Folgekosten!
24. September 2020
Womöglich erwähnte ich es nebenbei: das neue (alte) irgendwie auch spinnerte Hobby zieht Folgekosten nach sich. Heute traf das erste Päckchen ein. Darin Gaskartuschen, ein klitzekleiner Kochaufsatz zum Dranschrauben und eine Tasse aus Titan, die quasi nichts wiegt. Vermutlich ist die Bestellung bei der polnischen Firma unterwegs, es kam jedenfalls eine Mail in Landessprache, die sich ungefähr so interpretieren ließ. (wir haben einen Schlafsack nähen lassen. Zu dem erzähle ich dann mehr, wenn er tatsächlich angekommen ist.)
Den Kocher haben wir direkt eingeweiht, stilsicher bei Regen im Garten. Ich versuche gerade ein paar Rezepte für die nächsten Touren zusammenzustellen, der erste Versuch war bereits sehr erfolgreich und lecker.

Meine Instagramwerbung spülte mir heute erfreulicherweise passendes in die timeline! Seit der großen Krampfadern-OP habe ich nach langen Touren dicke Füße und Knöchel und ich erwog bereits den Kauf von Kompressionskniestrümpfen. Heute kam Werbung für eben solche Strümpfe in wilden Mustern und tollen Farben und tja: Folgekosten. Ich werde mir ein Paar bestellen.
Nachdem der Gatte letztlich doch Recht damit hatte, dass Wanderstöcke das Gehen mit Gepäck erleichtern, brauche ich nun dringend eigene Stöcke, der Gatte braucht neue Wanderschuhe und falls der neue Schlafsack toll ist, brauchen wir einen zweiten. Unfassbar, wie teuer es wird, wenn man günstig Urlaub machen will.
(und falls diese Corona-Sache irgendwie auf wundersame Weise in Ordnung kommt, laufen wir nächstes Jahr den Olafsweg in Norwegen)
Wiederholungstäter
22. September 2020
Die Trekkingplätze für die nächste Tour sind gebucht. Wir haben einen neuen Kocher gekauft und einen neuen Schlafsack bestellt. Und weil die nächste Tour Ende Oktober/Anfang November stattfindet, habe ich mir außerdem eine lange Unterhose aus Merinowolle gegönnt. Ob für unterwegs, zum Aufwärmen nach der Tour oder zum Schlafen, ich liebe dieses Merinozeugs und trage es bei Wanderungen immer.
Außerdem habe ich heute Gemüse gedörrt. weil ich ein bißchen mit Mahlzeiten für unterwegs experimentieren möchte. Nachdem ich mir ein paar Anregungen im Netz geholt habe, bin ich hochmotiviert, etwas Leckeres zu kreieren. (ich werde berichten) Ein tolles Rezept für Müsliriegel habe ich ebenfalls entdeckt, das werde ich die Woche ebenfalls noch ausprobieren. Alles was ich bisher ausprobiert habe, funktionierte nämlich nicht. War entweder zu klebrig oder zu bröselig.
Vielleicht erscheint das gerade hier ein wenig exzessiv, auch weil ich so geballt über Trekkingtouren berichte. Wandern, draußen sein, zelten ist hier aber schon immer Thema, unsere Kinder wuchsen damit auf und nachdem ich ein paar gravierende gesundheitliche Einschränkungen losgeworden bin, sind auch lange, anstrengendere Touren für mich wieder möglich geworden. Und das leben wir eben begeistert aus und Sie müssen es aushalten. Oder wegklicken :)
Gartenstunden
21. September 2020
Ich muss es zugeben, die Lust an der Gartenarbeit verlässt mich. Das ist normal und nicht besorgniserregend, denn spätestens nächstes Jahr im Februar juckt es mir in den Fingern und die Daumen verfärben sich grün. Jetzt aber habe ich genug, ich würde am Liebsten alles runter- und wegschneiden, umgraben und rausreißen. Tue ich natürlich nicht, der Tierwelt zuliebe. Apropos Tierwelt! Die wilde Tierwelt in Form einer Igelfamilie brummt durch den Garten und das macht mich ausgesprochen glücklich. Ich werde ein bißchen Katzenfutter rausstellen, denn ich fürchte, dass die anhaltende Trockenheit den Igeln das Leben auch schwer macht. (vermutlich werde ich damit die beste Freundin aller Katzen aus der Nachbarschaft und sehr sicher darf Lola, das verfressene, nie gefütterte, völlig vernachlässigte Hundetier nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten.)
