Und weitere Fragen …
14. Januar 2016
diesmal aber die, die andere Bloggerinnen an das Ende ihrer Beiträge kleben. Die Fragen beziehen sich auf den Text und sind in etwa so formuliert: „Hast du auch schon mal …?“ und „Kennst Du auch …?“ Diese Fragen begegnen mir immer öfter (weil ich nämlich beschlossen habe, dass es wichtig für mich ist, mal wieder ein paar andere Straßen in Kleinbloggersdorf zu betreten) und jedesmal störe ich mich daran.
Gestern abend fragte ich bei Twitter, warum diese Fragen einen Blogartikel beenden und zusammengefasst bekam ich diese Antwort: „Die Fragen sollen eine Aufforderung zur Kommunikation sein.“ (Ein bißchen Hohn und Spott gab es auch, aber das ist eben Twitter.)
Unglücklicherweise haut das bei mir gar nicht hin, ganz im Gegenteil. Sei der Artikel noch so interessant/provokativ/polarisierend, die auffordernden Fragen erinnern mich einfach zu sehr an das sozialpädagogische „Löcher in Ärmel“-Gestreichele und das führt bei mir zu einer prompten Trotzreaktion = Fenster zu, Blog vergessen. Ich habe ziemlich lange an einer Erklärung dafür herumgekaut, bin aber zu keinem wirklich schlüssigen Ergebniss gekommen. Es stört mich, dass die Fragen mir quasi vorgeben, in welche Richtung meine Gedanken gehen sollen, mich manchmal sogar schon durch ihre Formulierung „Gefällt es dir auch …“ regelrecht bedrängen. Der Formulierungsstil wirkt auf mich anbiedernd, das „Du“ gefällt mir halt einfach nicht, ich mag das weder bei IKEA noch H&M, aber auch das ist eine sehr subkjektive Einschätzung. Ich behaupte, dass diese Fragen unnötig sind. Wer etwas zu einem Text sagen will, wird das tun. Wer sich nicht recht traut, wird sicherlich auch nicht mutiger, wenn er irgendwas gefragt wird.
Interessieren würde mich, ob Trollkommentare seltener werden, weil durch die den Text abschließenden Fragen Luft rausgenommen wird.
Sehr lange beschäftigt hat mich übrigens auch die Frage, ob ich dieses Stilmittel doof finde, weil es neu ist und ich mittlerweile eine „och FRÜHER, da war ja alles besser“-Bloggerin geworden ist, die mit dem Krückstoff fuchtelt und auf die jungen Hühner schimpft, die sich solch einen Blödsinn ausdenken. Vermutlich trifft es das sogar ein wenig.
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Aber mal ehrlich: wenn ich diesen zugegebenermaßen unausgegorenen Text neubloggisch abschließen würde, sähe das so aus: Hast du auch das Gefühl, dass sich immer mehr Bloggerinnen dieses Stilmittels bedienen? Sind dir Fragen zum Blogartikel wichtig oder antwortest du lieber spontan? Hast du mich noch lieb, auch wenn ich Kritik übe?
11 Fragen
13. Januar 2016
Mir wird heute ganz nostalgisch ums Herz, denn Frau Brüllen warf mir ein Stöckchen zu. Ein STÖCKCHEN! So wie früher, als Blogs noch Internettagebuch hießen und alles besser war.
Elf Fragen:
1. Wovor hast Du Dich als Kind am meisten gefürchtet?
Hinter dem Spielplatz (der regelmäßig von den Hells Angels verwüstet wurde) gab es einen verwilderten Garten. Wilde Gerüchte rankten um dieses Grundstück. Ein großer Hund sollte angeblich jeden Eindringling verjagen, ein Mörder sich dort verstecken und irgendwas mit Monstern. Was Kinder sich gerne bei strahlendem Sonnenschein ausdenken, wenn sie auf dem umgeworfenen Kletterturm sitzen und sich wagemutig fühlen. In der Abenddämmerung fühlten sich die ausgedachten Geschichten sehr echt an und die Furcht setzte ein.
