Origami

31. Januar 2013

Wochenlang macht sie sich rar, die Mutti, und dann gleich zwei Artikel an einem Tag? Es gibt ja auch gleich zwei neue Stickserien ;)

Vor ein paar Tagen begann Frau Farbenmix bei Instagram zu zeigen, wie sie, sich den klassischen Origami-Kranich als Vorbild nehmend, ein Wandbild (Wandtattoo auf neudeutsch) bastelte. Das sah sehr toll aus. Und ich war neidisch, weil ich nie so gute Ideen habe. (und wenn ich sie habe, kann ich sie technisch nicht umsetzen, andere Baustelle).

Kurz darauf zeigte sie Origami-Elefanten, wiederum aus/auf Stoff. Und deutete an, dass es Origami auf Stoff bald für alle geben würde. „Pffft.“, dachte ich, „Das wird ein ebook mit Applikationsanleitungen sein. Applikationen und ich, das klappt selten.“

Aber bevor ich mich in wirklich schlechte Laune steigern konnte, lag die Stickdatei in meinem Briefkasten :) Passenderweise an einem Donnerstag. Sie erinnern sich? Donnerstage sind Opa-Tage, die Kindelein kommen erst abends heim und ich verbringe diese Tage meistens im Nähzimmer. (heute übrigens nicht, denn der beste Vater meiner Kinder liegt kränkelnd auf dem Sofa und ich leiste ihm Gesellschaft, unkränkelnd, aber sehr traurig über eine schreckliche Nachricht.)

Das Ergebnis eines langen Donnerstags im Nähzimmer war, dass unser Wohnzimmer immer hübscher wird.

An der Wand fliegen Kraniche

und ein Elefant. Der fliegt natürlich nicht. Höchstens runter, weil ich habe ihn noch nicht befestigt.

Und auf dem Sofakissen fliegt ebenfalls ein Kranich, mein absoluter Liebling aus der Serie.

Ein weiterer Elefant wohnte nur kurz an der Wand im Nähzimmer, bis er ein paar Straßen weiterzog. Leider hat er kein Glück gebracht, aber vielleicht bringt er ein Fünkchen Trost.

Drei weitere Kraniche (und demnächst noch einige mehr) zieren die Quiltdecke, an der Oma Eis gerade arbeitet.

Ein Schmetterling aus der Serie flattert bei der Freitagsfreundin an der Küchenwand, ein Bild habe ich davon leider nicht.

Und weil ich in mein Phönchen so verliebt bin und obendrein stets darauf bedacht, es so gut wie möglich zu schützen, durfte der Origami-Cord-Bär auf das Handy-Case. (Case von Hama)

Fein säuberlich ringsherum per Hand aufgenäht.

Diese Serie macht mir riesigen Spaß und ich habe noch unzählige Shirts, Kissen, Wände, die mit Origami-Motiven geschmückt werden wollen.

Die Serie gibt es ab heute, 31.1.13 (immer noch dieses tolle Datum) bei Kunterbuntdesign.

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Nachtrag: Die geschätzte Frau Brüllen weiß, dass es die Origami-Tierchen bei farbenmix als Applikationsvorlage geben wird :)

Blümchen! (Dutch Love)

31. Januar 2013

Manchmal flattert mir eine Stickdatei ins Haus, bei der ich umgehend wehmütig, hormongeladen und ja, nennen wir es beim Namen, fortpflanzungswillig werde. Dann möchte ich gleich und sofort eine kleine Tochter, der ich Kleidung nähen und diese besticken kann. (Vielleicht täte es auch eine dieser lebensechten Puppen, aber so schräg drauf bin ich dann doch noch nicht)

Ich habe nämlich diese Näherei viel zu spät begonnen. Als ich entdeckte, dass ich das kann und es mir obendrein Spaß macht, waren die Kindelein nicht mehr für mit Blumen bestickte Kleider oder Hosen zu begeistern. Die Tochter trägt gerne von mir genähte Röcke, doch schlicht müssen diese sein, ohne Schnickeldi und Rüsche. Und im engsten Freundeskreis gibt es derzeit auch keine Babys oder Kleinkinder, die ich benähen könnte. Da es aber großen Spaß macht, kleine Klamotten zu nähen und ich mir obendrein dabei einreden kann, dass das Nähen von kleinen Klamotten eine optimale Vorbereitung für das Nähen von großen Klamotten, also für mich ist, hüpfen mir niedliche Sachen unter der Nähmaschine hervor. Unter der Overlockmaschine übrigens, denn wir haben uns nun endlich angefreundet.

