Es gab mal einen November, da krachte ich vor lauter Grau und Trübsinn in ein sehr tiefes Loch. Ich sah mir selbst dabei zu, wie ich tiefer und tiefer versank und immer freudloser wurde. Irgendwie kroch ich wieder hinaus und schwor mir, dass es nicht mehr so weit kommen wird. Deshalb erlebe ich jedes Jahr den November sehr bewusst und suche mir täglich meinen hellen, bunten Grauausgleich.

Der heutige Tag  war eigentlich ein guter ins-Loch-fall-Tag. Dichter Nebel hing in den Wingerten, die Sicht betrug knapp zehn Meter, es war kalt und nass. Doch der Hund musste raus und das tut er nicht allein, also zog ich mich warm an und ging los.

Als Lola und ich „oben“ waren, wurde es toll. Die Sonne war als heller Punkt durch den Nebel zu erkennen und der Nebelfilter zauberte ein großartiges, geheimnisvolles Licht. Nur Lola und ich waren unterwegs, wunderbar!


Am Rande des Wingerts blüht Topinambur – was hellt die Stimmung besser auf als intensives Gelb?


Knalliges Rot ist auch nicht schlecht, die Hagebutten leuchten richtig!

Und zwischen den Farbtupfern gibt es die zarten Schönheiten: die Spinnweben voller Wasserperlen.




Ich kam glücklich mit nassen Haaren und einem sehr schmutzigen Hund wieder heim. Und hatte so viel Kraft und Energie, um im Nähzimmer einen großen Punkt von der to-do-Liste abhaken zu können.

Die heutige „ins-Loch-fall-Vermeidungsstrategie“ verdanke ich somit Lola, die mich jeden Tag rauszwingt. Ohne sie wäre mir heute draußen viel entgangen.

3 Kommentare zu “1.11. – gegen das Novembergrau”

  1. Katja sagt:

    Ich glaube, das Rausgehen und Bewegen an der frischen Luft ist essentiell gegen Grau in Grau. Wenn man dann noch mit dem Hund raus „muss“, um so besser, dann verkriecht man sich gar nicht erst in seinem Elend.
    Dann entstehen auch so stimmungsvolle Bilder. :)

  2. PaulineM sagt:

    Schöne Fotos! Manchmal falle ich im November auch ein paar Stufen ins Grau. Aber da ich den Herbst liebe, gewinne ich auch dem Grau ein paar gute Seiten ab. Besonders mag ich die Scherenschnitte der kahlen Bäume vor grauem Himmel. Im Nebel höre ich oft mehr und intensiver die Geräusche um mich herum als im Sonnenschein. Und dann geben mir die trüben Tage einen Grund mich auf der Couch zusammenzukringeln und zu lesen, weil es gar so „gräulich“ ist.

  3. Karolin sagt:

    Ach ja, wie war das nochmal? Hatten Sie nicht vor langer langer Zeit mal so eine November-grau-vertreibungs-Aktion? Och Mönsch, jetzt will ich wissen was das nochmal war, mein Gehirn = ein Sieb…
    Ich wünsche einen herrlich grauen Tag!
    Karolin