Adventsbloggen am 18.12.22
18. Dezember 2022
Zwischen Welpenhinterlassenschaften in Küche und Wohnzimmer haben wir es trotzdem geschafft, gemütlich zu frühstücken, gut zu Mittag zu essen, ein bißchen den vierten Advent zu feiern und uns am Abend mit den Resten vom Mittagessen satt zu essen. Der Kleine hält sämtliche Bewohner des Hauses, ob menschlich oder tierisch auf Trab und ist dabei sehr bezaubernd.
Und weil er das neueste Familienmitglied ist, durfte er auch als erster unsere neue Dusche im Bad benutzen. Der Angst- und Stressgestank der ersten Stunden des Transportes und der ersten Stunden hier sind fast weggewaschen, übrig ist ein sehr flauschiges Hundekind.
Den Durchfall, der wahrscheinlich ebenfalls stressbedingt war, habe ich mit Moro‘scher Suppe in den Griff bekommen. Jetzt wäre es wirklich klasse, wenn das mit der Stubenreinheit in die Gänge käme. Dunkel erinnere ich mich daran, dass das bei Lola auch deutlich länger als 24 Stunden dauerte. Ich übe mich also in Geduld.
Sonst gibt es absolut nichts zu erzählen, ich habe den gesamten Tag in Küche, Wohnzimmer und auf der Terrasse verbracht, in den Garten traut er sich nicht. Dafür hat er jetzt einen Namen: Lutz.
Willkommen bei uns, Lutz.
(Schlafenszeit für mich, die letzte Nacht war sehr, sehr unruhig, ich muss Schlaf nachholen.)
Adventsbloggen am 17.12.22
17. Dezember 2022
Der kleine Hundejunge ist da! Er hat in die Küche gepinkelt und gekackt, jede Menge gefressen und getrunken, sich vor Lola, Franz und Kes gefürchtet, sich nicht in den Garten getraut, dafür aber von uns beiden sehr gründlich durchkraulen lassen. Er stinkt vor Angst und Stress und dieser Geruch wabert sehr aufdringlich durch das Schlafzimmer. Dort hat er nämlich ein Körbchen. Neben unserem Bett, neben Lolas Schlafplatz,damit wir alle mitbekommen, wenn er in der Nacht unruhig wird.
Jetzt schläft er und schnauft dabei furchtbar laut, schon allein deswegen wird das eine unruhige Nacht für uns.
Wir sind sehr, sehr gespannt, was da jetzt alles auf uns zukommt, wie sich die beiden Hunde hoffentlich zusammenraufen (und gegen uns verbünden), wie die Katzentiere auf einen Hundewelpen reagieren (Franz kennt das Spiel ja schon) und, das Wichtigste, wie dieser kleine Hundejunge mit den riesigen Pfoten heißen wird.
Adventsbloggen am 16.12.22
16. Dezember 2022
Der Nestbautrieb hält an. Das Hundekind kann jetzt auch in die Wohnzimmerschränke schauen, ich habe sie heute alle aufgeräumt und abgestaubt, außerdem Stoff an die Rahmen der Glastüren getackert, mir ist nach ruhigem, einheitlichen Rosa statt bunten Buchrücken. Das Tackern hat mich ausgiebig fluchen lassen, weil dieser blöde Tacker nur nach jedem vierten, fünften Hebelzug eine Tackernadel ins Holz schoss, Höllenlärm veranstaltete er aber jedesmal, auch bei Fehlschüssen. Aus Versehen habe ich außerdem die Tischdecke an den Küchentisch getackert, war klar, dass das Ding genau dann funktionierte, als ich dem Gatten die Fehlfunktionen vorführen wollte.
Außerdem sind wir eingeknickt und haben den uralten Ölradiator aus der Halle hoch ins Bad geschleppt. Wir sind schuld, wenn das Niersteiner Stromnetz zusammenbricht, aber hey! Mein Hintern friert nicht mehr an der Klobrille fest! Das nun warme Bad sieht noch viel besser aus als vorher, was freue ich mich auf unseren Heizkörper. Vielleicht klappt das nächste Woche noch?
