Bis hierher …

1. August 2013

und anders weiter.

Werte Leserschaft,

es begab sich aber, dass die Kindelein der Frau … äh … Mutti ein Alter erreichten, da sie weder klein noch niedlich waren. Mittlerweile groß, klug und schön, allerdings wenig unterhaltsam für ein Blog. Zwar gilt es allgemein als unterhaltsam, in munteren Worten schokoladenverschmierte Münder zu beschreiben, doch beschränkt sich auch dies auf maximal fünfjährige Kinder. Der knapp Achtzehnjährige, dem die Nußnougatcreme quer im Gesicht klebt, erntet Spott statt Niedlichkeitsverzückung.
Obendrein äußerten die Kindelein immer wieder, ich möge dies und das nicht schreiben, jenes Bild nicht zeigen oder auf gar keinen Fall erwähnen, dass …

Sie merkten es vielleicht. Es war sehr ruhig. Was ist ein Frau-Mutti-Blog ohne Kindergeschichten, fragte ich mich und hatte – nenne ich es mal hochtrabend – eine Schreibblockade.
Die ist eigentlich noch nicht vorrüber, denn nach wie vor: siehe oben.
Andererseits besteht mein Leben natürlich nicht nur aus der spaßigen Aufzucht der Brut. (was ein wenig traurig wäre) Es gibt da auch noch Haus, Garten, Tiere und Handarbeit. (was nur traurig klingt) Persönliches gedenke ich weitestgehend außen vor zu lassen. (was traurig, aber nervenschonend ist) Aber natürlich werde ich weiterhin schonungslos offen über alltägliche Missgeschicke berichten und hemmungslos für Stickdateien und Schnitte werben. (was mich kein bißchen traurig macht)

Zusammengefasst: wenig Kind, wenig Frau-Mutti-Privat, viele (Füll)Worte für den Rest.

Und weil das jetzt geklärt ist, zeige ich Ihnen, was Mme Ouvrage und Frau Mutti derzeit im Nähzimmer aushecken:

Es begann mit der hochnäsigen Katze, die Mme Ouvrage dem besten Vater meiner Kinder zum Geburtstag schenkte. Ein wunderbares Kissen für den kleinen Mittagsschlaf. Lange saß sie einsam auf der Sofalehne, bis mich die Hühnersehnsucht packte. (wir werden echte Hühner kriegen, irgendwann, wenn der Stall jemals fertig wird). Katze und Huhn saßen nicht lange in trauter Zweisamkeit, denn eine neue Inspiration wedelte durch meine Küche. Der Bruder der Mittwochsfreundin zeltete ein paar Tage in unserem Garten, zusammen mit Sam. Sam ist ein Mischling aus allen sehr großen Hunderassen, die Ihnen spontan einfallen. Obendrein eine Seele von Hund, mit samtweichen Schlappohren und Pfoten, die so groß wie meine Hand sind. Ich hätte ihn gerne behalten, doch wenn er in meiner Küche lag, war für mich darin kein Platz mehr. Ausserdem wollte er auch lieber bei seinem Herrchen bleiben. So nähte ich mir eben einen Sam, der nun ebenfalls auf der Sofalehne sitzt.
Ich bin gespannt, wer sich noch dazu gesellen wird. (graues Leinen liegt bereit)

*****

Und zum Abschluss ein herzliches Dankeschön für die grandiosen Urlaubstipps! Riga steht für später/demnächst auf dem Plan, genauso wie die vielen vorgeschlagenen Städtetouren. Und in die Toscana will ich auch schon lange mal wieder. Kurische Nehrung finde ich hochspannend, gerne aber zwei Wochen. Ost- und Nordsee sind Klassiker, da möchte ich aber hin, wenn nicht gerade Hochsaison ist.
Letztlich fahren wir dann in die Niederlande, denn unser Vorrat an Streuseln ist aufgebracht. Und Marzipankekse sind auch nicht mehr im Haus. Damit wir uns nicht verfahren, fahren wir einfach der Klecksefrau hinterher, die von Sonntag auf Montag einen Urlaubs-Heimreise-Zwischenstopp bei uns macht. Ein Zelt nehmen wir mit, Isomatten, Schlafsäcke und den Trangia-Kocher. Mal sehen, wo wir hängen bleiben.