Adventsbloggen am 10.12.22

10. Dezember 2022

Mit leichten Rückenschmerzen aufgewacht, das ewige irgendwo Herumhängen rächt sich. Ich erwog, eine Yoga-Einheit zu turnen, doch der Leidensdruck ist noch nicht groß genug. (Realitätscheck: eine Einheit Yoga würde mich für zwei Stunden zum Ausruhen auf das Sofa schicken) Nach den üblichen haushaltlichen Handgriffen ging es dem Rücken besser, nach einem Gang zum Metzger tat nichts mehr weh.

Beim Metzger war ich die einzige Kundin, weswegen Zeit für ein längeres Schwätzchen blieb. Zuerst über das Wetter, weil einige winzige Schneeflöckchen wirbelten, danach der Schwenk zu früheren Wintern, zu den echten Wintern, als der Schnee tagelang auf Steig und Fuchsloch lag und die Kinder ewig Schlitten fuhren. Damals war alles besser, auch die Spritpreise und die Sommer waren auch noch nicht so heiß. Klimaerwärmung gibt es wohl wirklich, aber was soll man da als kleines Rädchen schon tun? Ich hatte Ideen und Anmerkungen, sollte aber eigentlich nur zuhören. Immerhin durfte ich erzählen, dass mein Handy sämtliche Alarme gedudelt hatte und ich auch die Sirenekurz nach elf gehört hatte. Weitere Kundschaft betrat den Laden und ich ging mit einem Kilo Rinderhack heim. Ich mag diese kleine Schwätzchen, selbst wenn sich meine Einkaufszeiten dadurch manchmal verdoppeln.

Daheim schnippelte und rührte ich die Zutaten für die Lasagnesoße zusammen. Je länger die vor sich hin köchelt, desto besser schmeckt sie.

Ein Stockwerk tiefer schraubte, sägte und bohrte der Gatte mit seinen Söhnen an den Küchenmöbeln herum und ich sage es ganz ehrlich: es wäre total ok für mich, wenn dieses Projekt endlichendlichENDLICH abgeschlossen wäre. Das wird aber noch dauern, denn ausmessen, ausrichten und wieder von vorne wegen doch nicht sicher braucht halt ein paar Stündchen. Ganz kurz hielt ich die Luft an, als der Gatte beruflich an den Rechner gerufen wurde, ich sah Küchenbau, Abendessen und das Wochenende verpuffen, doch am Ende war es nur ein knappes Stündchen im Arbeitszimmer.

Der Große zog die Lasagneblätter aus dem Pastamaker und ich schichtete Blätter, Soßen (Fleisch und Béchamel) und sehr viel Käse in der größten Auflaufform und weil es noch reichte, auch noch in der kleinen Glasform, damit der arme Große nicht hungern muss. Was er selbstverständlich nicht tut, weil er a) in einer hervorragenden Kantine essen kann und b) kochen kann und das auch tut. Aber manchmal habe ich „fürsorgliche Mutter“-Anwandlungen und muss ihm Gekochtes oder Gebackenes mitgeben.

Nach dem Abendessen verabschiedete sich der Große, der Gatte und der Jüngste gingen noch ein bißchen ausmessen und ausrichten. Mittlerweile sieht das da unten schon aus wie eine Küche!

Ich landete mit dem Tablet auf dem Sofa. Für unser neues Bad fehlen noch Kleinigkeiten. Handtuchhaken! Und ein Toilettenpapierhalter. Für beides habe ich in Mainz keine passenden Geschäfte gefunden und das, was die Baumärkte bieten, gefällt mir nicht. Online finde ich aber auch nichts und mittlerweile weiß ich schon nicht mehr, was mir eigentlich gefällt und ob es wirklich signifikante Designunterschiede bei Handtuchhaken gibt. (Doch, gibt es!) Der Gatte ist mir da auch keine Hilfe, weil er die praktische „schau mal, lässt sich ankleben“-Lösung vorzieht. Beinahe verständlich, nach dem vielen messen, ausrichten, bohren und schrauben in der Küche.

Weil es keine großen Entscheidungen mehr von mir verlangt, werde ich jetzt jede Menge Obstkisten bei Crowdfarming ordern und mich danach mit einem Buch ins Bett verziehen.

Adventsbloggen am 9.12.22

9. Dezember 2022

Ein weiterer, kleiner Schritt der Badrenovierung ist getan! Der (Fenster)Schreiner war da und hat in die Lücke unter dem Badfenster, zwischen Fensterrahmen und Wandfliese, dort wo eine Fensterbank wäre, eine schmale Leiste in weißem Fensterrahmenkunststoff eingepasst. Jetzt sieht das ordentlich aus und ist kein Dreckfang mehr!

