übrigens:
2. Oktober 2012
Dottore erzählte mir, dass ich Extrasystolen habe, wie viele andere Menschen auch. Das Herz strebert einen Extraschlag und muss sich dann einen Moment ausruhen. Kann man prima mit leben, wenn es zu häufig vorkommt, hilft Magnesium und eine Banane für die Kaliumdosis.
18 Stunden Dauer-EKG zeigten außerdem, dass ich einen prima Puls habe, 66 im Mittelwert. Das spricht für meine Sportlichkeit. Hat er gesagt, das denke ich mir nicht aus. Yeah. Ich bin sportlich.
Nach den ganzen hübschen Sachen erklärte er mir, dass mich mein Magen umbringen wird, falls ich diese Stressgeschichte nicht auf die Reihe bringe. Da man organische Sachen ausschließen kann, ich weder Nikotin noch Wodka konsumiere, aber dafür familär vorbelastet bin, was Magenkrankheiten anbelangt, bleibt eben nur die psychische Ursache. Und man muss nun wirklich kein Psychoanalytiker sein um herauszufinden, was mir da im wahrsten Sinne des Wortes seit knapp zwei Jahren „auf den Magen schlägt“.
Es ist leicht von „steigere dich da mal nicht rein“ oder „es gibt wahrlich Schlimmeres“ zu sprechen. Das tue ich selbst, weil Selbstgespräche kann ich gut. Aber letztlich lebe ich derzeit in einer Abwärtsspirale, aus der ich raus muss. Wie, wann, wo finde ich erstmal raus.
Fein ist ja schon mal, dass mich nicht demnächst ein Herzinfarkt hinwegrafft. Eine Magenfaust weniger.
2. Oktober 2012 um 17:33
Es gibt fast immer schlimmeres. Dieses Wissen nützt leider meist wenig, wenn einem Tag für Tag die Nerven angezapft werden. Ich wünsche Ihnen eine baldige Lösung.
Ein gesundes Herz ist auf jeden Fall schon mal was Feines.
2. Oktober 2012 um 17:34
Weiß nicht genau, ob es ein Trost ist, dass mit dem Herzen, das hab ich auch, dafür aber einen unkaputtbaren Magen, leider hilft das nicht – bei Stress kriege ich einen scheußlichen Ausschlag an Händen und Füßen…und wegreden kann ich mir den leider auch nicht…:-(
2. Oktober 2012 um 18:16
Ich hab diese Diagnose auch vor einigen Monaten bekommen. Weil meine Extrasystolen mich fertig gemacht haben (u.a. von kleinen Anstrengungen schon total außer Atem und nicht mehr belastbar) habe ich nun Betablocker auf meinem täglichen Speiseplan. Seither gehts mir deutlich besser.
Alles andere braucht sicher Zeit. Dass die Extrasystolen harmlos sind, wissen Sie ja schon. Eine Weile noch, dann werden Sie sich auch dran gewöhnen. Bestimmt!
2. Oktober 2012 um 18:49
Liebe Frau Mutti,
aus eigener Erfahrung empfehle ich, nach einer fachlichen Hilfe Ausschau zu halten. Ich habe so lage Magen, Schwindel und Herzrasen ignoriert bzw. eine Erkrankung dahinter statt eine meiner Seele gesucht, dass ich wertvolle Zeit verlor und erst eine Reha in einer psychosomatischen Klinik mir helfen konnte.
Ich drücke die Daumen… ran an den Seelenfeind.
LG
2. Oktober 2012 um 19:27
*handreich* Frau Mutti – diese Extrasystolen habe ich auch schon seit vielen Jahren. Diagnostiziert, da sind sie vermutlich schon immer? Meist machen sie mir keinen Kummer, aber seit einer Herzmuskelentzündung im letzten Jahr bin ich wie Blogolade auf Betablocker. Gibt schlimmeres ;-)
Aber ja, auch Stress schlägt sich darin nieder, ich merke schon den Unterschied zwischen ruhigen und unruhigen Zeiten am Herzen…
Ich drücke Ihnen feste die Daumen, dass Sie bald ein wenig Ruhe finden dürfen!
LG Tina
2. Oktober 2012 um 20:08
Liebe Frau Mutti,
die klassische Frage wäre wahrscheinlich: Was glauben Sie, was Ihnen jetzt im Moment wirklich helfen würde?
Meistens sind wir selbst in einer solchen Situation die besten Experten, zur Beantwortung einer solchen Frage.