Ansonsten … es bleibt kalt. Irgendwann die Tage habe ich erklärt, dass die Enten Wasser für die Gefiederpflege brauchen. Heute gab es nur das Wasser aus der Trinkschüssel, beide Entenpools sind komplett durchgefroren. Nächste Woche sollen die Temperaturen wieder deutlich im Plus sein, dann darf wieder ausgiebig im Garten gebadet werden. Die Enten können das aushalten, so lange sie ausreichend Wasser zum Trinken haben,
Damit wir doch einen bunten Plätzchenteller an Weihnachten haben, kurbelte ich heute abend eine Portion Teig durch den Fleischwolf für Spritzgebäck. Jetzt bin ich wirklich durch mit der Backerei, wir werden garantiert nicht verhungern. Mandeln will ich noch brennen, auch weil ich die tütenweise beim Weihnachtsblasen im Freundeskreis verteile. Ich erkläre es vorsichtshalber nochmal: am 23.Dezember wird vom Posaunenchor in den Stadtpark zum traditionellen Weihnachtsblasen geladen. Es werden Weihnachtslieder gespielt, die wir laut, schief und inbrünstig mitsingen, weil Glühwein gibt es auch. Zwei Jahre fand das nicht statt, dieses Jahr aber wieder und ich freue mich riesig darauf, denn nach dem Weihnachtsblasen im Park landen wir immer bei den Freunden „auf einen Absacker“ im Wohnzimmer. Vor ein paar Jahren führte dieser Absacker dazu, dass wir alle beinahe einen Flug nach Barcelona buchten, wir waren kurz vor „jetzt buchen“ klicken, als die Tochter der Freunde ins Wohnzimmer kam und, nachdem wir berichtet hatten, was wir da gerade tun, mit bebender Unterlippe „aber morgen ist doch Weihnachten!“ anmerkte. In einem kitschigen Film wären wir ungestört nach Barcelona geflogen und hätten irgendwas Ergreifendes getan/erlebt, doch so erzählen wir uns immer wieder gegenseitig, wie witzig das war, als wir fast nach Barcelona geflogen sind, nach dem Weihnachtsblasen. Oder wie „Udo Gärrätsch die Fischlis auf den Boden gekippt hat“, eine Geschichte aus einem anderen Jahr, die nur wir zum Totlachen finden, weil wir a) halt alle dabei und b) sehr betrunken waren. Sie sehen: Weihnachtsblasen gehört hier einfach dazu.
Jetzt habe ich genug erzählt, mein Whisky Sour (mit schlechtem Whisky leider nicht so gut wie sonst) ist getrunken, alle Tiere schlafen und ich werde das jetzt auch tun, denn morgen bekomme ich ein (Hunde)Baby.
Adventsbloggen am 15.12.22
15. Dezember 2022
Kalt, kalt, kalt.
Niemals werde ich mich an das kalte Bad gewöhnen. Auch nicht an eine kalte Küche, doch die musste ich heute einen halben Tag lang aushalten. Dafür sind die beiden falschen Fenster jetzt ausgetauscht und hurra! Die nächste Kröte ist gekillt. Im Januar darf der (Fenster)Schreiner sich hier einen weiteren Auftrag abholen, wir wollen eine Tür zwischen Flur und Treppe. Einmal aus energiespartechnischen Gründen und auch um unseren Wohnbereich „abschließbar“ zu machen, falls wir irgendwann die Wohnung des Jüngsten vermieten wollen.
Apropos Wohnung des Jüngsten: der Gatte und der Jüngste sind hoffentlich gerade auf dem Heimweg vom Möbelhaus mit einem Eckschlafsofa im Kofferraum.
Um nochmal auf die Kälte zurückzukommen: die Hunderunde heute morgen war gemein. Als wir (die Hunderundefreundin und ich) losgingen, kam gerade die Sonne über den Horizont. Zehn Minuten später, ganz oben im Wingert, sahen wir eine graue Nebelwand über den Rhein auf uns zu wabern. Weitere zehn Minuten liefen wir im Nebel, mit Sichtweite unter fünf Meter. Eine Herde Rehe lief wenige Meter vor uns über den Weg, links und rechts an unseren verwirrten Hunden vorbei, die genauso überrascht waren, wie die Rehe und wir. (keine Sorge, unsere Hunde reagieren prompt auf Abruf, es entstand keine Jagdsituation. Im Gegenteil, Lola war so erschrocken von den plötzlich auftauchenden Rehen, dass sie zu mir rannte. :))
Bis wir daheim waren, hatten wir gefrorene Haarsträhnen und die Hunde trugen weiße Bärte. Sehr merkwürdig, dieser plötzliche Nebel.
Nachdem ich daheim mit dem Zähneklappern fertig war, widmete ich mich wieder dem Nestbautrieb. Ein weiterer Hundekorb steht nun bereit und das wird morgen für die Katzentiere eine herbe Enttäuschung, wenn dieser Korb von einem kleinen Hund besetzt wird. Ich bin sehr, sehr aufgeregt und vorfreudig. Außerdem ist mir eingefallen, wie viel Arbeit so ein Welpe macht, aber jetzt ist es sowieso zu spät für einen Rückzieher.