Irgendwann wagten wir uns tatsächlich zu dritt auf dieses Grundstück. Ganz hinten, vor einem halb verfallenem Gartenhaus war eine Feuerstelle gegraben, neben der vier Schweinefüße lagen. Geschrieen haben wir nicht, aber sehr schnell gerannt sind wir. Und fürchteten uns von Stund an noch mehr vor dem Garten und seinem möglichen Bewohner.
2. Und jetzt?
Mittlerweile bin ich ziemlich furchtlos. Aber ich sorge mich oft. Um die Zukunft der Kinder oder wenn eines sehr spät heimkommt. Ich sorge mich, ob der sehr alte, sehr große Kirschbaum bei einem Sturm auf unser Haus fällt, ich sorge mich um meinen Schwiegervater, der jetzt 82 wird und uns bitte noch sehr, sehr lange erhalten bleiben muss. Ich sorge mich (ein bißchen hypochondrisch), wenn irgendetwas zwickt, was noch nie gezwickt hat. Fürchten muss ich nichts. Nur letzten Sommer, als die Familie auf dem Klettersteig war (und ich mich sorgte, weil sie könnten ja abstürzen), hatte ich ein bißchen Angst alleine im Dunkeln auf der Terrasse zu sitzen. Ich hatte nämlich gerade eine Staffel „The Walking Dead“ inhaliert und jedes Rascheln im Garten hätte ja auch ein Zombie sein können.
3. Worüber hast Du das letzte Mal aus vollem Halse gelacht?
Vorhin, beim Abendessen, als die Tochter schilderte, wie das heute beim Schreiben der Abiarbeit war. Und gestern abend, als ich versuchte ein paar Pilates-Übungen zu turnen und der gar nicht mehr so kleine Hund unbedingt mitspielen wollte.
4. Wenn Du den Rest Deines Lebens nur noch ein Gericht essen dürftest, was wäre das?
Mit Ei überbackener Reis. Mit einem Schuss Sojasauce. Das geht immer, morgens, mittags, abends, auch ein paar Tage hintereinander. Der Rest meines Lebens wäre vermutlich dann gar nicht so lange, weil ich schnell an Beriberi sterben würde.
5. Wenn Du Dein früheres Ich besuchen könntest und ihm einen Rat geben, in welchem Lebensabschnitt würdest Du Dich besuchen und was würdest Du sagen?
Die 45jährige Pia zur 19jährigen Pia: Dieser Mann ist zwar zehn Jahre älter als du, aber auf dem Stand eines pubertären Knaben. Laß die Finger von ihm.
6. Was meinst Du, würde Dein früheres Ich diesen Rat befolgen?
Die 19jährige Pia zur 45jährigen Pia: Von so alten Frauen lass ich mir doch gar nix sagen.
7. Gummibärchen oder Schokolade?
Schokolade. (am Liebsten mit Nuss. Oder Salz.)
8. Baden oder Duschen?
Duschen.
9. Chips oder Flips oder Nüsse?
Seit Neuestem: Flips. Danach Chips. Am Allerliebsten allerdings Nacho Cheese, der Vollständigkeit halber.
10. Was war die bisher weitreichendste Entscheidung Deines Lebens?
Jetzt müsste ich vermutlich über die Ehe oder die Kinder schreiben, aber das ergab sich ja irgendwie. Dann ist es wohl der Kauf der Grünen Villa, die damals eher eine Ruine war. („Abreissen und was Neues auf das Grundstück bauen“, empfahl mein Schwiegervater.)
11.Welches fandest Du die schwierigste Frage?
Nummer 5. Oma Eis liest mit und ein paar Geheimnisse muss ich mir vor ihr noch bewahren. Nicht dass ich nachträglich Hausarrest bekomme oder so.
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Das Stöckchen bleibt hier stecken, denn ich bin zu müde für elf weitere Fragen. Frau Brüllen hat aber bestimmt nichts dagegen, wenn jemand ihre Fragen ebenfalls beantworten mag.
12 von 12 im Januar
12. Januar 2016
Zwölf Bilder am Zwölften jeden Monats.