Die domestizierte Tierwelt des Gartens, die Asylenten, unterstützten mich heute sehr wenig bei der Gartenarbeit, weil sie schrecklich niedlich waren und mich etwa eine Stunde lang zwangen, auf meinem Hockerchen zu sitzen und ihnen zuzusehen. Sie sind nämlich mittlerweile tatsächlich so zutraulich geworden, dass sie sofort angeflitzt kommen, sowie ich den Garten betrete. Sie verbinden mit mir leckeres Futter, denn entweder werfe ich ihnen eine Kiste Salatreste auf den Kompost, grabe ein Stück Erde um oder gieße irgendwo. Umgegrabene oder gegossene Erde muss umgehend nach Insekten untersucht werden und das ist so wichtig, dass meine Anwesenheit beinahe vergessen wird. Heute kippte ich zehn Liter Wasser in den Entenpool (ich tausche nicht immer komplett aus, sondern fülle nur ein bißchen auf) und begann um die Tomaten herum zu jäten. Jedenfalls kurz, denn die Enten begannen eine wilde Poolparty zu feiern und irgendwann tat ich gar nicht mehr so als würde ich im Garten arbeiten, sondern schaute einfach nur zu. Mein Handy lag nicht erreichbar rum, weswegen ich weder Beweisbilder noch -filmchen machen konnte, sondern einfach für mich allein vor mich hinkicherte.
Trotz Entenablenkung bekam ich ein paar Sachen im Garten geschafft, aß eine gute handvoll Himbeeren und ignorierte, dass schon wieder fünf Kilo Fallobst auf der ehemaligen Grünfläche liegen.
Die Gartenfarben verändern sich. Sattes Pink, Gold, Orange und Rot lösen die vielen Grüntöne ab und die tieferstehende Sonne lässt diese leuchten. Schön sieht das aus und ich werde die letzten Stunden und Tage draußen voll auskosten, gerne halt auch ohne Gartenarbeit.
Der Gatte rief um halb fünf zum Feierabendkaffee und diesem Ruf folgte ich gerne. Und zack! Tag vorbei.
Geburtstagsgrüße nach Finnland!
19. September 2020
Die Tochter feierte wandernd, hot tubend, schwimmend, saunierend in ihren Geburtstag heim, wir seufzten heute bisweilen ein bißchen wehmütig vor uns hin. Kein Geburtstagstisch mit 23 Kerzen plus der einen zum Älterwerden, keine Geschenke, nur das Wissen, dass das Päckchen angekommen, aber erst nächstes Wochenende geöffnet wird. Kein Geburtstagskuchen, keine Feier. Die Kinder sind groß und alles ändert sich. Aber hey, sie war an ihrem Geburtstag schon weiter weg, einmal in Amerika, einmal in Afrika. Finnland ist da quasi um die Ecke.
Die Söhne waren heute bei der Lese und kamen am frühen Abend etwas angeschickert heim. Der „Oobruch“ musste weggetrunken werden. Oobruch sind geöffnete Weinflaschen. Geöffnet wurden die nur, weil nach getaner Arbeit zu einer Schorle geladen wurde, dann wurden es zwei und na ja, wir kennen das. Wir ERWACHSENEN kennen das, wollte ich schreiben, aber die Söhne sind ja auch erwachsen. Und wie sie da so herumstanden und mit uns schwätzten, freute ich mich arg, dass sie so gerne bei uns herumstehen und schwätzen. Der Große lebt jetzt fast ein Jahr nicht mehr in der Grünen Villa sondern in einer entzückenden Wohnung in Mainz, mittlerweile ganz offiziell mit Freundin. Das wird an Weihnachten ganz spannend, denn wer wird wo feiern? Er bei den Eltern der Freundin? Die Freundin mit ihm bei uns? Die beiden allein? Beide jeweils bei ihren Familien? Weihnachten fällt aus, weil wir uns alle nicht einigen können? Wir werden sehen. Zuerst steht jetzt noch der Geburtstag des Großen an, für den wir erneut keinen Geburtstagstisch richten, dafür aber hoffen, an einen solchen geladen zu werden!
Bevor sich der Große wieder verabschiedete, fanden wir einen Termin zum gemeinsamen Aufbau des Gewächshauses. So weit ist es nämlich irgendwann, wenn diese Kinder ihr eigenes Leben führen: es müssen Termine gemacht werden, weil wir Eltern eben gar kein Lebensmittelpunkt mehr sind, sondern nur noch dazugehören.