Adventsbloggen am 14.12.22
14. Dezember 2022
Wie aufhellend und stimmungshebend so ein bißchen Schnee doch ist! Den ganzen Tag hat es sachte vor sich hin geschneit oder gegrieselt, es reichte nicht für eine geschlossene Schneedecke (nicht annähernd). Während der Hunderunde am Morgen pieksten die Schneegriesel auf dem Hinweg fies im Gesicht, auf dem Rückweg bekam ich kalte Kniekehlen. Außerdem übte ich sehr unelegant einen tiefen Kniefall, weil die zugefrorene Pfütze sich gut getarnt hatte. Mein Oberschenkelmuskel war empört, weil er schnell und heftig gedehnt wurde und mein Knie schmollte ein wenig, weil es ungewollten Kontakt mit Kopfsteinpflaster hatte, sonst ist aber nichts passiert, ich lief ohne humpeln weiter.
Daheim pochte der Kopf wieder heftiger. Kopfschmerzen habe ich sowieso fast jeden Tag und dass sie bei Anstrengung stärker werden, weiß ich auch schon. Dass aber Kälte noch einen Tacken draufsetzt, ist neu. Im Laufe des Vormittags gingen die Schmerzen aber fast weg, es blieb nur der übliche dumpfe Schmerz in der rechten Schläfe, der da seit bald zwei Jahren wohnt. (demnächst wird geschaut, ob meine Kopfschmerzen vielleicht doch andere, noch blödere Ursachen haben. Ausschlussverfahren eben.)
Eine Art Nestbautrieb hat mich gepackt, vielleicht auch eine milde Art von „wer weiß, ob ich in den nächsten drei, vier Wochen zu irgendwas komme“-Panik. Am Freitag zieht das Hundebaby ein und vermutlich wird es erstmal genau in alle Ecken und auf die Schränke schauen, ob sein neues Zuhause auch sauber ist. Egal, ich habe heute sehr viel geputzt. Außerdem das Medikamentenschränkchen entrümpelt und weiß lackiert, damit das olle Ding im neuen, schicken Flur nicht hervorsticht.
Während meines Mittagsschläfchens (derzeit reicht eine Stunde!) versammelten sich sämtliche Haustiere um mich herum. Das war sehr warm und gemütlich. Für das Hundebaby habe ich auch noch ein Plätzchen, aber dann ist Schluss, das Sofa wird zu klein.
Der (Fenster)Schreiner rief an und kündigte die neuen Fenster für morgen an! Auch wenn die Küche dann vorübergehend sehr, sehr kalt sein wird, ich freue mich sehr, dass das diese Woche noch klappt!
Mein Schwiegervater rief ebenfalls an. Das ist immer ein sehr einseitiges Gespräch, weil er nichts mehr hört. Er grüßt freundlich und teilt dann mit, was er zu sagen hat. Er stellt auch gerne Fragen „Wie geht es euch?“, die er selbst mit „Ich denke gut, ich höre es ja nicht“ beantwortet. Morgen früh will er vorbeikommen und mir mir das Weihnachtsmenü besprechen. Er will kochen, wenn die Neffen kommen. Face to face klappt die Verständigung oft gut und falls es ein ganz schlechter Tag ist, kommunizieren wir über eine Transkriptions-App. Er trägt übrigens ein Hörgerät, das stärkste, das es gibt. In Fachkreisen unter dem Arbeitstitel „der Leichenwecker„ geführt, verriet uns der Akustiker (ohne rot zu werden). Erfolg verspräche vielleicht noch ein Cochleaimplantat, doch das ist alles auch nicht so einfach, immerhin ist er bereits 88 Jahre alt und er möchte keine Implantate. Also schreien wir uns weiterhin an oder sprechen überdeutlich artikulierend in ein Handy.
Der Gatte und der Jüngste sind mit dem Küchenbau nahezu fertig, es fehlen nur noch die Blende über dem Boden und der Backofen. Letzteren erbt er von uns, wenn wir uns einen neuen kaufen. Das geschieht aber erst im neuen Jahr, weil der Elektrogerätehändler unseres Vertrauens dann Zeit für uns hat. Morgen wird es Schlafsofa gekauft und dann müssen die Küchenschränke „nur noch“ eingeräumt werden, Tisch und Stühle aus der Halle geholt und geschrubbt werden und dann … hat das Kind eine tolle Wohnküche! (falls er es irgendwann auch noch schafft, sich eine Wasserleitung zu legen, hat er sogar fließendes Wasser in seiner Küche und muss das Nudelwasser nicht aus dem Bad holen. Nicht mein Problem.)
So. Jetzt werde ich über diverse Tierschlafplätze (ein zweites Hundebett ist im Schlafzimmer bereits gerichtet) in mein Bett klettern und hoffentlich besser schlafen als die Nächte vorher. Donnerstags steht nämlich immer die ganz lange Hunderunde auf dem Programm und für die will ich fit sein.