Der Fliesenleger, der auf diese Fertigstellung gewartet hat, kommt am Montag und verteilt Silicon. Danach sehen wir ihn wohl erstmal nicht mehr, seine Arbeit ist komplett erledigt. Die Rechnung hat er uns schon überreicht, sehr zerknirscht, weil sie doch ein gutes Stück höher ausfiel. Damit hatten wir aber schon gerechnet und wir finden, dass die Arbejt jeden Cent wert ist, es sieht alles ganz wunderbar aus. Ich fand es großartig, dass der Fliesenleger den ganzen Tag während der Arbeit zur Musik aus dem Radio pfiff und sang, genau so, als hätte er echt Spaß an seiner Arbeit. (falls Sie einen guten Fliesenleger suchen: Peter Laubenheimer aus Oppenheim)

Gestern morgen waren der Gatte und ich zur Coronaimpfung, heute hatten wir den ganzen Tag etwas davon. Müde, etwas matschig, leichte Kopfschmerzen und ich hatte den ganzen Tag sehr viel (imaginären) Rauch in der Nase. Gegen Abend wurde das besser und das war auch gut so! Der Gatte hatte zwei Hefezöpfe gebacken. Einen für uns und einen für den Schreinerfreund, dessen Auto wir zu Abholung der Küchenarbeitsplatte für den Jüngsten geliehen hatten. Den Zopf überreichten wir gemeinsam und irgendwie blieben wir auf ein Feierabendbier hängen. Nach dem Bier hatten wir Hunger, den der örtliche Lieblingsessenslieferant mit Pide und Falafel stillte. Danach gab es noch einen Whisky und das war dann eine andere Abendgestaltung als geplant. Der Gatte legte keinen Strom in die neue Küche und ich bemalte nicht den Rahmen des Flurspiegels und sortierte das Flurregal. Das Alternativprogramm war aber sehr schön, der für heute geplante Rosenkohl hält sich noch und jetzt muss ich schlafen, morgen wartet eine Menge Arbeit!

Adventsbloggen am 8.12.22

8. Dezember 2022

Der Tag begann mit der nächsten Corona-Impfung und endete mit einem Anruf des (Fenster)Schreiners. Morgen kommt er und bringt die Leiste unter dem Badfenster an, ende nächster Woche tauscht er die Küchenfenster aus!

Dazwischen gab es ein bißchen Hausarbeit, die Anlieferung des Gestells für die Solarplatten und eine Menge „nichts“.

Den Enten habe ich heute eine große Freude gemacht, ich habe nämlich beide Badestellen geleert, gereinigt und neu befüllt. Im Winter macht das nicht so viel Spaß und es scheint immer ein wenig sinnlos, das Entenwasser an die sowieso schon gut gewässerten Himbeeren zu kippen. Im Sommer ist das Entenwasser prima Gießwasser, jetzt habe ich halt Schlammpfützen mit Entenkacke im Garten. (Und begeisterte Enten, die in diesen Schlammpfützen mit den Schnäbeln herumwühlen.) Befüllt werden die Entenpools übrigens mit aufgefangenem Regenwassser.

Der Garten bräuchte ein bißchen Aufmerksamkeit. Im Gewächshaus gammeln die Tomatensträucher vor sich hin, die müsste ich herausreißen und der Erde im Gewächshaus ein bißchen Düngung in Form von Pferdemist gönnen. Zurückschneiden will ich noch nichts, das kommt im Frühling noch rechtzeitig, aber Gartenwege mag ich ein bißchen freischneiden. Das Laub des Walnußbaumes sollte zusammengerecht werden, das verottet nicht über den Winter. Das Laub der Obstbäume lasse ich liegen, ich bin eine faule Gärtnerin.

Die Hochbeete will ich ein bißchen freiräumen, aber sowohl die Paprikapflanzen als auch die Kapuzinerkresse stehen noch in Saft und Kraft darin, also warte ich auf den ersten Frost. In einem Hochbeet steht noch rote Bete, im anderen Rosenkohl. Letzterer hat schöne Strünke gebildet, Köhlchen sitzen aber kaum daran. Das ist schade.

Die Befüllung der Hochbeete sackt über den Sommer sehr zusammen, deswegen werde ich mit Stroh aus dem Entenstall auffüllen. Darüber kommen geschredderte Äste vom Obstbaumrückschnitt im Januar, ein bißchen unreifer Kompost und zum Schluss reifer Kompost und Erde. Die Erntemengen geben mir recht. :)

Es ist nicht richtig viel zu tun, aber selbst auf das wenige habe ich keine Lust. Wintergartenarbeiten finde ich doof. Es ist herrlich leicht, im Oktober in der Herbstsonne zu sitzen und Listen zu schreiben, was im Winter im Garten erledigt werden soll. Den einen Ast von der Eiche wegnehmen, zum Beispiel. Topinambur rausreißen. Eicheln und Eichenlaub entsorgen. Holz umsetzen, Holz sägen, das Insektenhotel ausbauen. Die Unlust hat gar nichts mit Long COVID zu tun, sondern lediglich mit den Marotten der verwöhnten Schönwettergärtnerin. :)

Vielleicht ruft mich der Garten im Januar, wenn es einen der wenigen frostklirrenden aber sonnigen Wintertage gibt.

