letzten Eintrag so formuliert wurde: ich muss hier niemanden „bauchmiezeln“ (herrliches Wort!), denn wer mein Blog nicht lesen mag, soll dies nicht tun. Würden meine Leser mir im Monat … sagen wir mal … fünf Euro überweisen, wäre ich a) reicher als jetzt und b) schon etwas gezwungen, freundlich und interessant und waswießdennichwie zu schreiben. Aber noch immer nicht gezwungen, zu Privatfeiern einzuladen. Um das angesprochene Promibeispiel weiter zu bemühen: man liest ja auch gerne seinen Lieblingsautor, ohne auf Einladungen seinerseits zu warten.
Und Sie haben natürlich recht: Don’t feed the trolls. Aber Fassungslosigkeit und der Gedankenblitz „das muss ich erzählen“ führen oft zu Blogeinträgen, die man nen Tag später möglicherweise nicht mehr schreiben würde.
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Herzlichen Dank für die vielen Serienempfehlungen! Grey’s Anatomy und Private Practise kenne ich natürlich (und die aktuellen Staffeln finde ich auch nicht mehr sooo mitreissend), genauso wie die verzweifelten Hausfrauen. Pushing Daisies liebeliebeliebe ich, habe ich gerade verliehen und hoffe sehrsosehr, die beiden Staffeln bald wieder in Händen zu halten. (genauso wie alle Scrubs-Folgen!)
The IT-Crowd fand ich eher unwitzig und dank Ihres Tipps nahm ich die gesamte Staffel Californication da neulich auf. Oha, ab 18. Jede Menge Sex, ein paar Drogen und ein bißchen Alkohol. Und … naja. Wird mir eher nicht ans Herz wachsen. Könnten die nicht noch ein paar Staffeln Friends drehen?
Ich durchforste mal weiterhin Ihre Vorschläge, bis dahin dudeln nochmal die Gilmores, da machts auch nix, wenn die Stickmaschine die Dialoge übertönt ;)
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Seit vier Fünftel der Familie im Besitz von schicken Smartphones sind, passiert mit unserer Kommunikation etwas Lustiges. Wir unterhalten uns weiterhin gerne und viel, zusätzlich malen wir uns aber Bildchen, schicken uns kurze Nachrichten oder zeigen uns Photos. Ich habe keine Ahnung, wo das hinführt und bin mir sicher, dass viele Leser die pädagogische Nase rümpfen, doch ich finde das ziemlich Klasse und wir haben eine Menge Spaß.
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Der jüngste Sohn hat sich umentschieden, was das anstehende Wahlpflichtfach anbelangt. Er favorisiert nun doch Informatik. Würde aber trotzdem gerne kochen lernen. Ich denke, das lässt sich machen, kochen kann ich ihm wohl beibringen. Andersherum wäre es eher schwierig, denn mein Wissen in Informatik ist rudimentär.
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Bald sind Sommerferien. Und ich hab noch kein einziges Weihnachtsgeschenk.
Ich sag´s mal so:
21. Mai 2012
Das Gartenfestival in der Grünen Villa war ein Fest mit unseren Freunden. Mit Menschen, die uns im Laufe der Zeit ans Herz gewachsen sind. Man kann sich nicht für eine Teilnahme „bewerben“, ich lasse mich nicht „bestechen“ und vor allem verstehe ich Neid und Missgunst nicht.
Ausserdem: ich werde auch weiterhin hier keine anonymen Kommentare dulden.
Geht woanders spielen.
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Gartenfestivalswochenende
21. Mai 2012
Als wir so im Garten saßen, der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib, da erinnerten wir uns an die glorreiche Zeit der Gartenpartys und Gartypartys und dachten, dass eine klitzekleine Wiederholung möglicherweise Spaß macht. Kurzerhand flatterten mails an Frau Quartalsstrickerin und Frau Brüllen, Herr Skizzenblog nebst Mme Ouvrage und sämtliche Niersteiner Freunde wurden persönlich geladen, die allerbeste Freundin per Telefonanruf und ganz spontan (und weil sie um die Ecke wohnt) luden wir Frau SUSAlabim auch noch in die Runde.