Susanne hat passend zu ihrer hübschen Stoffserie „Dutch Love“ eine Stickdatei gezeichnet und da in meinem Schrank noch ein Stück Dutch Love lagerte, nähte ich blitzschnell ein kleines Kleid  (aus der Zwergenverpackung von farbenmix, allerdings ein bißchen vergrößert) und verzierte es mit dem großen Button aus der Stickserie.

Zahnschmerzzuckersüß und mangels Modell muss der Kater mit auf´s Bild. Übrigens auch um davon abzulenken, dass die Blumen auf der Vorderseite des Kleides auf dem Kopf stehen. Noch feile ich an einer „das muss so sein“-Begründung. Es wird in etwa darauf hinauslaufen: „Die Blumen auf der Vorderseite des Kleides müssen auf dem Kopf stehen, damit das Kind sie, wenn es das Kleid trägt und sie von oben betrachtet, die Blumen richtig herum sieht.“ Ja, das passt dann. Auf der Rückseite sind sie richtig herum und passiert ist das, weil ich stoffsparend zuschnitt. Sie kennen das vielleicht.

Zwei weitere Blümchen aus der Datei

landeten auf einer entzückenden Cordsamthose, ebenfalls nach Zwergenverpackungsschnitt und ich darf an dieser Stelle stolz verkünden: Bündchen haben ihren Schrecken verloren. Und demnächst bin ich die Overlockqueen. (ein Blümchen unten am Bein, eines auf dem Po)

Auch hier wieder der Kater mit im Bild. Sie können nicht es nicht erkennen, doch glauben Sie mir: er schmollt. Es ist ihm nämlich strengstens untersagt, auf Stoff und/oder Genähtem zu sitzen. Insbesondere nicht auf Cordsamt. Insbesondere nicht auf Cordsamt, wenn er gerade sein Winterfell verliert.

Tja, Frau Mutti, werden Sie vielleicht sagen, was machen Sie denn nun mit diesen kleinen Klamöttchen? Für die Enkel aufheben? Verkaufen?

Bis die Enkel kommen, gehen hoffentlich noch ein paar Jahre ins Land und bis dahin sind Blümchen, und sind sie noch so entzückend, vielleicht nicht mehr angesagt. Verkaufen geht auch nicht, denn obwohl das overlocken nahezu ein frohlocken ist, brauche ich viel zu lange für ein Miniklamöttchen, um, zusammen mit den Materialkosten, da irgendwie realistisch im Preis zu bleiben. Also werde ich sie verschenken. An die Freundin der Freundin (bzw. deren Tochter), die sich jetzt vielleicht fragt, ob ich sie meine, sich aber erst sicher sein kann, wenn sie weiß, dass ich sie gemeint habe. Und so ist es am Schönsten: das, was man mit viel Freude gewurschtelt hat, einfach als Überraschung verschenken.

Die Stickdatei „dutchlove“, zu der auch noch andere Blümchen gehören, gibt es ab heute, 31.1.13 (schauen Sie mal, welch tolles Datum!) bei Kunterbuntdesign!

Stichworte

29. Januar 2013

Der Kater ist annähernd genesen, dafür liegt nun der jüngste Sohn flach. Husten, Schnupfen, erhöhte Temperatur. Genau so viel, um nicht zur Schule zu können, genau so wenig, um sich daheim zu langweilen.

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Gestern Abend auf dem Sofa: heftige Schmerzen in meinem Unterbauch und direkt Panik: da ist wieder eine Zyste geplatzt. Es sticht und krampft in Wellen, ich kann nicht sitzen, nur liegen, mit gestreckten Beinen. Mein durch Ärzteserien geschultes medizinisches Nichtwissen lässt mich den McBurney-Punkt suchen und finden. Draufdrücken tut weh, loslassen auch. Abwarten. Und während der Bauch tobt, denke ich nur, dass ich schlafen will, auf keinen Fall ins Krankenhaus, dass es gemütlich ist, da auf dem Sofa vor dem Ofen. Und plötzlich sind die Schmerzen weg. Und auch heute morgen ist da nix. Mein Bauch hat, so scheint’s, Stimmungsschwankungen.