Mein Gefühl – ohne sie persönlich zu kennen – wäre dazu, dass es nicht um eine Betrachtung einer einzelnen unerträglichen Situation (mit den Nachbarn) geht, sondern eher die Betrachtung der Lebenssituation als Ganzes. Da ist ja bei Ihnen eventuell auch ganz viel im Umbruch (z.B. Kinder werden flügge – und jetzt??). In solchen „instabilen Phasen“ ist ein offensichtlich schlimmer Lebensumstand noch schwerer zu ertragen, weil man generell keine so rechte Haltung dazu finden kann. Ihre Bauch/Herzbeschwerden sind für mich Symptome.
Ich würde nicht gleich nach einem Psychotherapeut rufen, vielleicht hilft aber ein Supervisor, oder ein Coach – oder manchmal einfach nur ein reflektierendes ehrliches Gespräch unter Freunden.
Alles Gute.
2. Oktober 2012 um 20:12
Liebe Frau Mutti,
innen neu streichen ist viel schwerer als außen, leider!
Und auch dafür sind manchmal starke Menschen als Helfer von Nöten. Warten Sie nicht zu lange damit, sich einen zu suchen. Und es dürfen auch gern mal zwei oder drei probiert werden, eh der richtige dabei ist. Den Zahnarzt wechsel man ja auch, wenn man sich bei ihm nicht wohlfühlt…
Es tut mir von Herzen Leid, dass das Leben Ihnen eine solche Situation aufbürdet. Andererseits: Ihre warmherzige Einstellung zum Menschen an sich ist die beste Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu einem Verstehen zu finden, das inneren Frieden mit sich bringt. Wenn schon das Stiften des äußeren Friedens leider nicht in Ihren Händen liegt.
Außer mir ist übrigens sicher noch der ein oder andere durch Ihre Berichte darauf gestoßen worden, was für nette Nachbarn es gibt und dass man sich mal wieder mehr um sie kümmern sollte. Danke dafür!
Herzliche Grüße vom Glückskind
2. Oktober 2012 um 22:26
Hört sich ein klein bißchen beruhigend an…. hab mir doch echt schon SORGEN gemacht (kopfschüttel, wir kennen uns ja eigetnlich garnicht) aber so ist das mit der Bloggerwelt, man lebt ein bißchen mit…. und ich hoffe, dass die Suche nach einem guten Weg für den MAGEN erfolgreich sein wird, denn so kann es wohl nicht bleiben… Herzliche Grüße NETTE
3. Oktober 2012 um 01:47
„Das Herz strebert einen Extraschlag und muss sich dann einen Moment ausruhen.“
Das ist die genialste Erklärung für Extrasystolen, die ich je gelesen hab – danke!! :-)
3. Oktober 2012 um 09:12
Magenprobleme bei psychischen Belastungen, da kenne ich was von.
Während meiner Ausbildung, die eeeecht schlimm war, stand ich so unter Druck, wurde schikaniert und gemoppt, dass ich nur noch mit Bauchweh zur Arbeit fuhr, den ganzen Tag angespannt war und nach Feierabend weinen im Auto saß. 3 Jahre lang.
Zudem in einem 2 Familien Haus wohnend, wo die andere Familie ungefähr so war wie Ihre Nachbarn. Tag und Nacht Geschrei, als sei es im Zimmer nebenan.
Irgendwann zur Mitte der Ausbildung bekam ich so starke Magenbeschwerden, dass ich zeitweise kaum gerade sitzen konnte, ständig saures Aufstoßen, wenig Appetit und so weiter.
Mein Hausarzt diagnostizierte nach Ultraschall einige kleinere Magengeschwüre. Nicht zwingend operierenswert, so lange sie keine Probleme machen, durften sie bleiben. Den Stress sollte ich auf jeden Fall reduzieren. Haha, leicht gesagt!
Was soll ich sagen, ein Jahr nach meiner Ausbildung, ich arbeitete inzwischen in einem sehr netten Betrieb und war häußlich umgezogen, war round about mit mir und meinem Leben zufriedener, die Magenbeschwerden waren stillschweigend und langsam weniger geworden, war ich wegen irgendwas zum Ultraschall und Dottore guckte auch gleich mal wie es meinem Magen ginge und siehe da: Keine Magengeschwüre mehr zu sehen.
Die Psyche und die Pflege selbiger ist da wirklich sehr wichtig und ich hoffe sehr, dass Sie einen Weg finden, Ihre Mitte wieder zu finden.
3. Oktober 2012 um 10:01
Ja ich verstehe die Belastung sehr gut und sie ist absolut ernst zu nehmen. Könnten sie sich das wirklich zutrauen sich eine neu Heimat zu schaffen? Das sehe ich nicht als kapitulieren sondern als Not, neue Chance. So geht das einfach nicht, nein.