Bevor ich mich jetzt systematisch in die Sentimentalität schreibe, setze ich mich zum Gatten auf das Sofa, trinke einen Dornfelder mit ihm (proste Richtung Schweiz!) und schaue youtube-Filmchen über Leicht-Gepäckwanderer. Wir haben bei unsere Tour nämlich einen kennengelernt und wir waren ein bißchen neidisch auf seinen leichten Rucksack. Für unsere kommenden Touren müssen wir also noch sehr viel Geld ausgeben und wer weiß, ob wir überhaupt genug Zeit haben, um wirklich alle Videos zum Thema zu schauen?! Die große Tour ist noch nicht abgehakt, das können sie meinen Worten eventuell entnehmen. So. Jetzt aber. Sofa, Wein, bis morgen!
29. Juni 2020
29. Juni 2020
Die Familie fährt demnächst in eine einsame Berghütte, um dort mit drei weiteren Menschen so ein Kletterübungsdings zu machen und auch wenn das Ganze vermutlich weitestgehend unkritisch ist, finde ich es ziemlich doof. Gestritten haben wir auch schon ein bißchen, aber letztlich wurde ich überstimmt und jetzt bin ich halt diejenige, die „wieso müssen eigentlich alle Menschen dauernd in Urlaub fahren?“ schimpft, während ihre eigene Familie … tja…in Urlaub fährt. Lange Rede, wenig Sinn und um es kurz zu machen: ich habe heute einen Schwung Masken genäht, passend zum Wanderthema mit Edelweiß, Wanderschuh und Rucksack auf dem Stoff.
Apropos Berge: die Wäscheberge werden hoffentlich demnächst schwinden. Und zwar mittels einer niegelnagelneuen Waschmaschine, denn die jetzige hat etwas mit der Elektronik und das scheint ihr den Todesstoß versetzt zu haben. Die neue Maschine ist bestellt und kommt vielleicht noch diese Woche. Ich bin sehr gespannt, denn sinnigerweise hat die neue Maschine noch mehr Elektronik, die kaputtgehen kann. Sie dosiert nämlich das Waschmittel selbst und das kann vielleicht auch was zum Familienfrieden beitragen, denn wir diskutieren sehr gerne über die Menge des benötigten Waschmittels.
Hm. Jetzt habe ich gleich zwei unharmonische Situationen geschildert, doch Sie können mir glauben, alles ist gut. Wir können uns ganz gut leiden.
Jetzt aber: Bienen. Zwei Fragen gab es und ich versuche mal, die zu beantworten.
1. grob zusammengefasst: wie kommt es zu sortenreinem Honig, denn wieso sollten die Bienen beispielsweise nur auf dem Rapsfeld sammeln?
Hundertprozentig „sortenrein“ ist ein Honig nicht, aber er muss dann aber in Farbe und Konsistenz, natürlich auch Geschmack zur etikettierten Sorte passen. Wenn der Raps blüht und die Beuten dort in der Nähe aufgestellt werden, dann sammeln die Bienen auch bevorzugt dort. Wenn das Futter vor der Haustür ist, gibt es keinen Grund, weiter weg zu fliegen.
2. Wie stark ist momentan das Vorkommen der Varroamilbe? Gibt es durch konsequentes Behandeln Erfolge bei der Bekämpfung?
Die Frage bezog sich auf das allgemeine Vorkommen.
Es gibt kein Bienenvolk ohne Varroa, die Varroa ist übrigens auch schuld daran, dass es keine wilden Bienenvorkommen mehr gibt. Es kommt schon vor, dass es sich ein Bienenschwarm in einer passenden Höhle gemütlich macht, doch ohne Varroabekämpfung wird das Volk sehr schnell sehr geschwächt und stirbt.
Jeder Imker ist bestrebt, die Gesundheit seiner Bienen zu erhalten und da gehört eben auch die Varroabehandlung dazu. Da gibt es unterschiedliche Ansätze und Ideen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Allgemein kann ich da nicht bleiben, aber ich kann sagen, dass es unseren Bienen gut geht. Wir behandeln mit Oxal- und Ameisensäure, nutzen die Zeit, wenn es unverdeckelte Brut im Ableger gibt, schneiden Drohnenbrut und machen regelmäßig Windelkontrollen. Es gibt Varroen in unseren Völkern, aber sie sind keine Bedrohung. Ließen wir die Behandlung schleifen, sähe das sehr schnell anders aus.
Kurz noch: die Varroa ist eine Milbe, die sich auf den Bienen festsetztund an ihnen saugt. Um sich vorstellen zu können, wie das Grrößenverhältnis ist…das wäre so, als säße Ihnen ein Kaninchen im Nacken. Die Bienen sterben nicht, weil sie ausgesaugt werden, sondern weil sie schwach werden und damit anfällig für verschiedenste Bienenkrankheiten.
Genug Bienenkurs für heute, morgen gerne wieder.