Ganz in alter Tradition reisten die Gäste von ganzweitweg (und ein bißchen näher) bereits am Donnerstag an, brachten aber großartiges Wetter mit. Und Sekt, der prima zur neuen Haarfarbe passte (immerhin so Geschmack bewies). Ausserdem auch Bier mit Mangoflavour. Chilled Mango nennt sich das und irgendwie war das mehr geschmacklich gekilled denn gechilled, aber großartig für einen orangegefärbten Runing Gag über´s Wochenende.
Für die kleinsten Gäste gab´s am Donnerstag abend direkt ein Lagerfeuer, ein sehr rauchiges sogar, damit uns unsere Klamotten das restliche Wochenende daran erinnern sollten.
Am Freitag erklommen wir die luftigen Höhen der Weinberge. Diesmal tapfer zu Fuß, mit Notfall-Bollerwagen für erschöpfte Kinder mit kurzen Beinen, statt auf dem Hänger hinter dem Traktor.
Am Wegesrand die eine oder andere Erinnerung an einen Gast, der leider recht kurzfristig abgesagt hat und schmerzlich vermisst wurde!
Unser Ziel war der Rabenturm, der Bergfried einer kleinen Burg. Raben gibt es dort keine mehr, dafür jede Menge Krähen und Turmfalken, die in den Schießscharten nisten. Und Rapunzel ohne lange Zöpfe :)
Für mich als „ich hab vor allem Angst, was eng und hoch und auch noch dunkel ist“-Belastete, war der Aufstieg eine echte nervliche Herausforderung.
Doch der Ausblick lohnt alle Mühen und Angstschweißausbrüche. Phänomenal und ja, ich verliebe mich immer wieder auf´s Neue in unsere langweile Weinbergsgegend.
Kurz vor dem ersten Regen schafften wir es wieder nach Hause, zu Eis und frischen Erdbeeren. Hiervon kein Bild, aber dafür rasch mal Cat Content, weil Franz sich so allerliebst und dekorativ auf unserem Sonnensegel niederließ.
Am Samstag, dem Tag der Gartenparty, verfiel ich nur ganz kurz in Panik, weil vier verschiedene Wettervorhersagen dreimal Regen ankündigten. Letztlich sei gesagt, die Wettervorhersage vom Apfelphone hatte recht, Herr Jobs scheint das Wetter da oben übernommen zu haben. Die Sonne schien, wie sich das gehört für eine Gartenparty.
Wir starteten den Tag mit der Zubereitung verschiedener Köstlichkeiten. Die allerbeste Freundin zauberte einen Glasnudelsalat, der innerhalb weniger Minuten durch verschiedene Testesser auf ein kümmerliches Fünftel geschrumpft wurde. Die Erdbeer-Sahne-Biscuitrolle, die Oma Eis auf den Tisch stellte, wurde binnen Sekunden aufgesaugt. „Sesshafte Wanderheuschrecken“, merkte Frau Brüllen an. Jepp, das trifft´s.
Von der Gartenparty hab ich keine Bilder. Ich war mit SektBierTeeKaffeeWasser trinken und KuchenSalatBrotundwiederKuchen essen beschäftigt. Und mit glücklich durch die Gegend schweben, weil Wetter und Garten und Gäste und alles und überhaupt so wunderbar waren.
Eine Menge Kinder von drei bis sechzehn fanden Beschäftigung und falls sich ein Erwachsener mal langweilte, musste er sich die Bilder auf Instagram anschauen. Überhaupt dieses Instagram-Ding: das beschäftigte uns doch sehr am Wochenende. Und noch nie war eine Gartenparty so technik-geprägt wie diese. Hat viel Spaß gemacht!
