Kaffee trinken in Berlin
5. März 2009
macht Spaß.
Vor allem dann, wenn man genau weiß, dass eine Menge Menschen dazu kommen werden. Eigentlich fremde Menschen, deren Blogs man zwar einigermaßen regelmäßig liest, aber man weiß es ja und ich erwähnte es auch bisweilen im Blog: alles Axtmörder da im Internet.
Frau … äh … Mutti schrieb, sie sei ab 15:30 Uhr in Frau Barcomis Café in der Bergmannstraße anzutreffen. Tatsächlich war Frau … äh … Mutti aber schon um 15:00 Uhr dort, lieber zu früh als zu spät. Das Café war voll, der einzige große Tisch war reserviert.
„Hätte ich mal besser reserviert“, fluchte ich innerlich und nahm an dem kleinen Tisch in der Ecke Platz. Wir können ja zusammenrücken.
Der Kellner kam und nahm meine Bestellung auf. Milchkaffe, zum Mut antrinken. „Für wen ist denn der Tisch da vorne reserviert?“, wagte Frau … äh … Mutti zu fragen.
„Für Cynthia und Freunde“, sprach der Kellner.
„Oh, das bin ich“, sagte Frau … äh … Mutti und fühlte sich wichtig.
(Sehr gut mitgedacht, liebe Frau Barcomi!)
Noch bevor ich dieses „es kommt garantiert doch keiner“-Gefühl in mir aufkommen konnte, setzte sich Frau Rieger zu mir und das war ganz großartig, denn die kannte ich bereits vom letzten Jahr. Sie packte den Inhalt ihrer großen Tasche aus und dieser Inhalt wird besonders Frau IneS sehr freuen. Mich freute der kleinere Teil des Inhalt sehr, sehr. Und auch das folgende Gespräch, das über zukünftige Pläne informierte. Dies bleibt aber noch genauso kryptisch und geheimnisvoll, wie es hier steht. Zu gegebener Zeit, in ein paar Wochen, erfahren Sie mehr. (unweigerlich).
Der Tisch füllte sich letztlich mit einer zart erröteten und ungemein sympathischen Frau Suppenklar, der wunderbar belockten und überhaupt nicht schüchternen Frau Cecie, der ich nach kurzem Aufklärungsgespräch dann auch endlich ins Auge sehen konnte (und die ich heute wiedersehen werde, zum gemeinsamen Stoffkauf beim Dealer unseres Vertrauens), der (noch) bloglosen Ines, die wie angekündigt geheimnisvolle Dinge vergessen hatte und die mit dem Blogvirus infiziert wieder nach Hause ging, der freundlichen Frau aus der Nachbarschaft, Lorelei, die den Mut hat knallpinkfarbene Strumpfhosen zu tragen, worum ich sie glühend beneide (sowohl um die Strumpfhosen, als auch um den Mut) und der ich, in der mir leider eigenen trampeligen Art ziemlich fies auf die Zehen gesprungen bin (tut mir leid!), der erblondeten Frau Miest, die ich mittlerweile seit fünf Jahren kenne und schätze, und die mir morgen bis zum Abflug das schweißnasse Händchen halten wird und – last not least – Frau Barcomi, die rank und schlank (und in sehr coolen Schuhen stehend) bewies, dass ihre gezauberten Küchenkreationen tatsächlich keinerlei Kalorien enthalten. Sie hatte ihre älteste Tochter mitgebracht, die auch daran schuld ist, dass Frau Barcomi ein (sträflich vernachlässigtes) Blog führt. Die Tochter ist übrigens süße 21 und kann ihre Mutter nicht verleugnen. Sehr sympathisch!