Alles Gute von mir.
3. Oktober 2012 um 18:15
Eine gute Nachricht.
Aber jeder hat ein Organ, auf das alles fällt, wenn es hart auf hart kommt.
Bei dir ist es der Magen.
Dein Puls ist ja suuuper! Meiner ist immer viel zu hoch.
Wofür oder wogegen das ist, konnte ich immer noch nicht ermitteln.
4. Oktober 2012 um 13:06
Ach ja, so ist das manchmal, der Körper versucht einem was zu sagen, und man versteht es nicht.
Ich weiß jetzt nicht, ob Sie was mit Ratschlägen anfangen können. Ich geb jetzt einfach mal welche, ohne Garantie.
Einer Freundin haben solche Sachen wie Jakobsche Tiefenentspannung und Feldenkrais geholfen.
Einem Freund das Buch hier. http://www.wegdertolteken.com/artikel/the4agreements.html
Er sagt, ihn hätte es davor bewahrt, dass sein Körper wegbricht.
Und denken Sie ab und an an das Foto des Glücks.
Ich mache das, gerade weil ich es damals für Ihr Blog ausgesucht hatte.
Alles Gute:-)
4. Oktober 2012 um 13:08
Das ist der Link zum Buch von Ruiz ;-)
http://www.amazon.de/Die-vier-Versprechen-Freiheit-Menschen/dp/3548742548/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1349352457&sr=8-1
4. Oktober 2012 um 23:43
Liebe Frau Mutti,
du bist ein toller Mensch mit einer tollen Familie, lass dich nicht unterkriegen. Wer so einen genialen Block schreibt, so kurzweilig mit unserer Sprache umgehen kann, so kreativ ist, der schafft es auch, aus dem Nachbarwutsumpf herauszukrabbeln und den Stress (viel von dem Stress) hinter sich zu lassen. Ich glaub an dich!! Zeit fürs Verwöhnprogramm?, Wochenende (nur) mit Mann woanders? Einkuscheln, Katzen und Kinder genießen, Waldspaziergänge usw…???
Falls du mal im Ruhrpott nähe Dortmund ein kleines Blogglesertreffen veranstaltest, dann komme ich und betreibe noch weiter Bauchpinselei.
Ganz liebe Grüße
Anke
6. Oktober 2012 um 12:15
Liebe Frau Mutti,
ja, der Magen ist in Aufruhr (kenne ich nur zu gut), wie ihr Leben (Nachbarn, große Kinder, weniger Ämter, vllt. mehr Zeit als Paar). Diese Aufruhr ist eine Aufforderung, zu einer Bilanz, zu einem sich neu (er-)finden, Werte priorisieren, festzustellen worauf frau jetzt mal wirklich richtig Zeit und Lust hätte, was ihr gut tut. Vielleicht wird dabei ein alter Schatz geborgen oder neues Land oder gar eine wunder-VOLLE Stille oder „nur“ neue Essgewohnheiten entdeckt. Zum Glück ein Befund ohne unheilbare Krankheit, aber mit einem Hinweis auf Schonung und Veränderung. Beides setzt voraus, erstmal zu akzeptieren, dass frau krank ist – da hilft weder weitermachen wie bisher, noch zusammenreißen (man beachte dieses Wort! Es reißt am Ende doch.).
Viel Ruhe, einen leckeren Tee, den besten Vater mit unter der Kuscheldecke und gute Besserung wünscht
Sonja
6. Oktober 2012 um 12:37
Mein Vater, der auch etliche Male mit Magengeschwüren zu tun hatte, machte in kritischen Phasen morgens eine sogenannte „Rollkur“. Er trank eine Tasse Tee (der roch stark nach Lakritze, weiss den Namen aber nicht mehr) und drehte sich dann im fünf Minuten-Takt immer um 90 Grad, um alle Seiten der Magenschleimhaut mit dem Tee zu erreichen.
Fragen Sie doch mal in einer Apotheke nach, war eine nette Abwechlung zum Säureblocker.
6. Oktober 2012 um 19:32
Liebe Frau Mutti…organisch abgeklärt hieße dann Magenspiegelung gemacht? Trotz Ärger mit den Nachbarn…nicht alles sollte gleich beim Psychologen oder Psychiater landen…Liebe Grüße, Lotta.
6. Oktober 2012 um 22:57
bitte lassen sie abklären, ob der helicobakter pylori in ihrem Inneren wütet und ggf. machen Sie den platt.
7. Oktober 2012 um 10:20
…das hat sie schön gesagt…LG Lotta.