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Die Zeugnisse der Kindelein sind fein. Und sorgen für große Überraschungen, denn die Tochter hat in Latein (freiwillige dritte Fremdsprache) ein „sehr gut“. Leider hat sie gar kein Latein und somit wird sie ein neues Zeugnis bekommen. :)

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Ob ich jemals wieder mehr Zeit habe, um einen längeren, ausgefeilteren Artikel zu schreiben? Ich hoffe es, da wäre genug in der Warteschleife. (ich behaupte ja immer gerne, dass das Leben ein echter Ponyhof ist, wenn die Kindelein größer sind und dass man dann endlich Zeit für alles hat. Was dann auch der Knackpunkt ist: Zeit für alles haben und sich dabei völlig zu verzetteln. Kann ich prima.)

Samstagsvergnügen

27. Januar 2013

Die beiden älteren Kindelein betreuten die angehenden Konfirmanden auf deren viertägiger Freizeit und deshalb planten wir ein exklusives Wochenende mit dem jüngsten Sohn. Insbesondere für den Samstag abend ausgewogene Ernährung in Form von Karotten- und Paprikastreifen und Salzbrezeln zum Dippen in Spundekäs, auf dem Sofa, vor einem netten Film. Ein hübscher Plan.
Unglücklicherweise fühlte sich der dicke Martin ganz offensichtlich nicht wohl. Er lag matt in der Gegend herum, maunzte jämmerlich und ließ die Ohren hängen. Hochheben ließ er sich, sein Bauch war weich, wir plädierten für „abwarten“ und rührten den Spundekäs zusammen.
Martin begann sehr wehklagend zu maunzen, Töne, die ich bisher noch nicht von einer Katze gehört hatte. Und wir sorgten uns sehr. Riefen beim Tierarzt an, in der Hoffnung, eine Notfallnummer zu bekommen. „Unsere Leitungen sind derzeit alle besetzt, bitte haben sie ein wenig Geduld“, wurde uns mitgeteilt. Geduld nutzte nichts, die Praxis war nicht besetzt, das Band nicht für’s Wochenende besprochen. En Anruf bei einer anderen Tierärztin führte zu einer Mailbox.
Der Kater jaulte. Und lag in einer Lache seines Urins, hellrot gefärbt. Ging ein paar Schritte in den Flur und pinkelte die nächste blutige Pfütze.
Die Suche im Internet nach einem tierärztlichen Notdienst gestaltete sich nicht ganz so trivial, Katzenforen mit Einträgen aus dem Jahr 2006 sind im google-Ranking recht weit oben.
Letztlich fanden wir einen Tierarzt in Ober-Olm, nicht allzu weit weg entfernt von uns. Ich rief an, beschrieb die Symptome und bekam die Empfehlung, direkt loszufahren. Und Wartezeit mitzubringen. Wir packen den dicken, kranken, beleidigten und unwilligen Martin in eine Katzentransportbox und fuhren los.
Im Wartezimmer der Praxis vor uns eine ältere Dame, ebenfalls mit einem Kater. Beide verschwanden für zwei Stunden im Behandlungsraum, ab und zu kam die Tierärztin nach draußen, schüttete Flüssigkeiten in Röhrchen, startete Zentrifugen, schaute besorgt und verschwand gehetzt wieder. Allein im Wochenenddienst.
Irgendwann kamen Dame, Kater und Tierärztin wieder zurück. Mitleidig hörten wir von Nierenproblem, der Notwendigkeit, Spezialfutter zu verabreichen und vernahmen, blass um das Näschen werdend, dass Notdienst, Behandlung und Futter die Dame schlappe 293,-€ kosten würden.
Und dann durften wir mit. Der dicke Martin war mittlerweile eher apathisch, was der Untersuchung förderlich war. Er ließ sich bereitwillig den Bauch rasieren, damit die Ärztin per Ultraschall die Blase untersuchen konnte. Er bekam eine Spritze, damit er für eine Urinprobe pinkeln musste. (was zum Glück auch klappte, so blieben ihm Vollnarkose und Katheder erspart) Die Untersuchung des Urins ergab: Blasenentzündung. (hatten wir uns schon fast gedacht) Er bekam eine große Dosis Antibiotikum gespritzt und obendrein ein Schmerzmittel. Letzteres wirkte sofort und aus dem apathischen Bündel wurde wieder der eher unwillige, mürrische Kater, der Tierärzte, und seien sie noch so nett, einfach dämlich findet. Mit ein paar Päckchen nierenschonendem Futter, einigen Spritzen voller Medizin und einhunderpaarunddreissig Euro ärmer fuhren wir vier Stunden später wieder heim.
Daheim schlürfte der dicke Martin einen halben Napf Wasser, pinkelte ausgiebig ins Katzenklo und heute … scheint er wieder der alte zu sein. Vielleicht ein bißchen müde und matt, aber wir müssen nicht mehr um ihn bangen.