Beinahe wäre es nichts geworden mit den zwölf Bildern, denn die obligatorische Morgenkaffeetasse hatte ich vergessen. Der Einstieg deshalb direkt mit mürrischer Miene kurz vor der Hunderunde. Mürrisch deshalb, weil die Millionen Plätzchen des letzten Monats allesamt auf meinen Hüften und dem Hintern sitzen und deshalb die Hunderundehose etwas spannt. Und mürrisch auch deshalb, weil der gar nicht mehr so kleine Hund noch immer läufig ist, weswegen die Hunderunden nur mit Schleppleine gedreht werden. Schleppleinen sind aber lästig, Lola kann nicht rennen und ich muss das kalte, dreckige Ding mit mir rumschleppen. Nun ja, es wird vorbeigehen.
Die Hunderunde war dann doch noch schön, denn es ist ja wie immer: wenn man sich erstmal überwunden hat, macht es Spaß. Unten im Bild die Himelstreppscher, der schnellste Weg aber auch anstrengenste Weg nach oben. Kampf dem Speck, ey.
Wieder daheim brach der gar nicht mehr so kleine Hund erschöpft auf dem Küchensofa zusammen, während ich mir mein Frühstück kochte. Haferschleim mag ich nämlich sehr gerne, sogar wenn ich aus welchen Gründen auch immer eine Prise Chilisalz statt normalem Salz unterrührte. Zusammen mit Honig und frischer Kaki schmeckte es dann aber doch prima. Statt mich zu Lola zu knuffeln, widmete ich mich dem bißchen Haushalt. Wäsche falten, Spülmaschine aus- und einräumen, Staub saugen – was halt so anfällt.
Der gemütlichere Teil des Tages begann: vor dem Ofen auf dem Sofa. Das Internet leerlesen und kurz die Augen ausruhen. Die Tochter gesellte sich zu uns. Morgen schreibt sie ihre erste Abiarbeit. Deutsch ist dran, das macht ihr nicht so viele Sorgen. Gut vorbereitet ist sie jedenfalls.
Damit Sie alle wieder beruhigt durchschlafen können, zeige ich Ihnen ein Bild mit Franz. Es geht ihm prima. (Lola hat mittlerweile sehr großen Respekt vor ihm).
Zum Abendessen sollte es Bolognese geben. Die schmeckt am Besten, wenn sie ein paar Stunden köchelt, deshalb trank ich meinen Nachmittagskaffee während ich Lauch kleinschnippelte und Hackfleisch anbriet. Die Söhne kamen nach Haus und wir trafen uns alle in der Küche zum Schwätzchen.
Nachdem ich die im Dezember gekauften Gummibärcheni n Hirnform im ganzen Haus erfolglos gesucht hatte, fanden sie sich schließlich im Nähzimmer wieder. Ich schenkte sie der Tochter als Nervennahrung während der Abiarbeiten. Vorsichtshalber kosteten wir sie vorher: saure Erdbeere und wenn man draufbeißt, glibbert flüssige, künstliche Erdbeere über die Zunge. Toll!
Die Kindelein verzogen sich in ihre Zimmer, ich ging mit der mittlerweile gut ausgeruhten Lola raus in den Garten. Es fühlt sich an wie Frühling, aber am Wochenende soll es sogar bei uns schneien. Das wäre so großartig!
Der beste Vater meiner Kinder kam nach Hause, wir aßen zusammen.
Nachdem die Küche wieder aufgeräumt war, schoben der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib die Möbel im Wohnzimmer zusammen, breiteten Matten aus und sagten Plätzchenfett und Unbeweglichkeit den Kampf an. Irgendwann habe ich mal eine zeitlang regelmäßig Pilates gemacht, doch irgendwie schlief das ein, obwohl es mir gut tat. Jetzt eben ein Neustart. Durchaus unter erschwerten Bedingungen, da Lola wirklich gerne mitturnen wollte.
Nach einem halben Stündchen Pilates schwitzen wir noch anderthalb Stunden sehr viel weniger anstrengend in der Sauna.
Der eher geruhsame Tag endet mit alkoholfreiem Weizenbier auf dem Sofa, damit ich dies hier noch schnell tippen kann.
Weitere „12 von 12“ gibt es bei Frau Kännchen.
Sprachunterricht – und wie läuft das so?
11. Januar 2016
Heute eher unrund.