Nun saßen wir Frauen nicht nur zum Tratschen zusammen, wir hatten eine Aufgabe. Es galt eine neue Kuchenkreation von Frau Barcomi auf Geschmack, Mundgefühl und „Händelbarkeit“ zu testen. Es handelte sich um einen fluffigen Traum aus Frischkäse, Nussmasse, Nougat, Schokolade und zwei Esslöffeln Mehl. Oder so ähnlich. Die „Händelbarkeit“ war für Frau … äh … Mutti ein Problem, da der Boden sehr kross und knusprig war und ich meine mühsam mit der Gabel abgeteilten Stückchen im Geiste stets im Dekolleté der mir gegenübersitzenden Damen landen sah. Frau Barcomi nahm mir irgendwann die Gabel aus der Hand, rammte sie beherzt in mein Kuchenstück und erklärte: „SO musst du das machen.“ Es gibt also tatsächlich eine bestimmte Technik, um amerikanische Käsekuchen zu essen. Wieder was gelernt :-)
Der Kuchen war übrigens sehr lecker und Sie haben was verpasst.*
Natürlich drehten sich um unsere Gespräche um vorhandene oder noch schlummernde Backtalente. Doch wir wissen nun alle, dass die Zubereitung von Hefeteig eigentlich (eigentlich!) ganz einfach ist. Einfach alles zusammenwerfen, dann wird das was. Falls der Mond richtig steht, natürlich. Und der Zyklus nicht dazwischenfunkt. Oder ein Gewitter naht.
Es war ein wunderbar kurzweiliger Nachmittag, der erst am Abend endete und den ich sehr, sehr gerne wiederholen möchte. Nächstes Jahr dann wieder, ich denke mal gleicher Ort, ungefähr gleiche (Jahres-)Zeit. Danke die Damen, ich habe mich amüsiert!
Einige Bilder (teilweise vor der rosa Wand) zeigt Ihnen Frau Rieger.
*Februar 2010 wird Frau Barcomis drittes Koch/Backbuch erscheinen, in dem sie sich mit eher alltäglicheren Gerichten beschäftigt. Man darf gespannt sein.
Oh! Noch eins! Die Besitzerinnen des „Roten Backbuches“ mögen sich doch bitte einmal das Cover genauer anschauen und überlegen, ob da nicht was auffällt. (spekulieren Sie gerne in den Kommentaren, ich verrate Ihnen diese Woche noch, was da auffällig ist)
5. März 2009 um 11:06
Oh, das klingt ja alles so wundervoll! (Und ich bin ja schon sooo gespannt!!!) Und ein klitzekleines bisschen neidisch bin ich, dass Sie Frau Barcomi die Hand schütteln durften :)
(Und ich will nächstes Jahr mit *heul*)
5. März 2009 um 11:23
ich würde gerne mein rotes cover vergleichen, aber wo bitte finde ich denn das cover des dritten buches?
ansonsten, tönt sehr nach gelungenem nachmittag.
liebe grüsse
brige
5. März 2009 um 11:25
Brige, nicht mit dem andeen Cover vergleichen! Nur dieses eine anschauen und überlegen, ob das Bild … nicht irgendwie auffällig ist.
***
Antwort mit eigener Erkenntnis überschnitten :-)
5. März 2009 um 11:25
och, ist noch etwas früh. sie meinten nicht das rote mit dem 3. vergleichen, oder? nur einfach das rote anschauend und schauen ob einem was auffällt?
äh. das einzige was mir dazu in den sinn kommt ist, dass die frau barcomi auf diesem cover schwanger war. als ich das merkte war ich nämlich erleichtert, denn jetzt war klar, diese muffinkreationen machen gar nicht dick. nämlich.
lg
brige
5. März 2009 um 11:28
Pragmatischer Mensch, der ich bin, habe ich mich von Anfang an gefragt, wie man wohl den schönen Gitterkuchen, den Frau Barcomi am Cover so einladend präsentiert, aus der Obstkuchform locken kann, ohne dass er in eher unästhetisch zu nennende Stücke zerbricht.