Adventsbloggen am 7.12.22

7. Dezember 2022

Viel zu schreiben gibt es heute ja nicht, denn die „ich hänge“-Phase ist zäh. Nach einer mittellangen Hunderunde zusammen mit Oma Eis und einem gemeinsamen Frühstück passierte erstmal nichts mehr. Um das ganz deutlich zu machen: ich sitze dann auf dem Sofa und mag nicht mal Tee trinken, damit ich nicht den anstrengenden Weg zu Toilette habe. Heute habe ich Zeugs auf YouTube geschaut und bin zwischendurch immer wieder eingeschlafen, lesen und seien es nur Kleinigkeiten auf Mastodon oder Blogs waren nicht möglich.

Am späten Nachmittag konnte ich einen kleinen Punkt auf der To-Do-Liste abhaken, ich habe den Spiegelrahmen und ein Stück Sockelleiste für den Flur weiß lackiert. Der Spiegelrahmen soll noch einen Farbakzent bekommen, das geht aber erst, wenn der Lack trocken ist. Der Flur ist bis auf fehlende Sockelleistenstücke fertig und das ist schon mal sehr gut. Das Bad … tja. Das zieht sich. Wir warten auf den (Fenster)Schreiner, der nicht nur die falschen Fenster in der Küche austauschen soll, sondern auch eine schmale Leiste unter das Badfenster klöppeln soll. Erst wenn das geschehen ist, kommt erneut der Fliesenleger, um hinter Toilette, Waschbecken und eben am Fenster die Siliconabdichtung machen. Außerdem würde ich mich sehr, sehr freuen, wenn der Heizkörper endlich geliefert wird, denn, ich bin da mal ganz offen, pinkeln im eiskalten Bad macht ü-ber-haupt keinen Spaß. Kein bißchen. (Geduld, Geduld, Atmen.)

Die Solarplatten stehen nach wie vor in der Halle und ganz langsam schleicht sich der Gedanke ein, dass das vielleicht vor dem Frühling gar nichts mehr wird. Und mal sehen, wann das Angebot für die Duschkabine kommt. Das ANGEBOT! Das müssten wir akzeptieren, dann die Duschkabine beauftragen und DANN geht sie erst in die Fertigung. Es wird wohl Februar.

Immerhin! Der Jüngste und der Gatte haben gerade die zugesägte Arbeitsplatte für die Küche des Jüngsten abgeholt. In meiner momentanen wenig optimistischen Stimmung gehe ich natürlich davon aus, dass sie nicht passen wird. Darüber werde ich natürlich berichten.

Verzeihung für einen eher jammerigen Blogeintrag, aber für mehr hat das heute einfach nicht gereicht.

Hmpf.

Adventsbloggen am 6.12.22

6. Dezember 2022

Der lange Tag in der großen Stadt hat sich gerächt: sehr viel war mit mir heute nicht mehr anzufangen.

Nach einem Kontrolltermin beim Zahnarzt (alles fein) wollte ich mich nur noch hinlegen und die nächsten Jahre verschlafen. Müde bis in die Knochen, brennende Augen und so schwach, dass ich weinen wollte. Wenn weinen nicht zu anstrengend wäre.

Ich verbrachte ein paar Stunden auf dem Sofa, dösend und tief schlafend. Am Nachmittag raffte ich mich aber wieder auf (das schlechte Gewissen halt) und schaffte es immerhin noch, die Badezimmerschränke einzuräumen, das Bad zu putzen, Flur und Schlafzimmer zu saugen und die vier Garderobenschränkchen ab- und auszuwaschen. Außerdem schraubte ich vier Haken für den Badezimmertürvorhang in die Tür, sortierte Handtücher in die Rubriken Bad, Hund und Werkstatt und räumte Mützen, Tücher, Schals und Handschuhe in die zwischenzeitlich vom Gatten aufgehängten Garderobenschränkchen. Zum Kochen blieb dann keine Kraft mehr, doch das kann der Gatte notfalls auch selbst. Ich wollte sowieso nur die reife Avocado aus der einen Crowdfarmingkiste und die beiden sehr reifen Kakis aus der anderen Crowdfarmingkiste. Und danach wieder auf dem Sofa sitzen, bis ich mich aufraffen kann, im geputzten, eingeräumten, leider nach wie vor heizungs- und duschlosen Bad die unbeanstandeten Zähne zu putzen und ins Bett zu plumpsen.

Dieser LongCOVID-Scheiß nervt ungemein. Ich fühle mich, als wäre ich 30 Kilometer mit 15 Kilo Gepäck querfeldein marschiert, dabei habe ich nur das getan,was ich früher rasch vor der langen Hunderunde erledigt hätte. Kann das bitte, bitte aufhören?