Pünktlich um 16:00 Uhr kam der 16jährige, direkt von der Schule. Ich lasse mir immer zeigen, was er in der Schule gemacht hat, um ihm gegebenenfalls noch etwas zu erklären. Danach zeigt er mir seine Hausaufgaben, die kann er, wenn er mag, mit mir zusammen machen. In der Schule sollte er heute in einer Gruppenarbeit eine Tabelle „Was ich mache“ mit Plus für gern oder Minus für ungern ausfüllen. „surfen“ stand in dieser Tabelle, „wandern“ und „malen“. Was Jugendliche halt so machen. Haha. Die Sprachlernklasse ist klein, nur zwölf Schüler, doch trotzdem beschränkt sich der Unterricht auf „abschreiben was an der Tafel steht“, für Erklärungen scheint keine Zeit zu sein. Ich erklärte heute also mit Hilfe von sehr schön von mir gemalten Bergen das Verb „wandern“ und wild gestikulierend, was „surfen“ ist. Denn es war nicht das Surfen im Internet gemeint.
(Ob das in der Schule wirklich nicht ganz optimal läuft, ist reine Interpretation von mir. Ich kann mir nur aus dem Wenigen, das mir mein Sprachschüler erzählt, ein ungefähres Konzept zusammen reimen. Und darf dabei nicht vergessen, dass er erst 16 ist und lieber mit den Freunden in der Stadt abhängen will. Der Unwille in diesem Alter Vokabeln zu lernen ist mir noch allzu gut im Gedächtnis.)
Um 16:30 Uhr kam der 33jährige Sprachschüler dazu. Direkt aus Mainz, wo er vier Tage in der Woche für vier Stunden einen Sprachkurs besucht. Ziel des Kurses ist die A1-Zertifikation laut der man einfachste Gespräche führen kann und sich alleine zurecht findet. 25 Schüler sitzen zusammen und schauen dem Lehrer zu, wie er Vokabeln an die Tafel schreibt, diese laut vorliest und dann neue dazu schreibt. Er ist äußerst frustriert, weil er keine Ahnung hat, was er abschreibt. Nachfragen kann er nicht, dafür ist keine Zeit und sein Wortschatz ist zu klein um „Was bedeutet das?“ zu fragen. Mit ihm beginne ich ab Donnerstag ganz von vorne. Er muss seine Unterlagen mitbringen und dann hoffe ich, ihm erklären zu können,was er da lernt. Seinen Frust und seine Unsicherheit kann ich sehr gut verstehen.
Da sich eine Sprache am Besten im Gespräch lernt, haben wir uns heute „unterhalten“. Die Vokabeln „Wetter“, „Winter“, „Schnee“ und „Regen“ waren der Aufhänger, „nass, kalt, grau“ kommt dabei automatisch. Ich fragte nach dem Winterwetter in Syrien (da, wo die beiden herkommen wird es nicht sehr kalt) und danach eben auch nach den Temperaturen im Sommer (mindestens fünf Monate sehr heiß, bis 48 Grad!). Leichte Konversation eben. Die Kunst dabei ist, vollständige Sätze zu sprechen, Unverstandenes nicht in doppelter Lautstärke oder in der falschen Form (Verben in der Grundform) zu wiederholen, sondern nach Synonymen zu suchen oder eben zu malen oder zu gestikulieren. Dabei wird sehr viel gelacht und Lachen hilft ja auch sehr gut bei der Überwindung von Sprachhemmungen.
Nachdem das Wetterthema wirklich erschöpfend besprochen war, wandten sich die beiden von sich aus ernsteren Themen zu. Man vertraute mir ein bißchen mehr Privates über die zurückgelassene Familie an. Das berührt mich sehr, denn ich sehe ja, wie schwer es ihnen fällt sich zu öffnen. Der Bruder des 16jährigen lebt seit zwei Monaten in Jever, vor einer Woche hat er das erfahren. Weil der Bruder aber schon 19 ist, ist die Familienzusammenführung schwierig und die Bürokratiemühlen mahlen langsam. Doch allein dass die Brüder sich gefunden haben ist schon wundervoll, da muss man erstmal nicht viel drüber sprechen.