5. März 2009 um 11:30
Natürlich muss es „Obstkuchenform“ heißen
5. März 2009 um 12:35
Der Apfelgitterkuchen ist nachträglich auf`s Cover gebastelt worden.
liebe Grüße und Frankfurt ist auch sehr schön :))
5. März 2009 um 12:38
Ähm, ich hab zwar das Buch nicht, sondern hab mir nur das Cover auf Amazon angesehen, aber hier eine Schwangere zu erkennen find ich schon aussergewöhnlich… Man sieht doch gar nichts.
Mir ist nur das „Deppenapostroph“ aufgefallen, alter Klugscheisser, ich…
5. März 2009 um 12:58
Huhu :)
sie trägt eine lustige Schürze mit was drauf?
Es wurde rumgephotoshopt?
(Der Deppenapostroph ist in dem Fall keiner, da – dank Reform – erlaubt.)
Ich glaub, ich muss ganz dringend das nächste Mal auch nach Berlin kommen. Das klingt phantastisch. Kuchen mampfen, shoppen und überhaupt: Berlin ist geil.
Viel Vergnügen noch & liebe Grüße,
Ellen
5. März 2009 um 13:06
Auf der Schürze meine ich ein schwarzes Schaf zu erkennen.
Ich glaube die Bücher werde ich mir demnächst zulegen.
Ingrid
5. März 2009 um 13:17
Deppenapostroph erlaubt? Seit wann?
Also, ich würde so ein Backbuch NIE in die Hand nehmen, da ich eine ausgeprägte Backphobie habe. Und wenn ich mir die Bäckerin auf dem Cover (bei Amazon) so ansehe, kommen mir Zweifel, ob sie denn mit diesen seltsamen Händen etwas zustande bringt. Die Position der Arme läßt m. E. keinsfalls zu, daß sie einen Kuchen hält.
5. März 2009 um 14:02
Also, ich hab das rote Backbuch fast täglich in der Hand. Bisher ist mir nur aufgefallen, wie schon Brassica, dass der Apfelkuchen nicht besonders professionell nachträglich eingebastelt wurde. Bei nochmaligem, näheren Hinsehen fällt mir da noch die offenbar selbstgenähte pinke Schürze auf… da wird doch nicht Frau Mutti…?
5. März 2009 um 19:18
Hört sich alles seeehr schön an! Beim nächsten Mal traue ich mich auch, okay?! Dann müssen wir 2 Tische reservieren ;-)
5. März 2009 um 20:17
;)
Es war wirklich sehr schön!
*Dankeschön* liebe Frau Mutti und guten Flug nach Daheim
5. März 2009 um 22:31
*ganzneidischbin*
*seufz*
5. März 2009 um 22:33
hmm.. heute noch habe ich das Buch in der Hand gehalten und Unmengen von Cookies gebacken.. aber was an dem Cover besonders ist außer dass es besonders doof aussieht (nichts gegen die Hübschheit von Frau Barcomi, aber die Handstellung und der Kuchen sehen irgendwie..gewollt aus)ist mir Depp nicht aufgefallen :-( Ja was ist es denn, liebe Frau Mutti?
Viele Grüße
Erzangie
6. März 2009 um 08:42
hallo Frau … äh … Mutti,
ich schenke Ihnen zwei awards !!!
gucken Sie bitte mal auf http://www.farbfotosweblog.ch !
herzlich Bea
6. März 2009 um 12:42
Das klingt nach einer sehr tollen Zeit in Berlin und ich freu mich für Sie!
Ich werde dieses Jahr auch noch hinfahren und zwei Bloggerinnen treffen (die Angeber.in und Homo Carnula). Wird aus finanziellen Gründen wohl Spätsommer werden, aber ich freu mich drauf. Auch wenn große Städte mich gruseln. Aber: von einer, die auszog, das Fürchten zu lernen (und nette Leute zu treffen)…
Viel Spaß noch!!!
29. April 2009 um 15:53
[…] erinnern Sie sich? Ich schrieb damals, während meiner Reise nach Berlin so kryptisches Zeug. Habe gegackert aber nicht […]