Und das nächste Wochenende planen wir dann auch wieder anders.

Von sportlichen Schweinen

24. Januar 2013

und roten Katern.

Frau Rieger hat das neue Jahr mit guten Vorsätzen begonnen und sich immerhin zeichnerisch in Richtung sportliche Betätigung ausgetobt. Es sind keine inneren Schweinehunde, dafür aber reizende sportelnde Schweine geworden, die es seit heute, 24.1.2013, in ihrem Shop als Stickdatei zu erwerben gibt.

Bei mir haben es die sportlichen Schweine zunächst auf kleine Handtücher geschafft. Da wir ein kleines Bad haben, gibt´s nur kleine Handtücher. Diese dann aber wenigstens in hübsch. (die allerersten bestickten Handtücher hatten übrigens dieses Motiv. Durchaus gewöhnungsbedürftig.)

Der erste Schwung Handtücher – und ich bitte inständig die schlechte Bildqualität zu entschuldigen (besser geht nicht, die Handtücher schwimmen derzeit in der Waschmaschine) – wurde mit Gewichtheber-, Handstand- und Aerobic-Schwein geschmückt. Gewichtheber- und Aerobicschwein sind die beiden einzigen Motive der Serie, bei der ein Farbwechsel eingebaut werden kann, Hanteln und Stirnband sind bei mir grau, die Schweine dunkelblau. (schlimm, dass ich das extra schreiben muss, aber sehen können Sie es nicht.)

 

 

Zwei weitere Tücher zieren nun türkisfarbene Schweine, die Tochter hat sich ausdrücklich das Volleyballschwein gewünscht. (warum auch immer, sie spielt kein Volleyball. Aber ein kletterndes Schwein ist leider nicht dabei :)) Beim Sticken des anderen Schweines sang ich unbegreiflicherweise „staying alive, ha-ha-ha-ha staying alive, staying alive“ vor mich hin. Merkwürdig.

Meinen Liebling aus der Serie muss ich mit der roten Ratte teilen.

Franz liegt auf dem Tuch, das ich zu fotografieren gedachte und das ist doppelt schlecht, da, ich a) nur die Katze, nicht das gestickte Schwein knippsen konnte und b) ist es den Katern sowieso verboten, auf Tischen oder Handtüchern herumzuliegen. Versuchen Sie erst garnicht, Schuldbewusstsein in diesen Katzenblick hinein zu interpretieren.

Nachdrückliches Ermahnen, Wegschieben und in die Seite pieksen führte zunächst zu lautem Schnurren, dann zu widerwilligem beiseite Rücken und letztlich auch zu pädagogischem Erfolg: der Kater verließ Handtuch und Tisch.

Und ich darf Ihnen das Yoga-Schwein zeigen, das mein Handtuch schmückt. Ist es nicht hinreissend?

Wenn ich Ihnen jetzt noch verrate, dass die Freitagsfreundin, die Schwester der Freitagsfreundin und ich geplant haben, unsere Körper mit Hilfe von Yogastunden zu vervollkommenen … dann ist ja klar, dass das Yogaschwein demnächst auch noch T-Shirts und kleine Reissverschlusstäschchen zieren wird.

Frau Rieger, danke für die tolle Kollektion und dass ich sie probesticken durfte!