Spaß macht mir übrigens immer noch dieses zauberhafte Geschenk von Frau Labim! Sollten Sie gerne ein ähnliches Band am Arm tragen wollen, dann schauen Sie doch in nächster Zeit mal bei SUSAlabim rein, sie hat so viele genäht, dass sie sie verkaufen kann :)
(meine beneidenswerte Bräune kommt leider nicht von drei erholsamen Wochen auf einer Südsee-Insel, sondern vielmehr von einigen hektischen, intensiven Tagen im Garten, um diesen einigermaßen begehbar zu machen. Deshalb habe ich auch gnädigerweise die schorfigen, trauerrandnageligen Finger auf dem Bild ausgespart)
Alles in allem ein höchst großartiges Festival. Eines von denen, an die man sich gerne und mit „hach!“ erinnert und die man gerne wiederholen möchten. Vielleicht im Oktober, mit Federweißer und Zwiebelkuchen, so wie schon ganz vorsichtig mit Tante Liesbet und Littlemaryjo angedacht :)
Und solche Bilder macht man halt. In Berlin und auch in Nierstein :)
Danke meinen Gästen für ein wunderbares Wochenende, kommen Sie wieder!
Es gibt keinen besseren Grund
17. Mai 2012
über das Wetter zu meckern, wenn im Schrank neue Röcke warten, in warmem Sonnenschein luftig die Beine zu umschmeicheln.
Ich fange mal von vorne an.
Ein Päckchen voller Frühling flatterte mir ins Haus, gerade zu dem Zeitpunkt, als die letzten Tulpen verblühten. (und Tulpen gab´s dieses Jahr sowieso wenige, weil der Frost unbarmherzig war)
Grün, rosa, pink und weiß. Ein Traum.
Wäsche waschen und aufhängen macht wirklich Spaß, wenn es sich dabei um schönen Stoff handelt. Und als der Stoff zum Trocknen auf der Leine hing, war ich in Versuchung, ihn einfach den Sommer über hängen zu lassen. Perfekter Hintergrund für meine Gießkannen :)
Ziemlich zeitgleich feierte ich einen persönlichen Erfolg: die Bezwingung der Overlockmaschine. Und Siege feiert man mit etwas Besonderem. Ratzfatz zog ich unter der Maschine ein feines Röckchen für die Tochter hervor. Die hatte nämlich die lang ersehnten, magischen Worte gesprochen: „Mama, ich wünsche mir für den Sommer viele bunte Röckchen!“ Gerne, Kind. Ich kenne da jemanden, der gerne Röcke näht.
So leicht das Nähen vonstatten geht, so schwierig gestaltet sich ein Photoshooting mit einer 14jährigen, die einfach keine Zeit zum Posieren hat.
Deshalb habe ich das Röckchen mal aufgehängt, damit Sie es ein bißchen besser sehen können. Nichts Aufwändiges, ein vielfach abgewandelter Schnitt aus einer Ottobre, der Bequehmlichkeit wegen (und weil ich das jetzt kann!) oben mit einem breiten Bündchen.
Die Tochter ist sehr glücklich und ich jetzt auch, denn heute morgen wurde noch mein Röckchen fertig.
Der dunkelgrüne Stoff mit den rosa Tulpen hatte es mir von Anfang an am Meisten angetan. Es ist einfach wunderschön! Kombiniert habe ich ihn mit einem Stoff aus dem aktuellen Buttinette -Sortiment, passt perfekt, finde ich. (oh, und fragen Sie nicht, wie lange es dauerte, bis ich dieses Volantdingens einigermaßen gleichmäßig drangeklöppelt hatte)
Ein Bild in ganzer Pracht gibt es die Tage, wenn das Wetter vielleicht doch irgendwann zu Röckchen passt.
Und wenn ich Stoff wirklich liebe und selbst das kleinste Restchen verwertet werden will, dann entsteht noch rasch eine Wimpelkette, die am Samstag die kleineren Gäste abhalten soll, über das Kartoffeläckerchen zu rennen.
Liebe Susanne, soviel Herzblut, Frühling und (Hamburger) Liebe sind in diese Stoffe geflossen. An dieser Stelle, auch im Namen meiner Tochter, nochmals herzlichen Dank für mein Stoffpäckchen!
Die acht Designs von Dutch Love gefallen mir in allen drei Farbkombinationen und dass es passende Bänder dazu gibt, ist das i-Tüpfelchen! Toll! Ich wünsche weiterhin viele großartige Ideen, Inspirationen und eine gute Zusammenarbeit mit Hilco.
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Das letzte, noch unangeschnittene Stückchen Dutch Love wird ein klitzekleines Kleidchen. Zeige ich dann natürlich :)