Wir verabschiedeten uns, verabredeten vorher einen neuen Termin und ich weiß jetzt, dass wir nochmal die Wochentage durchgehen müssen und dass das mit den Uhrzeiten auch noch nicht rund läuft. Wir werden regelmäßige Verben deklinieren und vielleicht auch ein paar unregelmäßige, weil man die eben auch braucht. Der Ältere ist noch unsicher mit den Possessivpronomen, der Jüngere kichert dann immer, wenn er sie falsch benutzt. Und vielleicht schwätzen wir danach noch ein bißchen über das Essen dort und hier.
Es ist immer noch sehr, sehr anstrengend und diese Sprachkursgeschichte beschäftigt mich, verfolgt mich bis in meine Träume, weil ich ständig auf der Suche nach Methoden bin. Vielleicht bekomme ich irgendwann ein bißchen Routine, kann auf Bewährtes zurückgreifen. Bis dahin weiß ich aber, dass ich nichts falsch machen kann, vielleicht nur weniger umständlich. Und dass es nicht schlimm ist, wenn wir uns gegenseitig völlig hilflos anlachen, mit den Schultern zucken und das nächste Thema suchen. Irgendwann holen wir alle unbeantworteten und unbeantwortbaren Fragen nach.
WMDEDGT
6. Januar 2016
Frau Brüllen fragte wie an jedem fünften des Monats „Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ Und natürlich hab ich das verpasst, denn gestern war der letzte Urlaubstag des besten Vaters meiner Kinder, der erste Arbeitstag im neuen Ausbildungsbetrieb für den Jüngsten, der erste Tag nach den Weihnachtsferien an der Uni für den Großen und ein weiterer Tag voller Lernen für die Mittlere (nächste Woche geht es los!). Ich habe Weihnachtsdeko ganz ohne Wehmut in Kisten gepackt und in die Halle gestellt, habe die Regale im Wohnzimmer abgestaubt und aufgeräumt, durch’s Haus gesaugt und danach das Getröpfel von Lola weggewischt. (Nein, eine Hundedamenhygieneartikelhöschen toleriert sie nicht, braucht es aber auch nicht, das klappt so ganz prima.) Ich habe in Vorbereitung auf kommende Sprachkurse ein großes Plakat (dieses!) gerahmt und der beste Vater meiner Kinder hat es in der Küche aufgehängt. Ich habe einen ungefähren Essensplan für die nächsten Tage und eine passende Einkaufsliste erstellt. Den Rest des Tages habe ich frierend und halsschmerzig, mit so einem leisen „ich werde krank“-Gefühl auf dem Sofa verbracht, „Der Marsianer“ lesend. Irgendwann wurde mir klar, dass das „ich werde krank“-Gefühl einfach nur ein „ich schlafe zu wenig“-Hinweis ist, das Feiern der letzten Wochen trägt nun Rechnung. Ich beschloss brav um zehn schlafen zu gehen und schaffte das sogar schon um halb elf.
Langweilig.
Erfreulicherweise bin ich heute morgen gesund und sehr ausgeschlafen erwacht, voller Energie und Tatendrang. Während der langen Hunderunde fiel mir dann ein, dass ich WMDEDGT vergessen hatte und ich versuchte zu ergründen, warum ich das Bloggen immer wieder „vergesse“, wo es mir doch früher so wichtig war. Wie ich schrieb, um den Kopf frei zu bekommen, wie es mir half, den Alltagswahnsinn in lustige Geschichten zu verpacken.
Der Alltagswahnsinn ist immer noch da, denn die Sorgen um die Kinder sind immer noch da. Sie sind nicht mehr so gut greifbar und unmittelbar, es geht nicht mehr darum, ob Hausaufgaben zu bewältigen sind oder warum es kaum geschlechtsneutrale Shirts zu kaufen gibt. (Was sich scheinbar noch immer nicht geändert hat). Heute drehen sich meine Gedanken um Dinge, die kaum in Worte zu fassen sind. Werden meine Kinder glücklich sein? Werden Sie Partner finden? Wie wird unser Verhältnis sein, wenn wir nicht mehr unter einem Dach leben, werden sie gerne zu Besuch kommen, werden wir telefonieren, wird das irgendwann zum Pflichtprogramm?
Sie sehen, man kann auch noch ganz wunderbar Grübeln, wenn die Kindelein groß und ganz gut geraten sind und man doch eigentlich die ganzen Erziehungsversagensängste hinter sich lassen könnte.